"Versammlung der Unzufriedenen"23.5.2007, 16 Uhr ErzWiss-Hörsaal (PI, VMP8)
Uni Hamburg im Sommer 2007: Wenig klappt, vieles läuft nicht oder nicht gut. Vor und hinter uns liegen eine Unmenge an Mängeln, Fehlern und skandalösem Verhalten von Hochschulleitung, politischem Senat und studentischer ‚Interessenvertretung’. Hier kann nur stichwortartig angedeutet werden, womit wir uns momentan konfrontiert sehen: Studiengebühren, Sparmaßnahmen, Maulkorberlass, Stine, Rausschmiss kritischer Lehrbeauftragter, Wahllügen wie bei den Großen, Streichung von Fächern bzw. ganzen Departments…
Dass viele der katastrophalen Zustände nicht wirklich überraschend kommen, sondern vielmehr Teil eines seit langem laufenden „Hochschulreformprozesses“ sind, stimmt zwar, hilft uns aber nicht weiter.
Doch sehet da: Politische Entscheidungen fallen auf der Grundlage von Machtverhältnissen und gemäß bestimmter Interessen. Nicht infolge von bspw. der Schwerkraft. Machtverhältnisse ändern sich, andere Interessen werden durchgesetzt und z.B. Hochschulfinanzierungsgesetze geändert – ein Gesetz ist ein Gesetz und es kann geändert werden.
Auf der Grundlage dieser Erkenntnis wollen wir uns zusammentun und gemeinsam gegen das angehen, was uns nicht gefällt oder was wir unerträglich oder skandalös finden. „Wir“ sind dabei alle, die Schmalspurstudiengänge und Studiengebühren sowie eine gleichgeschaltete Außendarstellung nicht für Verbesserungen, sondern ganz im Gegenteil für massive Verschlechterungen halten. Damit sind explizit alle Statusgruppen angesprochen: Studierende, Lehrende sowie Technisches und Verwaltungspersonal – die Uni gehört uns, holen wir sie uns zurück!
Als ersten Schritt des gemeinsamen politischen Handelns haben wir uns entschlossen, eine „Versammlung der Unzufriedenen“ einzuberufen. Dort wird es zunächst darum gehen, die aktuellen Entwicklungen in einen längerfristigen Zusammenhang zu stellen. Anschließend werden sich einige Initiativen, die sich bereits zu einzelnen Problemen gebildet haben, vorstellen. Schließlich wollen wir gemeinsam beraten, wie ein weiteres Vorgehen aussehen kann.
LOL die linke gurkentruppe will wieder gegen die lethargie ankämpfen. haben immer noch nicht verstanden das sie keine chance haebn.
LOL der anonyme forentroll will gegen die linken bashen. hat immer noch nicht verstanden das er irrelevant ist.
Und v.a. die deutsche Rechtschreibung nicht beherrscht…
> 90% der Studierenden sind gegen Studiengebühren. Es wird ein Boykott durchgeführt, der einfach ist und ohne Risiko; und wir kommen an die 90% nicht mal annähernd ran. Wenn also nichtmal sowas so richtig klappt, wie soll man dann die Gesamtsituation verbessern können? Da hat der Anonymous schon recht.
Zu so einer Veranstaltungen gehen vermutlich eh nur die "alles doof" oder "dagegen!" Leute, die breite Masse sicher nicht.
Auch ich bin mit der Gesamtsituation unzufrieden, sei es die Situation in den Unis (Gebühren, Meinungsfreiheit, Kürzung der Leistungen), tiefe Einschnitte in meine Menschenrechte durch den Staat, die EU, die USA etc. (Überwachung & Co), Heiliger Krieg (Kampf gegen Muslime unter Vorwand der Terrorbekämpfung), Klimaerwärmung, u.v.a.m..
Aber man kann dagegen nichts unternehmen, wenn der Großteil des Volks hinter dieser Politik steht.
