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Meinungsfreiheit is so 1970...

Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-04 23:01
Aventurin
Nachdem unsere "Präsidentin" Uni-Migliedern verbat, mit der Presse zu sprechen, ohne dies vorher mit ihrer Pressestelle  -Zitat:- "abzustimmen" (siehe mein
posting
, wurde nun die erste Lehrbeauftragte, die sich nicht an diese Anweisung hielt, rausgeschmissen.
Sabine Todt wagte es, bei Monitor die 1-Euro-Jobs an der Uni zu kritisieren.
(siehe: http://www.wdr.de/tv/monitor/beitrag.phtml?bid=867 )…

Berichte u.a.:

http://www.taz.de/dx/2007/04/26/a0065.1/text

http://de.indymedia.org/2007/05/174991.shtml

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-04 23:45
Anonymer User
Schlimm [23]

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-04 23:51
Anonymer User
ist das legal?

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-05 08:24
Wulf
Man muss sich nur einen "offiziellen" legalen Grund für den Rausschmiss einfallen lassen.

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-05 10:47
Popcorn
Nachdem unsere "Präsidentin" Uni-Migliedern verbat, mit der Presse zu sprechen, ohne dies vorher mit ihrer Pressestelle -Zitat:- "abzustimmen" (siehe mein
posting , wurde nun die erste Lehrbeauftragte, die sich nicht an diese Anweisung hielt, rausgeschmissen.
Ich hatte das erst so verstanden, dass sie rausgeschmissen wurde, weil sie sich kritisch geäußert hat. Im Artikel wird aber gerade das als Frage gestellt. Wundert mich eigentlich, weil Du doch sonst eine der ersten bist, die sich querstellen, wenn Menschen wegen Mutmaßungen vorverurteilt werden. [17]

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-05 12:00
Anonymer User
Das war ein älterer Artikel. Mittlerweile hat Sabine Todt wohl verlauten lassen, dass ihr Rauswurf mit dem Interview zusammenhängt:
http://www.taz.de/dx/2007/04/28/a0249.1/text

ave

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-05 12:15
Anonymer User
Am Mittwoch, 11. 05 findet disbezüglich ein Treffen statt (Diskussion und Aktionsplanung).
16:00 Uhr , T-Stube (Allendeplatz 1)

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-10 22:27
Anonymer User
Sie wurde nicht rausgeschmissen. Ihr Vertrag wurde lediglich nicht verlängert. Und so lange der Arbeitsmarkt es zulässt sucht sich jeder Betrieb, auch die Uni Hamburg, prinzipiell eher die Mitarbeiter, die nicht durch die Sender turnen und was von den ach so schrecklichen Bedingungen erzählen.

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-10 22:43
tekai
Sie wurde nicht rausgeschmissen. Ihr Vertrag wurde lediglich nicht verlängert. Und so lange der Arbeitsmarkt es zulässt sucht sich jeder Betrieb, auch die Uni Hamburg, prinzipiell eher die Mitarbeiter, die nicht durch die Sender turnen und was von den ach so schrecklichen Bedingungen erzählen.

Ist das gut?

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-10 23:55
FireTiger
Sie wurde nicht rausgeschmissen. Ihr Vertrag wurde lediglich nicht verlängert. Und so lange der Arbeitsmarkt es zulässt sucht sich jeder Betrieb, auch die Uni Hamburg, prinzipiell eher die Mitarbeiter, die nicht durch die Sender turnen und was von den ach so schrecklichen Bedingungen erzählen.

Ist das gut?

Wäre es besser, wenn die Uni einen neuen Vertrag abschließen müsste, weil die Arbeitnehmerin sich negativ über sie geäußert hat?
Folge wäre doch, dass jeder sich negativ über die Uni äußert und damit immer einen Job hat. Das kann's ja auch nicht sein.

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-11 00:25
tekai
das wäre ein exploit und nicht gut.

Zum Thema auf spiegel.de: Hamburger Maulkorb- Affäre: "Bestrafe einen, erziehe hundert"
http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,481840,00.html

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-11 18:57
Anonymer User
Sie wurde nicht rausgeschmissen. Ihr Vertrag wurde lediglich nicht verlängert. Und so lange der Arbeitsmarkt es zulässt sucht sich jeder Betrieb, auch die Uni Hamburg, prinzipiell eher die Mitarbeiter, die nicht durch die Sender turnen und was von den ach so schrecklichen Bedingungen erzählen.
Stimmt nicht ganz- eigentlich standen ihre VL-Angebote fürs nächste Semester schon soweit fest.

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-11 19:05
Anonymer User
Richtig. Siehe Tekai's Link:
Per Telefon erfährt Sabine Todt, dass ihr Seminar "Gender und Unternehmensgeschichte?" über Frauen als Unternehmerinnen nicht stattfinden wird. Es ist seit Monaten geplant und steht schon im gedruckten Vorlesungsverzeichnis. Der Lehrauftrag habe "bereits alle zuständigen Gremien positiv passiert", so Todt. Im Telefonat sei ihr gesagt worden, die Entscheidung komme von der Universitätsleitung.

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-11 19:08
Aventurin
Das war ich.

Und für alle noch mal das Schreiben, um das es eigentlich geht:

An die
Dekane
der Fakultäten der Universität Hamburg

29. März 2007

Beantwortung von Medienanfragen und Informationen an die Medien

Sehr geehrte Herren Dekane,
liebe Kollegen,

in der Vergangenheit ist es immer wieder vorgekommen, dass Mitglieder der Fakultäten Erklärungen an die Medien verschickt oder Stellungsnahmen zu Medienanfragen abgegeben haben, ohne sich mit der Pressestelle abzustimmen. Sie werden verstehen, dass dies im Interesse einer einheitlichen und professionellen Darstellung der Universität nach außen leider kontraproduktiv ist.

