FB18 - Das Forum für Informatik

fb18.de / Informatikstudium Weiteres / Hochschulpolitik

Rathaus: Öffentl. Anhörung wg Studiengebühren

Rathaus: Öffentl. Anhörung wg Studiengebühren 2008-07-03 12:29
Anonymer User
War eigentlich jmd da, der berichten könnte, was nun der neuste stand ist?

http://www.asta-uhh.de/47.0.html?&tx_ttnews[tt_news]=292&tx_ttnews[backPid]=10&cHash=6cc6bf7264

RE: Rathaus: Öffentl. Anhörung wg Studiengebühren 2008-07-03 16:41
T
War eigentlich jmd da, der berichten könnte, was nun der neuste stand ist?
es waren einige da. aus dem ausschuss selber kamen aber nur sehr wenige kommentare, und auch die senatorin hat die ganze zeit über nichts gesagt.

von den vielleicht hundert leuten, haben etwa 35 dem ausschuss und der öffentlichkeit ihre meinung mitgeteilt haben. ausser studierende waren auch einige andere experten, z.b. vize-präsident fischer, ein kerl vom deutschen studentenwerk, und eine frau von irgendeiner organisation die mit ausländischen studierenden zu tun hat da. es wurde ein wortprotokoll erstellt, ich weiss aber nicht ob das der öffentlichkeit zugänglich sein wird.

die meisten beiträge von studierenden kamen von leuten denen man schonmal auf einer stupa-sitzung begegnet sein kann - fsrk, asta, fsre, andere regenbogen-, juso-, liste-links- oder grüne-anhänger. bemerkenswert finde ich, dass asta und stupa-opposition sich hin- und wieder gegenseitig in ihrer kritik bestätigt haben - das kennt man aus dem stupa so nicht.

insgesamt wurden verschiedene aspekte der kritik am geplanten gebührenmodell erwähnt (in irgendeiner reihenfolge):
- studiengebühren halten menschen vom studium ab
- studiengebühren fördern den wunsch der wirtschaft auf eine schnelle ausbildung ohne viel wissenschaft
- das verhältnis von gebühreneinnahmen zu zinsen von 2:1 lässt das ganze als nicht sehr sinnvollen kompromiss erscheinen. (das 2:1-verhältniss wurde öfter von verschiedenen politischen richtungen erwähnt, wie auch immer das zustande kommt)
- es ist falsch zu behaupten es gäbe 'nachgelagerte' studiengebühren, wenn es tatsächlich nur die möglichkeit gibt einen zunächst zinsfreien kredit aufzunehmen (wären die studiengebühren tatsächlich nachgelagert, würde es auch keinen sinn machen die entscheidung über exmatrikulationen wegen nicht gezahlter gebühren in die händer der hochschulen zu legen)
- für studierende mit kind, behinderung oder chronischer erkrankung stellen studiengebühren eine besondere belastung da, da sie während und nach dem studium höhere ausgaben haben und oft länger brauchen als andere.
- viele ausländische studierende haben ohnehin schon probleme ihren aufenthalt in deutschland zu finanzieren, der anteil ausländischer studierender wird zurückgehen was dem internationalen anspruch widerspricht.
- das angebot des kredits gilt nur für 'kredit-würdige' leute. menschen aus nicht-eu staaten sind davon in der regel ausgeschlossen.
- die kappungsgrenze von 17.000 € ist zu hoch, in anderen bundesländern sind 10.000 € üblich.
- die verwendung der gebühren ist nicht transparent und sie werden oft für dinge verwendet die nicht unmittelbar mit der lehre zusammenhängen oder eigentlich zu den grundlagen gehören. die im gesetzt festgeschriebene 'beteiligung' der studierenden an der verwendung ist zu schwammig und könnte auf ein reines abnicken hinauslaufen.
- es fehlt komplett eine obergrenze für die zinsen, die ab dem zweiten semester nach der regelstudienzeit oder ab dem zeitpunkt, ab dem jemand die 30.000 € brutto erreicht hat zahlen muss. in anderen bundesländern gibt es grenzen von um die 8 %.
- studiengebühren fördern den falschen eindruck, das studium sei eine dienstleistung der uni an die studierenden. vielmehr sind studierende ein wichtiger teil der uni, der auch forschung und wissenschaft voranbring.
- die schätzung, dass 80% der studierenden ihre gebühren nach spätestens zwei jahren bezahlt haben wird ist zu optimistisch. das wird zu zusätzlichen zinsausgaben führen.
- es gibt keine regelung für menschen die - vielleicht aus nachvollziehbaren gründen wie behinderung, chronischer erkrankung oder was auch immer - das studium wechseln und damit schneller ihre regelstudienzeit + zwei semester voll kriegen

es wurde einige male auf die von den grünen vor der wahl vertretene position, dass studiengebühren abzuschaffen sind hingewiesen was jedesmal für energischen beifall sorgte - es waren wohl einige (ehemalige) grün-wähler anwesend.

erwähnenswert ist auch, dass ein kollege vom rcds sich ernsthaft vorne hinstellte und sowas sagte wie 'mehr gebührengegner als hier sind gibt es nicht', 'es ist klar, dass der linke asta hier quatsch erzählt' und 'niemand wird durch studiengebühren von einem studium abgehalten, das sind alles nur hirngespinste'. hat für sehr viel gelächter gesorgt und noch mal klar gemacht, wieso die cdu-hochschulgruppe eigentlich an der 2,5 %-hürde gescheitert ist.

(alle angaben ohne gewähr)

RE: Rathaus: Öffentl. Anhörung wg Studiengebühren 2008-07-03 17:00
Anonymer User
der linke asta

[7]

RE: Rathaus: Öffentl. Anhörung wg Studiengebühren 2008-07-03 17:11
T
der linke asta

[7]

ja, das hat auch in der sitzung für gelächter gesorgt - sowohl beim asta als auch bei der opposition.

RE: Rathaus: Öffentl. Anhörung wg Studiengebühren 2008-07-10 16:13
Quark
Das Wortprotokoll der Anhörung liegt vor! Besonders amüsant: der RCDS-Beitrag!
Anhänge Protkoll_öffentliche_Anhörung.pdf