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Der Bachelor-Studiengang

Der Bachelor-Studiengang 2005-01-23 17:41
Anarch
Ich versuche gerade den neuen Bachelor - soweit wie möglich, da er noch nicht ganz fertig zu sein scheint - zu verstehen und zu evaluieren. Ich schreibe dabei einfach mal was ich bisher gefunden habe. Wir können uns hier Gedanken machen wo die weiteren Probleme sind und was wir diesbezüglich tun wollen.

Überblick über den Bachelor
Der Bachelor ist in Module aufgeteilt, wobei Module abgeschlossene Lehreinheiten mit eigener (Pflicht)prüfung sind. Die Module sollten eigentlich alle 6 SWS Umfang haben, aber das scheint nicht mehr Stand der Dinge zu sein. Es kann sein, dass man in jedem Modul einen Schein erwerben muss um zur Prüfung zugelassen zu werden.

Eine Übersicht - eine Vorform eines Rahmenplans - über den neuen Bachelor gibt es unter https://vsis-www.informatik.uni-hamburg.de/Lehredekanat/BachelorUebersicht040105.pdf (nur von Informatik-Rechnern aus zugreifbar).

Kurze Begriffserklärung:

Meth.-komp.
Methodenkompetenz-Veranstaltungen. Soft-Skills, Vortragstechniken, etc. Sollen wohl hauptsächlich durch das, was wir zur Zeit IMG-Proseminare nennen, abgedeckt werden. Es wird angedacht diese Veranstaltungen universitätsweit zu decken, aber dazu kommt es wohl erstmal nicht.
Wahlpflicht 1-4
Wahlfplicht-Module, die man unter https://vsis-www.informatik.uni-hamburg.de/Lehredekanat/Modultabelle100105.pdf findet (ebenfalls nur von Informatik-Rechnern aus zugreifbar). Dabei gibt es die Abgrenzung zwischen Theorie und Anwendungsmodulen, wobei man wohl aus jedem Bereich jeweils mindestens eines wählen muss.
Anwendung 1-2
Ergänzungsfach bzw. jetzt neu auch Integriertes Anwendungsfach (IAF). Letzteres soll eine direkte anwendungsbezogene Kooperation zwischen der Informatik und einem anderen Fachbereich sein. Beispiele gibt es auch in der Modultabelle (s.o.). Das alte Ergänzungsfach bleibt uns allerdings (noch?) erhalten.


Vergleich zur DPO'98
Ein kleiner, wenig aussagekräftiger, SWS-Verteilungsvergleich. Die Veranstaltungen sind natürlich nicht absolut vergleichbar - so hoffe ich zum Beispiel, dass es keine Pseudo-Übungsgruppen mehr gibt wie in einigen DPO'98 Hauptstudiums-Veranstaltungen - aber trotzdem vielleicht interessant.

Ohne Ergänzungsfach (auf das wir sowieso keinen Einfluss haben) besteht das Diplom aus 138 SWS, der Bachelor aus 100 SWS, daher habe ich die Zahl der SWS im Diplom mal 0.73 genommen. Auch zähle ich den Schwerpunkt im Moment als reine Vorlesungen, was natürlich nicht immer richtig ist. Die Methodenkompetenz soll zu großen Teilen als Seminare angeboten werden, wofür ich diese auch als solche zähle. Wahlpflichtmodule bestehen in der bisherigen Planung ausschließlich aus 4V+2Ü.

Man sollte dabei nicht vergessen, dass sich an den Bachelor noch ein Masterstudium anschließt, wobei ich darüber nur wirklich alte und unvollständige Informationen habe.

| DPO'98 | Gewichtete DPO | BA ------------------+--------+----------------+---- Vorlesungen | 84 | 61 | 55 Übungen | 26 | 19 | 25 (Pro)seminare | 8 | 6 | 8 Praktika/Projekte | 20 | 15 | 12 Ergänzungsfach | 24 | 17 | 12
Tendenzen: Weniger Vorlesungen, weniger Projekte/Praktika, mehr Übungen, mehr Seminare.

Zu den Seminaren muss man jedoch sagen, dass es sich hierbei im Gegensatz zu 6 der 8 SWS Seminare im Diplom in erster Linie nicht um inhaltliche Veranstaltungen handelt. In keinem Modul sind bisher Seminare vorgesehen(!).

Das Ergänzungsfach soll im Master durch weitere 12 SWS gleichauf mit dem DPO-Stand kommen.

