Hallo ihr! Ich fange dieses WS in der Uni Hamburg mein Informatikstudium an. Da ich mich irgendwo in letzter Minute dazu entschlossen habe, sind meine Programmierkenntnisse leider nicht so die besten (um nicht zu sagen "nicht vorhanden" - wobei man das eigentlich sagen müsste :> ). Nun wollte ich mich jetzt noch einwenig vorbereiten, weiss aber leider nicht,wie das in HH so abläuft. Welche Prog.sprachen lernt man in der Uni? Sucht man sich das aus? Womit sollte ich am besten Anfangen? Ein Bekannter von mir studiert an der TU Berlin, dort haben sie im ersten Semester irgendwie so eine unnütze, eigens von der TU entwickelte Sprache gelernt, um dann im zweiten Semester auf Java umzusteigen. Ist das an der Uni Hamburg genauso?

Ich habe mir in den letzten Tagen einpaar bescheidene Javakenntnisse angeeignet (in der Hoffnung, dass sich das mit dem Uni Stoff deckt), doch vor wenigen Minuten war mir irgendwie danach euch einfach mal zu fragen anstatt ins blaue zu lernen. Ich bin mir im Klaren darüber, dass für mich als angehenden Informatiker jede Sprache zählt, da ich aber befürchte erstmal nicht wirklich mitzukommen würde ich jetzt gerne schonmal etwas machen, was mir im Studium einwenig Zeit erspart.

Und eine zweite Frage: Wie groß ist der Matheanteil bei so einem Unistudium? Überwiegt oder hält er sich mit dem Rest die Waage?

Ich danke euch schonmal im Vorraus.

Also im ersten Semester hörst du SE I (Software-Entwicklung I).
Da lernt man Java.
Es ist aber so gestaltet, dass man theoretisch keine Vorkenntnisse braucht; es ist daher also auch an absolute Anfänger gerichtet.
Solltest dir daher keine grossen Gedanken machen.
Im Bachelor gibt es 3 Mathemodule, die Pflicht sind. Ein wenig "pure" Mathematik ist schon dabei.
Allerdings muss man sagen, dass man auch einige Informatik-Fächer, besonders die theoretischen( FGI Module) als "mathematisch" bezeichnen kann.
Ob er mathematische Anteil überwiegt, kann ich noch nicht beurteilen.

Ich fange dieses WS in der Uni Hamburg mein Informatikstudium an. Da ich mich irgendwo in letzter Minute dazu entschlossen habe, sind meine Programmierkenntnisse leider nicht so die beste

Informatik studieren bedeutet nicht die ganze Zeit zu programmieren!
Vielmehr ist der Anteil, in dem man programmiert (gerade am Anfang) recht gering.

Zu Deiner Frage gilt ansonsten das was rothose86 gesagt hat.

Hey. Danke schonmal für die Antworten!
@rothose86
Fein, dass ich mit Java also nicht verkehrt lag. Dass ich "im Prinzip keine Vorkenntnisse brauche", habe ich schon zig mal gehört. Irgendwo glaube ich das aber nicht. Wie dem auch sei, mein primäres Ziel ist es ja jetzt einwenig vorzuarbeiten, um während des Studiums Zeit für andere Dinge zu haben.

@peace
Ja, das ist mir bekannt. Aber Programmieren ist das einzige, worauf ich mich vorbereiten kann. Es bringt jetzt herzlich wenig irgendwelche Matheformeln und andere Theorie in mich reinzupressen ohne zu wissen, ob das in der Form überhaupt Stoff sein wird. Hab mir sagen lassen, dass selbst gleiche Themengebiete von Prof zu Prof "völlig" verschiedene Dinge enthalten können.

Danke nochmal!

Welche Prog.sprachen lernt man in der Uni? Sucht man sich das aus?

In den ersten beiden Semestern machst Du Java, im dritten kannst Du zwischen Prolog und Scheme wählen. Im weiteren Verlauf des Studiums kannst Du Dich in einigen wenigen Veranstaltungen auch noch mit anderen Sprachen beschäftigen (es gibt z.B. regelmäßig eine Vorlesung über C++ und auch Projekte, wo dieses eingesetzt wird).

