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Betr. Exmatrikulation: Solidarität mit der HfbK

Betr. Exmatrikulation: Solidarität mit der HfbK 2007-07-03 09:37
Aventurin
Der Mehrheit der Studierenden der HfbK wird gerade übel gedroht und sie brauchen unsere Unterstützung! Der folgende Aufruf beschäftigt sich jedoch nicht nur mit der drohenden Exmatrikulation sondern auch mit Forderungen nach einer freien Hochschullandschaft. Alle, die diese Forderungen unterstützen wollen, bitte unterschreiben (und weiterleiten)!

Hallo Listen, Institutionen, Künstler, Professoren… alle…

Die Lage an der Hochschule für bildende Künste Hamburg spitzt sich zu !!!

Wir bitten alle, die von dem skrupellosen Vorgehen der Wissenschaftsbehörde und der Leitung der Hochschule für bildende Künste Notiz genommen haben, sich einzumischen. Schon jetzt gibt die Hochschulleitung bekannt, dass "die Hochschule vor dem Aus" stünde. Wir nehmen das nicht hin!

Offensichtlich kann sich die Hochschule, die Wissenschaftsbehörde, die Bürgerschaft, die Stadt Hamburg, die Gesellschaft… ein Vorgehen, 80% der Studierenden zu exmatrikulieren, doch leisten?
Die HfbK darf nicht auf eine Institution mit 200 Studierenden dezimiert werden, die zur Ausstattung eines KreativMarktsegments dressiert werden. Die "Stadt der Talente" ist schon immer eine Farce gewesen. Außer den Karrieren einiger "Entscheidungsträger" scheint momentan nicht viel auf dem Spiel zu stehen.

Wir begreifen die gegenwärtige Situation als Ausgangspunkt für eine Forderung nach Selbstbestimmung der Hochschule und der damit verbundenen Studiensituation. Die gegenwärtigen Bedingungen verunmöglichen eine künstlerische Forschung!

Unsere Forderungen:
- Austritt aus dem Hamburgischen Hochschulrahmengesetz
- Selbstbestimmung der Hochschule
- Abschaffung der Studiengebühren
- 1/3 Paritäten in den Gremien
- Verbesserung der Studienbedingungen

Wer sich den Forderungen anschliessen möchte und am Fortbestehen der Hochschule für bildende Künste Hamburg Interesse hat, sollte sich spätestens jetzt positionieren.

Bitte, wenn möglich persönlich unterzeichnen und an diese Liste senden!!!

HFBK@HFBK.DE
Mittwoch, 26.06.2007, 14.00 Vollversammlung, HfbK
Studierende der HfbK

Außerdem haben ca 2000-5000 Studierende unserer Uni nicht bezahlt, höchstwahrscheinlich, weil sie das Geld weder so noch für den Boykott aufbringen konnten. Diesen droht nun ebenfalls nach Wunsch der Präsidentin und des Senats die Exmatrikulation. Wie man diese verhindern kann, soll auf der

VOLLVERSAMMLUNG
am Donnerstag um 14 UHR im Audimax

geklärt werden.
Motto: "Exmatrikulationen verhindern – Solidarität ist eine Waffe."

RE: Betr. Exmatrikulation: Solidarität mit der HfbK 2007-07-03 19:16
Anonymer User
jaja. nix werdet ihr verhindern und das wisst ihr genau. die leute werden rausgeschmissen und auch diese wissen das. wer zahlen muss aber nicht kann, der fliegt raus.

besonders lustig ist, dass hier suggeriert werden soll, die könnten es alle nicht. vielleicht WOLLEN die ja nicht? typische linksradikale propagande.

RE: Betr. Exmatrikulation: Solidarität mit der HfbK 2007-07-03 19:32
Slater
lustiger finde ich ja eher

Der Mehrheit der Studierenden der HfbK wird gerade übel gedroht
mit was könnten sie denn bedroht werden wenn nicht der Exmatrikulation?
ist das nicht
1.
lange bekannt und
2.
wieso übel bedroht?, sondern eine selbstgewählte Folge ihres Verhaltens,

ist ein Stromunternehmen ein übler Droher, wenn er formal mitteilt,
dass es ohne Bezahlung keinen Saft mehr gibt? ;)
Unsere Forderungen:
- Austritt aus dem Hamburgischen Hochschulrahmengesetz
- Selbstbestimmung der Hochschule
- Abschaffung der Studiengebühren
ich weiß nicht, inwiefern das Gesetz für alle Hochschulen verpflichtend ist, aber

'wir machen was wir wollen' + 'alles wird weiterhin komplett vom Steuerzahler bezahlt'
klingt ja sehr chancenreich ;)

RE: Betr. Exmatrikulation: Solidarität mit der HfbK 2007-07-04 00:35
Alexander_W
Du über mir glaubst doch nicht, dass die Steuerzahler durch die Studiengebühren entlastet werden? Es wird auch weiterhin gleichviel abgedrückt, nur die da oben an der Spitze bekommen nun halt "etwas" mehr in die Tasche gestopft.
Wer glaubt, die Studiengebühr hat in Deutschland einen Sinn, außer die Reichen noch reicher und die Armen noch ärmer zu machen, steht auf dem Schlauch der Zeit.

Und an euch beide über mir: ihr seid bestimmt die Art von Studenten, die von den Eltern alles in den A**** geschoben bekommen. Ich muss mir meine Studiengebühr selbst auftreiben und das fällt mir um Gottes Willen wirklich nicht leicht.

Bildung nur für die Reichen, YEAHHH

RE: Betr. Exmatrikulation: Solidarität mit der HfbK 2007-07-04 07:48
Slater
ich habe komplett von Bafög + Kindergeld gelebt
(und könnte es nebenbei bereits vollständig zurückzahlen durch den Gewinn aus meinem Studium)

und unabhängig von deiner Sicht zu den Studiengebühren klingt auch
'wir machen was wir wollen' + '> 90% wird weiterhin vom Steuerzahler bezahlt'
ähnlich chancenreich..

edit: ach Quatsch, dass die Gebühren bleiben sollen willst du ja sicher nicht,
am Slogan ändert sich also nix ;)

RE: Betr. Exmatrikulation: Solidarität mit der HfbK 2007-07-06 19:53
Anonymer User
ist das nicht
1.
lange bekannt und
Macht "lange bekannt" etwas "richtiger"?
2.
wieso übel bedroht?, sondern eine selbstgewählte Folge ihres Verhaltens,
Ist der Boykott nach der Logik nicht auch eine logische Folge des Verhaltens der "anderen"?
ist ein Stromunternehmen ein übler Droher, wenn er formal mitteilt,
dass es ohne Bezahlung keinen Saft mehr gibt? ;)
Wer wird denn eine staatliche Hochschule mit einem Dienstleistungsunternehmen verwechseln?

RE: Betr. Exmatrikulation: Solidarität mit der HfbK 2007-07-06 19:55
Anonymer User
ich habe komplett von Bafög + Kindergeld gelebt

Schön, und genau das wird es nicht mehr lange geben, geht es nach Dräger und Co. Hättest du ohne staatliche Unterstützung studieren können/wollen plus Studiengebühren?

RE: Betr. Exmatrikulation: Solidarität mit der HfbK 2007-07-06 20:49
Anonymer User
Schön, und genau das wird es nicht mehr lange geben, geht es nach Dräger und Co. Hättest du ohne staatliche Unterstützung studieren können/wollen plus Studiengebühren?
das ist doch totaler dummfug. Red nicht so einen Blödshit. Polarisiren schön und gut. aber Blödsinn muss man trotzdem nicht verbreiten

RE: Betr. Exmatrikulation: Solidarität mit der HfbK 2007-07-06 22:17
Anonymer User
ach ja? :http://fhh.hamburg.de/stadt/Aktuell/pressemeldungen/2003/maerz/27/pressemeldung-2003-03-27-bwf-01.html

RE: Betr. Exmatrikulation: Solidarität mit der HfbK 2007-07-06 22:20
Anonymer User
nochma: http://fhh.hamburg.de/stadt/Aktuell/pressemeldungen/2003/maerz/27/pressemeldung-2003-03-27-bwf-01.html

RE: Betr. Exmatrikulation: Solidarität mit der HfbK 2007-07-07 13:26
Anonymer User
inwiefern unterscheidet sich das im Link von Bafög?
der Staat schießt vor, später wird zurückbezahlt, je mehr desto besser

> Macht "lange bekannt" etwas "richtiger"? [usw.]
behauptet niemand, aber läßt einen Satz 'Der Mehrheit der Studierenden der HfbK wird GERADE übel gedroht' ziemlich selstsam aussehen, und darum gings

anonymer Slater

RE: Betr. Exmatrikulation: Solidarität mit der HfbK 2007-07-07 19:02
garou
nochma: http://fhh.hamburg.de/stadt/Aktuell/pressemeldungen/2003/maerz/27/pressemeldung-2003-03-27-bwf-01.html
Hochschulbildung lohnt sich - auch in finanzieller Hinsicht. Diese Tatsache muss bei der laufenden Hochschulreform stärker ins öffentliche Bewusstsein gerückt werden.
Abgesehen davon, daß diese Tatsache bei vielen Geistes- und Geschichtswissenschaftlern für Verwunderung und Irritation sorgen wird, finde ich es interessant, daß der finanzielle Aspekt eines Studiums stärker ins öffentliche Bewußtsein gerückt werden soll. Ich dachte, dies sei das Land der Dichter und Denker, nicht der Rechner und Bänker. Vielleicht sollte man stärker ins öffentliche Bewußtsein rücken, daß Studiengebühren ebenso wie grundsätzliche Besserbezahlung von Studierten (und ich war recht schockiert zu erfahren, daß viele Tarifverträge tatsächlich die unkonditionale Besserbezahlung von Studierten vorsehen) eine Aufspaltung der Gesellschaft in vielgebildet/gutverdienend und wenigergebildet/schlechterverdienend mitbewirken.
Gibt es eigentlich irgendeine Rechtfertigung für Studiengebühren, die nicht auf "Studierte verdienen besser" hinausläuft?

