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Probleme im Bachelor?

Probleme im Bachelor? 2008-07-09 16:08
Geomatikum Aktionsgruppe
Moin,

heute hat im Geomatikum die erste Vollversammlung der bachelor-Studierenden der MIN-Fakultät stattgefunden. Es waren Studierende aus den Studiengängen Physik, Geophysik, Ozenaographie und Biologie anwesend und haben begonnen sich über ihre Erfahrungen und Probleme mit dem bachelor-Studium auszutauschen, angefangen bei übermäßiger Arbeitsbelastung, ständigem Prüfungsdruck ("die gesammten Abi-Prüfungen waren weniger, als man jetzt nach jedem einzelnen Semester an Prüfungen durchmacht") und willkürlicher Prüfungsbewertung, bis hin zu der generell verschärften Konkurrenzsituation unter den Studierenden, dem ständige Ellenbogeneinsatz, der systematisch nahegelegt wird, dem man sich nur sehr schwer entziehen kann und der nach den Berichten mehrerer nicht selten zu psychischen und psychosomatischen Krankeiten führt ("viele sind nach dem bachelor einfach fertig und haben überhaupt nicht mehr die Kraft, noch an ein weitermachen im master zu denken").

Leider war aus dem bachelor-Studiengang Informatik niemand dort. Da es hier aber sicher auch genügend Probleme gibt, über die zu reden sich lohnt, wollte ich nachfragen, ob nicht der eine oder andere sich hier am Zusammentragen und Diskutieren solcher Aspekte beteiligen will. Um dazu noch mehr zu annimieren, zitiere ich hier mal, was Jan Schlüter auf der geomatikum-homepage dazu an Kommentar hinterlassen hat (Jan, ich hoffe Du verzeihst mir):

… wir an der Informatik sind schon im 6. Semester. Von den ~100 Anfängern werden, so weit ich weiß, 4 dieses Semester (also in der angepeilten Regelstudienzeit) fertig. Im Bachelorsystem ergibt sich eine merkwürdige Lernkultur: im Semester hat man durch verpflichtende Übungsaufgaben und Anwesenheitspflicht keine Zeit, sich über das gerade für die wöchentlichen Übungszettel notwendige hinaus mit dem Stoff zu befassen (geschweige denn, den eigenen Interessen zu folgen und mal in andere Vorlesungen reinzuschnuppern), und im Anschluss an die Vorlesungszeit lernt man von Klausur zu Klausur (jeweils 3-4 Tage). Mit den mündlichen Prüfungen in den letzten Semestern entzerrt sich das etwas; hier kann man auch mal zwei Wochen für eine Prüfung lernen und im Crashkurs feststellen, was einem im Semester alles interessantes entgangen ist. Ich habe zwar keinen Vergleich zum Diplom, aber das Bachelorsystem, so wie es umgesetzt ist, finde ich nicht gelungen.
http://geomatikum.supersized.org/archives/23-Grundlegende-UEberpruefung-der-Pruefungsordnung-Bachelor-of-Science.html#comments

Fals eine solche Diskussion schon anderswo stattfindet, mag mich jemand darauf hinweisen.

Ich bin gespannt,

Gruß

Michael

RE: Probleme im Bachelor? 2008-07-09 16:27
Popcorn
("die gesammten Abi-Prüfungen waren weniger, als man jetzt nach jedem einzelnen Semester an Prüfungen durchmacht") und willkürlicher Prüfungsbewertung,
Hmm. Ja willkommen an der Uni. Das Gymnasium ist in Deutschland heutzutage einfach viel zu lax. Mich hat mein erstes Semester auch mehr gekostet, als die Abi-Prüfungen. Aber machbar ist es. Und das Prüfungen ziemlich willkürlich bewertet werden, ist doch auch die normalste und älteste Kritik an der Geschichte, ob nun auf der Uni oder in der Schule.

RE: Probleme im Bachelor? 2008-07-09 17:15
Loom
ständigem Prüfungsdruck
Wenn du das schon mit der Schule vergleichst: Da gabs bei uns auch mindestens zwei Arbeiten in jedem Semester (pro Fach)! Und grad fürs Abi zählt auch jede Semesternote (zumindest in Niedersachsen).

Ich hab in meinem Studium bisher deine Kritikpunkte nicht so gesehen (vor allem nicht die Ellbogen, eher Hilfbereitschaft!)