Letzten Endes ist die Sprache aber nicht entscheidend. Wenn Du vor dem Studium ein bischen Python oder Smalltalk lernst, wird Dir das auch viel bringen. Wichtig ist, dass Du Programmieren lernst - die Sprache ist dabei eher zweitrangig.

Wie groß ist der Matheanteil bei so einem Unistudium?

"Informatik" ist ein Kunstwort aus "Information" und "Mathematik". Beantwortet das Deine Frage? [25]

Danke Fred, von Prolog und Scheme höre ich jetzt z.B. zum ersten mal. Werde mich mal via Wikipedia einbisschen bildern.

@Programmieren an sich: Naja, ich habe schon einiges an Dingen "programmiert", aber leider immer nur mit irgendwelchen mMn vereinfachten Scriptsprachen. Ich bilde mir ein zumindest die Basics des Programmierens zu beherrschen, nur an Syntax und Vokabeln von speziellen Sprachen mangelt es mir. Ich werde jetzt einfach mal auf der Java-Spur weiterfahren, das scheint mir das beste zu sein.

Was genau würde Python und Smalltalk bringen? Sind sie besonders einfach oder repräsentativ?

"Informatik" ist ein Kunstwort aus "Information" und "Mathematik". Beantwortet das Deine Frage?

Leider nicht ^_^. So schön dieses Wort auch ist, Informatik ist afaik nicht gleich Informatik. Ich hab gelesen, dass es zwichen FH, Uni und TU Informatik Unterschiede gibt. Mein Onkel ist ein Diplominformatiker und meint, dass zumindest zu seiner Zeit der Matheanteil an einer Uni erheblich größer war als an einer Technischen Uni oder einer FH. Die Schwerpunkte sollen auch noch von Uni zu Uni schwanken. Deswegen die Frage, wie es in Hamburg so aussieht :>. Jetzt aus dem Bauch heraus würde ich anhand euerer Andeutungen sagen, dass es kack viel Mathe ist X> .

Hey. Danke schonmal für die Antworten!
@rothose86
Fein, dass ich mit Java also nicht verkehrt lag. Dass ich "im Prinzip keine Vorkenntnisse brauche", habe ich schon zig mal gehört. Irgendwo glaube ich das aber nicht.

Du hast recht; wenn man noch nie programmiert hat, also auch nicht in der Schule, und zum erstenmal Quelltext sieht usw., kann ich mir schon vorstellen, dass es nicht ganz so einfach ist.
Wenn man aber schon in der "Denke" drin ist(also irgendeine Art von Vorerfahrung hat, sei es evtl. sogar html, also einfach Code halt), ist SE I eigentlich recht einfach.
Kenne Leute die noch nie programmiert hatten und gut klar kamen, es soll aber auch welche geben denen es zu schnell ging.
Insgesamt fand ich es aber recht fair. Ich hatte vorher zwar schon ein wenig Kenntnisse in Java, fand den Schwierigkeitsgrad aber akzeptabel/leicht (nicht jede Aufgabe natürlich, es gab solche und solche).
Im Prinzip brauchst du also keine Vorkenntnisse. Aber natürlich machen Vorkenntnisse die Sache einfacher ;)

@Programmieren an sich: Naja, ich habe schon einiges an Dingen "programmiert", aber leider immer nur mit irgendwelchen mMn vereinfachten Scriptsprachen.

Wenn Du etwas mit den Begriffen Variable, Typ, Ausdruck, auswerten, Seiteneffekt, Kontrollstruktur anfangen kannst, bist Du schonmal ganz gut gerüstet.

Was genau würde Python und Smalltalk bringen? Sind sie besonders einfach oder repräsentativ?

Das sind einfach zwei Sprachen, die mir gerade in den Sinn kamen. Kannst genau so gut Eiffel oder C# lernen.