RE: Betr. Exmatrikulation: Solidarität mit der HfbK 2007-07-07 20:59
Anonymer User
inwiefern unterscheidet sich das im Link von Bafög?
der Staat schießt vor, später wird zurückbezahlt, je mehr desto besser

Das Darlehen ist verzinst.

RE: Betr. Exmatrikulation: Solidarität mit der HfbK 2007-07-07 23:00
Aventurin
Gibt es eigentlich irgendeine Rechtfertigung für Studiengebühren, die nicht auf "Studierte verdienen besser" hinausläuft?
Vielleicht findest du hier noch Argumente: www.studiengebuehren.de [25]

RE: Betr. Exmatrikulation: Solidarität mit der HfbK 2007-07-07 23:56
garou
Gibt es eigentlich irgendeine Rechtfertigung für Studiengebühren, die nicht auf "Studierte verdienen besser" hinausläuft?
Vielleicht findest du hier noch Argumente: www.studiengebuehren.de [25]
Danke, ja… Autsch.

1. Studierte verdienen besser.
2. Alle anderen springen vom Dach, also müssen wir das auch.
3. Wenn Studenten zahlende Kunden statt einfach nur da sind, sind die Dozenten viel motivierter.
4. Marktorientierung macht frei.
5. Studiengebühren dienen doch nicht der Finanzierung, der Staat soll eben das weiterhin tun, Studiengebühren sind nur persönliche Interessensbekundungen.
6. Wenn es Darlehen gibt, ist niemand ausgeschlossen.
7. Warum soll die Schwester die Ausbildung des Oberarztes mitbezahlen?
8. Studiengebühren zusätzlich zur, nicht anstatt der öfentlichen Finanzierung.

Argument 3 und 4 ignorieren die Nachteile der Marktwirtschaft, aber das muß einen hierzulande wohl nicht mehr verwundern. Vor allem ist mir nicht klar, inwiefern ein Student, der Studiengebühren bezahlt, mehr Einflußmöglichkeiten hat als einer, der es nicht tut, oder inwiefern Zwänge den Grad der Freiheit von Zwängen erhöhen.
Argument 4 und 5 widersprechen einander.
Argument 6 ignoriert die abschreckende Wirkung von Schulden.
Argument 7: Warum soll der Oberarzt die Ausbildung der Schwester mitbezahlen?
Argument 8 ist nicht pro Studiengebühren, sondern contra Mittelstreichung. Das ist zwar nett, aber wieviel Gehör solchen frommen Bitten gegeben wird und wie sie gegen "Die Kassen sind leer" gewichtet werden, wissen wir inzwischen wohl alle.

RE: Betr. Exmatrikulation: Solidarität mit der HfbK 2007-07-08 01:14
Anonymer User
Na also, jetzt ist's vollständig.
[img]http://www.campus-hamburg.de/w/images/Rcds-plakat.png[/img]


Und weil weiter oben über Darlehen geschrieben wurde:

http://www.kfw-foerderbank.de/DE_Home/Bildung/Wissenskredite_fuer_Studenten/index.jsp
Unser Studienkredit hilft, Ihre Lebenshaltungskosten im Erststudium zu finanzieren - unabhängig vom Einkommen und Vermögen der Eltern und dem eigenen.
Bitte berücksichtigen Sie bei Ihren Überlegungen, ob und in welchem Umfang Sie einen Kredit aufnehmen wollen auch, dass in Abhängigkeit von der Auszahlungsdauer und der Höhe des monatlichen Auszahlungsbetrags eine beachtliche Darlehensschuld entstehen kann. Außerdem fallen für Sie neben der späteren Rückzahlung des Kredits auch Zinsen an. Insgesamt kann dies zu einer spürbaren monatlichen Belastung (der sogenannten Annuität) in der Rückzahlungsphase führen.
Deshalb prüfen Sie bitte vor der Beantragung: Brauche ich wirklich einen Kredit? Und testen Sie mit Hilfe des Tilgungsrechners, welche Verschuldung mit einem Kredit verbunden sein kann.


Ein verzinster Kredit mit Zinsen ist erstens etwas anderes als BAföG und zweitens immer schlechter, da Menschen aus finanzschwachen Familien eher vom Studium abgeschreckt werden könnten ("Schuldenberg"). Das räumt ja sogar die KfW oben indirekt ein.

Ave

RE: Betr. Exmatrikulation: Solidarität mit der HfbK 2007-07-09 14:03
Anonymer LEIFer
inwiefern unterscheidet sich das im Link von Bafög?
der Staat schießt vor, später wird zurückbezahlt, je mehr desto besser
Das Darlehen ist verzinst.
AFAIR sind bei den Darlehnen auch keine anderen "Ermäßigungen" wie beim BAföG geplant, oder? Z.B. nur zur Hälfte zurückzuzahlen, Erlass für vorzeitige Zurückzahlung, etc.

Zumindest bei meinem Studienkredit gab es diese Dinge auch nicht.
ich habe komplett von Bafög + Kindergeld gelebt
(und könnte es nebenbei bereits vollständig zurückzahlen durch den Gewinn aus meinem Studium)
Schön für Dich: Ich habe kein BAföG bekommen, da in diesem Lande (zumindest damals) die Situation von Scheidungskindern nicht ausreichend berücksichtigt wurde. Meinen Studienkredit hatte ich auch zügig zurückgezahlt, aber nicht in jeder Branche verdient es sich so gut wie bei uns Informatikern.

LEIFer

RE: Betr. Exmatrikulation: Solidarität mit der HfbK 2007-07-09 14:30
Popcorn
ich habe komplett von Bafög + Kindergeld gelebt
(und könnte es nebenbei bereits vollständig zurückzahlen durch den Gewinn aus meinem Studium)
Schön für Dich: Ich habe kein BAföG bekommen, da in diesem Lande (zumindest damals) die Situation von Scheidungskindern nicht ausreichend berücksichtigt wurde. Meinen Studienkredit hatte ich auch zügig zurückgezahlt, aber nicht in jeder Branche verdient es sich so gut wie bei uns Informatikern.

LEIFer
Immer im Kontext lesen. Das war nicht Slaters Antwort zur Frage, dass das alles einfach geht, sondern darauf, ob sein Studium gemütlich von Mama und Papa gesponsort wurden. ;)

RE: Betr. Exmatrikulation: Solidarität mit der HfbK 2007-07-09 14:52
Slater
naja, meinen spitzfinden Zusatz mit der Rückzahlung kann man schon so lesen ;)

ich frage mich allerdings, warum hier so auf die Zinsen oder nun eben Erlasse gepocht wird,
die Höhe der Studiengebühren ist doch eh willkürlich,
stellt euch 500 Euro + Zinsen wie 1000 ohne Zinsen vor..

anderseits finde ich es auch sehr seltsam von der Politik, diese Kredite nicht zinslos anzubieten,
wozu das damit verkomplizieren? warum nicht die Zinsen übernehmen wenn eh schon 90% des Studiums bezuschusst werden?
wahrscheinlich um die eigentliche Gebühr 1000 auf eine optische 500 zu drücken..

solche Schweinereien sind aber wiederum ein Problem der Umsetzung, nicht der Gebühren an sich

RE: Betr. Exmatrikulation: Solidarität mit der HfbK 2007-07-09 18:13
Anonymer User
[x] Studiengebühren sind gerecht, weil die Studierenden in Deutschland sowieso priviligiert sind [sprich auch ansonsten gesellschaftliche Vorteile genießen und als Kind schon genossen] und arme Menschen eh nicht studieren. Dann können die Reichen auch mal blechen.

RE: Betr. Exmatrikulation: Solidarität mit der HfbK 2007-07-09 22:42
UncleOwen
<°)))o><

RE: Betr. Exmatrikulation: Solidarität mit der HfbK 2007-07-09 23:55
Anonymer User
Studiengebühren sind Irrsinn. Vor fünf Jahren noch wurde zur Rechtfertigung in die anglophonen Länder verwiesen. Und auch die tollen Mittel, mit denen dort angeblich eine Selektion der Studentenschaft nach finanziellen Mitteln der Eltern vermieden wurde. Diese Stimmen verstummten. Im Ergebnis gibt es in Deutschland nämlich zum Beispiel bis heute kein vernünftiges Stipendiensystem. Um nicht zu sagen: Im Vergleich zu vor-Studiengebührenzeiten gibt es faktisch keine Veränderung. Obwohl auch der Wirtschaft, die diese Stipendien stellen sollte, in den letzten Jahren mehr als genug Zeit geblieben wäre. In Sachen Studienbedingungsverbesserung ist ebenso wohl noch nichts angekommen. Nachrichten über aus Studiengebühreneinnahmen zu errichtende Tiefgaragen oder Heizungsanlagen in anderen Bundesländern sollten den letzten zeigen, wo der Hase längsläuft. Das sind Selbstverständlichkeiten, für die der Staat kein Geld mehr an die Unis ausgeben mag. Ich kenn die Situation bei euch in Hamburg nicht aus eigener Erfahrung, aber nach dem, was hier in Berlin so kursiert, sollen einige Gebäude in HH wahre Bruchbuden sein. Solche Vorboten, aber gegen 550 Euro pro Semester dann ein deutlich besseres Studium? Das klingt nach Phantastica.

