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RAM Prüfung Mäder

RAM Prüfung Mäder 2007-03-12 17:55
McCancey
Hat schon jemand eine RAM Prüfung bei Mäder gemacht? Ist der überhaupt schon offiziell als Prüfer zugelassen und prüft schon?

RE: RAM Prüfung Mäder 2007-03-12 19:56
DJ-SilVerStaR
Hat schon jemand eine RAM Prüfung bei Mäder gemacht? Ist der überhaupt schon offiziell als Prüfer zugelassen und prüft schon?
er ist zugelassen und prüft schon, ja.
Zu der Prüfung kann ich (noch) nix sagen, hab ich noch vor mir ;)

RE: RAM Prüfung Mäder 2007-03-12 22:14
McCancey
Ich frage mich nur gerade, ob man z.B. eine beliebige Komponente mehr oder weniger genau in VHDL Syntax aufschreiben können muss… ich hab einfach keine Lust die ganze Syntax und Bezeichungen etc auswendig zu lernen, ohe das wirklich mehr ausprobieren zu können als in der arg knappen 2-Stunden-Übung zu VHDL…

RE: RAM Prüfung Mäder 2007-03-13 00:48
DJ-SilVerStaR
Ich frage mich nur gerade, ob man z.B. eine beliebige Komponente mehr oder weniger genau in VHDL Syntax aufschreiben können muss… ich hab einfach keine Lust die ganze Syntax und Bezeichungen etc auswendig zu lernen, ohe das wirklich mehr ausprobieren zu können als in der arg knappen 2-Stunden-Übung zu VHDL…
dazu habe ich ihn (Hr. Mäder) in der Sprechstunde gefragt.
Hier seine Antwort:
[font=Courier]"Es wäre gut, wenn man mit VHDL umgehen kann…Natürlich werde ich nicht auf einem fehlenden Komma oder dergleichen rumreiten; es gibt ja nicht ohne Grund Compiler. Die weisen einen ja auf diese Art von Fehlern hin"[/font]

RE: RAM Prüfung Mäder 2007-03-13 08:14
McCancey
Mist [24] Danke für die Info…

RE: RAM Prüfung Mäder 2007-03-23 21:39
McCancey
*bump* Gibt's inzwischen jemanden, der bei Mäder eine Prüfung hatte und mal erzählen kann, wie der Ablauf so war?

RE: RAM Prüfung Mäder 2007-03-27 15:27
McCancey
Pöh, dann eben nicht. Was man nicht selber macht… [25]

Habe soeben die Prüfung bei ihm absolviert, folgender Ablauf:

1. Thema Mikroelektronik:
F: Was ist MOS?
A: Metal On Silicon, Prinzip erklärt, n-Kanal MOS-FET skizziert und Funktionsweise erläutert. Am Anfang vergleich mit Bipolar-Transistor, bin dabei aber falsch verstanden worden, Bipolar ungefragt besser garnicht erwähnen…
F: OK, was macht man damit?
A: CMOS Schaltungen genannt, Prinzip und Eigenschaften von CMOS Schaltungen erklärt, Inverter als Beispiel skizziert
F: Bei solchen Schaltungen kommt es ja zu einer gewissen Verlustleistung. Woran liegt das?
A: Schaltvorgang genannt, aufgrund nicht idealer Schalter fließt bei Übergang von 0 zu 1 oder 1 zu 0 kurze Zeit ein Querstrom. Wollte er aber nicht wissen, hat erklärt, dass bei ausreichend steilem Taktwechsel dieser Effekt nebensächlich ist. Habe etwas herumgeraten, bis ich dann nach einigem hin und her darauf gekommen bin, dass er die Umladung der Gatekapazitäten beim Schalten meinte, auf die er hinaus wollte. Habe dann noch kurz zur Rettung versucht, ein paar Worte zu Komplexgattern zu verlieren und dass man die wegen dieser Abfolge von Kapazitätsumladungen nicht beliebig groß machen kann etc.

Das reichte ihm dazu so weit, Übergang zum
2. Thema, Mikrosystemtechnik:
F: Was ist das denn überhaupt?
A: Definition genannt (Sensor, Logik, Aktor, zusammen als Einheit Einsetzbar) und Beispiele genannt, die drei Herstellungsverfahren OMM, Bulk-MM und LIGA genannt und Eigenschaften dazu erläutert.
F: Bei der OMM sagten Sie, dass die im gleichen Verfahren hergestellt werden kann, wie CMOS-Schaltungen. Wie wird das denn gemacht?
A: Aufbau der MM-Elemente im Planarprozess erklärt, Aufbau dreidimensionaler OMM durch mehrfaches Auftragen von Strukturen übereinander, Ätzen der Opferschichten, Beispiel des elektrostatischen Motors aus dem Skript genannt, kurz skizziert.
F: Womit entfernt man denn eine Opferschicht?
A: Namen einer Substanz konnte ich nicht nennen, Hinweis auf verschiedene Materialien und verschiedene Ätzverfahren, die eben nur die Opferschicht angreifen und die Si-Strukturen dabei erhalten.

