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Zukunft der Informatiker / Meinungsaustausch

Zukunft der Informatiker / Meinungsaustausch 2008-02-22 10:05
Anonymer User
Hallo Leute,

mich würde eure Meinung dazu hören, wie ihr die Zukunftschance und die Stellung des studierten Informatikers in der Zukunft seht unter folgenden Bedingungen:

- Software wird immer einfacher und der der Informatiker immer weniger benötigt
- auch Programmieren ist heute nicht mehr so erforderlich, da es viele Tools gibt über die man die Programmierung grafisch abbilden kann, aber keine Zeile Code mehr schreiben muss
- immer mehr Unstudierte in die IT eindringen und dort ähnliche Aufgaben übernehmen

RE: Zukunft der Informatiker / Meinungsaustausch 2008-02-22 10:54
Fred
mich würde eure Meinung dazu hören, wie ihr die Zukunftschance und die Stellung des studierten Informatikers in der Zukunft seht unter folgenden Bedingungen:
Die Frage nach irgendwelchen Zukunftschancen finde ich für ein Studium eigentlich ziemlich irrelevant. Du solltest das studieren, was Dich interessiert. Interessierst Du Dich für Informatik? Wenn Du mit Mathematik und logischem Denken nicht klar kommst, dann ist das Informatikstudium nichts für Dich. Das ist es doch ziemlich egal, was der Arbeitsmarkt sagt.

- Software wird immer einfacher und der der Informatiker immer weniger benötigt
Unsinn. Der Trend geht eher in die umgekehrte Richtung, Software wird komplexer.

- auch Programmieren ist heute nicht mehr so erforderlich, da es viele Tools gibt über die man die Programmierung grafisch abbilden kann, aber keine Zeile Code mehr schreiben muss
Das wäre mir neu.

- immer mehr Unstudierte in die IT eindringen und dort ähnliche Aufgaben übernehmen
Quelle? Übrigens: "Informatiker" ist nicht gleich "Programmierer", nur mal so am Rande erwähnt.

RE: Zukunft der Informatiker / Meinungsaustausch 2008-02-22 11:06
Anonymer User
Öh wer bitte behauptet, dass Software immer einfacher wird? Im Gegenteil, Software wird zunehmend komplexer und vielschichtiger. Schau die ne SOA Architektur an, die Wechselwirkungen der einzelnen Komponenten vorherzusagen ist wie Kristallkugelschauen.
Programmieren ohne Codeverständnis halte ich auch in naher Zukunft noch für ein Wunschtraum. Selbst in grafischen Umgebungen wie BPEL oder BPM benötigt man immer noch Verständnis des Ablaufes und des erzeugten XML-Codes, so wie der zugrundeliegenden applikativen Logik.
Als Problem sehe ich eher, die Qualität von freien und offenen Lösungen steigt zunehmen. Programme werden immer Umfangreicher und decken zunehmend komplexere individuelle Kundenwünsche ab. Folglich wird zunehmend die untere Schicht an Programmieren, die die kleine Applikationen, Shareware oder sonstiges entwickelt haben, abgeschnitten und verlieren immer mehr ihre Daseinsberechtigung. Ich seh es in meinem näheren Berufsumfeld, bedarf für niedrig qualifizierte Arbeitnehmer gibt es so gut wie kaum bis gar nicht. Qualifiziertes Fachpersonal hingegen ist rar und kostbar wie Platin. Dazu bedarf es aber nicht nur Programmierkenntnis zu besitzen sondern im Angesicht der steigenden Komplexität und Vernetzung auch Strukturverständnis sein Eigen nennen zu dürfen.
Ich denke die Chancen für Informatiker sind günstig wie nie, der Bedarf an Fachkräften ist hoch, das soziale Leben stützt sich in allen Bereichen verstärkt auf IT. Möglichkeiten nutzen, nicht jammern. ;)

Übrigens gibt es auch im kleinen Softwarebereich gute und erfolgreiche Teams. Schaut man sich die Mac-Plattform entdeckt man eine Vielzahl von kleinen Tools oder Shareware Programmen. Warum konnten diese Programme überleben, wo doch Shareware unter Linux nicht existiert und unter Windows an Bedeutung verloren hat? Spezialisierte, qualitativ hochwerte, nahtlos in die Umgebung integrierbare, gut bedienbare Software wird eben immer noch gekauft. Mit den Ansprüchen der Kunden muss halt die Softwarequalität steigen.