Letztlich werden Studis an Unis mit Studiengebühren mehr Geld für das gleiche oder ein schlechteres Angebot als jetzt beziehungsweise vor Einführung der Gebühren bezahlen. Keiner sollte erwarten, dass z.B. - nichts gegen die Uni HH ;) - die Uni HH mit 500 EUR Studiengebühren plötzlich in den viel gescholtenen Rankings aus dem grauen Mittelfeld oder dem Tabellenkeller nach oben schießt. Ebensowenig werden sich vermutlich die realen Studienbedingungen verbessern. Dafür ist das Geld höchstens ein Tropfen auf den heißen Stein und versickert eben, das zeigen die Beispiele, gern an unsinnigen Stellen.

Gerade in einer ohnehin teuren Stadt wie Hamburg sind Studiengebühren ein sehr effektiver Selektierer zwischen Arm und Reich. Ohne in großem Stil die Bank anzupumpen, ist selbst mit dem Bafög-Höchstsatz in Hamburg kein Studium mehr ohne Eltern-Unterstützung oder einen größeren Job möglich. Das ist m.E. ein Unding.

RE: Betr. Exmatrikulation: Solidarität mit der HfbK 2007-07-10 00:03
Anonymer User
Wer studiert hat ein Privileg. er belastet den Staat und den Steuerzahler ungemein. Die Studiengebühren sind die logische kosequenz der ganzen "bummel- und Gammelstudenten" die das ganze Leersystem verstoßfen und quasi auf kosten des staates leben. selber schuld jungs. und wenn jemand kein geld für die studiengebühren hat, dann soll er gefälligst arbeiten gehen. 500 € / 6 Monate sind nun echt nicht viel geld. Für das sinnlose "komasaufen" ist ja auch genug geld da. dann geht man halt zu einem konzert weniger oder halkt 1 mal weniger pizza essen, oder ins kino. das Studium ist nunmal kein freifahrtsschein. Wer meint er kann dieses Geld niicht aufbringen hat halt eben pech gehabt und soll dann halt arbeiten gehen, anstelle von einem Studium.

Studiengebühren sind sozial verträglich und vollkommen gerechtfertigt

RE: Betr. Exmatrikulation: Solidarität mit der HfbK 2007-07-10 00:10
garou
nach dem, was hier in Berlin so kursiert, sollen einige Gebäude in HH wahre Bruchbuden sein.
Nur, weil hier mal Vordächer einstürzen, im Winter die Hörsäle mit Studenten geheizt werden und im Gegensatz zu dem, was unsere Präsidentin glaubt, die Treppen sehr wohl regulär benutzte Sitzplätze sind? Ach was, da darf man nicht so kleinlich sein…

RE: Betr. Exmatrikulation: Solidarität mit der HfbK 2007-07-10 00:14
Anonymer User
Wenn Bummelstudenten nicht in der Uni sind, können sie da ja wohl schlecht Kapazitäten belegen. Die 50 Euro für Verwaltungskrams dürfte den Aufwand, den man mit pro-forma eingeschribenen Studis hat, sicherlich abdecken. Und wer so dämlich ist und eine Veranstaltung mehrmals voll besucht und jedes Mal durchfällt, sollte lieber zum Exmatrikulationsbüro latschen. Diese Argumentation hat weder Hand noch Fuß.

Zu Konzerten würd ich übrigens auch mal gern wieder gehen. Würd ich in Hamburg studieren, könnt ich mir nicht einmal eine CD leisten.

RE: Betr. Exmatrikulation: Solidarität mit der HfbK 2007-07-10 00:19
Anonymer User
nach dem, was hier in Berlin so kursiert, sollen einige Gebäude in HH wahre Bruchbuden sein.
Nur, weil hier mal Vordächer einstürzen, im Winter die Hörsäle mit Studenten geheizt werden und im Gegensatz zu dem, was unsere Präsidentin glaubt, die Treppen sehr wohl regulär benutzte Sitzplätze sind? Ach was, da darf man nicht so kleinlich sein…

Ups… na heftig. Gibts denn in HH irgendwelche Anzeichen für Verbesserungen? Ich kenn z.B. das Geomatikum, nachdem wir 2004 bei den Uni-Infotagen dort waren. Wurde da mittlerweile saniert?

RE: Betr. Exmatrikulation: Solidarität mit der HfbK 2007-07-10 00:21
ethrandil
Die Studiengebühren sind die logische kosequenz der ganzen "bummel- und Gammelstudenten" die das ganze Leersystem verstoßfen und quasi auf kosten des staates leben.
Ich kenne keinen Studenten, der mit seinem Studium seinen Lebensunterhalt verdient. Wie leben die auf Kosten des Staates?
und wenn jemand kein geld für die studiengebühren hat, dann soll er gefälligst arbeiten gehen. 500 € / 6 Monate sind nun echt nicht viel geld. Für das sinnlose "komasaufen" ist ja auch genug geld da.
Das Geschrei um Komasaufen kann man nicht auf Studenten verallgemeinern.
dann geht man halt zu einem konzert weniger oder halkt 1 mal weniger pizza essen, oder ins kino. das Studium ist nunmal kein freifahrtsschein.
Du meinst wohl eher 250TK-Pizzas, 70 Konzerte, 70 mal Kino, oder? Wenn du selber so viel Kultur konsumieren kannst wundert es mich nicht, dass dir Studiengebühren nicht weh tun.
Wer meint er kann dieses Geld niicht aufbringen hat halt eben pech gehabt und soll dann halt arbeiten gehen, anstelle von einem Studium.

Studiengebühren sind sozial verträglich und vollkommen gerechtfertigt.
Hier widersprichst du dich. Im ersten Satz sagst du wer es sich nicht leisten kann soll arbeiten und nicht studieren. Im zweiten das sei sozial verträglich. Ich vermute die Mehrheit der Politiker würde das nicht als sozial verträglich bezeichnen.

Mag ja sein, dass dich die "Bummelstudenten" nerven und die 500€ für dich peanuts sind. Das heißt aber noch lange nicht, dass es allgemein erstrebenswert ist, dass alle zahlen und sich den arsch aufreißen müssen.

-eth

RE: Betr. Exmatrikulation: Solidarität mit der HfbK 2007-07-10 00:24
ethrandil
Ups… na heftig. Gibts denn in HH irgendwelche Anzeichen für Verbesserungen? Ich kenn z.B. das Geomatikum, nachdem wir 2004 bei den Uni-Infotagen dort waren. Wurde da mittlerweile saniert?

Meinen Informationen nach hat die uni das Geom. an Siemens verscherbelt, die renovieren nun ein bisschen rum und die Uni mietet es zurück.
Wirklich geändert hat sich da also wenig außer dass eine Etage nun Baustelle ist.

- eth

RE: Betr. Exmatrikulation: Solidarität mit der HfbK 2007-07-10 00:32
Freak
Meinen Informationen nach hat die uni das Geom. an Siemens verscherbelt, die renovieren nun ein bisschen rum und die Uni mietet es zurück.
Wirklich geändert hat sich da also wenig außer dass eine Etage nun Baustelle ist.

- eth

Super - eine Etage ist doch nichts bei dem Uralt-Gebäude. Oder?

In Berlin wird auch gern und oft rumgemäkelt, aber wenn Ihr immer noch mit dem alten Zeugs leben müsst, haben wir hier im Vergleich wahrlich keinen Grund zum Klagen. Die ganzen 70er-Jahre-Bauten sind gerade alle durchsaniert, wenn auch mehr schlecht als recht. Neuestes Projekt der Uni ist ein eigenes Hotel (vgl. http://fuwatch.wordpress.com/2007/06/26/lenzen-wird-hotelier/). Wenigstens solch ein Unsinn bleibt Euch hoffentlich erspart. ;)

RE: Betr. Exmatrikulation: Solidarität mit der HfbK 2007-07-10 08:07
Slater
ich weiß, dass die Politik das gerne als Argument anführt, aber kann man die Studiengebühren nicht einfach nur als Gebühren ansehen?
wenn nie das Thema 'Studienbedingungsverbesserung' eingebracht worden wäre, wäre dann das ganze Konstrukt weniger gerechtfertigt?

ständig wird an irgendwelchen irrelevanten Ecken genörgelt,
als wenn Gesetze und Gerichte überflüssig wären, nur weil Gefängnisgebäude wichtige Grundstücke (etwa für Spielplätze) belegen,

wenn man sich wenigstens auf die Kernpunkte a la
'Staat gibt zu wenig Geld in Bildung, es ist genug Geld da um auf Gebühren verzichten zu können'
konzentrieren würde..,
man sollte sich grundsätzlich fragen, wer genau für die Kosten aufkommen soll,
nicht über die genaue Verwendung des Studentenanteils nörgeln..

RE: Betr. Exmatrikulation: Solidarität mit der HfbK 2007-07-10 09:30
Marrow
Ein Abiturient kann sich zwischen Ausbildung und Studium bzw. Ausbildungsvergütung und Studiengebühren entscheiden.