Ich möchte Sie deshalb daran erinnern, dass die Außenvertretung der Universität generell der Präsidentin vorbehalten ist. Ich habe diese Aufgabe zum Teil an die zuständige Abteilung für Kommunikation und Öffentlichkeit übertragen. Deren Aufgabe ist es z.B., die Medienanfragen einzuschätzen und entsprechend zu bearbeiten. Sofern die Medien lediglich eine Wissenschaftlerin oder einen Wissenschaftler als Expertin bzw. Experten für ein bestimmtes Thema suchen, wird die Pressestelle hier anhand der öffentlich zugänglichen Kontaktdaten eine Expertin oder einen Experten vermitteln. In erster Linie hat die Pressestelle aber die Verantwortung und Expertise, um bei Anfragen, die aktuell auch politisch diskutierte Fragen betreffen, (z.B. STINE, Studiengebühren, Exzellenz, Zulassungsbeschränkungen u.ä.) darauf zu achten, dass die Universität einheitlich nach außen auftritt. Medienanfragen werden deshalb in der Regel von der Pressestelle beantwortet.

Bei Medienanfragen an Universitätsmitglieder soll die Pressestelle diese beraten - nicht zuletzt, um sie vor unseriösem Journalismus oder tendenziösen Anfragen so weit wie möglich zu schützen. Dies geschieht unter anderem dadurch, dass die Pressestelle den Hintergrund der Anfrage vorklärt und auch auf ein presserechtlich korrektes Vorgehen achtet - also z.B. dass Zitate autorisiert werden können und Inhalte korrekt wiedergegeben werden.

Ich bitte Sie deshalb darum, allen Mitgliedern Ihrer Fakultät deutlich zu machen, dass sie künftig bei dem Wunsch nach Medienaktivitäten oder bei Anfragen der lokalen, regionalen oder überregionalen Tages-Medien und Magazine bzw. von Hörfunk- und Fernsehsendern Kontakt mit der Abteilung Kommunikation und Öffentlichkeit aufnehmen und das Vorgehen mit der Pressestelle abstimmen.

In der Praxis wird es natürlich vorkommen, dass Sie oder Mitglieder Ihrer Fakultät direkt von den Medien kontaktiert werden, weil Ihre Forschungs-Expertise für einen Beitrag gewünscht ist. In diesem Fall geben Sie bitte nachträglich zur Information eine Rückmeldung über den Kontakt an die Pressestelle.

Wenn Sie um eine Stellungnahme zu einem Thema gebeten werden, das die Universität oder die Hochschulpolitik betrifft, dann verweisen Sie bitte stets an die Pressestelle. Nur so können wir vermeiden, dass Mitglieder der Universität sich in einem Kontext wiedergegeben finden, den sie nicht beabsichtigt haben und der ihrem Ansehen, oder ggf. auch dem Ansehen der Universität abträglich ist.

Sie erreichen die Pressestelle unter App. 2968, E-Mail: presse@uni-hamburg.de. Weitere Informationen zu Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern finden Sie unter http://www.verwaltung.uni-hamburg.de/pr/2/21/personal.html

Mit freundlichem Gruß

Prof. Dr.-Ing. habil. Auweter-Kurtz

- Präsidentin -

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-11 21:53
T
In erster Linie hat die Pressestelle aber die Verantwortung und Expertise, um bei Anfragen, die aktuell auch politisch diskutierte Fragen betreffen, (z.B. STINE, Studiengebühren, Exzellenz, Zulassungsbeschränkungen u.ä.) darauf zu achten, dass die Universität einheitlich nach außen auftritt.
*outch!*
wir sind alle einer meinung, stine ist toll, studiengebühren sind toll, exzellenz-initiative ist toll, zulassungsbeschränkungen sind toll. wirklich. wirklich die ganze uni. nein, es gibt wirklich keinen dozenten der was gegen stine hat.

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-11 22:30
GroßerSchöpfer
Es heist auch in dem Brief:

allen Mitgliedern Ihrer Fakultät

Das lässt zwei Deutungsmöglichkeiten zu:
1. Studenten sind damit auch angesprochen.
2. Studenten werden von der Präsidentin nicht als Mitglieder der Fakultäten gesehen.

Beides finde ich sehr unfreundlich.

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-12 11:25
Anonymer User
Stimmt nicht ganz- eigentlich standen ihre VL-Angebote fürs nächste Semester schon soweit fest.

Vertrag noch nicht unterschrieben ist nicht unterschrieben.

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-12 11:54
tekai
Stimmt nicht ganz- eigentlich standen ihre VL-Angebote fürs nächste Semester schon soweit fest.

Vertrag noch nicht unterschrieben ist nicht unterschrieben.

quelle?

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-12 12:39
garou
Sie wurde nicht rausgeschmissen. Ihr Vertrag wurde lediglich nicht verlängert. Und so lange der Arbeitsmarkt es zulässt sucht sich jeder Betrieb, auch die Uni Hamburg, prinzipiell eher die Mitarbeiter, die nicht durch die Sender turnen und was von den ach so schrecklichen Bedingungen erzählen.
Eigentlich würde der Betrieb eine Abwägung zwischen der (in diesem Fall wohl recht hohen) Qualität der Arbeit des Mitarbeiters und dem Grad der Rufschädigung treffen.
Eigentlich ist die Universität kein auf Profitoptimierung ausgerichtetes Unternehmen, das in diesen Dimensionen operieren müßte.
Eigentlich ist die Universität im Besitz der Öffentlichkeit, welche somit ein gutes Recht hat, über Mißstände und gerade deren Totschweigen zu erfahren.
Eigentlich sollte gerade in und an einer Universität unverblümte Kritik möglich sein, ohne Repression zu befürchten.

Aber "glücklicherweise" ist das alles ja nun zunehmend Teil der Vergangenheit.

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-12 12:57
Marrow
Das lässt zwei Deutungsmöglichkeiten zu:
1. Studenten sind damit auch angesprochen.
2. Studenten werden von der Präsidentin nicht als Mitglieder der Fakultäten gesehen.

Beides finde ich sehr unfreundlich.
Im Grunde ist es doch schon lange ersteres, oder? Es gibt doch diese Regelung, dass ein Student exmatrikuliert werden kann, wenn er "der Uni schadet", soweit ich weiß. (Genaue Formulierung weiß ich nicht mehr)

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-12 15:10
tekai
Das lässt zwei Deutungsmöglichkeiten zu:
1. Studenten sind damit auch angesprochen.
2. Studenten werden von der Präsidentin nicht als Mitglieder der Fakultäten gesehen.