RE: Zukunft der Informatiker / Meinungsaustausch 2008-02-22 11:43
Wulf
- Software wird immer einfacher und der der Informatiker immer weniger benötigt
Meinst du hiermit die Usability und den Supportbedarf? Das würde dann nicht den studierten Informatiker betreffen, sondern billige Aushilfs-Mausschubser. Und irgendwer muss dann diese tolle Software entwickeln, und das ist keine einfache Aufgabe.

- auch Programmieren ist heute nicht mehr so erforderlich, da es viele Tools gibt über die man die
Programmierung grafisch abbilden kann, aber keine Zeile Code mehr schreiben muss
Ist doch egal, wie man seine Programme baut, ob nun mit nem Texteditor oder in Klickibunti. Klar, das Problem der Syntaxfehler lässt sich so eliminieren, aber das war sowieso nie die Herausforderung beim Programmieren.

- immer mehr Unstudierte in die IT eindringen und dort ähnliche Aufgaben übernehmen
Schau dir mal an, welche Inhalte du studierst und überleg, wie du diese nach dem Studium anwenden kannst, um Aufgaben zu erledigen. Und dann überleg, ob jemand, der das nicht studiert hat, diese Aufgaben genauso gut wie du übernehmen könnte.
Ich hab etwas Praxiserfahrung und auch mit Fachinformatikern zu tun. Die können viele Aufgaben übernehmen:
* Netzwerke mit einem Default-GW einrichten
* Windows halbwegs administrieren
* Firewall mit nicht mehr wie zwei Interfaces konfigurieren und die Welt in gut/böse unterteilen
* Webseiten in LAMP(hp) basteln
* Rechner zusammenschrauben
* diverse andere Dinge, solange sie nicht zu komplex werden.
Nichts gegen meine Kollegen, ich mag sie wirklich. Aber an komplexe Aufgaben kann man die nicht ranlassen. Und genau das ist es, was den Informatiker auszeichnen sollte: Er kommt mit höherer Komplexität klar.

RE: Zukunft der Informatiker / Meinungsaustausch 2008-02-22 18:30
Fred
* Netzwerke mit einem Default-GW einrichten
* Windows halbwegs administrieren
* Firewall mit nicht mehr wie zwei Interfaces konfigurieren und die Welt in gut/böse unterteilen
* Webseiten in LAMP(hp) basteln
* Rechner zusammenschrauben
Falls das dem OP nicht klar sein sollte: die oben aufgeführten Punkte haben gar nichts mit einem Informatikstudium zu tun. Rechner schrauben und Windows installieren musst Du Dir schon nebenbei selbst beibringen [25]

RE: Zukunft der Informatiker / Meinungsaustausch 2008-02-22 21:44
Faleiro
Die Frage nach irgendwelchen Zukunftschancen finde ich für ein Studium eigentlich ziemlich irrelevant. Du solltest das studieren, was Dich interessiert.
Das finde ich jetzt aber ein bißchen einseitig. Bei einer derart wichtigen und persönlich zukunftsrelevanten Frage wie der nach der Richtung einer fünfjährigen Hochschulausbildung wäre es dumm und ungeschickt, nicht auch die Zukunftschancen (Beruf/Geld) zu berücksichtigen. Sicher nicht als einziges Kriterium, aber eines von mehreren. Und zwar ein wichtiges.

(Ich persönlich hatte das Glück, daß Berufschancen und persönliche Interessen damals zusammenfielen, daher mußte ich mir keine Gedanken darüber machen.)

Außerdem bin ich persönlich der Meinung, daß ein für das Hochschulstudium geeigneter Mensch häufig offen und allgemeininteressiert (sowie allgemeingebildet) genug ist, um viele Fachrichtungen interessant zu finden. D.h. wenn ich Jura/Medizin/Bio/Kunstgeschichte/sonstwas hätte studieren müssen, aus welchem Grund auch immer (typisch: autoritärer Vater, in dessen Fußstapfen ich treten soll), hätte ich mich damit inzwischen vermutlich ganz gut angefreundet und mehr Interesse dafür entwickelt.
Dann schadet es auch nicht, das Kriterium der Berufschancen mit zu berücksichtigen.

(Noch abgesehen vom "anfreunden" – das Leben ist kein Ponyhof und ist es nicht irgendwie hedonistisch, ohne Rücksicht auf Verluste einer Laune nachzugehen?)