Auch wenn man sich ein Studium leisten kann, ist es doch unattraktiver als eine Ausbildung (aus kurzfristiger finanzieller Sicht).
Wer jetzt sagt "Akademiker verdienen später mehr", hat bei einigen Studiengängen recht, bei anderen ist es durchaus schwer, überhaupt Arbeit zu finden (ich glaube der Focus hat dieses Jahr mal wieder davon berichtet). Und wer mehr verdient, zahlt auch mehr Steuern.
Es hilft auch wenig, wenn man später mehr hat, aber schon die vorigen Semester für seinen Lebensunterhalt arbeiten muss und jetzt Studiengebühren draufzahlen muss. Auch widerspricht Arbeit nebenbei dem, was viele wollen: kurze Studienzeiten (jetzt gibt es immerhin den Status Teilzeitstudent, aber wie viele der "Bummelstudenten" waren es wohl schon die letzten Jahre?).

Auch haben Studiengebühren und vor allem der Kredit eine abschreckende Wirkung.
Ich hätte mit meinem Studium nicht angefangen, wenn die Aussicht ein Schuldenberg gewesen wäre, auch wenn der als Informatiker bei vielen schnell wieder weg ist.
Viele schaffen das Studium auch einfach nicht, die Informatik hat eine ziemlich hohe Abbrecherquote. Die Anfängerzahlen sind die letzten Jahre auch nicht gut gewesen (warum?).

So bleiben nicht viele übrig, die am Ende als Informatiker dastehen, die den Bedarf decken können. (zur Zeit wird wieder über Fachkräftemangel geklagt)

RE: Betr. Exmatrikulation: Solidarität mit der HfbK 2007-07-10 09:57
Slater
- und da ist nunmal die grundsätzliche Frage berechtigt, ob dieses Gießkannensystem Sinn macht,
2 Mio. Studenten mit je 50.000 Euro durchfüttern, damit am Ende hoffentlich 1.x Mio. rauskommen..

zu 0% an den Kosten beteiligt zu sein ist ja auch wiederum kein schlechter Grund, das ganze locker anzugehen,
womit sich die Durchfallquoten/ Blind-Anfänger z.T. erklären könnten

- woher kommt denn das Geld in der Ausbildung? wenn die Firmen irgendwann mal keine Lust mehr haben, da Geld reinzubuttern,
soll dann der Staat auch noch die 2 Mio. Auszubildenen komplett bezahlen?

Stipendien von Firmen wären vielleicht ein Mittel für so ein teures Studium, wenn Informatiker per Ausbildung nicht reichen,

und die 10% der Studenten, die nicht irgendwann als Standard-Programmierer/ -Anwalt/ -Manager enden,
sondern potentiel das Land als Wissenschaftler voranbringen, die kann der Staat ja subventionieren
(Achtung, Provokation: Selektion nach Abi-Note, Test)


- wer 5 Jahre auf Staatskosten lebt, hat eh eine gesellschaftliche Schuld abzutragen,
ist die völlig schnuppe? ist die gerechte Auflistung in Euro und Cent zu brutal?

- hohe Steuern auf hohes Einkommen sind das bisherige Mittel,
aber auch nicht-studierte erziehlen hohe Einkommen, je nach Höhe und Dauer zahlt man unterschiedlich viel Steuern,
ziemlich undifferenziert

RE: Betr. Exmatrikulation: Solidarität mit der HfbK 2007-07-10 12:13
Anonymer User
Wer studiert hat ein Privileg. er belastet den Staat und den Steuerzahler ungemein. Die Studiengebühren sind die logische kosequenz der ganzen "bummel- und Gammelstudenten" die das ganze Leersystem verstoßfen und quasi auf kosten des staates leben. selber schuld jungs. und wenn jemand kein geld für die studiengebühren hat, dann soll er gefälligst arbeiten gehen.

usw…
Entschuldige, aber die Mehrheit der Studierenden musste bereits arbeiten BEVOR es Gebühren gab, um irgendwie über die Runden zu kommen (bitte mal in die Sozialerhebungen des Stud.werkes sehen)

RE: Betr. Exmatrikulation: Solidarität mit der HfbK 2007-07-10 13:38
Marrow
- und da ist nunmal die grundsätzliche Frage berechtigt, ob dieses Gießkannensystem Sinn macht,
2 Mio. Studenten mit je 50.000 Euro durchfüttern, damit am Ende hoffentlich 1.x Mio. rauskommen..
Es mangelt den Hochschulen schon lange an Geld und damit auch an Betreuung.
Ein großes Problem im Bildungssystem in Deutschland ist, dass man durch's Raster fällt. Wer nicht mitkommt, hat Pech gehabt (wenn die Eltern sich keine Nachhilfe leisten können, dass Geschäft mit der Nachhilfe ist auch ziemlich groß geworden, gab es auch einen Artikel drüber, glaube im Focus).
In skandinavischen Ländern wie Schweden gibt es in der Schule direkt Hilfe für die Leute, die Probleme haben, es wird auch nicht gleich nach 4 Jahren selektiert, sondern bleibt zusammen… die Pisa-Tests zeigen, was das bewirkt.
Hierzulande sagen Lehrer an Hauptschulen, dass sie die Schüler für die Arbeitslosigkeit vorbereiten, nicht für eine Ausbildung… [26]

- woher kommt denn das Geld in der Ausbildung? wenn die Firmen irgendwann mal keine Lust mehr haben, da Geld reinzubuttern,
soll dann der Staat auch noch die 2 Mio. Auszubildenen komplett bezahlen?
Wären 2 Mio. Dauerarbeitslose mehr besser als die Ausbildung zu bezahlen? Was ist für den Staat wohl günstiger?

- wer 5 Jahre auf Staatskosten lebt, hat eh eine gesellschaftliche Schuld abzutragen,
ist die völlig schnuppe? ist die gerechte Auflistung in Euro und Cent zu brutal?
Studenten leben nicht auf Staatskosten, sie werden auf Staatskosten gelehrt (kleiner Unterschied).

Auf Staatskosten leben Sozialhilfe- bzw. Hartz4-Empfänger. Soweit ich weiß, müssen die Beträge auch nicht zurückgezahlt werden. Auch hier sollte meiner Meinung nach mehr Geld in Weiterbildung fließen, auch in Projekte mit Betrieben, damit die Leute eine Arbeit finden.

Bildung gehört für mich zu einem Sozialstaat dazu.

RE: Betr. Exmatrikulation: Solidarität mit der HfbK 2007-07-10 13:42
Marrow
Zum Thema Ausbildung habe ich noch was lustiges gefunden. Neben einer Schulpflicht gibt es auch eine Berufsschulpflicht (das war zumindest mir nicht bekannt). Insofern müsste der Staat eigentlich auch dafür sorgen, dass man diese Pflicht erfüllen kann.

RE: Betr. Exmatrikulation: Solidarität mit der HfbK 2007-07-10 14:30
Slater
- woher kommt denn das Geld in der Ausbildung? wenn die Firmen irgendwann mal keine Lust mehr haben, da Geld reinzubuttern,
soll dann der Staat auch noch die 2 Mio. Auszubildenen komplett bezahlen?
Wären 2 Mio. Dauerarbeitslose mehr besser als die Ausbildung zu bezahlen? Was ist für den Staat wohl günstiger?
ist doch klar,

wenn die Studenten spürbar wegbleiben und zu Arbeitslosen werden, sind die Gebühren auch schnell Geschichte

[Skandinavien usw, kurzum:]
Bildung gehört für mich zu einem Sozialstaat dazu.
wie gesagt: eines der besten Argumente die es gibt,
wenn man die 25 Mrd. vom Verteidigungshaushalt umleitet, dann gibt es keine Probleme mehr,
(oder weniger)

schade dass wenig für sowas protestiert/ streikt/ boykottiert wird,
oder dass es so schwierig ist diesen Punkt da rein zu bekommen,

Hauptsache keine Gebühren zahlen, der Rest (wo kommt das Geld dann her?, Staatsverschuldung) ist erstmal egal..

RE: Betr. Exmatrikulation: Solidarität mit der HfbK 2007-07-10 14:40
Marrow
[Skandinavien usw, kurzum:]
Bildung gehört für mich zu einem Sozialstaat dazu.
wie gesagt: eines der besten Argumente die es gibt,
wenn man die 25 Mrd. vom Verteidigungshaushalt umleitet, dann gibt es keine Probleme mehr,
(oder weniger)

schade dass wenig für sowas protestiert/ streikt/ boykottiert wird,
oder dass es so schwierig ist diesen Punkt da rein zu bekommen,

Hauptsache keine Gebühren zahlen, der Rest (wo kommt das Geld dann her?, Staatsverschuldung) ist erstmal egal..
Es gab doch gemeinsame Demos von Studenten und Schülern+Eltern für kostenlose Bildung?

Wo das Geld herkommen kann, zeigt doch jedes Jahr das Schwarzbuch vom Bund der Steuerzahler. Wenn das Geld, was jedes Jahr verschwendet wird, sinnvoll eingesetzt würde…

RE: Betr. Exmatrikulation: Solidarität mit der HfbK 2007-07-10 15:04
GroßerSchöpfer
Zum Thema Ausbildung habe ich noch was lustiges gefunden. Neben einer Schulpflicht gibt es auch eine Berufsschulpflicht (das war zumindest mir nicht bekannt). Insofern müsste der Staat eigentlich auch dafür sorgen, dass man diese Pflicht erfüllen kann.