Beides finde ich sehr unfreundlich.
Im Grunde ist es doch schon lange ersteres, oder? Es gibt doch diese Regelung, dass ein Student exmatrikuliert werden kann, wenn er "der Uni schadet", soweit ich weiß. (Genaue Formulierung weiß ich nicht mehr)

hmpf, wo ist eigentlich die Regelung abgeblieben das man auch Präsidenten & PRessesprecher kicken kann wenn sie dem Ansehen der Uni schaden?

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-12 17:35
garou
Stimmt nicht ganz- eigentlich standen ihre VL-Angebote fürs nächste Semester schon soweit fest.
Vertrag noch nicht unterschrieben ist nicht unterschrieben.
Da diese Verträge anscheinend immer erst (~1 Monat) nach Beginn der Veranstaltungen ausgestellt werden, sollte man eigentlich gewohnheitsrechtlich davon ausgehen können, daß die Veröffentlichung im KVV ausschlaggebend ist; kann das mal ein Jurist beurteilen?

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-12 18:05
FireTiger
Stimmt nicht ganz- eigentlich standen ihre VL-Angebote fürs nächste Semester schon soweit fest.
Vertrag noch nicht unterschrieben ist nicht unterschrieben.
Da diese Verträge anscheinend immer erst (~1 Monat) nach Beginn der Veranstaltungen ausgestellt werden, sollte man eigentlich gewohnheitsrechtlich davon ausgehen können, daß die Veröffentlichung im KVV ausschlaggebend ist; kann das mal ein Jurist beurteilen?

Zwar kein Jurist, aber spätestens mit dem Aufnehmen der Lehrtätigkeit müsste doch ein Arbeitsverhältnis zustande gekommen sein?

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-12 18:15
GroßerSchöpfer
Lehraufträge sind ja keine normalen Arbeitsverträge, da werden halt immer nur für eine Veranstaltung Verträge geschlossen, und nächstes Semester dann wieder neue. Von dieser Möglichkeit macht die Informatik eher wenig gebrauch. Rechtlich hatte die Uni wohl noch die Möglichkeit abzuspringen, aber unseriös ist das alle mal, wenn die Veranstaltung schon im KVV steht, zumal wenn das solche Gründe hat.

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-12 18:26
garou
Wie steht es eigentlich um die Rechtsansprüche der Studenten, die sich auf das Stattfinden des Seminars verlassen haben, z.B. weil es ihr letzter Schein ist? Schließlich hat die Universitätsleitung hier recht willkürlich und grundlos eine Veranstaltung gestrichen.

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-12 22:42
Anonymer User
Eigentlich ist die Universität kein auf Profitoptimierung ausgerichtetes Unternehmen, das in diesen Dimensionen operieren müßte.

Das hat rein gar nichts mit Profitoptimierung zu tun. Ihren eigenen Ruf und ihre Integrität zu schützen ist notwendig für jede Organisation - auch für nonprofits und Vereine oder sonstige Organisationsformen.

Extrembeispiel wäre eine formlose Zusammenkunft von Menschen, die gemeinsam ein Open-Source-Produkt unter einem festen Namen (z.B. "Firefox") entwickeln.

Wenn nun ein Projektmitglied anfängt, gegen die Interessen des Projektes überall negative Interna auszuplaudern - unwesentlich, ob sie zutreffen oder nicht; oder diese Frage überhaupt klärbar ist - ja sogar unwesentlich, ob es wirklich Interna sind oder einfach nur Meinungsäußerungen - dann wird diese Person aus dem Projekt ausgeschlossen, weil schädlich. Es beschädigt das Vertrauensverhältnis, welches Grundlage für produktive Zusammenarbeit ist.

Findet sich so auch in der Rechtsprechung, dort natürlich eher im Unternehmenskontext.

Da diese Verträge anscheinend immer erst (~1 Monat) nach Beginn der Veranstaltungen ausgestellt werden, sollte man eigentlich gewohnheitsrechtlich davon ausgehen können, daß die Veröffentlichung im KVV ausschlaggebend ist; kann das mal ein Jurist beurteilen?
Sehe ich allerdings genauso. (IANAL)

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-13 02:36
Anonymer User
1. Für mich ist nachvollziehbar, dass angesichts häufiger Mängel in der Presse-Berichterstattung eine gewisse Vor-Kontrolle und Absicherung stattfinden sollte - um Falschdarstellungen zu vermeiden und rechtlich auf der sicheren Seite zu sein. Notfalls Gegendarstellungen erzwingen zu können. Eine Pressestelle kann als verpflichtende aber nur beratende Instanz dafür sehr gut geeignet sein.

2. Der Video-Ausschnitt der Äußerungen von Frau Sabine Todt (SPIEGEL-Video) lässt für mich nichts erkennen, was jemand in ihrer Situation nicht sagen dürfte. Ich habe darin nicht einmal das Wort "Hamburg" gehört. Sie berichtet von einem Zustand, der unbedingt beachtet werden muss. Wenn durch den Maulkorb verhindert wird, dass sozialpolitische Mängel behoben werden, wird der Rand der Legalität von der Uni-Präsidentin überschritten.

3. Frau Todt dafür rauszuschmeißen zeugt von mangelnder Fähigkeit zur Mitarbeiterführung. So ein Fall muss ganz anderes bearbeitet werden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass beide - Uni-Präsidentin und Frau Todt - nicht intelligent genug wären, um sich auf eine wohlwollende Art und Weise über eine angemessene Darstellung ihrer Belange sozialer, beruflicher (Todt), sozialpolitischer (Uni) und rechtlicher Art (Meinungsfreiheit) zu einigen. Hier liegt offenbar ein Machtausübungs-Delikt vor.

4. Nach meiner Ansicht beginnt ein Lehrauftrags-Job nicht erst mit der ersten Vorlesung. Im Gegenteil - der wesentlichste Teil - die Vorbereitung, Planung, Zielkonzepte, etc der Arbeit - sollte zu dem Zeitpunkt bereits getan sein. Insofern beginnt die Leistung schon wesentlich eher. Angesichts der schon erfolgten schriftlichen Ankündigung und Planung ihrer Veranstaltung müsste Frau Todt meiner Ansicht nach Vergütungsansprüche haben - selbst, wenn ihr das Abhalten des Seminars verweigert wird. Ansonsten wird schon hier - was den Zusammenhang von Leistung und Bezahlung angeht - falsch gemessen und entlohnt. Der Uni-Präsidentin Auweter-Kurtz scheinen die Belange der weiteren Betroffenen ihrer Entscheidung nicht wichtig zu sein.

