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Thema Datenschmutz - Alles für den Stalker...

Thema Datenschmutz - Alles für den Stalker... 2007-04-02 16:09
Aventurin
Erschreckend,  womit manche ihr Geld verdienen… der amerikanische Internet-Dienst

https://www.intelius.com/

z.B. in dem er alle möglichen privaten Daten an alle verkauft, die sie "benötigen"… in übersichtlichen, relativ erschwinglichen Paketen. Mit den Inhalten nicht nur v. Name, Adresse usw, sondern auch Verwandte, frühere Wohnorte, Soc.S- ID (!!! bei uns quasi vergleichbar mit Perso-Nr), Kriminalitätsstatistik (z.B. wo, wann u. warum er mal vor'm Judge musste), Nachbarschaftsinfo usw.
Müsste sowas nicht sogar in den USA illegal sein? Zumindest in einzelnen Ländern… und gibts sowas auch für D? [8]

RE: Thema Datenschmutz - Alles für den Stalker... 2007-04-02 16:11
Popcorn
und gibts sowas auch für D? [8]
Hmm. Mehr oder minder Privatdetektive?

RE: Thema Datenschmutz - Alles für den Stalker... 2007-04-02 16:13
Da:Sourcerer
AFAIK gibt's das da drübern schon länger. Richtiggehend mit Abos, die dich über die Einkommensverhältnisse der Zielperson informieren. Über i-net scheint das aber neu zu sein…

RE: Thema Datenschmutz - Alles für den Stalker... 2007-04-02 16:15
Aventurin
Hmm. Mehr oder minder Privatdetektive?

Scherzkeks… ist wohl schon ein Unterschied, ob man weitreichend anonym sowas aus dem Netz ziehen kann, oder ob man erst die Hürde einer persönlichen "Anheuerung" nehmen muss…

Außerdem: wo werden solche Inhalte gespeichert?

RE: Thema Datenschmutz - Alles für den Stalker... 2007-04-02 16:19
Popcorn
ist wohl schon ein Unterschied
Nein. Privatdetektive kannst Du auch übers Internet anheuern. Und die Informationen bei intelius.com sind im Großen und Ganzen ja nicht kostenlos. So wie Du bezahlst, findet eine Identifikation statt.

RE: Thema Datenschmutz - Alles für den Stalker... 2007-04-02 16:22
Aventurin
So wie Du bezahlst, findet eine Identifikation statt.

Es stellt sich die Frage, ob die Ausspionierten davon in Kenntnis gesetzt werden… (?)

RE: Thema Datenschmutz - Alles für den Stalker... 2007-04-02 16:24
Popcorn
So wie Du bezahlst, findet eine Identifikation statt.
Es stellt sich die Frage, ob die Ausspionierten davon in Kenntnis gesetzt werden… (?)
Tun Privatdetektive das? [2]

RE: Thema Datenschmutz - Alles für den Stalker... 2007-04-02 16:25
Aventurin
Tun Privatdetektive das?

k.o.

RE: Thema Datenschmutz - Alles für den Stalker... 2007-04-03 10:55
Muelli
In Schweden darf das jedermann.

Interessanter Weise haben die wenig bis keine Probleme. Bloss die Stars und Sternchen muessen sich bei OnlineShops etc.. nochmal legitimieren, weil ganz oft Leute auf deren Namen und Adresse Dinge bestellt haben.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich das schlecht finde. Immerhin bedeutet das voellige Transparenz. Natuerlich gibt es Ausnahmen im Gesundheitswesen und so.
Und Stalking ist wohl auch kein Problem, was sich durch vorhalten von Daten loesen laesst. Das ist ein gesellschaftliches Problem und muss auch auf der Ebene geloest werden.

MfG
Muelli

RE: Thema Datenschmutz - Alles für den Stalker... 2007-04-03 11:33
Faleiro
Eine Tradition der Offenlegung gibt es wohl vor allem in den USA. Das kann natuerlich auch sehr problematisch sein, weil Eiferer (christlich oder republikanisch, oder beides) z.B. oeffentliche Verzeichnisse von Straftaetern o.ae. erstellen. Und ein Fehltritt in der Jugend, der vor dem Gericht landete, wird 30 Jahre spaeter ausgegraben und zur Rufschaedigung benutzt.

Etwas pathetisch ausgedrueckt, das heilende Vergessen der Gesellschaft wird ausgehebelt. ;)

Jemand erzaehlte mir mal, in einem Land (ich glaube Australien) gebe es aufgrund der oeffentlichen Daten der Verkehrsbehoerden einen Service, bei dem man per SMS ein Autokennzeichen uebermittelt und dann eine SMS mit Namen und Adresse des Halters zurueckbekommt.