- auch Programmieren ist heute nicht mehr so erforderlich, da es viele Tools gibt über die man die Programmierung grafisch abbilden kann, aber keine Zeile Code mehr schreiben muss
Hast du sowas mal benutzt? Letzlich können auch solche Tools nicht zaubern: Man erkauft sich Einfachheit durch Inflexibilität. Dann kommt die Designabteilung des Kunden und sagt, den Button wollen wir aber in grün und links statt rechts. Und du kannst nicht liefern, weil dein Tool solche Eingriffsmöglichkeiten nicht bietet.
Und dann ist aber wirklich Kacke am Dampfen – denn der Ausweg, (nur) das eine Modell mal eben "wie früher von Hand" zu editieren, ist häufig versperrt.
Rapid Prototyping, das kannste damit machen. Oder (kleiner) Eigenbedarf innerhalb eines Unternehmens, wo das Aussehen egal ist.

Übrigens: "Informatiker" ist nicht gleich "Programmierer", nur mal so am Rande erwähnt.
Das kann man gar nicht oft genug sagen. ;)

Für das bloße Codetippen studiert man nicht an einer Universität, dafür gibt es FHs und Ausbildungen, sowie prima Leute, die sich das selbst beigebracht haben. Wie in diesem Thread schon dargelegt, kann man das im Studium erworbene Abstraktionsvermögen nutzen, um die Architektur zu designen und Probleme durch Zerlegung oder Umformung zu lösen.

RE: Zukunft der Informatiker / Meinungsaustausch 2008-02-23 01:20
Fred
Du solltest das studieren, was Dich interessiert.
Das finde ich jetzt aber ein bißchen einseitig. Bei einer derart wichtigen und persönlich zukunftsrelevanten Frage wie der nach der Richtung einer fünfjährigen Hochschulausbildung wäre es dumm und ungeschickt, nicht auch die Zukunftschancen (Beruf/Geld) zu berücksichtigen.
Und ich fände es ungeschickt, sich ~45 Jahre mit Informatik zu beschäftigen, wenn es einem eigentlich gar keinen Spaß macht, nur weil 2008 mal in einer Zeitung stand, dass Informatik "Zukunftschancen" hat. (Dass Informatiker momentan händeringend gesucht werden, mag ja gut sein. Man kann aber sicher schlecht voraussagen, was auf dem Arbeitsmarkt los sein wird, wenn man seinen angepeilten Abschluss dann endlich in der Tasche haben wird. Das nur am Rande.)

Klar, wenn man sich wirklich von ganzem Herzen für mehrere völlig verschiedene Richtungen interessiert, dann kann man natürlich das studieren, was momentan am meisten Geld zu versprechen scheint.

Außerdem gibt es natürlich auch noch die Perspektive, dass der Studieninhalt ja gar nichts mit dem späteren Beruf zu tun haben muss. Aber dann fände ich es erst recht komisch, gegen die eigenen Interessen Informatik zu studieren [23]

RE: Zukunft der Informatiker / Meinungsaustausch 2008-02-23 10:34
Faleiro
Und ich fände es ungeschickt, sich ~45 Jahre mit Informatik zu beschäftigen, wenn es einem eigentlich gar keinen Spaß macht, nur weil 2008 mal in einer Zeitung stand, dass Informatik "Zukunftschancen" hat.

"Nur" weil es Zukunftschancen hat – dazu schreib ich ja, ein Kriterium unter mehreren.

Klar, wenn man sich wirklich von ganzem Herzen für mehrere völlig verschiedene Richtungen interessiert, dann kann man natürlich das studieren, was momentan am meisten Geld zu versprechen scheint.
"Von ganzem Herzen" ist eine krasse Anforderung. Wenn du es nur für zumutbar hältst, in solchen Richtungen zu arbeiten, arbeiten ca. 94.8% ;) der Bevölkerung in unzumutbaren Verhältnissen.

Außerdem gibt es natürlich auch noch die Perspektive, dass der Studieninhalt ja gar nichts mit dem späteren Beruf zu tun haben muss. Aber dann fände ich es erst recht komisch, gegen die eigenen Interessen Informatik zu studieren [23]
Richtig, die Perspektive gibt es. Und nein, ich finde es nicht komisch, zumal man ja auch indifferent gegenüber dem Fach sein kann und den logisch-mathematischen Verstand zu schätzen weiß und mitnehmen will. Ich hab mal mit einem Amerikaner gesprochen, der majored in Computer Science, hatte aber den Plan "to learn to think like an engineer and then open up my own restaurant".