Noch etwas zum Nachdenken:
Als Gesellschaft betrügen wir uns alle gegenseitig, wenn wir einander nicht das Mindeste zum Leben zugestehen, was wir dafür brauchen. Wir sind 100-%-ig arbeitsteilig und können uns nicht selbst versorgen. Ohne widersinnige Verpflichtung (Arbeiten ohne Arbeitsplätze) oder gar Zwang (Hartz IV) muss das gehen. Erst darauf aufbauend kann ein Mensch selbstbewusst sein Bildungs- und Arbeits- und Leistungsleben und seine Anerkennung dafür vernünftig gestalten. Auch hierfür müssen die Mittel da sein. Denkt einmal über ein BGE (bedingungsloses Grundeinkommen) nach, das nicht teurer sein muss, als der soziale Bereich jetzt kostet. Wir irren, wenn wir glauben, dass Leistung nur entstehen kann, wenn Mangel gezielt erzeugt und künstlich aufrecht erhalten wird. Und ob dann noch der angemessene Lohn für die Mühe kommt, bezweifle ich erst recht.

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-13 03:52
Anonymer User
Wundert das irgendwen? Ist ja nicht so, als kommt das jetzt total überraschend.

Was mich hier wundert, ist die Kaltblütigkeit mit der sowas als "doch ganz ok" akzeptiert wird. Wozu brauchen wir Grundrechte, wenn sie der Effizienz und dem Profit schaden?

Naja, ich geh mal wieder. Muss noch etwas sprachlos sein.

Anarch

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-13 12:30
Anonymer User
Wenn nun ein Projektmitglied anfängt, gegen die Interessen des Projektes überall negative Interna auszuplaudern -

Entschuldige, 5-Euro-Jobs oder sogar das Nichtbezahlen eines Lehrbeauftragten (ja, sogar so etwas gibt es an unserer Uni) an der Uni sind keine "Interna"- dies ist schon seit Jahren bekannt und wird öffentlich diskutiert.

Ave

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-13 12:33
Anonymer User
3. Frau Todt dafür rauszuschmeißen zeugt von mangelnder Fähigkeit zur Mitarbeiterführung. So ein Fall muss ganz anderes bearbeitet werden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass beide - Uni-Präsidentin und Frau Todt - nicht intelligent genug wären, um sich auf eine wohlwollende Art und Weise über eine angemessene Darstellung ihrer Belange sozialer, beruflicher (Todt), sozialpolitischer (Uni) und rechtlicher Art (Meinungsfreiheit) zu einigen.
Verstehst du es nicht? Gerade darum geht es doch! Wenn sie was sagen will, dann hat sie das mit der Pressestelle bzw. der Präsidentin abzusprechen! Wie soll sich sonst bitteschön etwa eine Einigung in der Formulierung oder ähnliches finden lassen? Wie kann die Universität sonst ggf. adäquat Stellung beziehen, wenn sie nicht vorbereitet wird?

Aber hauptsache erstmal rumzetern.

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-13 12:34
Anonymer User
Wenn nun ein Projektmitglied anfängt, gegen die Interessen des Projektes überall negative Interna auszuplaudern -

Entschuldige, 5-Euro-Jobs oder sogar das Nichtbezahlen eines Lehrbeauftragten (ja, sogar so etwas gibt es an unserer Uni) an der Uni sind keine "Interna"- dies ist schon seit Jahren bekannt und wird öffentlich diskutiert.

Ave
Auch wenn Interna öffentlich diskutiert werden sind es immer noch Interna, liebe Ave.

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-13 12:36
Anonymer User
Es heist auch in dem Brief:

allen Mitgliedern Ihrer Fakultät

Das lässt zwei Deutungsmöglichkeiten zu:
1. Studenten sind damit auch angesprochen.
2. Studenten werden von der Präsidentin nicht als Mitglieder der Fakultäten gesehen.

Beides finde ich sehr unfreundlich.
Stimmt- aber "1." ist zutreffend-gemeint sind wohl alle Statusgruppen der Uni. Ex-Präsident Lüthje hatte immer vom Einsatz des "Exmatrikulationsparagrafen" abgesehen, bei Auweter-Kurtz bin ich mir da nicht mehr so sicher…
Ave

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-13 12:38
Anonymer User
Es heist auch in dem Brief:

allen Mitgliedern Ihrer Fakultät

Das lässt zwei Deutungsmöglichkeiten zu:
1. Studenten sind damit auch angesprochen.
2. Studenten werden von der Präsidentin nicht als Mitglieder der Fakultäten gesehen.

Beides finde ich sehr unfreundlich.
Stimmt- aber "1." ist zutreffend-gemeint sind wohl alle Statusgruppen der Uni. Ex-Präsident Lüthje hatte immer vom Einsatz des "Exmatrikulationsparagrafen" abgesehen, bei Auweter-Kurtz bin ich mir da nicht mehr so sicher…
Ave
Zu Recht. Hoffentlich wird mal ein Exempel statuiert und wir werden in Zukunft von typischen Rogalla-Aktionen verschont. [23]

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-13 12:50
Anonymer User
Jawoll, damit endlich wieder Zucht und Ordnung in unsere Gesellschaft Einzug hält, wir endlich die Roten und die Fremden los sind und v.a. dass ganze "liberale Pack" mit ihrer demokratischen Doktrin…
Entschuldige, aber ich gehe jetzt - mich mal eben auskotzen… [20]
ave

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-13 13:11
Anonymer User
Jawoll, damit endlich wieder Zucht und Ordnung in unsere Gesellschaft Einzug hält, wir endlich die Roten und die Fremden los sind und v.a. dass ganze "liberale Pack" mit ihrer demokratischen Doktrin…
Entschuldige, aber ich gehe jetzt - mich mal eben auskotzen… [20]
ave
Viel Spaß dabei. Besser, als wenn du es im Forum praktizierst. [23]

Und vielleicht wirst ja auch du irgendwann merken, dass du dir was eingebildet hast. Demokratie und Ordnung schließen sich nicht aus. Im Gegenteil.