Bisherige Auswirkungen
Ein interessantes Detail ist, dass die Übungsgruppen ab sofort maximal 15 Personen beinhalten dürfen. Zusätzlich zu der Vergrößerung des prozentualen Übungsgruppen-Anteils gibt das Kapazitätsprobleme. Das dürfte die Jobchancen für SHKs erhöhen - wenn der Fachbereich Geld hat ;-)

Evaluierung der bisherigen Bedenken

Der Bachelor verzichtet auf (wichtige) Theorie zugunsten von Projekten
Schwierig. Der Theoriebereich ist mit 12-18 SWS im Vergleich zu den bisherigen 16 SWS (ungewichtet 22 SWS) zwar teilweise unterrepräsentiert, jedoch kann hier auch nach Interesse sogar ein stärkerer Schwerpunkt liegen.

Der Bachelor zielt auf kurzzeitig verwertbare Ausbildung denn auf Bildung ab
Ebenfalls schwierig. Interessant ist die Abnahme an Projekten bzw. Praktika im Vergleich zur DPO'98. Weiterhin ist zu beachten, dass das Ergänzungsfach/IAF kürzer kommt als bisher.

Der Bachelor setzt die Verschulung des Studiums fort
Nochmals schwierig. Die Anzahl der Wahlpflicht-SWS ist mit 40 (Wahlfplicht-Module, Projekt, Methodenkompetenz) SWS weit über den entsprechenden 26 SWS (ungewichtet 36 SWS: Proseminare, Praktikum, Seminare, Projekte, Schwerpunkt) des Diplomstudiengangs. Wenn man jedoch die teilweise wählbaren GrIS und Theorie-Veranstaltungen mit 23 SWS (ungewichtet 32 SWS) dazurechnet, sieht das Bild schon anders aus.
Und wenn man dann die Anzahl der Veranstaltungen - also der Themen, die man wählen kann - vergleicht, stellt man fest, dass im Bachelor nur 9 Module gewählt werden können, und im Diplom ungefähr 8-10 (ungewichtet 11-13; je nach Aufteilung des Schwerpunktes), zuzüglich der 6 (ungewichtet 8) GrIS/Theorie-Veranstaltungen. Zusätzlich werden wohl nicht all zu viele Wahlpflichtmodule angeboten.
Mit mindestens 17 Prüfungen setzt der Bachelor auch wesentlich stärker auf Leistungsdruck als die dahingegend auch kritisierte DPO'98 mit 13 Prüfungen (ungewichtet 18).
Der weitere Abbau von (inhaltlichen) Seminaren macht mir extrem Sorgen.

Noch nicht abzusehen ist, ob sich die Anzahl der Veranstaltungen mit Anwesenheitspflicht durch die Modulstruktur und die Scheinvergabe erhöht - Tendenzen gehen wohl in diese Richtung.

Der vollständige Master soll im Gegensatz zum äquivalenten Diplom nur einer kleinen Elite zugänglich sein
Dieser Punkt trifft zu. Soweit ich informiert bin hat die Kultusministerkonferenz sogar eine maximale Übergangsquote vom Bachelor zum Master bestimmt.


Meinungen?
Und? Was sagt DU dazu?

Re: Der Bachelor-Studiengang 2005-01-23 19:57
Anonymer User
Der vollständige Master soll im Gegensatz zum äquivalenten Diplom nur einer kleinen Elite zugänglich sein
Dieser Punkt trifft zu. Soweit ich informiert bin hat die Kultusministerkonferenz sogar eine maximale Übergangsquote vom Bachelor zum Master bestimmt.

Könntest du bitte deine Quelle angeben. Ich habe es bisher so verstanden (und dass ist meiner Meinung nach auch der einzig vernünftige Weg) dass die Uni selbst entscheiden kann, wen sie zum Master zulässt. Die maximale Quote habe ich noch in keiner seriösen Quelle gesehen.

Re: Der Bachelor-Studiengang 2005-01-23 22:54
Anarch
Der vollständige Master soll im Gegensatz zum äquivalenten Diplom nur einer kleinen Elite zugänglich sein
Dieser Punkt trifft zu. Soweit ich informiert bin hat die Kultusministerkonferenz sogar eine maximale Übergangsquote vom Bachelor zum Master bestimmt.