RE: Zukunft der Informatiker / Meinungsaustausch 2008-02-26 16:57
Anonymer LEIFer
- Software wird immer einfacher
Leider nicht. Es ist harte Arbeit, Software einfach zu gestalten und zu wenige machen diese Arbeit.
und der der Informatiker immer weniger benötigt
Äh. Nein. Wieso?
- auch Programmieren ist heute nicht mehr so erforderlich, da es viele Tools gibt über die man die Programmierung grafisch abbilden kann, aber keine Zeile Code mehr schreiben muss
Ich alter Heini habe schon vor 20 Jahren Versprechen gehört, dass man bald nur noch in CASE-Tools arbeitet und "normale" Programmierarbeit ausstirbt. Das ist bis heute fast gar nicht geschehen und selbst wenn man "grafisch" programmiert, so wäre damit Programmierung dennoch eine anspruchsvolle Aufgabe.
- immer mehr Unstudierte in die IT eindringen und dort ähnliche Aufgaben übernehmen
Ja, und? Manche von denen sind sogar verdammt gut und gerade jemand mit ein paar Jahren Erfahrung kann ohne Studium genauso gut sein, wie jemand mit Studium und ein paar Jahren Erfahrung. Manche sind aber auch nicht so gut. Binsenweisheit.

Falls Du ein Argument für das Studium hören willst: Eine Erfahrung aus dem letzten Platzen der Dot-Com-Blase ist, dass schlechte Leute und Leute ohne Studium die ersten sind, die in schwierigen Zeiten Probleme haben, (gute) Jobs zu bekommen.

RE: Zukunft der Informatiker / Meinungsaustausch 2008-02-26 17:20
Popcorn
Software und einfacher werden… früher durfte ich noch mit Perl, PHP und Co. Wohl strukturierte Sprachen. Heute kommen die Kunden auf einmal an und wollen ihre schönen Seiten in so einen Unfug wie Typo3 transferiert haben. Das ist kein Baukasten, das ist ein wurstiger Jungle. Es wird sicher in diese Richtung gehen, schließlich codet heute auch keiner mehr über Lochkarten wie früher. Aber noch… Und selbst wenn, dann passt man sich halt an. Jemand vom Fach wird diese Dinge immer noch besser beherrschen, als jemand, der damit hobbymäßig ein wenig herumspielt.

RE: Zukunft der Informatiker / Meinungsaustausch 2008-02-27 07:46
McCancey
- immer mehr Unstudierte in die IT eindringen und dort ähnliche Aufgaben übernehmen

Dazu kann ich nur sagen, bei meinem aktuellen Nebenjob-Arbeitgeber wurden in den letzten Jahren mit Nachdruck Angelernte durch Hochschulabsolventen ersetzt. Wir sind schließlich in Deutschland, wenn du nicht ne tolle Geschäftsidee in Kombination mit ordentlichem Geschäftssinn hast, womit du dich selbständig machen könntest, dann ist ein Hochschulabschluss am Arbeitsmarkt immer noch viel Wert…

RE: Zukunft der Informatiker / Meinungsaustausch 2008-02-28 09:54
Anonymer User
Aber findet ihr nicht, dass heute alles einfacher geworden ist..

früher musste man in Assembler code, heute gibt es fette leichte Sprachen wie Java…

der anspruch ist doch nicht mehr so da wie früher? unser job kann sogar ein schuhverkäufer machen?

RE: Zukunft der Informatiker / Meinungsaustausch 2008-02-28 10:01
Slater
du wiederholst noch mal die Thesen des ersten Postings ohne auf die Antworten einzugehen?
klang für mich schon von Anfang an nach Spass-Post ;)

RE: Zukunft der Informatiker / Meinungsaustausch 2008-02-28 10:58
Fred
der anspruch ist doch nicht mehr so da wie früher?
Meinst Du jetzt im Studium oder in der Arbeitswelt?

RE: Zukunft der Informatiker / Meinungsaustausch 2008-02-28 12:27
Anonymer User
na das studium ist doch viel zu schwer.. was du alles in theoretischer informatik lernst benötigt man doch eigentlich nie wieder…

ich meine die arbeitswelt.. die meisten werden später programmieren oder consulten… früher war das programmieren und administrieren sehr anspruchsvoll.. man erinnere sich 10 jahre zurück als es noch eine richtige herausforderung war nur mal ein linux zu installieren.. heute ist doch alles nur noch plug and play…

ich vermute dass in 10 jahren sich das weiter radikal vereinfachen wird ..

ich bin fast fertig mit meinem informatik studium, vielleicht hänge ich lieber gleich noch nen bwl studium ran, dann ghehört man womöglich nicht zu den zukünfitgen arbeitslosen.,. bwler kann man halt nicht so leicht ersetzen und outsourcen
fällt mir zwar spät ein, aber was solls :-(

RE: Zukunft der Informatiker / Meinungsaustausch 2008-02-28 12:48
Fred
was du alles in theoretischer informatik lernst benötigt man doch eigentlich nie wieder…
Hm, sehe ich nicht so.