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-13 13:13
Anonymer User
Denkt einmal über ein BGE (bedingungsloses Grundeinkommen) nach,
Das wäre dir auch anzuraten.

das nicht teurer sein muss, als der soziale Bereich jetzt kostet. Wir irren, wenn wir glauben, dass Leistung nur entstehen kann, wenn Mangel gezielt erzeugt und künstlich aufrecht erhalten wird. Und ob dann noch der angemessene Lohn für die Mühe kommt, bezweifle ich erst recht.
Achja?
"Ausgehend von 800 € monatlich für 80 Mio. Bürger ergeben Kosten von 768 Mrd. € pro Jahr. Davon würden durch Mehrwertsteuern vielleicht 96-120 Mrd. direkt zurück an den Staat gehen. Zum Vergleich: Die Gesamtausgaben des Bundeshaushaltes 2007 betragen 268 Mrd. € pro Jahr."

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-13 13:16
Anonymer User
Und vielleicht wirst ja auch du irgendwann merken, dass du dir was eingebildet hast. Demokratie und Ordnung schließen sich nicht aus. Im Gegenteil.
Ich glaube, du hast das post nicht verstanden… aber -ach, seis drum… kann ihm jemand anderes "Demokratie" erklären? Ich mag nicht mehr …[22]
eine-über-so-unglaublich-viel-dummheit-verzweifelte-ave

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-13 13:22
Anonymer User
Und vielleicht wirst ja auch du irgendwann merken, dass du dir was eingebildet hast. Demokratie und Ordnung schließen sich nicht aus. Im Gegenteil.
Ich glaube, du hast das post nicht verstanden… aber -ach, seis drum… kann ihm jemand anderes "Demokratie" erklären? Ich mag nicht mehr …[22]
eine-über-so-unglaublich-viel-dummheit-verzweifelte-ave
Mir soll die Demokratie erklärt werden? Haha! Nach allem, was man von euch Linksradikalen hört hat der böse neoliberale Staat den Druck auf die armen unterdrückten kleinen Leute in den letzten Jahren ständig erhöht. Und was ist das Ergebnis? Die Rechten bekommen Zulauf und ziehen in Landtagen an der Volkspartei SPD vorbei. An der Universität gibts keinen linken Asta mehr und es bleibt dabei. Es gibt außer den üblichen Verdächtigen so gut wie keine engagierten Leute. Das ist Demokratie Ave. Aber ich verstehe schon, die Leute sind nur nicht aufgeklärt genug. Deswegen müssen weiterhin Agitprop-Flugblätter im Wochentakt die Mensen fluten. Hat zwar in den ganzen Jahren nichts gebracht, aber was solls. Hauptsache mal glaubt daran im Recht zu sein. Da tut es natürlich weh mit der Realität konfrontiert zu werden.

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-13 13:56
garou
Jawoll, damit endlich wieder Zucht und Ordnung in unsere Gesellschaft Einzug hält,
Demokratie und Ordnung schließen sich nicht aus. Im Gegenteil.
Tja, dann sind wir uns hier ja alle einig…
[offtopic]There is nothing to tell.
We have wished only the best for you. We only want to help you. The others are a disease.
There is only order and obedience.
You will do as you're told. You will fight because we tell you to fight. You will die for us when we tell you to die for us because the others know no other way.[/offtopic]

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-13 14:42
Anarch
das nicht teurer sein muss, als der soziale Bereich jetzt kostet. Wir irren, wenn wir glauben, dass Leistung nur entstehen kann, wenn Mangel gezielt erzeugt und künstlich aufrecht erhalten wird. Und ob dann noch der angemessene Lohn für die Mühe kommt, bezweifle ich erst recht.
Achja?

Ja. Siehe Straubhaar: “Das Grundeinkommen in Deutschland ist volkswirtschaftlich effizient und finanzierbar.” HWWI, 2007.

(Falls das hier weiter diskutiert werden soll, bitte einen neuen Thread aufmachen :-))

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-13 14:56
Anonymer User
Entschuldige, 5-Euro-Jobs oder sogar das Nichtbezahlen eines Lehrbeauftragten (ja, sogar so etwas gibt es an unserer Uni) an der Uni sind keine "Interna"- dies ist schon seit Jahren bekannt und wird öffentlich diskutiert.

Wer lesen kann… :
Wenn nun ein Projektmitglied anfängt, gegen die Interessen des Projektes überall negative Interna auszuplaudern - unwesentlich, ob sie zutreffen oder nicht; oder diese Frage überhaupt klärbar ist - ja sogar unwesentlich, ob es wirklich Interna sind oder einfach nur Meinungsäußerungen - dann

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-13 16:41
Anonymer User
(Falls das hier weiter diskutiert werden soll, bitte einen neuen Thread aufmachen :-))
Gerne. Aber wo? Das ist ja keine Hochschulpolitik und ein allgemeinpolitisches Unterforum gibts hier nicht. [26]

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-13 16:51
TriPhoenix
(Falls das hier weiter diskutiert werden soll, bitte einen neuen Thread aufmachen :-))
Gerne. Aber wo? Das ist ja keine Hochschulpolitik und ein allgemeinpolitisches Unterforum gibts hier nicht. [26]

Fällt dann unter "Allgemeines"

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-13 17:58
Anonymer User
(Falls das hier weiter diskutiert werden soll, bitte einen neuen Thread aufmachen :-))
Gerne. Aber wo? Das ist ja keine Hochschulpolitik und ein allgemeinpolitisches Unterforum gibts hier nicht. [26]

Fällt dann unter "Allgemeines"
k

(Falls das hier weiter diskutiert werden soll, bitte einen neuen Thread aufmachen :-))
So sei es, sprach Zarathustra und so ward es.
http://www.fb18.de/mybb/showthread.php?tid=8491

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-13 22:03
Anonymer User
Kann mal wer einen Terminplan für faule zu dem Todt-Kram posten? Also, wann ist eine Demo oder sonstige Aktionen? :-]