RE: Probleme im Bachelor? 2008-07-09 17:39
Hannes
Ellenbogeneinsatz ist mir bisher auch nicht aufgefallen. Die Lernweise die Jan in dem Zitat oben erwähnt hat, kann ich aber voll und ganz nachvollziehen. Ich lerne nur sehr kurz für die Klausuren, dafür sehr viel auf einmal, und vergesse alles sehr schnell wieder. Das merke ich besonders dann, wenn ich eine Klausur zum zweiten Termin nach der vorlesungsfreien Zeit schreibe. In der Vorlesungszeit bleibt mir kaum noch Zeit für irgendwas, 2-3 Ü-Zettel die Woche plus nebenbei Arbeiten nehmen sehr viel Zeit ein.

RE: Probleme im Bachelor? 2008-07-09 18:02
Anonymer User
("die gesammten Abi-Prüfungen waren weniger, als man jetzt nach jedem einzelnen Semester an Prüfungen durchmacht") und willkürlicher Prüfungsbewertung,
Hmm. Ja willkommen an der Uni. Das Gymnasium ist in Deutschland heutzutage einfach viel zu lax. Mich hat mein erstes Semester auch mehr gekostet, als die Abi-Prüfungen. Aber machbar ist es. Und das Prüfungen ziemlich willkürlich bewertet werden, ist doch auch die normalste und älteste Kritik an der Geschichte, ob nun auf der Uni oder in der Schule.
Na da ist ja wohl einer von den ganz harten, …
Die Laschbacken hierzulande sind sowieso alle unter deinem Niveau, Du kommst mit allem klar, Probleme haben nur die Versager und daß die Welt Scheiße ist, damit muß man sich halt abfinden.

Das zum Beispiel nenne ich Ellenbogeneinsatz.

RE: Probleme im Bachelor? 2008-07-09 18:59
Popcorn
("die gesammten Abi-Prüfungen waren weniger, als man jetzt nach jedem einzelnen Semester an Prüfungen durchmacht") und willkürlicher Prüfungsbewertung,
Hmm. Ja willkommen an der Uni. Das Gymnasium ist in Deutschland heutzutage einfach viel zu lax. Mich hat mein erstes Semester auch mehr gekostet, als die Abi-Prüfungen. Aber machbar ist es. Und das Prüfungen ziemlich willkürlich bewertet werden, ist doch auch die normalste und älteste Kritik an der Geschichte, ob nun auf der Uni oder in der Schule.
Na da ist ja wohl einer von den ganz harten, …
Die Laschbacken hierzulande sind sowieso alle unter deinem Niveau, Du kommst mit allem klar, Probleme haben nur die Versager und daß die Welt Scheiße ist, damit muß man sich halt abfinden.

Das zum Beispiel nenne ich Ellenbogeneinsatz.
Na, Taschentuch gefällig? Wenn Du fertig bist mit Weinen, fang doch mal besser mit dem Lernen an. Niemand hat je behauptet, dass Hochschulabschlüsse verschenkt werden. Ab und zu muss man halt auch mal was tun. Und wer genügend Zeit hat so blöde Kommentare zu posten, hat sicher noch genügend Zeit zum Lernen. Oder ist einfach zu blöd dazu.

RE: Probleme im Bachelor? 2008-07-10 02:26
peace
Na, Taschentuch gefällig? Wenn Du fertig bist mit Weinene, fang doch mal besser mit dem Lernen an. Niemand hat je behauptet, dass Hochschulabschlüsse verschenkt werden. Ab und zu muss man halt auch mal was tun. Und wer genügend Zeit hat so blöde Kommentare zu posten, hat sicher noch genügend Zeit zum Lernen. Oder ist einfach zu blöd dazu.
Natürlich sollen Hochschulabschlüsse nicht verschenkt werden. Das Problem ist nur, dass das "Lernen" zum Übungsblätter-Marathon mit anschließendem Bulimie-Lernen verkommt… und das hat nix mit Studieren im eigentilchen Sinne zu tun, weil
- weniger hängenbleibt
- es Stress bedeutet (mit Spaß lernt sichs besser)
- man keine Zeit hat sich über den Übungs-Stoff hinweg (wenn man den überhaupt schafft) zu bewegen
(Versteht man ein Thema nicht so genau, wirds nur so weit gelernt, dass es für die Klausur reicht - wer will denn Zeit verschwenden, wenn man nur wenige Tage zum Lernen hat.)

