Anarchie und Demokratie
2007-06-06 10:30
Popcorn
Aus: http://www.fb18.de/mybb/showthread.php?tid=8546&pid=88623#pid88623
Eine Kritik über die man sicherlich sehr ausführlich diskutieren kann. Besonders an dem Punkt, an dem man sich darüber unterhält, wie so etwas in der Praxis überhaupt aussehen könnte. Eine Einteilung in Gebiete unterschiedlicher Staatsformen gibt es jetzt ja schon auf der Welt. Unterschiedliche Staatsformen auf gleichem Gebiet? Mir scheint, die Lösung mit dem Mehrheitsentschluß ist der befriedigendste Weg, der uns zur Verfügung steht.
Demokratie ist die Überlegung, dass eine Gruppe gemeinsame Entscheidungen trifft, indem jene Entscheidungen als die Entscheidung der Gruppe getroffen werden, die von der Mehrheit unterstütz werden. D.h. die Mehrheit beherrscht hier die Minderheit. Man kann das allerdings insofern in ein Extrem treiben, als dass die benötigte Mehrheit 100% beträgt, was ein reines Konsenssystem ist - die Gruppe tut nichts, was nicht jeder in der Gruppe für gut befindet.Nein, das ist nicht richtig. Die Mehrheit beherrscht nicht die Minderheit. Als Demokrat ist es Dein Wille, dass der Meinung der Mehrheit gefolgt wird, auch wenn sie nicht mit Deiner Meinung im einzelnen Fall nicht übereinstimmt. Natürlich gibt es in der noch Protestmittel, es bleibt einem frei Überzeugungsarbeit zu leisten, aber wer in dieser Zeit den Entschluss nicht akzeptiert und mitträgt, ist kein echter Demokrat. So lang man Demokrat in einer demokratischen Gemeinschaft ist, kann man nicht beherrscht werden.
Viele Anarchisten kritisieren nicht diese Überlegungen an sich, sondern bestimmte Eigenschaften der Gruppen, die häufig von Demokraten vorausgesetzt werden: So zum Beispiel die Idee, dass es eine einzige große Gruppe gibt („Staat“), in der man zwangsweise Mitglied ist, und die ein Gebiet beansprucht,
Eine Kritik über die man sicherlich sehr ausführlich diskutieren kann. Besonders an dem Punkt, an dem man sich darüber unterhält, wie so etwas in der Praxis überhaupt aussehen könnte. Eine Einteilung in Gebiete unterschiedlicher Staatsformen gibt es jetzt ja schon auf der Welt. Unterschiedliche Staatsformen auf gleichem Gebiet? Mir scheint, die Lösung mit dem Mehrheitsentschluß ist der befriedigendste Weg, der uns zur Verfügung steht.
Dagegen werden kleinere und flexiblere Gruppen vorgeschlagen, die sich zweckorientiert bilden, und sich natürlich koordinieren können.Also ein Straßenblock Anarchisten, der nächste Kommunisten, dann wieder Demokraten, dazwischen ein Diktator. So. Die brauchen ja irgendwoher Strom. Wie wird jetzt beschloßen, ob das ein Windkraftwerk, eine Solaranlage, ein Atomkraftwerk, ein Kohlekraftwerk, … wird? Die Kosten werden dann durch alle Parteien gleichmäßig geteilt? Haben denn alle die gleichen Mittel? Was passiert bei Schäden? Wer stellt welches Personal? Blickt man auf die endlose Reihe von Fragen die in der Praxis auftauchen, landet man doch letztlich zwangsweise immer wieder bei demokratischen Lösungen.