Anarch

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-13 22:39
Anonymer User
Kann mal wer einen Terminplan für faule zu dem Todt-Kram posten? Also, wann ist eine Demo oder sonstige Aktionen? :-]

Anarch
Wie wärs hiermit? Der Asta sucht immer nach Hinweisen zu kulturbereichernden Veranstaltungen. [23]

http://www.kulturkalender-uhh.de/

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-14 21:01
Anonymer User
Kann mal wer einen Terminplan für faule zu dem Todt-Kram posten? Also, wann ist eine Demo oder sonstige Aktionen? :-]
Anarch

Im Moment scheints in der Sache eher still zu sein… vielleicht weil die Spontandemo zu schlecht besucht war? Vielleicht, weil die wenigen Aktiven an der Uni gerade mit dem Boykott beschäftigt sind? Vielleicht weil der Vorfall noch immer von vielen verharmlost wird? … keine Ahnung.
Aber beim Indymedia-Artikel stand eine Kontaktnummer dabei. Wenn wieder was läuft, denke ich, wird das auch noch über den Nordstreik-Verteiler gehen…

ave

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-14 21:06
Anonymer User
Wie wärs hiermit? Der Asta sucht immer nach Hinweisen zu kulturbereichernden Veranstaltungen. [23]
http://www.kulturkalender-uhh.de/
Was hat Werbung für kommerzielle Kinos, Autovermietungen und Einkaufszentren bitteschön mit Kultur zu tun? [12]

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-14 21:34
Anonymer User
Wie wärs hiermit? Der Asta sucht immer nach Hinweisen zu kulturbereichernden Veranstaltungen. [23]
http://www.kulturkalender-uhh.de/
Was hat Werbung für kommerzielle Kinos, Autovermietungen und Einkaufszentren bitteschön mit Kultur zu tun? [12]
Jeder hat halt unterschiedliche Vorstellungen von Kultur.

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-14 21:59
Anonymer User
Mir soll die Demokratie erklärt werden? Haha! und so weiter
Wenn ich dem bullshit, der diesem Satz folgt, lese, dann: bitte, ja!
Worauf du zu stehen scheinst, nennt sich übrigens Hegemonie, aber das klingt ja ähnlich, kann man ja mal durcheinanderbringen.
ave

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-14 22:49
Anonymer User
Mir soll die Demokratie erklärt werden? Haha! und so weiter
Wenn ich dem bullshit, der diesem Satz folgt, lese, dann: bitte, ja!
Worauf du zu stehen scheinst, nennt sich übrigens Hegemonie, aber das klingt ja ähnlich, kann man ja mal durcheinanderbringen.
ave
sehr schöne Argumentation. [23]

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-15 00:21
DeGT
Um mal wieder zum "eigentlichen Thema" zu kommen:

Folgende mail erreichte mich vor kurzem über fbi-alle ( [28] ) :

Sehr geehrte Fachbereichsangehörige,

sicherlich haben auch Sie vor kurzem die Mail unserer Unipräsidentin zur
Pressearbeit gelesen.

Da wir vor kurzem mit dem Hamburger Abendblatt zu tun hatten, haben wir - als
Mitglieder der Fakultät - nochmal bei der Pressestelle nachgefragt, wie wir
uns der Presse gegenüber verhalten sollen.

Konkret ging es um folgende Stelle aus der Mail der Präsidentin:

| Ich bitte Sie deshalb darum, allen Mitgliedern Ihrer Fakultät deutlich zu
| machen, dass sie künftig bei dem Wunsch nach Medienaktivitäten oder bei
| Anfragen der lokalen, regionalen oder überregionalen Tages-Medien und
| Magazine bzw. von Hörfunk- und Fernsehsendern Kontakt mit der Abteilung
| Kommunikation und Öffentlichkeit aufnehmen und das Vorgehen mit der
| Pressestelle abstimmen.
[…]
| Wenn Sie um eine Stellungnahme zu einem Thema gebeten werden, das die
| Universität oder die Hochschulpolitik betrifft, dann verweisen Sie bitte
| stets an die Pressestelle.

Die freundliche Mitarbeiterin bei der Pressestelle hat uns (nach
mehrmaliger Rücksprache mit Frau Griehl) folgende Auskünfte gegeben:

- über Studienbedinungen an der Uni darf man ohne Rücksprache sprechen,
da dies kein hochschulpolitisches Thema ist.
- Die oben zitierte Regelung war immer nur für die Dekane gemeint, nicht für
andere Mitglieder der Fakultät, "normale" Fakultätsmitglieder brauchen sich
also nicht abzustimmen.
- Wir als Studenten haben eine Meinungsfreiheit.

Der FSR Informatik begrüßt, dass er an einer so transparenten und toleranten
Hochschule FSR sein darf.

Wir hoffen, dass diese Infos für Sie interessant sind. Bei Fragen helfen wir
gerne weiter.

Mit freundlichen Grüßen,
Ihr FSR Informatik.

Dann ist doch alles gut! [25]

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-15 10:34
Anonymer User
Gerade darum geht es doch! Wenn sie was sagen will, dann hat sie das mit der Pressestelle bzw. der Präsidentin abzusprechen! Wie soll sich sonst bitteschön etwa eine Einigung in der Formulierung oder ähnliches finden lassen? Wie kann die Universität sonst ggf. adäquat Stellung beziehen, wenn sie nicht vorbereitet wird?
Sabine Todt wollte ja - noch nachdem Ihr der Lehrauftrag entzogen wurde! - mit der Pressestelle reden. Antwort der Uni-Sprecherin: Reden sie nicht mit der Presse.

Sieht so die "Absprache mit der Pressestelle" aus? Da macht es sich die Pressestelle natürlich sehr einfach, wenn sie einfach sagt, man möge nicht mit der Presse reden. Falls es keine Berichte gäbe, müsste man auch keine Stellung beziehen. Wobei …. die Uni bezieht ja auch so derzeit kaum Stellung in diesem Fall sondern schweigt tot.

LEIFer

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-15 18:06
Anonymer User
Vor allem:
-  Die oben zitierte Regelung war immer nur für die Dekane gemeint, nicht für
   andere Mitglieder der Fakultät, "normale" Fakultätsmitglieder brauchen sich
   also nicht abzustimmen.