Neben all dem sollte man selbstverständlich auch noch Zeit haben so "blöde Kommentare zu posten" oder sonst was zu machen, um das Menschliche in einem zu entfalten, statt wie eine Maschine jeden Tag von Morgens bis Abends zu lernen, zu arbeiten, zu lernen.

Wenn du das schon mit der Schule vergleichst: Da gabs bei uns auch mindestens zwei Arbeiten in jedem Semester (pro Fach)! Und grad fürs Abi zählt auch jede Semesternote (zumindest in Niedersachsen).
Allerdings hatten die einen viel geringeren Stoffumfang als eine Modulabschlussprüfung in unserem Studiengang - wenn du schon mit der Schule vergleichst ;)

RE: Probleme im Bachelor? 2008-07-10 20:07
Michael
Drei Anmerkungen zu diesem Thema:

1. Zu Popcorn:
Na, Taschentuch gefällig? Wenn Du fertig bist mit Weinen, fang doch mal besser mit dem Lernen an. Niemand hat je behauptet, dass Hochschulabschlüsse verschenkt werden. Ab und zu muss man halt auch mal was tun. Und wer genügend Zeit hat so blöde Kommentare zu posten, hat sicher noch genügend Zeit zum Lernen. Oder ist einfach zu blöd dazu.
Wenn das Studium derart bösartige Schnösel hervorbringt, die ihren gemeinen Spaß daran haben, wenn ihren - von ihnen als Versager und Schmarotzer betrachteten - Mitmenschen mal so richtig in den Arsch getreten wird, dann muß schon was faul daran sein. Nebenbei: Die Aussagen von Popcorn decken sich frapierend mit denen, die der RCDS-Vertreter auf der öffentlichen Anhörung zu Studiengebühren von sich gegeben hat, nach dem Motto: Diszipiln hat noch keinem geschadet (auf die Forderung nach Wiedereinführung der Prugelstrafe hat er allerdings inkonsequenter Weise verzichtet). Wer möchte kann das Protokol der Anhörung hier nachlesen: http://webapp5.rrz.uni-hamburg.de/fsr-db/Dokumente/Wortprotokoll%20der%20oeffentlichen%20Anhoerung%20im%20Wissenschaftsausschuss%20-%2001.07.08.pdf
(Der Beitrag des RCDSlers (Keßner) findet sich auf den Seiten 47-51)

2. Zum eigentlichen Problem:

An der Tatsache, daß das Bachelor-Studium in der gegenwärtigen Form eine enorme Belastung darstellt und auch in bisher nicht dagewesener Weise zu psychischen Erkrankungen führt, kommt im Ernst niemand mehr vorbei. Zu Illustration hier nur der Hinweis auf einen kurzen Artikel aus der Thüringer Allgemeinen:
http://geomatikum.supersized.org/permalink/Bachelor-Depressiv-durch-Studium.html
Weiteres unter:
http://geomatikum.supersized.org/plugin/tag/burn-out

Das Grundprinzip der Bachelor-Einführung war und ist, daß die Angst zur wesentlichen Triebkraft des Studierens gemacht werden soll. Nicht Neugier, Interesse am Gegenstand oder Freude am Lernen soll die Studierenden motivieren, sondern die Befürchtung, nicht genügend Kreditpunkte in der vorgeschriebenen Zeit sammeln zu können. Und anstatt auf die Kooperation mit den Komilitonen zu setzen, sollen sie diese als ständige Konkurrenten betrachten. Produktives wissenschaftliches Arbeiten ist so kaum möglich, es sei denn, man realisiert bewußt etwas anderes, als von einem gefordert wird und riskiert damit, bestraft zu werden, weil man die formalen Anforderungen nicht erfüllt.

3. Was ist die Alternative?

Ich denke, die erste Voraussetzung dafür, dieses lern- und lebensfeindliche System zu verändern, ist, sich ehrlich darüber auszutauschen, wie übel es tatsächlich ist. Deshalb sind Leute wie Popcorn ja auch so eine ärgerliche Erscheinung, weil sie mit ihrer Denunziation den Eindruck erwecken, man sei selber Schuld, wenn man mit diesem restriktiven System Probleme hat, man sei einfach zu blöd oder zu faul. Deshalb hier noch mal die Aufforderung, zusammenzutragen und zu diskutieren, was Probleme im Bachelor sind. (Und herzlichen Dank an HannesStruss und peace, daß ihr schon mal den Anfang gemacht habt.)