Könntest du bitte deine Quelle angeben. Ich habe es bisher so verstanden (und dass ist meiner Meinung nach auch der einzig vernünftige Weg) dass die Uni selbst entscheiden kann, wen sie zum Master zulässt. Die maximale Quote habe ich noch in keiner seriösen Quelle gesehen.

Die Information kommt ursprünglich von dem Kolloquiums-Vortrag über den Bologna-krams, und ich habe das beabsichtigt mit dem Vorbehalt "soweit ich informiert bin" geschrieben, da ich dahingegen nicht recherchiert hatte. Selbiges habe ich nachgeholt und ganz offiziell folgende (gegenteilige) Stellungnahme vom 16. Dezember 2004 unter http://www.kmk.org/aktuell/pm041216c.htm gefunden:

3) […] Feste Quoten für den Übergang vom Bachelor- zum Masterstudium gibt es nicht.

Es scheint jedoch zumindest davor durchaus Vorgaben in dieser Richtung gegeben zu haben. In einem Interview unter http://newsletter.haw-hamburg.de/print.php?sid=134 sagt Herr Dräger:

Dräger: Generell wird der Bachelor der Regelabschluss an deutschen Hochschulen. Hier sind sich Politik und Hochschulen einig. Insofern liegt der Wert, den die Strukturkommission für die Master-Übergangsquote an Universitäten nennt (im Durchschnitt 50 Prozent), sicher langfristig an der oberen Grenze. Die für die Fachhochschule genannte Master-Übergangsquote (im Durchschnitt 25 Prozent) entspricht in etwa dem, was international üblich ist.

Ich hoffe, dass sich die (neue?) Position der KMK auch bis zu den Verantwortlichen der Länder durchspricht.

Interessant in diesem Kontext ist übrigens 2.1 Zugangsvorraussetzungen für einen Masterstudiengang aus http://www.kmk.org/hschule/strukvorgaben.pdf :

Deshalb soll das Studium im Masterstudiengang von weiteren besonderen Zugangsvoraussetzungen abhängig gemacht werden.

Weiß jemand genaueres über diese Entwicklung, bzw. wie diese Zugangsvoraussetzungen in verschiedenen Hochschulen implementiert wurden?

Re: Der Bachelor-Studiengang 2005-01-24 01:22
georg
Meth.-komp.
Methodenkompetenz-Veranstaltungen. Soft-Skills, Vortragstechniken, etc. Sollen wohl hauptsächlich durch das, was wir zur Zeit IMG-Proseminare nennen, abgedeckt werden. Es wird angedacht diese Veranstaltungen universitätsweit zu decken, aber dazu kommt es wohl erstmal nicht.

Heißt universitätsweit, dass die Veranstaltungen unabhängig vom
studierten Fach besucht werden müssen? Da könnten natürlich Dinge
wie PowerPoint-Kurse für Informatiker bei rauskommen. Und die
sind unnötig und festigen Quasi-Monopole.

Ohne Ergänzungsfach (auf das wir sowieso keinen Einfluss haben)

Was meinst du mit "auf das wir sowieso keinen Einfluss haben"?
Auf die Wahl des Fachs oder die Gestaltung des Fachs?

Der Bachelor verzichtet auf (wichtige) Theorie zugunsten von Projekten
Schwierig. Der Theoriebereich ist mit 12-18 SWS im Vergleich zu den bisherigen 16 SWS (ungewichtet 22 SWS) zwar teilweise unterrepräsentiert, jedoch kann hier auch nach Interesse sogar ein stärkerer Schwerpunkt liegen.

Der Vorteil daran ist: man kann mehr Theorie machen. Der Nachteil
ist: die meisten werden weniger Theorie machen. Ich fürchte, die
freiwilligen Theorie-Veranstaltungen werden selten gewählt werden.
Mein Eindruck ist zumindest, dass die meisten lieber weniger
als mehr machen würden.


Wie sieht das eigentlich momentan aus? Wieviele entscheiden sich
denn so für das (inoffizielle) Theorie-Profil?

Weiterhin ist zu beachten, dass das Ergänzungsfach/IAF kürzer kommt als bisher.

Das finde ich schade. Für IAF Mathe gibt es dann ja anscheinend
nur 4SWS VL für Lineare Algebra II +Analysis II, was bisher 8SWS
waren. Das ist dann aber nichtmehr mit den Mathematikern zusammen,
oder?