Warum wurde sie dann, als "normales Fakultätsmitglied" rausgeschmissen???
Die Unileitung könnte wenigstens etwas klüger lügen…

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-15 18:14
GroßerSchöpfer
Vor allem:
-  Die oben zitierte Regelung war immer nur für die Dekane gemeint, nicht für
   andere Mitglieder der Fakultät, "normale" Fakultätsmitglieder brauchen sich
   also nicht abzustimmen.

Warum wurde sie dann, als "normales Fakultätsmitglied" rausgeschmissen???
Die Unileitung könnte wenigstens etwas klüger lügen…

Hmm, wobei … Studenten und Mitarbeiter sind Fakultätsmitglieder, aber sind Lehrbeauftragte das überhaupt?

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-15 18:19
Anonymer User
Na klar. Alle Statusgruppen bilden eine große Uni-Familie… ;-)
Alle innerhalb einer Fakultät sind deren Mitglieder. Somit eigentlich auch die Dekane… also, WEM gilt denn nun eigentlich der Erlass?
Ich würde einfach mal sagen, das Präsidium hat aufgrund des Presse-Echos der vergangenen Tage kalte Füße bekommen und rudert nun zurück. War alles natürlich nicht so, sondern gaaanz anders gemeint…. ;-)

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-15 18:31
UncleOwen
Na klar. Alle Statusgruppen bilden eine große Uni-Familie… ;-)

Dann lass mich die Frage vom GroßerSchöpfer umformulieren: Zu welcher Statusgruppe gehören die Lehrbeauftragten?

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-15 18:32
GroßerSchöpfer
Ich würde einfach mal sagen, das Präsidium hat aufgrund des Presse-Echos der vergangenen Tage kalte Füße bekommen und rudert nun zurück. War alles natürlich nicht so, sondern gaaanz anders gemeint…. ;-)

Ganz genau.

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-15 21:11
Anonymer User
Zu welcher Statusgruppe gehören die Lehrbeauftragten?

Zum "Mittelbau".
Ave

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-15 21:20
GroßerSchöpfer
Zu welcher Statusgruppe gehören die Lehrbeauftragten?

Zum "Mittelbau".

Erscheint dir das nur logisch, oder weisst du das? § 26 des HambHG liesst sich für mich irgendwie anders, aber stehen tut es da auch nicht.

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-15 21:28
Anonymer User
Erscheint dir das nur logisch, oder weisst du das? § 26 des HambHG liesst sich für mich irgendwie anders, aber stehen tut es da auch nicht.
Naja, HmbGH-Paragrafen habe ich hier gerade nicht zur Hand. Aber (aus Gremienerfahrung) ergeben sich folgende Statusgruppen:
Studierende
TVP
Mittelbau
Profs

Wie liest sich denn der Paragraf?

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-15 21:34
GroßerSchöpfer
Ja, die These war ja gerade, das Lehrbeauftragte keine Mitglieder der Hochschule (und entsprechend Fakultät) sind, und entsprechend auch keiner Statusgruppe angehören.

Im gesetz steht
§ 26
Lehrbeauftragte

(1) Zur Ergänzung des Lehrangebots, an künstlerisch-
wissenschaftlichen Hochschulen auch zur Sicherung des
Lehrangebots in einem Fach können Lehraufträge erteilt
werden. Die Lehrbeauftragten nehmen die ihnen über-
tragenen Lehraufgaben selbständig wahr. Der Umfang
eines Lehrauftrags soll die Hälfte der Lehrverpflichtung
von Professorinnen und Professoren nicht überschreiten.
Ein Lehrauftrag ist grundsätzlich zu befristen.

(2) Erhalten Mitglieder der Hochschule einen Lehrauf-
trag, bleibt ihre Rechtsstellung in der Hochschule unbe-
rührt.

(3) Der Lehrauftrag ist ein öffentlich-rechtliches Rechts-
verhältnis eigener Art; er begründet kein Dienst- oder
Arbeitsverhältnis. Der Lehrauftrag ist zu vergüten; dies
gilt nicht, wenn die Lehrbeauftragten auf eine Vergütung
verzichten oder wenn die durch den Lehrauftrag entste-
hende Belastung bei der Bemessung der Dienstaufgaben
von Angehörigen des öffentlichen Dienstes entsprechend
berücksichtigt wird.

(4) Die Hochschulen regeln das Nähere durch Satzung.

Satz 2 verstehe ich so, dass es Lehrbeauftragte gibt die Mitglieder der Hochschule sind, und solche die es nicht sind. Und ich sehe keinen Hinweis darauf, das jemand durch Erteilung eines Lehrauftrages zum Mitglied der Hochschule wird.

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-15 22:23
Anonymer User
Hmm, stimmt… [3] …. dann müsste es in der Satzung der Uni HH näher geregelt sein.
Leider sitze ich gerade in der Ferne, aber sicher weiß das noch ein anderer Klugscheißer hier…. [25]

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-15 22:48
Anonymer User
Schade, verpasst….:
http://www3.ndr.de/ndrtv_pages_std/0,3147,OID3980034_REF2488,00.html

[…] Prof. Monika Auweter-Kurtz: "Ich hab den Brief ja nicht an die Kollegen und Kolleginnen der ganzen Universität gerichtet. Der Brief war gerichtet an meine Dekane und war als Diskussionsgrundlage gedacht. Von daher, ist aus meiner Sicht, der Brief schon in Ordnung gewesen."
[…]
"Jetzt, nachdem, wie die Diskussion gelaufen ist, würd ich es sicher nich noch mal so schreiben."
[…]
ave

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-16 09:33
Anonymer User
- Die oben zitierte Regelung war immer nur für die Dekane gemeint, nicht für
andere Mitglieder der Fakultät, "normale" Fakultätsmitglieder brauchen sich
also nicht abzustimmen.

Warum wurde sie dann, als "normales Fakultätsmitglied" rausgeschmissen???
Die Unileitung könnte wenigstens etwas klüger lügen…
Wie bei SPON aufgeführt, wurde Sabine Todt schon vor dem Schreiben [strike]rausgeworfen[/strike] der Lehrauftrag entzogen.