LOS: Logik braucht man immer :) Und Semantik von Programmiersprachen ist sehr wertvoll, wenn Du Dich für Programmiersprachen im Allgemeinen und Compilerbau im Speziellen interessierst. Oder Korrektheitsbeweise. Oder zumindest das Vertragsmodell.

PNL: Hier habe ich vor allem gelernt, mit Kalkülen umzugehen. Die verteilten Protokolle fand ich auch ziemlich interessant. Kann man in der Netzwerkprogrammierung sicher gut gebrauchen, z.B. Uhrensynchronisierung. Den Abschnitt über Typinferenz fand ich sehr interessant, das wird z.B. bei C# 3.0 auch relevant sein (man muss den Typ einer Variable nicht mehr explizit angeben, wenn der Compiler ihn aus dem Kontext ableiten kann).

AUK: Automat = Zustandsmaschine. DAS Grundmodell für imperative Programmierung :) Und z.B. Programmoptimierung ist ohne ein Grundwissen über Komplexität ziemlich sinnlos.

Letzten Endes geht es in diesen Veranstaltungen aber nicht darum, etwas praktisches zu lernen (was dann in zehn Jahren sowieso wieder überholt ist), sondern die theoretischen Hintergründe zu beherrschen, sich an deren Ästhetik zu ergötzen und seinen Verstand zu schärfen [25]

ich bin fast fertig mit meinem informatik studium
Was ist denn Dein Schwerpunkt, wenn ich fragen darf?

RE: Zukunft der Informatiker / Meinungsaustausch 2008-02-28 13:11
Anonymer User
BWL ;-)

RE: Zukunft der Informatiker / Meinungsaustausch 2008-02-28 13:13
Anonymer User
das ding ist ja, du kannst auch programmieren ohne theoretische informatik gehabt zu haben

und das spreche ich ja an, immer mehr drängen in die IT

bei einer firma wo ich mal gearbeitet habe, ist der IT Manager (chef von seiner abteilung mit 4 leuten) ein gelernter feinmechaniker .. das sagt doch alles

RE: Zukunft der Informatiker / Meinungsaustausch 2008-02-28 13:49
Fred
das ding ist ja, du kannst auch programmieren ohne theoretische informatik gehabt zu haben
Klar. Du kannst auch deutsche Texte verfassen, ohne Dich jemals bewusst mit Substantiven, Verben, Adjektiven, Pronomen, Deklination, Konjugation etc. auseinandergesetzt (*) zu haben.

* das schreibt man doch mittlerweile wieder zusammen, oder? [28]

RE: Zukunft der Informatiker / Meinungsaustausch 2008-02-28 14:33
Popcorn
Die Frage ist hier nur, ob es Kunden dann in der Praxis auch immer vermittelbar ist. Ein "Moin alda!" kann jeder von einem "Guten Tag mein Herr" unterscheiden. Bei Software-Sicherheit und -Qualität wird das ungleich schwerer.

RE: Zukunft der Informatiker / Meinungsaustausch 2008-02-28 14:59
Fred
Die Frage ist hier nur, ob es Kunden dann in der Praxis auch immer vermittelbar ist. Ein "Moin alda!" kann jeder von einem "Guten Tag mein Herr" unterscheiden.
"Moin alda!"? Wo lebst Du? Hier heißt es immer nur "Ey digga, ich schwör, digga!". [8]

Bei Software-Sicherheit und -Qualität wird das ungleich schwerer.
Software-Sicherheit ist ein ganz heißes Eisen. Das fasse ich lieber nicht an [23]

RE: Zukunft der Informatiker / Meinungsaustausch 2008-02-28 15:00
Marrow
Auf dem IT-Arbeitsmarkt sind vor allem Akademiker gefragt

