Sehr geehrte Forummitglieder und post-Aktivisten/Innen,
Wir (eine kleine Gruppe 2.Sem.) haben uns heute gefragt, ob "Regulär" (in Zusammenhang mit) "Sprache" das gleiche wie "Rational" beschreibt und ob dies auch für alle anderen Bereiche (Grammatik, ect..) gilt.
Wir wären euch sehr dankbar, wenn ihr/einer von euch/Du uns das(gerne auch mit Bezug auf Definitionen) einleuchtend und klar erklären könntet/st/st.
Danke im Vorraus !
Nun ja, einfach erklären ist nicht immer leicht:
Reguläre Teilmengen von X^*, X ein Alphabet, sind die, die von endlichen Automaten akzeptiert werden. (so die Definition im F2 Skript!)
Als Theorem gibt es dazu:
[img]
http://mokrates.de/cgi-bin/texstring?%24L%5Csubseteq%20X%5E*%24[/img] ist regulär genau dann, wenn es ein endliches Monoid M gibt und eine Abbildung [img]
http://mokrates.de/cgi-bin/texstring?%24f%20%5C%2C%20%3A%5C%2C%20X%5E*%5Cto%20M%24[/img] und eine Teilmenge [img]
http://mokrates.de/cgi-bin/texstring?%24R%5Csubseteq%20M%24[/img] mit [img]
http://mokrates.de/cgi-bin/texstring?%24L%20%3D%20f%5E%7B-1%7D(R)%24[/img].
Die Definition von regulären Mengen über endl. Automaten gilt nur für Teilmengen endlich erzeugter freier Monoide (wie z.B. X^*)
Hier sind rationale Mengen solche, für die es eine Darstellung mit einem endlichen Ausdruck gibt (wie in F2 erklärt)
Um in allgemeinen Monoiden diese Mengen eventuell unterscheiden zu können, definierte Eilenberg 1967
die rationalen Teilmengen und die erkennbaren Teilmengen (recognizable subsets) eines Monoides.
Dabei wird der oben zitierte Satz zur Definitiion von erkennbaren Mengen, und Rec(M) ist die Menge aller erkennbaren Teilmengen von M.
Rationale Teilmengen eines Monoides M werden wie im F2-Skript definiert, nur eben statt X^* muss nun immer M (das Monoid) stehen und einzelne Elemente aus X sind dann Elemente aus M.
Mit Rat(M) ist dann die Menge aller rationalen Teilmengen von M bezeichnet.
Mit diesen Definitionen folgt, dass in jedem endlich erzeugten Monoid M gilt:
[img]
http://mokrates.de/cgi-bin/texstring?%24%5Cmathit%7BRec%7D(M)%5Csubseteq%20%5Cmathit%7BRat%7D(M)%24[/img]
Diese Inkusion gilt nicht mehr, wenn M nicht endlich erzeugt ist!
Das macht also den Unterschied!
z.B. gibt es rationale Mengen eines Monoides, deren Durchschnitt nicht mehr rational ist!!
Mehr dazu in Berstel (s.u.), aber für F2 und das berufsqualifizierende Informatikstudium ist das nur für solche Studierenden wichtig, die später mal in einer Hochschule zur theoretischen Informatik oder Mathematik arbeiten möchten.
Ich hoffe das stillt den Wissensdurst für's erste?
(J. Berstel: Transductions and Context-free languages, Teubner 1979)