Michael

RE: Probleme im Bachelor? 2008-07-10 20:23
TieKei
Das eigentliche Problem ist doch nur das, wie oben genannte Bulimie-Lernen. Für 6 Klausuren in 2 Wochen [8]
Ich kann nicht ernsthaft behaupten unter der normalen Semesterwoche so krass ausgelastet zu sein, sodass ich nicht mehr lernen kann.
Aber: ich machs nicht, weil ich zu faul bin - das ist aber meine Schuld ;)
Das zweite Problem ist, dass das Studieren immer teurer wird, dank den üblichen Gründen. Und dass man statt zu lernen und faul zu sein arbeiten muss um sich das Studentenleben zu verdienen. Das kanns einfach nicht sein! Da muss was geändert werden!

Kurz: Klausuren zeitlich besser aufteilen und nicht alle in kürzester Zeit! Realistisches Studentenleben in einer, eh schon teuren Stadt, ermöglichen!

Ich will hier auf keinen Fall den Bachelor verteidigen, aber ich kenne den Diplom Studiengang halt nicht.

RE: Probleme im Bachelor? 2008-07-10 20:26
Michael
Ich kann nicht ernsthaft behaupten unter der normalen Semesterwoche so krass ausgelastet zu sein, sodass ich nicht mehr lernen kann.
Aber: ich machs nicht, weil ich zu faul bin - das ist aber meine Schuld ;)
Vielleicht bist Du auch einfach ein Mensch, der mal Zeit zum Leben haben will? [25]
Ich will hier auf keinen Fall den Bachelor verteidigen, aber ich kenne den Diplom Studiengang halt nicht.
Nur um nicht falsch verstanden zu werden: in den alten Studiengängen war bei weitem auch nicht alles toll.

RE: Probleme im Bachelor? 2008-07-13 22:54
Anonymer User
Als Bachelor der ersten Stunde fühle ich mich verpflichtet hier auch meinen Senf dazuzugeben. Auch mir fehlt natürlich der Vergleich zum Diplomstudiengang. Ich habe gleich mehrere Kritikpunkte:

1. Die Arbeitsbelastung ist sehr hoch. Ich finde, es sollte möglich sein, 100% der Übungspunkte zu bekommen und eine 1,0 in der Klausur zu schreiben, ohne dass man 14 Wochen lang *jeden einzelnen Tag* Vollzeit was für die Uni tun muss. Das Wochenende fehlt mir wirklich sehr. Besonders ab Semester 3 stieg die Arbeitsbelastung extrem an. In der Zeit habe ich in etwa 70 Stunden pro Woche für die Uni gearbeitet (inkl. VL + Nachbereitung). Das klingt für Dich übertrieben? Leider ist das die Realität. Uns wurde mal von einem Übungsgruppenleiter vorgerechnet, dass ein durchschnittlicher Student 50 bis 70 Stunden pro Woche für die Uni arbeiten *soll*.
Für Klausuren lerne ich meist zwischen 7 und 14 Tagen. Wohlgemerkt: Vollzeit, das heißt bis zu 10 Stunden täglich. Weniger zutun traut man sich in vielen Fällen einfach nicht, weil die Note *entscheidend* ist. Und zwar jede einzelne.
Durch Klausuren und Projekte, etc. fallen im ungünstigsten Fall auch die "Semesterferien" komplett flach. Gerade diese Zeit sollte zur Regeneration genutzt werden.

2. Aus der hohen Arbeitsbelastung folgt, dass wenig Zeit bleibt, sich *entspannt* mit der Materie auseinanderzusetzen. Ich würde furchtbar gern auch mal ein paar Bücher zu den Themen lesen oder mal Sachen ausprobieren, die nicht unbedingt in der VL abgehandelt wurden. Dies ist unter diesem Zeitdruck leider nicht möglich. Bücher lese ich eigentlich nur vor der Klausur um die letzten Unklarheiten zu beseitigen. Zum Anfang des Studiums habe ich mal in einem Büchlein gelesen: "Du wirst während deines Studiums sehr viel Zeit in der Bibliothek verbingen". Das hat überhaupt nicht gestimmt. 90% der Zeit sitzt man an Übungsaufgaben oder lernt für die Klausur.