* Studenten sind doch alles Sozialschmarotzer, warum soll ich, der 40h pro Woche hart arbeitet, deren Studium bezahlen? [X] Für Studiengebühren!
* Ich habe auch Angst vor Terrorismus. Wenn ein wenig mehr Überwachung hilft, mich zu schützen, ist das in Ordnung. Und für mein Privatleben interessiert sich ja eh keiner. [X] Für Überwachung!
* Gott hat unseren Planeten und uns erschaffen. Er würde nie etwas zulassen, was unsere Nation schwer schädigen würde. Darum kann der angebliche Klimawandel uns gar nicht schaden, wir können ruhig weitermachen wie zuvor. [X] Gegen `Klimaschutz'!
Mein Lieblingssatz an der Veranstaltung: "Resolutionen müssen draussen bleiben"…
Seeeehr geil.
Der andere Anonyme
… haben immer noch nicht verstanden das sie keine chance haebn.
Aber man kann dagegen nichts unternehmen, wenn der Großteil des Volks hinter dieser Politik steht.
Na, Diskussionen zum Fatalismus hatten wir ja schon vermehrt an anderer Stelle… (wobei mein neuer, kleiner, anonymer Freund weniger Fatalist als eher aufrechter Dräger-Fan zu sein scheint) …
….nur soviel:
es ist sicher nicht so, dass die "linken Gurken" sich ihrer "Minderheitenstellung " in der Gesellschaft nicht bewusst wären…. immerhin erfährt man Druck und Repression zu genüge (auch wenn man keinen Straftatbestand erfüllt, aber das interessiert ja heute niemanden mehr- siehe aktuell z.B. Fall Todt)
So ist auch gar nicht unbedingt der Glaube an eine heute-auf-morgen-Bewegung/Revolution ausschlaggebend für mich, sondern der Glaube daran, dass man sich mit anderen für die richtigen Dinge einsetzt. Welche das im Einzelnen sind, und v.a. welche Mittel dafür eingesetzt werden sollten, darüber gehen die Meinungen der "Gurkentruppen" so weit auseinander, wie es Gurkensorten gibt (So hänge ich z.B. mit den Veranstaltern dieser Disku-Runde gurkenmäßig nicht zusammen, aber ich fände es ziemlich wichtig, dass etwas gemacht wird- ist doch unheimlich, zu was sich die Uni gerade entwickelt)
Mich wundert und erschüttert es etwas, dass mittlerweile
die bloße Ankündigung von Diskussionsveranstaltungen lediglich ein "Bringt doch eh nix" hervorbringt. Nach wie vor handelt es sich doch dabei schlicht um ein
Angebot, dass auch immer wieder gern von Nicht-Gurken angenommen wird.
vielleicht liegts an Formulierungen wie
> Auf der Grundlage dieser Erkenntnis wollen wir uns zusammentun und gemeinsam gegen das angehen, was uns nicht gefällt oder was wir unerträglich oder skandalös finden. „
> die Uni gehört uns, holen wir sie uns zurück!
> Als ersten Schritt des gemeinsamen politischen Handelns [..]
auf ein unverbindliches 'wir Linken treffen uns zum Plausch ohne ernsthafte Erfolgsaussichten'
könnte wohl kaum ein Anonymer 'keine chance' antworten ;) ,
wenn auch allgemeine Belustigungsäußerungen nicht auszuschließen sind
@Slater
Ich habe nicht geschrieben, dass es nichts bringt…. :-)
du hast dich gewundert, warum jemand 'Bringt doch eh nix' schreibt,
und ich meine Theorie dazu dargelegt,
das du sowas nicht schreiben würdest ist mir klar ;)
es ist sicher nicht so, dass die "linken Gurken" sich ihrer "Minderheitenstellung " in der Gesellschaft nicht bewusst wären….