Die Sache ist so, dass es 10 Jahre Schulpflicht gibt in Deutschland. Es ist also nicht erlaubt nach 9 Jahren den Hauptschulabschluss zu machen und dann nicht weiter zur Schule zu gehen. Mann muss dann entweder eine Ausbildung (mit Berufsschule) machen oder für mindestens ein Jahr eine weiterführende Schule besuchen. Für Leute die keinen Ausbildungsplatz bekommen gibt es entsprechende schulische Angebote (Berufsvorbereitungsjahr, Handelsschule etc.).

RE: Betr. Exmatrikulation: Solidarität mit der HfbK 2007-07-10 15:13
Slater
Es gab doch gemeinsame Demos von Studenten und Schülern+Eltern für kostenlose Bildung?
tja, soweit ist es nicht schwer, siehe oben:
Unsere Forderungen:
- Abschaffung der Studiengebühren

aber wie sollen kleine Interessengruppen auch mehr durchsetzen?,

also gegen "wenn genug Geld da ist, dann Bildung kostenlos"
kann man nun nix sagen, auch kein Politiker,

aber jedes "Studiengebühren sind doof" sollte doch bitte in
"lieber weniger Rüstung + Verschwendung (+..) als Studiengebühren"
getauscht werden, das wäre ein respektables Ziel
(und endlich sichtbar (leider) unrealistisch)

RE: Betr. Exmatrikulation: Solidarität mit der HfbK 2007-07-10 21:00
Freak
Die Schulpflicht ist in D je nach Bundesland unterschiedlich lang. AFAIK gibt es sogar Länder, für in denen nach neun Besuchs(!)jahren der Pflicht Genüge getan ist.
Das Argument mit einer Kostenbeteiligung der Studenten ist nicht aus der Hand zu weisen. Aber: Konsequent wäre dann auch eine Kostenbeteiligung aller Schüler, solange sie staatliche Bildungsangebtoe ohne Pflicht besuchen. Zum Beispiel: Abiturienten. In Schleswig-Holstein wären das dann vier Jahre (nach Schuljahr 9 ist die Schulpflicht dort vorbei) zu je 1.000 Euro. Einmal Abitur = mindestens 4.000 Euro. Nur gerecht! Polemisch? Ja! Aber mit mehr als nur einem Fünkchen Wahrheit. In einem Land, dessen einziger Rohstoff Wissen ist, sollte man den Zugang dazu nicht verbauen. Übrigens nochmals: Ein Studienplatz, der nicht genutzt wird, kostet keine 50.000 Euro pro Jahr. Wenn ich nur pro forma an einer Uni immatrikuliert wäre, würde da mit Sicherheit keiner Däumchen drehen. Das weiß jeder, der aktuell in D an staatlichen Hochschulen studiert.

RE: Betr. Exmatrikulation: Solidarität mit der HfbK 2007-07-11 08:56
Anonymer LEIFer
Konsequent wäre dann auch eine Kostenbeteiligung aller Schüler, solange sie staatliche Bildungsangebtoe ohne Pflicht besuchen. Zum Beispiel: Abiturienten. In Schleswig-Holstein wären das dann vier Jahre (nach Schuljahr 9 ist die Schulpflicht dort vorbei) zu je 1.000 Euro. Einmal Abitur = mindestens 4.000 Euro. Nur gerecht! Polemisch? Ja! Aber mit mehr als nur einem Fünkchen Wahrheit.
Interessanter Gedanke. Auch die Korrelation zum späteren, höheren Gehalt dürfte hier vorhanden sein - welche ja gerne beim Studium angeführt wird.

LEIFer

RE: Betr. Exmatrikulation: Solidarität mit der HfbK 2007-07-11 09:43
Harzilein
"lieber weniger Rüstung + Verschwendung (+..) als Studiengebühren"
[…] das wäre ein respektables Ziel
(und endlich sichtbar (leider) unrealistisch)

Weniger Verschwendung ist unrealistisch? Im Gegenteil, Verschwendung ist etwas was so _irrsinnig_ leicht von der Hand geht - gerade gepaart mit Mutwilligkeit - dass schon kleine dagegen ausgerichtete Maßnahmen enorme Geldmengen freisetzen sollten.

Z.B. zurückschlagende Einsparungen im Sozialwesen: Wie, ÖPNV-Karten für Bedürftige werden in HH nicht mehr bezuschusst, worauf die aber nicht mitm Arsch zuhause bleiben sondern einfach schwarzfahren, mit der Konsequenz, dass der Steuerzahler bald teure Gerichtsverfahren/Knast zahlen darf? Ausserdem hab ich gehört, dass es in Hamburg öffentliche Bildungseinrichtungen gibt, die die ausstehenden "Mehr"einnahmen durch Studiengebühren richtiggehend verschleudern (wohl weil die Lehre schon perfekt war und sie nicht wussten wohin mit dem Geld ;]

RE: Betr. Exmatrikulation: Solidarität mit der HfbK 2007-07-11 10:21
Slater
sind die Ausgaben im Sozialwesen Verschwendung oder wie ist das gemeint? ;)

ich meinte, dass es unrealistisch ist, den Staat auf einmal zu einem reichen Staat zu machen,
der versucht ja schon selber die Verschuldung zu verringern, aber schafft es nicht,

Forderungen a la 'Studiengebühren weg' sind dann etwa so erfolgsversprechend wie 'Staatsverschuldung weg',
wenn das gelingt, na dann Glückwunsch, dann wird ganz Deutschland und die nachfolgenden Generationen dankbar sein

RE: Betr. Exmatrikulation: Solidarität mit der HfbK 2007-07-11 12:08
Anonymer User
aber jedes "Studiengebühren sind doof" sollte doch bitte in
"lieber weniger Rüstung + Verschwendung (+..) als Studiengebühren"
getauscht werden, das wäre ein respektables Ziel

Inwieweit ist das weniger willkürlich als ein "will ich nich!"?

"lieber weniger Studienbezuschussung (+ Verschwendung) als zu wenig Rüstung"?

oder doch eher:
"lieber weniger Entwicklungshilfe (+V) als Studiengebühren"?
"lieber weniger Hüftgelenke für >80jährige als Studiengebühren"?

–> "lieber sind andere (Bereiche) betroffen als ich…"

RE: Betr. Exmatrikulation: Solidarität mit der HfbK 2007-07-11 12:32
Slater
dahinter steckt natürlich nur eine Meinung, klar

wer Waffen herstellt oder Verschwendung mag (oder andere Intentionen/ Gründe/ Wissen hat),
kann das gerne anders sehen

Geld (oder Arbeitskraft) ist endlich, muss aufgeteilt werden

RE: Betr. Exmatrikulation: Solidarität mit der HfbK 2007-07-11 12:37
Freak
Ob der Staat reich ist, kann sich jeder selbst definieren. Wenn man sich ansieht, was der Staat so an Geld zur Verfügung hat, würde ich das glatt verneinen. (Neo-)liberale Strömungen, die gern den Minimal-Staat hätten, waren in D in den letzten Jahren kaum durchschlagend erfolgreich, auch wenn das immer wieder gern behauptet wird.

Punkt ist doch: Es wird jetzt versucht, die Bildung in einen Markt zu verwandeln. Und nebenbei werden sich einige schlaue CDU-Politiker sicherlich im Hintergedanken über eine weitere Reduzierung des Hochschuletats gefreut haben - auch wenn ihnen dabei wohl entgangen ist, dass zum Beispiel aus der Uni HH kaum noch ein Cent herauszupressen ist. Wettbewerb im Hochschulsektor muss aber nach dieser Ansicht eben auch eine finanzielle Komponente enthalten. Wozu das führt, sollte jedem klar sein: Die einen Unis nehmen höhere Studiengebühren und haben (!) dann auch irgendwann soviel Geld, dass bei ihnen die Lehre deutlich besser läuft. Die anderen nehmen weniger Gebühren - und weil der Staat allen den gleichen Zuschuss zahlt und auch Unis nicht Geld scheißende Esel im Keller stehen haben, bestehen dort entsprechend andere "Möglichkeiten" oder besser "Nicht-Möglichkeiten". Das jetzige 500-Euro-Einheitsmodell ist doch nur pillepalle und wird sicherlich nicht lange Bestand haben. Sind wir dann erstmal bei 1.000 Euro und mehr je Semester, ist der Gebühren-Wettbewerbs-Gedanke jedenfalls konsequent weitergedacht. Für sozial schwache Studis bleiben nach Meinung der Gebühren-Befürworter schließlich immer noch die Darlehen oder die Stipendien. Und der "Markt" werde schon regeln, wieviel die Unis nehmen können - schließlich müsse es sich am Ende finanziell für den Studenten lohnen. Welch fataler Unsinn.

Dabei ist grotesk: Einerseits will man die Bildung in einen Markt verwandeln. Andererseits subventioniert der Staat weiterhin massiv zig Branchen über mehr oder weniger sinnlose Zuschüsse. Oder kommt auf so grandiose Ideen wie PPPs, mit denen man Staatsverschuldung wunderbar unter einem neuen Namen als Innovation verkauft und deutlich über dem normalen Zinssatz liegende Gewinne den "Investoren" zuschachert. Für mich ist das Irrsinn. Punkt.