3. Studiengebühren sind eine maßlose Frechheit. Dadurch, dass ich kaum Zeit habe, kann ich auch nur entsprechend wenig arbeiten. 500 Euro sind ziemlich viel Geld zum "mal eben so bezahlen". Wenn ich nicht befreit worden wäre hätte ich die Gebühren dieses Semester nicht bezahlen *können*. Ich hätte einen Kredit aufnehmen müssen. Eine Verbesserung der Lehrsituation habe ich nicht feststellen können.

4. Aufgrund des hohen Arbeitsdrucks ist die psychische Belastung relativ hoch. Ich kann nur sagen: nach nun fast 6 Semestern bin ich total ausgebrannt. Es gab Zeiten in denen ich nur an eines gedacht habe: "wann hört es endlich auf?". Ein Bisschen Freizeit braucht man leider doch um im Kopf fit zu bleiben. Wenn mir jemand ein entsprechendes Medikament empfehlen kann, welches die Freizeit ersetzen kann, dann nehme ich das dankend an ;)

Hier noch ein paar positive Punkte:

1. Besonders in den ersten Semestern ist ganz genau klar, wann und wo man über was geprüft wird. Man hat immer gleich die Möglichkeit die Klausur zu schreiben. Auch wenn der Druck hoch ist, so wird man durch den zweiten Termin etwas entlastet. Ganz mutige planen sogar so, dass sie manche Klausuren gar erst zum zweiten Termin schreiben.

2. Die Verbindlichkeit der Übungen ist gar nicht so falsch. Man wird dadurch gezwungen, sich mit dem Stoff auseinanderzusetzen. Bezogen auf die Vorlesungsinhalte ist das auch recht intensiv. Leider sind in manchen Veranstaltungen die Übungsaufgaben sehr unverständlich oder haben manchmal sogar wenig mit der Vorlesung zutun.
Meine $0.02.

RE: Probleme im Bachelor? 2008-07-13 23:41
MB
Ich kann nur sagen: nach nun fast 6 Semestern bin ich total ausgebrannt. Es gab Zeiten in denen ich nur an eines gedacht habe: "wann hört es endlich auf?". Ein Bisschen Freizeit braucht man leider doch um im Kopf fit zu bleiben. Wenn mir jemand ein entsprechendes Medikament empfehlen kann, welches die Freizeit ersetzen kann, dann nehme ich das dankend an ;)

Kann egtl alle deine Punkte unterschreiben, aber diesen besonders! Ich hatte zwar bisher immer das Glück(und ich hoffe das bleibt auch für die letzten drei Module im Bachelelor-Studiengang bei mir so), dass ich die Prüfungen beim ersten Versuch bestand, aber die Belastung durch das Lernen und das wirklich ständige schlechte Gewissen machen einem echt zu schaffen. Bin auch ausgebrannt.

RE: Probleme im Bachelor? 2008-07-14 15:43
Anonymer User
Ich fall wohl unter die durch ihr Studium psychisch Erkrankten.
Wenn ich in eine Übung gehe, habe ich schon Panikattacken. Fürchte mich vor den anderen dort und vor allem vor dem Übungsgruppenleiter.
Oftmals bin ich so gestresst die Wochen über und stehe derart unter Druck, dass ich kaum noch die Aufgaben bewältigen kann. Zur Klausurenzeit wird dann fleißig verschoben was geht und der Rest wird mit viel Zusammenreißen probiert. Die Noten sind dann auch gut, aber dass man nicht mehr kann und will steht einem sehr im Weg.
Semesterferien hatte ich erst einmal. Natürlich durch mein Verschieben der Klausuren, aber irgendwo habe ich keine andere Wahl. Mag sein, dass ich für faul und dumm gehalten werde, aber ich bekomms einfach nicht hin mit dem Studium.
Wenn ich den Druck nicht hätte und etwas mehr Zeit, dann würde ich sicher ein gutes Studium hinlegen.
Bin auch schon seit einem Jahr soweit, dass ich mir ständig wünsche, dass es doch bitte endlich vorbei ist und ich würde, hätte ich die Wahl, sicher nicht nochmal dieses Studium anfangen.
Aber nun muss ich es durchziehen. Ich bin schon zu weit um aufzugeben und ich will auch nicht aufgeben.
Naja aber was ich nach dem Studium mache ist fraglich, am liebsten nichts mehr mit Informatik. Direkt nach dem Studium noch Master wird bei mir mit Sicherheit nicht passieren. Erstmal vom Studium erholen, wieder Freude an der Informatik finden, falls dies noch möglich ist und dann weitersehen.