LEIFer

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-16 11:44
Anonymer User
Ja, das Schreiben war eine "Reaktion" auf den "Fall Todt". Das macht es noch schlimmer, erstmal "Handeln" und dann "erklären"….

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-18 13:12
Anonymer User
Es geht weiter:

Der „Maulkorb-Erlass“ der Uni-Präsidentin und der Rausschmiss der Lehrbeauftragten Dr. Sabine Todt zeigen: Das Recht auf freie Meinungsäußerung und die Freiheit von Forschung und Lehre an der Uni Hamburg sind akut bedroht!

Liebe Studierende und Lehrende,
lasst uns gemeinsam beraten, wie wir uns wehren werden!

Information und Diskussion:

Montag, 21. Mai 2007, 18 Uhr (c.t.), VMP8 Hörsaal

Für eine Uni, die den freien Diskurs unterstützt und nicht unterdrückt! Wissenschaft braucht offene Debatten und keine PR-Diktate!
Vier Wochen nach der Ausstrahlung eines Berichts des TV-Magazins „Monitor“, in welchem sich u.a. Dr. Sabine Todt, bisherige Lehrbeauftragte am Historischen Seminar, kritisch zu den Bedingungen junger Lehrbe­auf­tragter an der Uni-Hamburg äußerte, versandte das Universitäts-Präsidium ein Schreiben an die sechs Fakultätsdekanate. Darin werden die Universitätsmitglieder dazu aufgerufen, bei Medienanfragen zu hochschul­politischen The­men ihre Äußerungen zuvor mit der Pressestelle der Universität abzustimmen. Mehrere Professoren und Dekane verdeutlichten als Reaktion ihren Unmut und sprachen von einem „Maulkorb-Erlass“. Das Präsidium bezeichnete das Schreiben als interne „Empfeh­lung“ zur Verbesserung der Außendarstellung.
Frau Dr. Todt war bereits vor der Versendung des Schreibens ihr zuvor durch die zustän­digen Gremien erteilter Lehrauftrag entzogen worden. Ein Zusam­menhang mit ihren Äuße­rungen im „Monitor“-Bericht ist kaum zu bezweifeln, wird aber vom Historischen Se­mi­nar bestritten.
Bis heute ist trotz der Proteste von Studierenden und Lehrenden, sowie breiter öffentlicher Kritik, weder der „Maulkorb-Erlass“ des Präsidiums zurückgezogen worden, noch wurde Frau Dr. Todt die unvoreingenommene Prüfung einer neuen Lehrauftragsvergabe in Aussicht gestellt.
Wir, als Studierende der Universität Hamburg, verstehen die Institution Hoch­schule als öffentlich-diskursiven, demokratischen Raum. Auf dieses Verständnis muss in aller Deutlichkeit bestanden werden. Gleichgültigkeit können sich die Mitglieder der Universität und v.a. wir, die Studierenden, in dieser Frage nicht leisten!
ave

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-18 18:21
Anonymer User
Wer ist hier Urheber des Aufrufes? Also welche Gruppierung oder welche Einzelperson viSdP? Da steht nichts drunter.

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-18 19:47
Anonymer User
Wer ist hier Urheber des Aufrufes? Also welche Gruppierung oder welche Einzelperson viSdP? Da steht nichts drunter.
Lass Dich überrasch. [17]

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-18 21:35
Anonymer User
Das ist nur ein Auszug aus der Einladung. Komplett hat sie selbstverständlich ein visdp.

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-18 22:22
Anonymer User
Wer ist hier Urheber des Aufrufes? Also welche Gruppierung oder welche Einzelperson viSdP? Da steht nichts drunter.

Eine extra dafür gegründete Studi-AG. Wer genau, keine Ahnung. Wahrscheinlich aus dem betroffenen Institut plus andere Aktive, nehme ich an.

Ave

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-18 23:32
Anonymer User
Wer ist hier Urheber des Aufrufes? Also welche Gruppierung oder welche Einzelperson viSdP? Da steht nichts drunter.

Eine extra dafür gegründete Studi-AG. Wer genau, keine Ahnung. Wahrscheinlich aus dem betroffenen Institut plus andere Aktive, nehme ich an.

Ave
Eben. Es sind Neutralisten [6]

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-19 12:39
T
Eben. Es sind Neutralisten [6]
hat das irgend jemand behauptet?
wer neutral ist, ist nicht dagegen.

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-20 00:45
Anonymer User
Eben. Es sind Neutralisten [6]
hat das irgend jemand behauptet?
wer neutral ist, ist nicht dagegen.
ich habe das behauptet, weil ich ahnung habe. das neutrale war auf die links rechts auseinandersetzung bezogen. in diesem sinne ist das keine listenveranstaltung oder sowas.

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-20 13:31
Anonymer User
. das neutrale war auf die links rechts auseinandersetzung bezogen. in diesem sinne ist das keine listenveranstaltung oder sowas.

Es gibt übrigens auch rechte und linke Listenlose. [25]

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-20 18:25
Interessenvereinigung Anonyme unorganisierte Insider
richtig, davon gibt es viel mehr als man denkt.

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-20 20:09
Vizevorsitzender der Interessenvereinigung "Anonyme unorganisierte Insi
richtig, davon gibt es viel mehr als man denkt.
Kann ich nur bestätigen.

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-20 23:42
T
Vizevorsitzender der Interessenvereinigung "Anonyme unorganisierte Insi aus der recent changes schmeiss

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-20 23:47
Anonymer User
Vizevorsitzender der Interessenvereinigung "Anonyme unorganisierte Insi aus der recent changes schmeiss
Danke. Apropos, "T", was für ein Kontrast. [10]

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-21 01:13
Anonymer User
TODAY IS THE DAY WE DIE IN VMP8 HÖRSAAL!!!!!!!

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-21 21:52
Anonymer User
Wot? Keine Erlebnisberichte? War aber auch schlecht besucht. Immerhin war gutes Wetter.

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-22 00:50
Anonymer User
Na gut. Dann mach ich das. Es war ganz gut. Leider nur mit studentischer Beteiligung. Am besten macht sich jeder nen eigenen Eindruck, sobald es online gestellt oder gesendet wird.

RE: Meinungsfreiheit is so 1970... 2007-05-26 13:18
Anonymer User
Bengt war wie immer ein Highlight….