Die Frage nach irgendwelchen Zukunftschancen finde ich für ein Studium eigentlich ziemlich irrelevant. Du solltest das studieren, was Dich interessiert.
Das finde ich jetzt aber ein bißchen einseitig. Bei einer derart wichtigen und persönlich zukunftsrelevanten Frage wie der nach der Richtung einer fünfjährigen Hochschulausbildung wäre es dumm und ungeschickt, nicht auch die Zukunftschancen (Beruf/Geld) zu berücksichtigen. Sicher nicht als einziges Kriterium, aber eines von mehreren. Und zwar ein wichtiges.
(Ich persönlich hatte das Glück, daß Berufschancen und persönliche Interessen damals zusammenfielen, daher mußte ich mir keine Gedanken darüber machen.)
Außerdem bin ich persönlich der Meinung, daß ein für das Hochschulstudium geeigneter Mensch häufig offen und allgemeininteressiert (sowie allgemeingebildet) genug ist, um viele Fachrichtungen interessant zu finden. D.h. wenn ich Jura/Medizin/Bio/Kunstgeschichte/sonstwas hätte studieren müssen, aus welchem Grund auch immer (typisch: autoritärer Vater, in dessen Fußstapfen ich treten soll), hätte ich mich damit inzwischen vermutlich ganz gut angefreundet und mehr Interesse dafür entwickelt.
Dann schadet es auch nicht, das Kriterium der Berufschancen mit zu berücksichtigen.
(Noch abgesehen vom "anfreunden" – das Leben ist kein Ponyhof und ist es nicht irgendwie hedonistisch, ohne Rücksicht auf Verluste einer Laune nachzugehen?)
- auch Programmieren ist heute nicht mehr so erforderlich, da es viele Tools gibt über die man die Programmierung grafisch abbilden kann, aber keine Zeile Code mehr schreiben muss
Hast du sowas mal benutzt? Letzlich können auch solche Tools nicht zaubern: Man erkauft sich Einfachheit durch Inflexibilität. Dann kommt die Designabteilung des Kunden und sagt, den Button wollen wir aber in grün und links statt rechts. Und du kannst nicht liefern, weil dein Tool solche Eingriffsmöglichkeiten nicht bietet.
Und dann ist aber wirklich Kacke am Dampfen – denn der Ausweg, (nur) das eine Modell mal eben "wie früher von Hand" zu editieren, ist häufig versperrt.
Rapid Prototyping, das kannste damit machen. Oder (kleiner) Eigenbedarf innerhalb eines Unternehmens, wo das Aussehen egal ist.
Übrigens: "Informatiker" ist nicht gleich "Programmierer", nur mal so am Rande erwähnt.
Das kann man gar nicht oft genug sagen. ;)
Für das bloße Codetippen studiert man nicht an einer Universität, dafür gibt es FHs und Ausbildungen, sowie prima Leute, die sich das selbst beigebracht haben. Wie in diesem Thread schon dargelegt, kann man das im Studium erworbene Abstraktionsvermögen nutzen, um die Architektur zu designen und Probleme durch Zerlegung oder Umformung zu lösen.