Achja, was mich am meisten stört ist, dass ich das Gefühl nicht loswerde, nichts gelernt zu haben. Zeit zum Bücher lesen bleibt sowieso nicht. Ich war mir absolut sicher mit Informatik und nun muss ich nach dem bestandenen Studium erstmal arbeiten um mein Studium und meine Interessen nachzuholen.

RE: Probleme im Bachelor? 2008-07-14 16:33
Popcorn
Drei Anmerkungen zu diesem Thema:

1. Zu Popcorn:
Na, Taschentuch gefällig? Wenn Du fertig bist mit Weinen, fang doch mal besser mit dem Lernen an. Niemand hat je behauptet, dass Hochschulabschlüsse verschenkt werden. Ab und zu muss man halt auch mal was tun. Und wer genügend Zeit hat so blöde Kommentare zu posten, hat sicher noch genügend Zeit zum Lernen. Oder ist einfach zu blöd dazu.
Wenn das Studium derart bösartige Schnösel hervorbringt, die ihren gemeinen Spaß daran haben, wenn ihren - von ihnen als Versager und Schmarotzer betrachteten - Mitmenschen mal so richtig in den Arsch getreten wird, dann muß schon was faul daran sein.
Ich bin kein bösartiger Schnösel, sondern habe dem anonymen nur im gleichen Ton geantwortet, wir er es auf mein ganz sachliches Posting getan hat. Scheinbar braucht er das.

Mir ist das Studium auch nicht leicht gefallen und die meisten meiner Kommilitonen haben ebenfalls gestöhnt. Geschafft haben wir es trotzdem fast alle oder werden es in Kürze tun. Das ist der Kern meiner Aussage.

Quote 1 Michael:
Deshalb sind Leute wie Popcorn ja auch so eine ärgerliche Erscheinung, weil sie mit ihrer Denunziation den Eindruck erwecken, man sei selber Schuld, wenn man mit diesem restriktiven System Probleme hat, man sei einfach zu blöd oder zu faul.

Quote 2 TieKei:
Ich kann nicht ernsthaft behaupten unter der normalen Semesterwoche so krass ausgelastet zu sein, sodass ich nicht mehr lernen kann. Aber: ich machs nicht, weil ich zu faul bin - das ist aber meine Schuld ;)

Also scheinbar stehe ich dann doch nicht so allein mit der Aussage da. Uni ist halt keine Schule mehr, wo es mit 30 Schulstunden + Hausaufgaben getan ist. Man muss es leider nun schon mal wie einen Job mit 40 Stundenwoche sehen. Früher oder später kommt man da eh nicht mehr herum. Das ist sehr anstrengend auf hohem Niveau aber dafür erhält man dann auch einen entsprechenden Abschluss. Es gibt sonst ja noch gerade als Informatiker andere Alternativen, um nach dem Abitur weiterzumachen. Da müssen nicht erst leichtere dafür geschaffen werden.

Wenn einem… jedem der Hochschulabschluss so hinterhergeworfen wird, wie ein Abitur (zumindest bei uns haben es nur 2 von 70 nicht geschafft), wer hat denn dann noch was davon? Die Firmen, die den Abiturienten ciao sagen und lieber die Hochschulabsolventen nehmen, die ein paar Jahre kostenlos noch mehr Wissen angehäuft haben. Und denen kann dann gesagt werden, dass man noch 10 andere Hochschulabsolventen hat und daher auch gar nicht so viel zahlen braucht. Ich sehe nicht, dass man den Arbeitnehmern mit einem leichten Hochschulstudium irgendeinen gefallen tut. Auch wenn ich wegen meiner anderen Meinung ein böser Schnösel mit Ellenbogenmentalität sein soll.

RE: Probleme im Bachelor? 2008-07-14 16:40
rothose86
Gibts denn irgendwo ne Schilderung wie es zu Diplomzeiten war?
Was war großartig anders damals?