RE: Betr. Exmatrikulation: Solidarität mit der HfbK 2007-07-11 13:26
Slater
Dass der Staat irrsinnig subventioniert ist klar, aber was hat das mit Studiengebühren zu tun?
(außer der schon dargelegten Argumentationenskette "bitte lieber an anderer Stelle sparen als an der Bildung")

Wo genau siehst du einen bösen Markt heraufbeschworen?
Dass die einzelnen Bundesländern in Deutschland alle eigene Modelle haben ist ja ein generelles Problem.
Ansonsten sind doch die Gebühren jeweils einheitlich?

Selbst wenn mehr private Unis kommen oder der Staat seine 'Elite-Unis'-Gedanke ausbaut und dort höhere Gebühren einführt,
was ist daran das Problem?
Willst du Geld völlig aus der Bildung verbannen? Private Nachhilfe verbieten? Auslandsstudium in Harward verbieten?

Solange der Staat jedem (bzw. zumindest x Mio. pro Jahr) ein freies Studium zu einem normalen Standard anbietet,
sehe ich da kein Problem. Nach oben mehr, wieso nicht?
Oder sollte, sofern eine reiche Schicht die Möglichkeit hat, in Harward zu studieren,
der Staat jedem Studenten das Geld geben dort auch zu studieren?
Geht ja gar nicht. Man könnte ja nicht mal entsprechend eigene Unis aufbauen, soviele Top-Professoren gibts gar nicht.



Wenn man dann aber dazu übergeht, das Groß der Studenten (die nicht extra zahlen) schlechter als bisher zu bilden,
dann kann man sich in der Hinsicht gerne beschweren.
Wenn man den staatlichen Zuschuss um 50% senkt und nicht dafür sorgt, dass genug Unis da sind,
die mindestens diese 50% als Studiengebühren verlangen und entsprechende Qualität bieten, dann sinkt das Niveau, dann sagt der Staat der Bildung ade.

Was alles wiederum nix mit den Studiengebühren an sich zu tun hat.

Unabhängig von dieser Ansicht bin ich übrigens der Meinung, dass ein 50.000 Euro-Studium viel zu teuer ist, wenn man danach einem Standard-Job nachgeht.
6 Semester Bachelor scheinen ja sicher billiger.

RE: Betr. Exmatrikulation: Solidarität mit der HfbK 2007-07-11 15:15
Freak
Es gibt Stimmen, die langfristig eine weitgehende Voll-Finanzierung der Universitäten oder zumindest der Lehrtätigkeit ohne staatliche Zuschüsse fordern. Man sieht dort die Zuschüsse als Subventionierung an, die es abzuschaffen gilt. Letztlich läuft diese These auf das "anderswo sparen" hinaus. Aber man sollte schon wissen, dass in den Universtitäten Wettbewerb gefordert wird, während in der Wirtschaft in manchen Branchen weiter mit Milliarden an Steuergeldern der Wettbewerb durch Subvention ver- oder behindert wird.

Ich sage auch gar nichts gegen den Markt als solchen. Es gibt aber Dinge, die man vor einem entfesselten Markt bewahren muss. Und dazu zählt Bildung. Weil Bildung die Zukunftschancen eines Menschen maßgeblich mitbestimmt. Jeder muss die Chance haben, sich seinen Begabungen entsprechend zumindest bis auf Universitätsniveau zu bilden. Niemand ist daran gehindert, zu diesem Standard-Niveau, das du auch vorschlägst, nach Harvard zu gehen oder seine eigene Elite-Privat-Uni aufzumachen. Zusätzlich, sorry für den Vergleich, wie Nachhilfe in der Schule oder diese neuen Kleinkindbegabungserzwingungskurse :) Geht man aber den eingeschlagenen Weg weiter, hat jeder nur noch die Chancen auf eine Bildung, die statt Begabung dem Geldbeutel entspricht. Daher ist zumindest ein gebührenfreies Erststudium einfach Pflicht für eine Gesellschaft, die angeblich jedes helle Köpfchen benötigt.

Die Gebühren sind jetzt noch ! einheitlich. Noch nicht einmal ganz, denn unter anderem wir in Berlin zahlen bis auf die 50 EUR "Verwaltungsgebühr" (wie auch in Hamburg) nichts. Und daran wird sich zu 99 % zumindest die nächsten fünf Jahre nichts ändern. Ich gehe jedenfalls davon aus, gebührenfrei zuende studieren zu können. (Aktuell sieht es ja nicht einmal mehr danach aus, dass die Gebühren für Langzeitstudis und Zweitstudenten hier eingeführt würden.) Dass es nicht bei 500 Euro bleiben soll, ist schon mehrfach geäußert worden. J. Dräger hat sicherlich nicht geträumt, als er 2.500 Euro und mehr pro Semester forderte. Durch die Reformen im Hochschulbereich, zu denen eben Gebühren gehören, soll (!!) eine wettbewerbsorientierte Hochschullandschaft geschaffen werden, zu deren Wettbewerbsinstrumenten auch Gebühren zählen. Das ist in weiten Teilen schlichtweg Ideologie. Und da es kaum Widerstand gibt, wird eben immer mehr durchgedrückt.

RE: Betr. Exmatrikulation: Solidarität mit der HfbK 2007-07-11 19:23
Faleiro
Ich hätte mit meinem Studium nicht angefangen, wenn die Aussicht ein Schuldenberg gewesen wäre, auch wenn der als Informatiker bei vielen schnell wieder weg ist.
Wow, das ist doch mal eine Aussage. Hab zwar wenig Zeit im Moment aber da muss ich mich einklinken ;)
Du haettest echt die Chance ausgeschlagen auf eine wissenschaftliche Ausbildung mit hohem zu erwartendem Gehalt (in der Informatik jetzt), nur wegen ein paar Euros mehr? Ich gehe davon aus, dass du die Studiengebuehren meinst, "Schuldenberg" ist nicht sehr spezifisch.
Also entschuldige, aber so wenig ist dir diese coole Chance wert?
Ich wuerde auch studieren, wenn ich dafuer deutlich mehr arbeiten muesste. Was ist denn die Alternative, der x-zigtausendste Kaufmann werden in einer herkoemmlichen Ausbildung, der jeden Tag Rechnungen in der Buchhaltung eintippt? Dann doch lieber in einer inspirierenden Umgebung mit anderen intelligenten und open-minded Menschen fuenf Jahre verbringen :)

Viele schaffen das Studium auch einfach nicht, die Informatik hat eine ziemlich hohe Abbrecherquote. Die Anfängerzahlen sind die letzten Jahre auch nicht gut gewesen (warum?).
Da muss man sich im Klaren darueber sein, dass der weit ueberwiegende Teil der Studienanfaenger voellig unzureichend ueber das Studium und seine Natur informiert sind. Dazu kommen viele, die ohnehin desinteressiert einfach mal etwas studieren, weil irgendwas muss man ja machen.
Ich war mir darueber im Klaren und fand hohe "Abbrecherquoten" deshalb nicht bedrohlich.

Die "Abbrecherquote" wird uebrigens schon alleine durch die Studiengebuehren sinken ;) Aber das nur am Rande.

RE: Betr. Exmatrikulation: Solidarität mit der HfbK 2007-07-11 20:06
Marrow
Ich hätte mit meinem Studium nicht angefangen, wenn die Aussicht ein Schuldenberg gewesen wäre, auch wenn der als Informatiker bei vielen schnell wieder weg ist.
Wow, das ist doch mal eine Aussage. Hab zwar wenig Zeit im Moment aber da muss ich mich einklinken ;)
Du haettest echt die Chance ausgeschlagen auf eine wissenschaftliche Ausbildung mit hohem zu erwartendem Gehalt (in der Informatik jetzt), nur wegen ein paar Euros mehr? Ich gehe davon aus, dass du die Studiengebuehren meinst, "Schuldenberg" ist nicht sehr spezifisch.
Also entschuldige, aber so wenig ist dir diese coole Chance wert?
Ich wuerde auch studieren, wenn ich dafuer deutlich mehr arbeiten muesste. Was ist denn die Alternative, der x-zigtausendste Kaufmann werden in einer herkoemmlichen Ausbildung, der jeden Tag Rechnungen in der Buchhaltung eintippt? Dann doch lieber in einer inspirierenden Umgebung mit anderen intelligenten und open-minded Menschen fuenf Jahre verbringen :)
1. Schulden sind mir zuwider, ich will keine Schulden, keine Kredite, da spare ich lieber vorher.
2. War 2002 die Aussicht nicht so gut (geplatze Internetblase).
3. Wusste ich nicht genau, was mich erwartet, sowohl von den Kommilitonen als auch von der Lehre her (auch wenn man sich informiert, kann es später ganz anders aussehen, als man es sich vorgestellt hat). Ich wusste auch nicht, ob Informatik das Richtige für mich ist. Man hat auch ehrlich gesagt ziemlich schlechte Vergleichsmöglichkeiten, mal eben ein paar Berufe ausprobieren geht ja schlecht (mal abgesehen davon, dass es auch innerhalb eines Berufes sehr unterschiedliche Arbeitsplätze gibt).
4. Was ist so schlecht an einer Ausbildung? Damit ist man im Durchschnitt schneller durch und kann somit auch früher (vollständig) auf eigenen Beinen stehen. Bei dir hört es sich ein bisschen so an, als könne man dann keinen Spaß an der Arbeit haben und wäre nur mit Dummbratzen zusammen. Das ist ja nun wirklich nicht der Fall.
5. Hui, ich werde höchstwahrscheinlich mehr als andere verdienen… und? Meine Eltern haben nicht studiert und haben es trotzdem geschafft, mehrere Kinder großzuziehen und ein Haus zu bauen.