Der vollständige Master soll im Gegensatz zum äquivalenten Diplom nur einer kleinen Elite zugänglich sein
Dieser Punkt trifft zu. Soweit ich informiert bin hat die Kultusministerkonferenz sogar eine maximale Übergangsquote vom Bachelor zum Master bestimmt.

Also das wundert mich immermehr. Ganz tolle Idee.
Was ist der Vorteil daran, dass in Zukunft die meisten Absolventen
nicht zuende studiert haben? (um den von bösen Zungen verwendeten
Begriff "zertifizierte Studienabbrecher" zu vermeiden).

Re: Der Bachelor-Studiengang 2005-01-24 01:57
Faleiro
Also das wundert mich immermehr. Ganz tolle Idee.
Was ist der Vorteil daran, dass in Zukunft die meisten Absolventen
nicht zuende studiert haben? (um den von bösen Zungen verwendeten
Begriff "zertifizierte Studienabbrecher" zu vermeiden).
Naja, also das ist aber nicht fair. Der Bachelor ist, im Unterschied zum Vordiplom, als eigenstaendiger Abschluss definiert und entworfen. Somit hat man damit zuendestudiert. Ist halt wie in den USA und anderen Laendern.

Man bekommt genug von der Theorie, um in der Gesellschaft produktiv zu sein. Weiteres kommt entweder durch Berufserfahrung / Weiterbildung, die fuer uns Informatiker ohnehin selbstverstaendlich ist, oder eben durch einen Master, wenn man es gerne etwas "akademischer" haette, was vermutlich 95% der Leute eh nicht so wollen, siehe Beliebtheit der Theoretischen Informatik.

Soweit die nachvollziehbare Argumentation der Reformer.

Nicht, dass mir das persoenlich lieb waere – ich fand es immer sehr sinnvoll, dass man das Theoriefundament eben als Fundament, also am Anfang, vermittelt bekommt, und darauf die Praxis aufbaut. Wie man die Theorie nach hinten schieben kann, ist mir nicht klar.

Sofern Bachelor/Master "besser" wird als Diplom, dann nur, weil es ein Neuanfang mit vielen Chancen zur Aenderung veralteter Strukturen ist, nicht wegen eines besseren Konzepts.

Re: Der Bachelor-Studiengang 2005-01-24 02:34
Anarch
Heißt universitätsweit, dass die Veranstaltungen unabhängig vom studierten Fach besucht werden müssen? Da könnten natürlich inge wie PowerPoint-Kurse für Informatiker bei rauskommen. Und die sind unnötig und festigen Quasi-Monopole.

Ja, die Beschreibung lautet IIRC in etwa "können aus einem Fächerübergreifendem Angebot ausgewählt werden".

Ohne Ergänzungsfach (auf das wir sowieso keinen Einfluss haben)
Was meinst du mit "auf das wir sowieso keinen Einfluss haben"?
Auf die Wahl des Fachs oder die Gestaltung des Fachs?

Ich kann die Veranstaltungsarten des Ergänzungsfaches bei einem BA/Diplom-Vergleich schlecht einbeziehen, zum Einen weil das für jedes Fach unterschiedlich sein kann, zum Anderen weil die Planung des Studiengangs damit nicht viel zu tun hat.

Weiterhin ist zu beachten, dass das Ergänzungsfach/IAF kürzer kommt als bisher.

Das finde ich schade. Für IAF Mathe gibt es dann ja anscheinend nur 4 SWS VL für Lineare Algebra II +Analysis II, was bisher 8SWS
waren. Das ist dann aber nichtmehr mit den Mathematikern zusammen,
oder?

Gute Frage. Eigentlich sollte das IAF in Zusammenarbeit mit dem jeweiligen Fachbereich stattfinden. Ich kenne keinen Plan für das IAF Mathematik, hast du einen? Prinzipiell könnten nämlich durchaus 8 SWS Vorlesung "drin" sein…

Re: Der Bachelor-Studiengang 2005-01-24 02:50
Anarch
Der Bachelor ist, im Unterschied zum Vordiplom, als eigenstaendiger Abschluss definiert und entworfen. Somit hat man damit zuendestudiert.