RE: Probleme im Bachelor? 2008-07-14 16:52
Fred
Im Diplomstudiengang hat man drei Versuche für jede Prüfungsleistung, und wer nach sechs Semestern das Vordiplom noch nicht hat (ne handvoll Scheine und 10 Prüfungsleistungen), muss zu einer Studienberatung. Für Klausuren kann man sich ohne Schein anmelden (was ich eher schlecht/unsinnig finde, ich hab die Scheine oft trotzdem gemacht, einfach als Vorbereitung). Im Hauptstudium gibt es glaube ich keine zeitlichen Begrenzungen, was natürlich auch zu langen Studienzeiten führt.

RE: Probleme im Bachelor? 2008-07-14 17:04
Marrow
Fred: Du hast etwas wichtiges vergessen: Bei uns gab es die "Fächer" M(athematik), F(ormale Inf), P(raktische Inf), T(echnische Inf) und IMG (Informatik/Mensch/Gesellschaft).

Prüfungen im Grundstudium:
Klausuren: 1. Semester M1, P1
               2. Semester F1+2, T1+2
Mündlich:  3. Semester M2+3, P2+3
               4. Semester T3+4, F3+4, IMG
wenn man nach Plan vorgeht. Dazu kommt noch das Ergänzungsfach.

Edit: Achja, Scheine brauchte man auch und zwar in
F1 oder F2, M2 oder M3, P2, P3, T3 oder T4, M4. Dazu noch zwei Proseminare, ein 4SWS P-Praktikum, 4 1SWS T-Praktika und EF.

RE: Probleme im Bachelor? 2008-07-14 17:16
Anonymer User
[…] die ein paar Jahre kostenlos noch mehr Wissen angehäuft haben. […]

Kostenlos?? 10.000 Euro Schulden empfinde ich nicht gerade als kostenlos.

RE: Probleme im Bachelor? 2008-07-14 17:25
Marrow
F3/F4-Prüfung gab's auch noch.
Ist korrigiert, kann ja nicht an alles denken. [28]

RE: Probleme im Bachelor? 2008-07-14 17:43
Popcorn
[…] die ein paar Jahre kostenlos noch mehr Wissen angehäuft haben. […]

Kostenlos?? 10.000 Euro Schulden empfinde ich nicht gerade als kostenlos.

Ja, kostenlos für die Firma. 10'000 Euro Schulden und dann ja noch, dass wir ansonsten schon Verdienen könnten.

RE: Probleme im Bachelor? 2008-07-15 11:51
kellerkind
Ich fall wohl unter die durch ihr Studium psychisch Erkrankten.
Wenn ich in eine Übung gehe, habe ich schon Panikattacken. Fürchte mich vor den anderen dort und vor allem vor dem Übungsgruppenleiter.
Oftmals bin ich so gestresst die Wochen über und stehe derart unter Druck, dass ich kaum noch die Aufgaben bewältigen kann. Zur Klausurenzeit wird dann fleißig verschoben was geht und der Rest wird mit viel Zusammenreißen probiert.

@Anonymer User 15:43

Feel free to contact:
http://www.verwaltung.uni-hamburg.de/vp-1/3/34/psychber.html

And: Don't quit!

RE: Probleme im Bachelor? 2008-07-15 21:33
Anonymer User
Erstmal vom Studium erholen, wieder Freude an der Informatik finden
Das ist ein interessanter Punkt. Bei mir war das so: mit 12 wusste ich ganz genau, dass ich Inforrmatik studieren will. Daran hat sich auch trotz des großen Stresses nichts geändert. Informatik ist für mich eher sowas wie eine Lebenseinstellung. Durch den vielen Stress im Studium wird diese fast grenzenlose faszination leider immer wieder sehr getrübt. Man braucht nach dem Semester erst einmal ein wenig Abstand, um sich wieder richtig dafür begeistern zu können. Es ist schade, dass dies während des Semesters nicht gelingen kann. Es wäre doch viel cooler, wenn man auch in den Lehrveranstaltungen und in den Übungen extrem begeistert ist. In den ersten paar Semestern geht das auch. Da sieht man über vieles hinweg. Aber dauerhaft macht einen der Stress einfach nur kaputt.

Natürlich ist das auch eine Frage des Anspruchs. Ich erwarte von mir selbst, alles zu verstehen, was in den Vorlesungen/Übungen gemacht wird – bis ins Detail. Wenn man das nicht so hart durchziehen würde, wäre sicherlich auch der Stress etwas geringer. Aber irgendwie gehört das für mich zu einer Universitätsausbildung dazu, dass man die Dinge nicht einfach so hinnimmt, sondern kritisch hinterfragt.