Interessanter Weise haben die wenig bis keine Probleme. Bloss die Stars und Sternchen muessen sich bei OnlineShops etc.. nochmal legitimieren, weil ganz oft Leute auf deren Namen und Adresse Dinge bestellt haben.
Das ist erstaunlich.

Und Stalking ist wohl auch kein Problem, was sich durch vorhalten von Daten loesen laesst. Das ist ein gesellschaftliches Problem und muss auch auf der Ebene geloest werden.
Das kann man aber von vielen Dingen sagen. Z.B. (etwas polemisch): Raubueberfaelle und andere Straftaten im Grossstadtghetto sind kein Problem, das sich durch polizeiliche Verfolgung der Einzelfaelle loesen laesst. Das ist ein soziales Problem und muss auch auf der Ebene geloest werden.

Letztlich finde ich es auch problematisch, wenn ein Stalker heutzutage nicht mehr nur (unter Gefahr der Entdeckung) hinter der naechsten Strassenlaterne stehen kann, sondern Tage, Wochen und Monate zuhause in seinem Wahn schwelgen kann und online IM-Status beobachtet/aufzeichnet, StudiVZ-Connections kennt, Nicknames in verschiedenen Foren trackt, Flickr-Bilder auswertet etc.
Ich kenne Faelle, die daran grenzen. Nun bin ich persoenlich keine Frau, aber finde ich die Vorstellung gruselig.

Und das sind alles schon Moeglichkeiten ohne Einbeziehung von behoerdlichen Informationen, die natuerlich noch einiges mehr ueber die Vita des Opfers bereitstellen wuerden.

RE: Thema Datenschmutz - Alles für den Stalker... 2007-04-03 12:00
Anonymer User
Ich finde es daher so übel, weil die Firma konkret damit wirbt, dass Unternehmer wissen, wen sie da einstellen - würden sie es noch tun, wenn ein Bewerber vor 20 Jahren mal ein Bleistift geklaut oder die Zeche geprellt hat… oder vor Jahren mal ne Psychotherapie gemacht hat?
Wird dann auch von Banken die Kreditwürdigkeit erstmal per Internet geprüft?
Wenn sich jemand freiwillig bei so'n Kram wie stayfriends u.a. einträgt, bitte schön- aber wenn bestimmte Menschen nicht wissen wo ich mich -z.B.- aktuell aufhalte, wird's wohl einen Grund haben… ;-)

RE: Thema Datenschmutz - Alles für den Stalker... 2007-04-03 12:01
Aventurin
Das war ich.

RE: Thema Datenschmutz - Alles für den Stalker... 2007-04-03 12:13
Faleiro
Ich finde es daher so übel, weil die Firma konkret damit wirbt, dass Unternehmer wissen, wen sie da einstellen - würden sie es noch tun, wenn ein Bewerber vor 20 Jahren mal ein Bleistift geklaut oder die Zeche geprellt hat… oder vor Jahren mal ne Psychotherapie gemacht hat?
Genau das ist das Problem. Und das mit der Therapie kann ueble Folgen haben, wenn man sich spaeter privat krankenversichern oder einfach gegen Berufsunfaehigkeit versichern moechte.

Wird dann auch von Banken die Kreditwürdigkeit erstmal per Internet geprüft?
Ob das ueber TCP/IP laeuft, ist wohl eher irrelevant, aber klar, Banken nutzen eine ganze Reihe von Scoring-Services. Auch hier hat das m.E. ja eine gewisse Berechtigung, wenn es z.B. um fruehere geplatzte Kredite geht. Aber schon beim Wohnort und anderen persoenlichen Daten, die nicht direkt aus deinem eigenen (frueheren) Verhalten entspringen, finde ich es wieder problematisch…

Wenn sich jemand freiwillig  bei so'n Kram wie stayfriends u.a. einträgt, bitte schön- aber wenn bestimmte Menschen nicht wissen wo ich mich -z.B.- aktuell aufhalte, wird's wohl einen Grund haben… ;-)
Jein. Man muss die Menschen auch vor sich selbst schuetzen. Dem Nichtexperten sind die Folgen seiner Handlungen im Internet nicht immer bewusst. Sind doch alle bei stayfriends/StudiVZ/whatever, also warum nicht? Kann ja nicht schlimm sein.

Und: Einmal bei stayfriends eingetragen, immer gefunden. Da reicht Loeschung der eigenen Daten nicht unbedingt.