RE: Zukunft der Informatiker / Meinungsaustausch 2008-02-28 15:03
Fred
Im Boomjahr 2000 gab es in Deutschland rund 38.000 Studienanfänger in Informatik, 2006 waren es nur noch knapp 28.500. Das sei ein Minus von 25 Prozent.
Konjunktiv 1 bei Zitaten in Berichten ist ja schön und gut, aber man kann auch ruhig selber ausrechnen, dass 28,5/38 tatsächlich 0,75 ist [23]

RE: Zukunft der Informatiker / Meinungsaustausch 2008-02-28 17:29
Anonymer User
diese hungerlöhne in deutschland

in den usa verdient nen softwareentwicklung 90.000$
siehe payscale.com

RE: Zukunft der Informatiker / Meinungsaustausch 2008-02-28 17:35
Marrow
Bei dem niedrigen Dollarkurs ist der Unterschied aber nicht mehr so groß und wird sich wahrscheinlich noch verringern.

Aktuell 1 $ = 0.6586 €

Dann sind 90k $ nur noch 59274 €. [22]
Laut Heise ist das Durchschnittsgehalt in De 35k bis 42k €.

Und dafür lebt man nicht in den USA. [28]

RE: Zukunft der Informatiker / Meinungsaustausch 2008-02-28 17:56
Anonymer User
dafür in den USA viel weniger steuern
sprit kostet dort auch viel weniger
in den schönen gegenden immer sonne
bessere jobaussichten (die meisten großen programmierfirmen sitzen dort)
schönere mentalität

wohl unnötig noch zu eräwhnen dass ich auswandern will oder!??!? ;-)

RE: Zukunft der Informatiker / Meinungsaustausch 2008-02-28 17:58
Anonymer User
apropos.. von 35k-42k bleiben als single nur die hälfte über.. bei 35k .. 50% steuer runter = 17,5k geteilt durch 12 monate = 1.483€

davon kommt ja richtig weit.. ;-)

RE: Zukunft der Informatiker / Meinungsaustausch 2008-02-28 19:00
NaZo
und das spreche ich ja an, immer mehr drängen in die IT
Ich denke, dass Gegenteil ist der Fall. Vor etlichen Jahren noch war die Industrie viel mehr auf Quereinsteiger angewiesen, weil es einfach noch nicht viele ausgebildete Informatiker gab. Ist nun mal so bei neuen Technologien. Dadurch, dass es aber heutzutage viel mehr studierte Leute wie uns gibt, wird es immer schwieriger für Quereinsteiger.

RE: Zukunft der Informatiker / Meinungsaustausch 2008-03-03 22:40
Anonymer User
http://www.focus.de/jobs/arbeitsmarkt/fachkraeftemangel/it-fachkraefte_aid_263757.html

hier leute, sowas meine ich, was mir "sorgen" macht!!!deshalb auch der thread

RE: Zukunft der Informatiker / Meinungsaustausch 2008-03-03 22:40
Anonymer User
was denkt ihr.. in welche richtung geht das ganze

RE: Zukunft der Informatiker / Meinungsaustausch 2008-03-03 23:01
Wulf
Körperliche Arbeit und "normale" Dienstleitungen (KFZ,Frisör,…) wird kaum noch von Deutschen verrichtet.
Mein Döner kauf ich auch seit Jahren bei Türken.
Was man in den Kaufhäusern findet, stammt aus China & Co.
Software wird bekanntlich in Polen, Indien und so geschrieben. Fertige Software kauft man sich in Redmond.
IT-Abteilungen werden allesamt outgesourct, selbstverständlich auch an ausländische Unternehmen.
Ich könnt die Liste lange weiterführen..

Nun, was für Arbeit verrichten Deutsche dann überhaupt noch? Wir sind zu teuer und können, was Hochtechnologie angeht, auch nicht mehr wie unsere globalen Mitmenschen.

Unser Platz liegt deshalb klar in der Politik und Bürokratie. In ca. 20 Jahren werden 90% arbeitslos sein, 5% in der Politik und 5% als Bürokraten tätig sein.

RE: Zukunft der Informatiker / Meinungsaustausch 2008-03-03 23:02
Anonymer User
das ist ja jemand noch optimistischer als ich

RE: Zukunft der Informatiker / Meinungsaustausch 2008-03-03 23:16
Fred
Niemand kann in die Zukunft schauen.

RE: Zukunft der Informatiker / Meinungsaustausch 2008-03-04 16:19
Anonymer User
Ist der Post von Wulf ironisch oder wörtlich gemeint? Ich bin mir nicht ganz sicher…

RE: Zukunft der Informatiker / Meinungsaustausch 2008-03-04 19:21
Anonymer User
ich vermute auf ironie