RE: Probleme im Bachelor? 2008-07-17 12:15
naizirk
hmm, das einzige wirkliche problem was ich hier genannt sehe ist der faktor zeit(neben den studiengebühren, die man sich erarbeiten könnte, wenn man die zeit hätte)…und das ist auch das problem, was ich in dem studiengang sehe.

laut PO haben wir eine zeitliche belastung mit allem drum und dran von 30 LP á 30h macht 900h.
900 stunden auf ein semester, also ein halbes jahr, hört sich eigentlich verdammt gut an…wären in der theorie ja nur ne gute 36h/woche, was sich mit privatleben und/oder zusätzlichem arbeiten á 10-15h/woche gut vereinbaren lässt (alle die mehr als 15h arbeiten wollen, brauchen sich imho nicht beschweren, da sie teilzeit studieren dürfen/können/sollten), aber nein, es wird ja lieber vorgesehen die 900 stunden auf gut 15 wochen im jahr aufzuteilen, so dass ne zeitliche belastung für alle die prüfungen im erstversuch bestehen wollen(soll leute geben, die s fürs ego bräuchten) von gut 60h/woche auftritt, was sich weder mit privatleben noch arbeit vereinbaren lässt. ergo lässt man während der vorlesungszeit alles ein wenig schleifen um sich zeit neben der uni zu verschaffen, muss dann aber in der extrem kurzen prüfungsphase extrem viel nachholen, was zu unsinnigem lernen führt und damit das ziel eines studium verfehlt imho. (denke, alle anderen kritikpunkte folgen direkt oder indirekt daraus)
was kann die uni dagegen tun?
wer braucht schon >4monate vorlesungsfreie zeit + 1woche pfingst und 1.5-2 wochen weihnachtsferien? warum nicht statt dessen die prüfungstermine so weit in die vorlesungsfreie zeit rücken, dass man max 1 (bei wiederholungsprüfungen 2) pro woche hat? laut studienplan wären das 4 prüfungen jedes semester, also 4 wochen prüfungszeitraum am anfang und ende der vorlesungsfreien zeit in der man jede woche freitag (bspw) eine klausur schreibt und somit zu jeder klausur zusätzlich zum semester noch genau 1 woche vorbereitungszeit hätte. studenten würden zwar bei voller anzahl an wiederholungsprüfungen auf ihre ferien im winter vollständig und im sommer großteils verzichten, hätten aber realistische chancen alle prüfungen zu bestehen. professoren würden dann auch ihren urlaub/forschungsreisen entsprechend planen müssen, was ich aber für im sinne des lehreauftrags halte, insbesondere da auch sie zwischen ihren 2 prüfungen am ende des semesters noch 4 wochen zeit (abzüglich korrektur) hätten. prüfungsamt hätte vielleicht minimal mehr koordinationsarbeit als jetzt ( wo doch die WI grad im 2. semeser zufällig an einem tag 2 erstprüfungen haben)… die zeitliche belastung für studenten sinkt damit von 900h/15wochen(bzw 900/18, wenn man die 2.termine mit einbezieht) auf 600h/14wochen + 300h/4wochen (bzw 600/14 + 300/8)…ich sehe da (und in der "verschwendeten zeit") eigentlich den lösungsansatz für die meisten probleme…
da die zeitliche belastung durch atm undurchdachte und teils übertriebene anforderungen an/in vorlesung und übung während des semesters dadurch nicht abgeschwächt wird, wird es auch hier noch nachholbedarf von seiten der lehrenden geben, insbesondere zu akzeptieren, dass wir in 3 jahren nicht das lernen werden, was andere in 5 gemacht haben und dementsprechend an einigen stellen wohl auf tiefen-, an anderen auf breitenwissen zu verzichten (jaja der vergleich dipl.-inhalt mit BSc ist wohl bissl übertrieben…) - beispielsweise kommen die zu investierenden 120h in 14wochen für fgi1-übungen bei mir nie hin…genausowenig wie SEII und III , aber auch umgekehrt Stochastik…denke einfach da ist noch bissl änderungsprozess nötig :)

aber zum schluss noch eine frage: was genau meint ihr mit ellenbogeneinsatz und wo genau meint ihr sowas gefunden zu haben? entweder bin ich da abgehärtet/unempfindlicher oder ich hab sowas einfach noch nicht bemerkt/gesehen?