Das Problem dabei und mit dem gesamten Rest der Argumentation ist eigentlich, dass "Die Industrie" zu großen Teilen nicht weiß, was da mit dem Bachelor auf sie zukommt. Die 6-Semester-Studierer werden einen ganz beschissenen Arbeitsmarkt haben. Mal ganz davon abgesehen, dass man politisch darauf hinaus will, dass eigentlich jeder Zweite (oder so) einen Bachelor haben soll, was den Wert dieses Abschlusses wohl gut nach unten treibt.
Soweit zu der Reaktion auf die "nachvollziehbare" Argumentation der Reformer, innerhalb des Weltbildes der Reformer. Ich verstehe Universität immernoch als Bildungsstätte, etwas, wo man reift und selbstständig etwas erarbeitet - weniger als Ausbildungsförderband mit Produktionssoll.

Nicht, dass mir das persoenlich lieb waere – ich fand es immer sehr sinnvoll, dass man das Theoriefundament eben als Fundament, also am Anfang, vermittelt bekommt, und darauf die Praxis aufbaut. Wie man die Theorie nach hinten schieben kann, ist mir nicht klar.

Och, da bist du ja einer Meinung mit dem Herrn Claus vom Bologna-Kolloquium. Der hatte sogar postuliert, dass man die Studierenden später gar nicht mehr für die Theorie begeistern kann, d.h. späte Theorie gar keiner Theorie entspricht.
Kann man geteilter Meinung drüber sein. 12 SWS Theorie finde ich bei der Auswahl an anderen Veranstaltungen auch etwas… kurzgeraten, aber ich gehöre auch zu diesen komischen Leuten die mit Begeisterung LOS machen.

Sofern Bachelor/Master "besser" wird als Diplom, dann nur, weil es ein Neuanfang mit vielen Chancen zur Aenderung veralteter Strukturen ist, nicht wegen eines besseren Konzepts.

Werden die Chancen denn genutzt? Ein halbgarer Studiengang mit wenig Planung soll jetzt im Wintersemester anfangen - wohl auf Kosten der Neuanfänger.
Welche alten Strukturen meinst du, die man ändern sollte? Was muss sich ändern?

Re: Der Bachelor-Studiengang 2005-01-24 21:14
Faleiro
Sofern Bachelor/Master "besser" wird als Diplom, dann nur, weil es ein Neuanfang mit vielen Chancen zur Aenderung veralteter Strukturen ist, nicht wegen eines besseren Konzepts.
Werden die Chancen denn genutzt?
Keine Ahnung, frag die Experten, ich schrieb "sofern". Mein Punkt ist nur, dass die Vorteile der Reform nicht im "besseren" Konzept liegen, sondern in der Tatsache, dass es ueberhaupt ein Neuanfang ist. Ob diese Vorteile die Nachteile aufwiegen, darueber kann ich nicht urteilen.

Ein halbgarer Studiengang mit wenig Planung soll jetzt im Wintersemester anfangen - wohl auf Kosten der Neuanfänger.
Welche alten Strukturen meinst du, die man ändern sollte? Was muss sich ändern?
Frag die Professoren, die sind "drin" und werden vermutlich genuegend Aenderungsvorschlaege in Bezug auf ihre Arbeit oder den Fachbereich haben. Wie in jeder alten Struktur gilt das Prinzip "das haben wir doch schon immer so gemacht", das geht nicht ohne Reibung ab. Ansonsten ist das wie beim Regierungswechsel in Hamburg nach 50 Jahren, eigentlich ist es ganz gut, wenn der bequeme Filz mal etwas gelockert wird ;-)

Re: Der Bachelor-Studiengang 2005-01-24 21:45
M
Mein Punkt ist nur, dass die Vorteile der Reform nicht im "besseren" Konzept liegen, sondern in der Tatsache, dass es ueberhaupt ein Neuanfang ist. Ob diese Vorteile die Nachteile aufwiegen, darueber kann ich nicht urteilen.
IIRC war "alles wird neu" schon bei der 98er PO eine wesentliche Motivation. Den Erfolg kennen wir ja inzwischen.

Re: Der Bachelor-Studiengang 2005-01-24 22:56
Anarch
Frag die Professoren, die sind "drin"

Hast du keine Meinung?

Re: Der Bachelor-Studiengang 2005-01-24 23:02
Faleiro
Frag die Professoren, die sind "drin"

Hast du keine Meinung?
Ich bin nur Nutzer des Systems, habe keinen Ueberblick – bestenfalls habe ich einen solchen nach Absolvieren des Studiums. Ich kenne die Strukturen nicht, weiss nicht, wie mein erworbenes Wissen und Koennen in der realen Welt ankommen wird.
Und Leute, die sich einbilden, zu allem etwas gewinnbringendes aeussern zu koennen, haben wir im Forum schon genug.