Davon abgesehen habe ich die Aussage schon einmal getätigt. [22]

"Coole Chance" klingt irgendwie sehr ulkig, Informatiker haben ja den Ruf, dass sie besonders cool sind. [28]

RE: Betr. Exmatrikulation: Solidarität mit der HfbK 2007-07-11 20:40
Marrow
Studie: Standort Deutschland für IT-Branche mittelmäßig
Interessant finde ich vor allem:
Stärken des Standorts Deutschland sind die Rechtssicherheit und die Qualität des Forschungs- und Entwicklungsumfelds. Hier kam Deutschland jeweils unter die Top Ten.

Rechtssicherheit gibt es dank "Hackerparagraph" zumindest im Sicherheitssektor wohl nicht mehr, zumindest gab es genau deswegen vergebliche Proteste (wer hierüber länger reden will, möge einen eigenen Thread dafür aufmachen, das interessiert hier bestimmt noch einige andere).

RE: Betr. Exmatrikulation: Solidarität mit der HfbK 2007-07-12 00:09
GroßerSchöpfer
Um mal wieder auf die HfbK zurück zu kommen:

http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,493799,00.html

RE: Betr. Exmatrikulation: Solidarität mit der HfbK 2007-07-12 00:41
FireTiger
Rechtssicherheit gibt es dank "Hackerparagraph" zumindest im Sicherheitssektor wohl nicht mehr, zumindest gab es genau deswegen vergebliche Proteste (wer hierüber länger reden will, möge einen eigenen Thread dafür aufmachen, das interessiert hier bestimmt noch einige andere).

Wieso? Wer diese Tools benutzt wird eingeknastet. Unabhängig davon, wozu er sie benutzt. Viel "rechtssicherer" kann es doch gar nicht sein?

RE: Betr. Exmatrikulation: Solidarität mit der HfbK 2007-07-12 19:18
Slater
Kunsthochschule exmatrikuliert 269 Studenten
http://www.abendblatt.de/daten/2007/07/12/769716.html

RE: Betr. Exmatrikulation: Solidarität mit der HfbK 2007-07-13 15:23
Viciarg
Gleiches Thema, andere Nachrichtenplattform:

[SpOn] Kunsthochschule setzt Hälfte der Studenten vor die Tür

RE: Betr. Exmatrikulation: Solidarität mit der HfbK 2007-07-13 15:46
Anarch
Nur 269 Studenten, und dann auch noch an der ungeliebten HfbK… Besser hätte es doch nicht kommen können? Kann man ein Exempel statuieren, die Studierenden der anderen Hochschulen gleich mal abschrecken, und hat so vorgesorgt, dass der Boykott an anderen Hochschulen auch in den kommenden Jahren nicht funktionieren wird.

Wundert's euch?

RE: Betr. Exmatrikulation: Solidarität mit der HfbK 2007-07-13 16:09
Popcorn
Na ja, wen hätten sie den z. B. bei uns exmatrikulieren sollen, wo keiner boykottiert hat. Also das finde ich doch ein wenig konspirativ gedacht. Insbesondere wenn man sieht, das doch noch ganz unproblematisch 30 Tage Zeit sind, das Geld zu überweisen, ganz ohne übliche Strafgebühren bei Überschreitung der Zahlfrist.

RE: Betr. Exmatrikulation: Solidarität mit der HfbK 2007-07-13 16:45
Anarch
Na ja, wen hätten sie den z. B. bei uns exmatrikulieren sollen, wo keiner boykottiert hat. Also das finde ich doch ein wenig konspirativ gedacht. Insbesondere wenn man sieht, das doch noch ganz unproblematisch 30 Tage Zeit sind, das Geld zu überweisen, ganz ohne übliche Strafgebühren bei Überschreitung der Zahlfrist.

Das hat nichts mit Verschwörung zu tun. Es geht mir um die "harte Linie" des Senats. Wenn sie jetzt nachgeben, gibt es nächstes Jahr einen Boykott an jeder Hochschule. Wenn sie jetzt hart bleiben, ist der Boykott mehr oder weniger tot.

Hätte der Boykott an der Uni funktioniert, wäre die Frage die Gleiche, nur ist es halt viel einfacher bei 269 Studenten "Tschüß" zu sagen, als bei 10.000. Die Gelegenheit ist gut – sie wären dumm, wenn sie die nicht nutzen würden.

RE: Betr. Exmatrikulation: Solidarität mit der HfbK 2007-07-13 21:56
Marrow
Hätte der Boykott an der Uni funktioniert, wäre die Frage die Gleiche, nur ist es halt viel einfacher bei 269 Studenten "Tschüß" zu sagen, als bei 10.000.
10000 - Antragsteller erstmal, das dürfte eine nicht sehr hohe Zahl sein. Die Anträge werden ja immer noch bearbeitet.

Und wenn dann endlich über alle Anträge entschieden wurde, ist die Frage, ob sich Personen, die zahlen müssen, noch trauen, nicht zu zahlen. Denn die Uni ist zur Gleichbehandlung dabei verpflichtet, wenn die ersten schon rausgeschmissen sind, müssen sie auch die anderen rausschmeißen.

RE: Betr. Exmatrikulation: Solidarität mit der HfbK 2007-07-14 00:12
Freak
Bei den Künstlern ist denke ich bei der Situation, in der die Studis dort jetzt und auch nach ihrem Studium voraussichtlich stecken, ein längerer Durchhaltewillen zu vermutzen. Letztlich ist doch klar, dass auch Studis eine Mobilitätsoption haben. Alle anderen größeren Hochschulen sind gebührenfrei.

Die CDU wird aber wohl kaum nachgeben. Nächstes Jahr sind Wahlen und davor sind noch mehr Pleiteneingeständnisse nicht gerade angebracht für gute Ergebnisse. Aber Gebührenboykotte würden sich gut machen als Vorbereitung auf eben die Wahlen. Käme danach die SPD wieder an die Macht, würde das den Genossen die Entscheidung zur Abschaffung der Gebühren ganz sicher stark erleichtern.

RE: Betr. Exmatrikulation: Solidarität mit der HfbK 2007-07-14 02:24
Viciarg
Käme danach die SPD wieder an die Macht, würde das den Genossen die Entscheidung zur Abschaffung der Gebühren ganz sicher stark erleichtern.

Du glaubst doch nicht im Ernst, daß die die Gebühren wieder abschaffen. :lachen: Die werden sich schön hüten, schließlich bringt das Kohle ins Stadtsäckel und wenns dieses Semester/Jahr funktioniert, wirds auch weiterhin funktionieren. Der berühmte Unterschied zwischen rechts und links existiert doch bei CDUSPD schon lang nur noch auf dem Papier.

RE: Betr. Exmatrikulation: Solidarität mit der HfbK 2007-07-14 04:22
Freak
Es gibt bei den Sozen jedenfalls den Parteitagsbeschluss, dass nach einem Regierungswechsel die Gebühren umgehend wieder abgeschafft werden sollen. Das allein mag in der Tat nur auf dem Papier stehen - WENN jetzt aber die Hamburger Studis endlich so etwas wie Protest auf die Beine bekämen, der mehr als nur 1.000 Leute mobilisiert, gerät das Thema selbstredend voll in den Wahlkampf. Und nach einer für die SPD erfolgreichen Wahl würde es die Naumanntruppe (in einer Koalition mit den Grünen, große Voraussetzung!) wohl kaum wagen, mit dem Exmatrikulationshammer zu kommen, selbst wenn der unwahrscheinliche Fall einträte, dass ein wochenlang in den Medien stehendes Wahlkampfversprechen gebrochen würde. (Im Gegensatz zur MwSt. sind die Grünen in der Sache auf der gleichen Linie, die Ausrede fällt weg). So funktioniert Politik, punktum.

Die Geldnummer ist sowieso nicht das entscheidende Thema. Die Stadt Hamburg ist immer noch eines der reichsten Bundesländer. Entscheidend ist, wie das Geld verteilt wird. Und da hat die CDU ja auch so ihre ganz eigenen Ideen. Erinnert sei an die U4 in die Hafencity, die volkswirtschaftlich hart an der Grenze zum Unsinn steht. 300 Millionen Euro für ne unterirdische Stadtrundfahrt (3 km ohne Haltestelle in ner langgezogenen Kurve vom Jungfernstieg einmal unter der City durch). Da hat Hamburg plötzlich das Geld.

RE: Betr. Exmatrikulation: Solidarität mit der HfbK 2007-07-14 11:01
Faleiro
Die Geldnummer ist sowieso nicht das entscheidende Thema. Die Stadt Hamburg ist immer noch eines der reichsten Bundesländer. Entscheidend ist, wie das Geld verteilt wird. Und da hat die CDU ja auch so ihre ganz eigenen Ideen. Erinnert sei an die U4 in die Hafencity, die volkswirtschaftlich hart an der Grenze zum Unsinn steht. 300 Millionen Euro für ne unterirdische Stadtrundfahrt (3 km ohne Haltestelle in ner langgezogenen Kurve vom Jungfernstieg einmal unter der City durch). Da hat Hamburg plötzlich das Geld.
So viel kostet nun einmal die Verlegung von U-Bahnen. Ueber die Existenz der U1 bis U3 beschwert sich ja auch keiner. Das sind 100 Jahre oder mehr waehrende Investitionen in die Infrastruktur der Stadt. Ich freue mich, dass die Stadt auch in den oeffentlichen Nahverkehr investiert und nicht alles versickert.
Willst du lieber amerikanische Zustaende (den Nahverkehr betreffend)?