Jetzt aus dem Bauch heraus würde ich anhand euerer Andeutungen sagen, dass es kack viel Mathe ist X> .

Mathematik ist eine wichtige Säule der Informatik an der Uni, ja. Und auch die größte Hürde. In der ersten Matheklausur sind Durchfallquoten von deutlich über 50% normal.

Wenn man aber schon in der "Denke" drin ist(also irgendeine Art von Vorerfahrung hat, sei es evtl. sogar html, also einfach Code halt), ist SE I eigentlich recht einfach.

HTML ist keine Programmiersprache.

HTML ist keine Programmiersprache.

Japp, weiss ich. Ich wollte damit nur ausdrücken, dass gewisse Vorkenntnisse mit Quelltext (auch wenns da keine Kontrollstrukturen wie Schleife und den andern Krams gibt) schon was bringen; weil man dann mehr in der "Denkstruktur" eines Informatikers ist.
Wenn jemand schon mal Html gemacht hat, kann er mit Begriffen wie Quelltext und Code mehr anfangen, wie jemand der noch nicht einmal diesen Unterschied kennt und zum ersten mal in der Uni Quelltext liest.

das möchte ich aber auch mal unterstreichen,
bring zwei Leuten Programmieren bei, einem ohne spezielle Kenntnisse und einem der schon komplexen HTML- oder XML-'Text' mit fester Syntax, Schlüsselwörtern, Verschachtelung und Einrückung kennt, vielleicht gar einem Compiler (Browser) mit Fehlermeldungen usw.,
das ist doch ein Riesenvorsprung

——

nochmal zu Mathematik an Uni Hamburg:
da kaum einer eine andere Uni/ FH gleichwertig besucht hat oder auch nur ein paar Semester lang kennt, ist das sehr schwer zu beantworten

Wenn Du etwas mit den Begriffen Variable, Typ, Ausdruck, auswerten, Seiteneffekt, Kontrollstruktur anfangen kannst, bist Du schonmal ganz gut gerüstet.

Alles bis auf Seiteneffekt und "auswerten" bekannt, wobei ich mir unter diesen Begriffen einiges vorstellen kann. Was genau ist damit gemeint?

Und was anderes: Kann ich während des Grundstudiums auch schon optionale Kurse belegen? Wird/wurde jemals ein Ruby-Kurs angeboten?

PS. @html - keine Sprache, wobei das l aber dennoch für "language" steht ^_^. Wie ist das definiert? Wo liegt die Grenze zwischen Script und Sprache?

PS. @html - keine Sprache, wobei das l aber dennoch für "language" steht ^_^. Wie ist das definiert? Wo liegt die Grenze zwischen Script und Sprache?

http://de.wikipedia.org/wiki/Auszeichnungssprache

Ah, danke :>.

Alles bis auf Seiteneffekt und "auswerten" bekannt, wobei ich mir unter diesen Begriffen einiges vorstellen kann. Was genau ist damit gemeint?

Ich hab doch bloß zufällig ein paar Begriffe ausgewählt. Das sind jetzt nicht DIE definierenden Begriffe, die man bereits kennen muss, um ein Informatikstudium anzufangen. Wenn es Dich interessiert, googel halt ein bischen.

PS. @html - keine Sprache

Ich habe nie behauptet, dass html keine Sprache ist. Es ist bloß keine Programmiersprache, weil man damit keine Programme schreibt. Daran solltest Du Dich übrigens schonmal gewöhnen: Informatiker sind EXTREM pingelig (bzw. sollten es sein).

Und mach Dir nicht zu viele Gedanken um verschiedene Programmiersprachen. Informatik an der Uni besteht nach meiner Erfahrung vielleicht zu 20% aus Programmieren. Am Anfang wirst Du viel mehr Probleme mit der Mathematik und den formalen Grundlagen haben.

Wenn Du Dich wirklich ernsthaft auf Dein Studium vorbereiten willst, kauf Dir Bücher über diskrete Mathematik und Logik (gibt sicher bessere Bücher als die hier, aber die fielen mir so spontan ein). Und vielleicht noch dieses Javabuch, SE1 baut auf dem gleichen Ansatz auf (Objects First).