Re: Der Bachelor-Studiengang 2005-01-25 00:19
TriPhoenix
Ich bin nur Nutzer des Systems, habe keinen Ueberblick – bestenfalls habe ich einen solchen nach Absolvieren des Studiums. Ich kenne die Strukturen nicht, weiss nicht, wie mein erworbenes Wissen und Koennen in der realen Welt ankommen wird.
Und Leute, die sich einbilden, zu allem etwas gewinnbringendes aeussern zu koennen, haben wir im Forum schon genug.

Klar, man kann über das meiste eigentlich nur spekulieren, denn
a) ich habe kein Diplom um zu Wissen wie es sich auf dem Markt verhält
b) ich habe noch keinen Bachelor-Studiengang gesehen und jubel oder ächzen gehört

Spekulieren finde ich kann man aber trotzdem, einen Teil des "Systems" haben wir ja auch schon gesehen. Und es sind doch die User die Bugreports einreichen sollen [img]http://www.fb18.de/gfx/25.gif[/img] Ich erhebe dabei keinen Anspruch darauf dass es wirklich besser sein kann, aber so eine Diskussion finde ich zumindest anregend. Die OE muss z.B. den Erstis im Herbst auch etwas dazu sagen können, über Probleme die es geben könnte, ohne dass jemand die Probleme erlebt hat. Also ich spekuliere gerne mal [img]http://www.fb18.de/gfx/23.gif[/img]

88

Was mir z.B. am Bachelor im Moment etwas suspekt vorkommt ist dieser Methodenkompetenz-Block. Klar, Proseminare sollen nicht inhaltlich sein etc. etc. aber wer hat defacto sich schon was Methodenkompetenz angeht im Proseminar groß mehr damit beschäftigt als z.B. bei einem Vortrag in der Oberstufe in der Schule. Ich finde die Idee ansich eigentlich recht schön, Übungsgruppenleiten und OE haben mir gezeigt dass sowas echt praktisch ist. Aber die Umsetzung mit IMG-Proseminaren das "unverstandene Loch" Methodenkompetenz zu füllen ist IMHO fragwürdig.

Re: Der Bachelor-Studiengang 2005-01-25 03:56
Anarch
Faleiro:
Ich bin nur Nutzer des Systems, habe keinen Ueberblick

Hm. Es steht dir frei, dir einen Überblick zu beschaffen. Dir stehen die gleichen Quellen offen wie den Professoren auch, und wenn dir die Meinung von Professoren wichtig ist, kannst du sie dir auch einholen - das tun andere Studierende auch.
Natürlich steht es dir frei dich einfach nicht dafür zu interessieren.

Frag die Professoren, die sind "drin"

Ich wurde schon von mehrere Dozenten und Professoren angesprochen, dass die Studierenden bei diesem Prozess teilnehmen sollten und ihre Meinungen und Ansichten doch bitte einbringen sollen.


TriPhoenix:
Was mir z.B. am Bachelor im Moment etwas suspekt vorkommt ist dieser Methodenkompetenz-Block.

Ja, der ist auch wirklich problematisch. Es werden zwar bereits jetzt Seminare zu Moderationstechniken angeboten, oder auch nur welche in denen Studierende einfach nur Texte schreiben, aber die Tendenze scheint zu sein, da "irgendwas in dieser Richtung" anzubieten, wobei das - wie auch jetzt - in IMG Proseminaren enden dürfte (und nach bisheriger Planung auch wird). Da die Methodenkompetenz-Veranstaltungen als Universitätsübergreifend geplant waren - d.h. auch in anderen Fachbereichen besucht werden sollten, nur hat denen nie einer von den schönen(?) Plänen der Informatik erzählt - sind jetzt einige Lehrende der Ansicht, dass man da ja gar kein bedarfsdeckendes Angebot haben muss, da die Studierenden ja auch einfach zu anderen Fachbereichen gehen können. Dass das natürlich keine Lösung ist sollte klar sein.

Übungsgruppenleiten und OE haben mir gezeigt dass sowas echt praktisch ist. Aber die Umsetzung mit IMG-Proseminaren das "unverstandene Loch" Methodenkompetenz zu füllen ist IMHO fragwürdig.