RE: Betr. Exmatrikulation: Solidarität mit der HfbK 2007-07-14 11:21
Popcorn
3 km ohne Haltestelle
Ich habe mal eben die über der Erde liegenden Haltestellenentfernungen, meiner Linie S3 bis zum Hauptbahnhof mit Google Earth vermessen:
1,68 Kilometer
5,59 Kilometer
2,59 Kilometer
3,02 Kilometer
1,51 Kilometer

Macht im Schnitt 2,88 Kilometer. So wie sich Deine Texte lesen, ist die Enternung sicherlich wohlwollend aufgerundet. [24] Außerdem finde ich es ganz gut, wenn die Bahn nicht alle zwei Minuten hält und man so auch mal weiter vorankommt. Für die Kurzstrecke gibt es ja immer noch Busse.

RE: Betr. Exmatrikulation: Solidarität mit der HfbK 2007-07-14 11:26
Popcorn
LoL. Das war sogar kompletter Propaganda-Müll:

http://fhh.hamburg.de/stadt/Aktuell/pressemeldungen/2003/januar/07/u4-planung-pdf,property=source.pdf

Die Strecke liegt bei 1,6 bis 1,7 Kilometern… Aber mit Falschaussagen kann man natürlich auch Wähler fangen…

RE: Betr. Exmatrikulation: Solidarität mit der HfbK 2007-07-14 12:20
Freak
Popcorn: Die Karte aus deinem zweiten Posting zeigt eine uralt-Planung und wird so nicht gebaut. Auf der ist die Ausfädelung aus der U3 eingezeichnet. 2004 wurde diese Idee gekippt. Man hätte dafür die Mönckebergstraße aufreißen müssen. Das fanden die Geschäftsleute da aber "voll Moppelkotze". Also hat man sich was anderes überlegt, nämlich die Ausfädelung aus der U2 am Jungfernstieg. Jetzt bekommt statt der Mönckebergstraße halt der Jungfernstieg eine 20-30 Meter tiefe Baugrube. :) Die U2 soll nach meinen Informationen für mindestens ein halbes Jahr in diesem Bereich nicht fahren können.
Vergleiche deine Karte mit dieser hier:
http://www.hafencity.com/upload/images/Content/artikel/z_en_artikel_73_U4_Trassenverlauf.jpg

Der Haltestellenabstand ist bei der U-Bahn im Innenstadtbereich übrigens bei durchschnittlich etwa 800 Metern, bei der S-Bahn bei etwa 1.000 Metern. Außerhalb hat die Harburger S-Bahn eine "Sonderrolle" mit diesen Abständen, weil sie durch extrem dünn besiedeltes Gebiet führt.

Faiero: Sicher, ja! Hamburg braucht verdammt nochmal mehr Infrastruktur im ÖPNV. Gerade, weil das Netz wie im letzten Kaff voll auf Busse angewiesen ist, die so mit Abstand den niedrigsten Attraktivitätsfaktor bringen. Aber was die CDU da bauen will, ist einfach bescheuert. Diese U-Bahnstrecke hat allein keinen Sinn. Der Zeitvorteil gegenüber einem Bus zum Hauptbahnhof beträgt wohl maximal 2-3 Minuten, weil die U-Bahn diesen riesigen Umweg via Jungfernstieg fahren muss. Die prognostizierte Fahrgastzahl soll bei 30.000 liegen, dafür baut man im Regelfall keine U-Bahn. Hamburg hat einige Buslinien (z.B. Metrobus 5), die seit Jahrzehten die 30.000 deutlich überschreiten. Ausgerechnet zur Elbphilamonie kommt man nicht mit der U4, weil die Haltestelle dort zu weit weg ist (> 600 Meter). Kurzum: Hamburg baut sich da nach Meinung von Verkehrsexperten ein Prestigeobjekt zurecht. Sinn hätte die ganze Geschichte nur etwas, wenn man Richtung Süden weiter bis Harburg verlängerte. Das ist auch geplant, aber bei den enormen Kosten für eine U-Bahn wohl für die nächsten Jahre kein Ding. Zur Erinnerung: Die letzte U- oder S-Bahnverlängerung auf Hamburger Gebiet wurde vor 16 Jahren eröffnet!
Die Alternative wäre die Straßen, äh, Stadtbahn gewesen. Man hätte damit fürs gleiche Geld verkehrlich deutlich mehr erreichen können, nämlich neben einer guten Anbindung der Hafencity auch die Anbindung von Steilshoop, dem Osdorfer Born, ein Ersatz für den Metrobus 5… alles Dinge, die seit Jahrzehnten schon brennen. Das geht dann in die Ideologie rein, weil dabei der Autoverkehr nicht mehr, sondern weniger Platz bekäme. Und damit hat sie (die Stadtbahn), so sinnvoll diese Lösung ansonsten wäre, einen extrem schlechten Stand bei Autofahrern und ihren Parteien. :)


PS: Link dazu bei Wikipedia: hier

RE: Betr. Exmatrikulation: Solidarität mit der HfbK 2007-07-14 12:26
Popcorn
Hmm, offenbar mein Fehler. Ich bitte um Entschuldigung.

RE: Betr. Exmatrikulation: Solidarität mit der HfbK 2007-07-14 12:29
Freak
Kein Ding! :)

PS: Damit soll nicht gesagt sein, dass Hamburg allein stünde mit hirnrissigen U-Bahn-Planungen. In Berlin bieten wir die "U55", die nur gebaut wird, weil der Bund ansonsten Zuschüsse zurückgefordert hätte. Die Strecke läuft ein paar hundert Meter südlich der S-Bahn, weitgehend parallel. Immerhin hat Berlin sich alles schön bezuschussen lassen, während bei der Hamburger U4 eben durch die extrem schlechte Rentabilität vor einiger Zeit noch nicht einmal klar war, ob sich der Bund an den 300 Mios. beteiligt. Nachdem, was ich so gehört habe, liegt der "volkswirtschaftliche Kosten-/Nutzenfaktor" der U4 jetzt auch nur über 1 (= mehr Nutzen als Kosten), weil man kurzerhand die Verlängerung nach Bramfeld eingerechnet hat. Dabei wird die gar nicht gebaut.

* bei der Berechnung zum Kosten-/Nutzenfaktor werden die Kosten u.a. gegen die Zeitersparnis der Benutzer einer Infrastrukturmaßnahme gestellt. Bundeszuschüsse gibt es nur, wenn der Wert über 1 liegt.

RE: Betr. Exmatrikulation: Solidarität mit der HfbK 2007-07-16 17:08
peace
Na ja, wen hätten sie den z. B. bei uns exmatrikulieren sollen, wo keiner boykottiert hat. Also das finde ich doch ein wenig konspirativ gedacht. Insbesondere wenn man sieht, das doch noch ganz unproblematisch 30 Tage Zeit sind, das Geld zu überweisen, ganz ohne übliche Strafgebühren bei Überschreitung der Zahlfrist.

Das hat nichts mit Verschwörung zu tun. Es geht mir um die "harte Linie" des Senats. Wenn sie jetzt nachgeben, gibt es nächstes Jahr einen Boykott an jeder Hochschule. Wenn sie jetzt hart bleiben, ist der Boykott mehr oder weniger tot.

Hätte der Boykott an der Uni funktioniert, wäre die Frage die Gleiche, nur ist es halt viel einfacher bei 269 Studenten "Tschüß" zu sagen, als bei 10.000. Die Gelegenheit ist gut – sie wären dumm, wenn sie die nicht nutzen würden.
also ich muss sagen, dass mich das eher motivieren würde: jetzt erst recht! interessant, dass andere gegenteilig denken.
also ich hoffe auf den nächsten boykott, schön im wahlkampf!

RE: Betr. Exmatrikulation: Solidarität mit der HfbK 2007-07-17 22:47
Anonymer User
Na ja, wen hätten sie den z. B. bei uns exmatrikulieren sollen, wo keiner boykottiert hat. Also das finde ich doch ein wenig konspirativ gedacht. Insbesondere wenn man sieht, das doch noch ganz unproblematisch 30 Tage Zeit sind, das Geld zu überweisen, ganz ohne übliche Strafgebühren bei Überschreitung der Zahlfrist.

Das hat nichts mit Verschwörung zu tun. Es geht mir um die "harte Linie" des Senats. Wenn sie jetzt nachgeben, gibt es nächstes Jahr einen Boykott an jeder Hochschule. Wenn sie jetzt hart bleiben, ist der Boykott mehr oder weniger tot.

Hätte der Boykott an der Uni funktioniert, wäre die Frage die Gleiche, nur ist es halt viel einfacher bei 269 Studenten "Tschüß" zu sagen, als bei 10.000. Die Gelegenheit ist gut – sie wären dumm, wenn sie die nicht nutzen würden.
also ich muss sagen, dass mich das eher motivieren würde: jetzt erst recht! interessant, dass andere gegenteilig denken.
also ich hoffe auf den nächsten boykott, schön im wahlkampf!
du bist ja auch nicht normal. und das ist nicht beleidigend bloss eine feststellung