Das war auch schon alles zu MM, Übergang zu
3. Thema, Rechnerarchitektur:
F: In der Vorlesung ging es mal um die Speicherhierarchie. Was ist das?
A: Begründung für die Notwendigkeit einer Hierarchie über die unterschiedliche Entwicklungsgeschwindigkeit von Prozessor- und Speicherperformance, die Lücke zwischen den beiden muss geschlossen werden, damit der Prozessor sich nicht langweilt während die Daten geholt werden -> Chaches.
F: Wie lange dauert denn so ein Speicherzugriff in etwa?
A: Bei Hauptspeicherzugriffen größenordnung um 1000 Takte, bei Cache um 10 Takte, bei Festplatten mehrere Milliarden Takte.
F: Ja, so in etwa. Und was gibt's sonst noch?
A: Ach ja, Register, die können sofort abgerufen werden, in 1 Takt.
F: Es gibt da so verschiedene Arten der Cache-Organisation, können Sie dazu etwas sagen?
A: Drei Arten: Direkt, Assoziativ und Voll-Assoziativ. Skizze eines Teil-Assoziativen Cahce-Sets gemalt und dessen Struktur erklärt, Valid-Bit, Tag, Block, Anzahl Sets usw, Unterschiede bei anderen Cache-Arten, Vor- und Nachteile einzelner Methoden.
F: Was macht man denn, wenn neue Daten in den Cache geschrieben werden sollen oder welche gelesen werden sollen?
A: Ersetzungsstrategien zufälliges Ersetzen, least recently used, least frequently used erklärt, Unterteilung der logischen Speicheradresse in Set-Nummer, tag und block-offset beschrieben und skizziert.
F: Wie funktioniert denn das Vergleichen der tags bei Assoziativem Cache?
A: Hardware-Logik für jede einzelne Cache-Zeile, riesiger Hardwareaufwand bei größeren Caches und daher z.B. als 1st Level Cache einer aktuellen CPU nicht assoziativ realisierbar, nur direct maped.
F: [irgendwie Überleitung zu Pipelines]
A: Oberflächliche Erläuterung von RISC-ISA und dazugehöriger Prozessor-Pipeline, Funktionsweise, Vorteile der Pipeline gegenüber rein sequentieller Bearbeitung

Das war's dann, Dauer ca. 25 - 30 Minuten. Note: 1,7 (da ich ihm am Anfang zu viel überlegen musste bei dem Problem des Umladens von Gate-Kapazitäten, und wegen der Bipolar <-> MOSFET Sache)

Ich hatte nach der prüfung den Eindruck, dass er nicht sehr tiefgreifende Fragen gestellt hat. Es ging nicht um Details wie z.B. Optimierung der Pipeline, Forwarding etc, sondern nur um grundlegende Prinzipien und ein par Eckdaten wie die Speicherzugriffszeiten in der Hierarchie.

Auf meinen etwas enttäuschten Kommentar hin, es sei ja garkein VHDL dran gekommen, meinte er nur, er halte es für wenig Sinnvoll in einer mündlichen Prüfung Fragen zu irgendeiner Programmiersyntax o.Ä. zu stellen. Die Begriffe VHDL oder VLSI sind in der ganzen Prüfung nicht erwähnt worden… (50% meiner Vorbereitung umsonst? [8])

Alle Angaben wie immer ohne Gewähr, lernt lieber zu viel als zu wenig ;)
Viel Glück den nächsten Prüflingen!

RE: RAM Prüfung Mäder 2007-03-27 18:40
Anonymer User
bin dabei aber falsch verstanden worden, Bipolar ungefragt besser garnicht erwähnen…

was hast du denn zu den BiPOlardingern gesagt?

RE: RAM Prüfung Mäder 2007-03-27 20:22
McCancey
Ich meinte dass Bipolar und MOS Transistoren ähnlich funktionieren oder so. Ich meinte, dass sie beide als elektrischer Schalter funktionieren, und er hat's interpretiert dass ich meinte, MOS Transistoren würden genau so mit pnp Übergängen funktionieren wie BiPolar-Transistoren, was natürlich nicht stimmt…

RE: RAM Prüfung Mäder 2007-03-27 22:28
Anonymer User
^^ ei ei ei ei.. und wie sieht es mit formeln und dergleichen aus? will er die wissen/hören oder nicht?

RE: RAM Prüfung Mäder 2007-03-28 12:58
McCancey
viele Formeln gibt es ja sowieso nicht, mir fallen da nur zwei eventuell wichtige ein: theoretischer Speed-Up von Pipelines und das Amdahlsche Gesetz, die kann man sich auch gerade noch merken. Oder was für Formeln meinst du sonst noch?