Hm. Die Erfahrungen der OE könnten wir da ja durchaus einbringen. Was hälst du von Veranstaltungen ähnlich dem Redetraining in der OE? Mir schwebt da gerade ein Seminar vor in dem ein wichtiger Teil die Diskussion über den Vortragsstil etc. ist, ähnlich "stehen und gesehen werden".

Re: Der Bachelor-Studiengang 2005-01-25 19:26
TriPhoenix
Übungsgruppenleiten und OE haben mir gezeigt dass sowas echt praktisch ist. Aber die Umsetzung mit IMG-Proseminaren das "unverstandene Loch" Methodenkompetenz zu füllen ist IMHO fragwürdig.

Hm. Die Erfahrungen der OE könnten wir da ja durchaus einbringen. Was hälst du von Veranstaltungen ähnlich dem Redetraining in der OE? Mir schwebt da gerade ein Seminar vor in dem ein wichtiger Teil die Diskussion über den Vortragsstil etc. ist, ähnlich "stehen und gesehen werden".

Genau das wäre sowas was ich mir konkret unter "Methodenkompetenz" vorstelle, etwas wo man sich direkt mit dem Reden vor Gruppen, Vorträge sturkturieren etc. beschäftigt. Das wäre IMHO wesentlich vorteilhafter für das spätere Berufsleben als das was man jetzt in IMG-Proseminaren macht

Re: Der Bachelor-Studiengang 2005-01-25 22:56
Faleiro
Ich bin nur Nutzer des Systems, habe keinen Ueberblick
Hm. Es steht dir frei, dir einen Überblick zu beschaffen. Dir stehen die gleichen Quellen offen wie den Professoren auch, und wenn dir die Meinung von Professoren wichtig ist, kannst du sie dir auch einholen - das tun andere Studierende auch.
Natürlich steht es dir frei dich einfach nicht dafür zu interessieren.
Ja, es steht mir frei, stundenlang zu recherchieren, Artikel zu lesen, um der freundlichen Aufforderung
Hast du keine Meinung?
irgendeines Typen in irgendeinem Forum nachzukommen.
Genausogut kann ich aber auch meine Zeit nutzen, tatsaechlich zu studieren, und meine Postings von meinem bisherigen Kenntnisstand aus zu verfassen.

(Besagte Recherche gaebe mir uebrigens immer noch keinen Insider-Einblick.)

Re: Der Bachelor-Studiengang 2005-01-26 11:58
Anarch
Genau das wäre sowas was ich mir konkret unter "Methodenkompetenz" vorstelle, etwas wo man sich direkt mit dem Reden vor Gruppen, Vorträge sturkturieren etc. beschäftigt. Das wäre IMHO wesentlich vorteilhafter für das spätere Berufsleben als das was man jetzt in IMG-Proseminaren macht

Interesse bei der Mitgestaltung? Ich hatte durchaus vor sowas zu machen.

Re: Der Bachelor-Studiengang 2005-01-26 20:08
Da:Sourcerer
Unser BA-Modell wurde heute in der MIN-Fakultätsratssitzung vorgestellt. Das ganze soll auf der nächsten (?) FBR-Sitzung und dann noch am 7.3. im FakRat beschlossen werden. Bis dahin wollte ich mit Daniel Bassen (Mathematik) und Henning Henschel (Chemie) noch etwas dazu ausarbeiten. Anarch? Kann ich dich bei Bedarf mal hinzuziehen?

Re: Der Bachelor-Studiengang 2005-01-26 20:22
TriPhoenix
Genau das wäre sowas was ich mir konkret unter "Methodenkompetenz" vorstelle, etwas wo man sich direkt mit dem Reden vor Gruppen, Vorträge sturkturieren etc. beschäftigt. Das wäre IMHO wesentlich vorteilhafter für das spätere Berufsleben als das was man jetzt in IMG-Proseminaren macht

Interesse bei der Mitgestaltung? Ich hatte durchaus vor sowas zu machen.

Warum eigentlich nicht :)

und jetztkann ich ja mal wieder eine Kritikthese auf den Tisch knallen, die letzte ist aufgebraucht [img]http://www.fb18.de/gfx/28.gif[/img]
Inzwischen ist mir aufgefallen, dass der BA das Studium irgendwie sequentialisiert. Also nicht mehr M/T/F/P parallel sondern hintereinander. Ich frage mich ob das besser oder schlechter ist. z.B. fand ich dass M1/F1 parallel ein gutes formales Fundament aufgebaut haben, das hat man ja nun nicht mehr. Hier könnte es gerade unpraktisch sein dass Formale Grundlagen nun erst im zweiten Semester drankommt (und dazu noch auf 4+2 SWS komprimiert).