Wenn Du Dich wirklich ernsthaft auf Dein Studium vorbereiten willst, kauf Dir Bücher über diskrete Mathematik und Logik (gibt sicher bessere Bücher als die hier, aber die fielen mir so spontan ein). Und vielleicht noch dieses Javabuch, SE1 baut auf dem gleichen Ansatz auf (Objects First).

Heh, die Moneten liegen bei mir nicht so locker, dass ich mal eben einpaar Bücher kaufen kann :>. Mit diskreter Mathematik will ich mich auf jeden Fall noch vor dem Studium zumindest einbisschen beschäftigen, hoffe halt dass das hier http://www.pdf-search-engine.com/diskrete-mathematik-pdf.html meinen Bedarf vorerst ebenfalls deckt. Und für Java habe ich schon Bücher genug.


Also, danke nochmal an alle, die mir hier geantwortet haben. Kann mir jetzt in etwa ein Bild von dem machen, was anfangs auf mich zukommt. Möge mir Gott (oder was auch immer) beistehen ^_^ . Mathe wird ein harter Brocken. Naja, wat mutt dat mutt.

Heh, die Moneten liegen bei mir nicht so locker, dass ich mal eben einpaar Bücher kaufen kann :>.

Dann setz Dich doch einfach mal für ein paar Stunden in unsere Bibliothek und schmöker ein bischen.

Dann setz Dich doch einfach mal für ein paar Stunden in unsere Bibliothek und schmöker ein bischen.

So gern ich das auch machen würde, leider geht das nicht. 700km sind mir einbisschen viel zum Laufen.

Grüße aus Baden Württemberg
Dantel

Informatik an der Uni besteht nach meiner Erfahrung vielleicht zu 20% aus Programmieren. Am Anfang wirst Du viel mehr Probleme mit der Mathematik und den formalen Grundlagen haben.

Das würd ich beinahe übertrieben nennen, man kann sich die Kurse auch so legen, dass man da auf deutlich weniger kommt. Aber man muss jetzt noch nicht unbedingt programmiert haben, um nen guten Start hier hinzulegen.

Habe jetzt nicht den ganzen Thread gelesen, kann aber zum Eingangspost sagen:

Habe ohne jegliche Programmier- und andere Informatikkentnisse angefangen Informatik zu studieren und habe gerade erfolgreich mein BSc-Projekt beendet. Wie du siehst geht das vollkommen ohne Vorkenntnisse, auch wenn es Stellen gibt, an denen man ohne die Hilfe der versierten Kommolitonen fast nicht mitkommen würde, aber das geht jedem in jedem Studiengang so(imho habe ich in solchen Momenten sogar am meisten gelernt). Es kann nicht jeder von vornherein alles wissen, was ja auch gar nicht gefordert wird. Also nur Mut!!

Ach so, noch ein Tipp: Fachliteratur ist oft englisch. Du kannst also auch die Zeit bis zum Studium damit nutzen, Dein Englisch ein wenig aufzupolieren.

Nebeneffekt: man schmunzelt über grausame Übersetzungen wie "aktueller Parameter" oder "primitiver Typ" [28]

Jaja, nach einem Jahr kann ich wirklich kopfnickend sagen, dass Mathe der Killer schlechthin ist. Habe bisher zwar noch kein Modul schleifen lassen, aber Mathe zählte immer zu den Fächern, die etwas mehr gefordert haben als andere.

Trotzdem muss ich sagen, dass mir meine kleinen Vorkenntnisse in Java gerade am Anfang sehr viel gebracht haben! Sollte ein Frischling das lesen, so würde ich diesem auf alle Fälle empfehlen sich vorher mit Java vertraut zu machen, es erleichtert gerade das erste Semester ungemein! Wenn man sich schon mit diskreter Mathematik und Rechnerstrukturen zu Tode quält, so sollte wenigstens Softwareentwicklung zu den leichtne Sachen zählen.