Auch wenn das jetzt abschweift, so glaube ich doch, dass die Mehrheit in Deutschland inzwischen "irgendwie links" eingestellt ist. Sie wählt ja auch so, zumindest in Ostdeutschland und westdeutschen Großstädten (so wie Bremen), aber auch insgesammt ist die strukturelle Mehrheit der Bürgerlichen durch eine linke/postmaterialistische abgelöst worden. Und auch die Regierung Schröder ist ja nicht daran gescheitert, dass sie zu links war.
Die Linken haben andere Probleme, als eine erdrückende konservativ/rechte Mehrheit (außer vielleicht in Bayern).
@Slater
ach so- missverstanden bzw auf einen anderen Punkt bezogen… :-I
@Schöpfer
Ich glaube, dass mit "Gurken" die Aktiven gemeint waren- zumindest habe ich das so interpretiert. Ich wollte nicht behaupten, dass die Mehrheit, "solche" (wie von Wolf angeführt) Politik unterstützt bzw. gutheißt.
Ave
Die Linken haben andere Probleme, als eine erdrückende konservativ/rechte Mehrheit
Stimmt, und das meinte ich mit den unterschiedlichen Strömungen, und damit Meinungen und Vorgehensweisen, was für "Nicht-Gurken" wohl etwas unübersichtlich wirkt- wobei ich das lieber nicht als Problem bezeichnen möchte-
eine Linke (ganz allgemein gesehen), die sich nicht mehr kritisch hinterfragt, wäre ja keine Linke mehr. :-)
Ave
Die Linken haben andere Probleme, als eine erdrückende konservativ/rechte Mehrheit
Stimmt, und das meinte ich mit den unterschiedlichen Strömungen, und damit Meinungen und Vorgehensweisen, was für "Nicht-Gurken" wohl etwas unübersichtlich wirkt- wobei ich das lieber nicht als Problem bezeichnen möchte-
eine Linke (ganz allgemein gesehen), die sich nicht mehr kritisch hinterfragt, wäre ja keine Linke mehr. :-)
Ave
schade nur, dass das immer zu gegenseitiger zerhaxelung führt. deswegen werdet ihr auch nie was großes auf die beine stellen können. und selbst wenn geht spätestens bei erfolg der streit um den einzig wahren richtigen weiteren weg wieder los und alles fällt auseinander.
schade nur, dass das immer zu gegenseitiger zerhaxelung führt. deswegen werdet ihr auch nie was großes auf die beine stellen können. und selbst wenn geht spätestens bei erfolg der streit um den einzig wahren richtigen weiteren weg wieder los und alles fällt auseinander.
Da magste recht haben…. aber war Gleichmacherei in der Geschichte erfolgreicher? ;-)
Hallo Unbekannter Nummer 1 und Unbekannter Nummer 2 :o), ich würds begrüßen wenn ihr euch gegenseitig quotet irgendein Unterscheidungsmerkmal zu benutzen. Muss ja keine Name, nichtmal ein Pseudonym sein, aber derzeit erweckts für mich den Eindruck, als könnten *überndaumenpeil* 3 fleissige Anonyme quasi jeden Thread unlesbar/unattraktiv zur Beteiligung machen, der ihnen nicht in den Kram passt.
(Inhaltliche) Trollerei hin oder her, das halt ich nicht für akzeptabel und möcht vielleicht, jetzt wo wir so ne Art References: haben drum bitten, eine "Anonyme und Antworten darauf ausblenden"-Option einzuführen.
[Edit: Oh, Verzeihung, hab die Bezeichnung "Der andere Anonyme User" übersehen und mich nur auf die Farbe verlassen und das das andere Aventurin war hatte ich ja schon noch mitbekommen]
[offtopic]
(Inhaltliche) Trollerei hin oder her, das halt ich nicht für akzeptabel und möcht vielleicht, jetzt wo wir so ne Art References: haben drum bitten, eine "Anonyme und Antworten darauf ausblenden"-Option einzuführen.
Optionen -> Freunde-/Ingnorierliste schon ausporbiert?
(Mal abgesehen davon, dass man sich auch einen Wegwerfaccount für wenig sachliche Beiträge zulegen kann)
[/offtopic]