Außerdem vermisse ich irgendwie die Wahlmöglichkeiten die man sonst so hat. Klar im Grundstudium ist da nicht viel, aber das HS war sowiet recht flexibel. Und auch wenn der BA kein komplettes HS hat wie wir jetzt noch, ist ja schon ein wenig davon drin. Und die Wahlpflicht-Dinger sind ja eigentlich nur recyclete GRIS-Vorlesungen. Ich finde es schade dass einem da ein bisschen die Möglichkeiten fehlen.

Re: Der Bachelor-Studiengang 2005-01-26 23:42
Anarch
Unser BA-Modell wurde heute in der MIN-Fakultätsratssitzung vorgestellt. Das ganze soll auf der nächsten (?) FBR-Sitzung und dann noch am 7.3. im FakRat beschlossen werden.

Wir haben etwas, was man beschließen kann, ohne sich dabei lächerlich vorzukommen? Wow.

Anarch? Kann ich dich bei Bedarf mal hinzuziehen?

Klar. :-)

Re: Der Bachelor-Studiengang 2005-01-27 02:21
Anarch
Interesse bei der Mitgestaltung? Ich hatte durchaus vor sowas zu machen.
Warum eigentlich nicht :)

Ok, weiteres per Mail :-)

Inzwischen ist mir aufgefallen, dass der BA das Studium irgendwie sequentialisiert. Also nicht mehr M/T/F/P parallel sondern hintereinander. Ich frage mich ob das besser oder schlechter ist. z.B. fand ich dass M1/F1 parallel ein gutes formales Fundament aufgebaut haben, das hat man ja nun nicht mehr. Hier könnte es gerade unpraktisch sein dass Formale Grundlagen nun erst im zweiten Semester drankommt (und dazu noch auf 4+2 SWS komprimiert).

Interessant wären in diesem Zusammenhang die Inhaltsbeschreibungen der Module.

Was wir hier erreichen könnten wäre eine alternative Modulanordnung, die uns sinnvoller erscheint. Dies müssten wir dann mit Studierenden des Bacherlor-Studiengangs abgleichen, aber wir könnten unsere Gedanken dazu aufschreiben (da die Bachelor-Studierenden ja keinen Vergleich haben).

Außerdem vermisse ich irgendwie die Wahlmöglichkeiten die man sonst so hat. Klar im Grundstudium ist da nicht viel, aber das HS war sowiet recht flexibel. Und auch wenn der BA kein komplettes HS hat wie wir jetzt noch, ist ja schon ein wenig davon drin. Und die Wahlpflicht-Dinger sind ja eigentlich nur recyclete GRIS-Vorlesungen. Ich finde es schade dass einem da ein bisschen die Möglichkeiten fehlen.

Ja. Die GrIS-"Wahl" hat man immernoch, nur eingeschränkt in den SWS. Weiterhin wurde das Seminar an das Projekt gekoppelt, was weitere Wahlmöglichkeiten nimmt. Zusätzlich fehlt der Schwerpunkt vollständig, und da hat die DPO'98 im HS ja die meisten Wahlmöglichkeiten.
Hinzgekommen sind die Methodenkompetenz-Veranstaltungen. Da hat man zwar große Wahlmöglichkeit, jedoch ist die fachliche Ausrichtung fraglich.

Für Ideen was man hier erreichen könnte fehlen mir leider die Fakten wieweit der Studiengang abgesegnet ist, und was genau jetzt wie aussieht. Die Infos auf den Webseiten scheinen ja doch recht veraltet. Weiß jemand aktuelles?

Re: Der Bachelor-Studiengang 2005-01-31 18:10
Ex-Planer
Hi,

da ich an der Bachelor-Diskussion recht intensiv beteiligt bin, kann ich vielleicht teilweise zur Klärung bzw. auch zur weiteren Verwirrung beitragen.

Überblick über den Bachelor
Kurze Begriffserklärung:

Meth.-komp.
Methodenkompetenz-Veranstaltungen. Soft-Skills, Vortragstechniken, etc. Sollen wohl hauptsächlich durch das, was wir zur Zeit IMG-Proseminare nennen, abgedeckt werden. Es wird angedacht diese Veranstaltungen universitätsweit zu decken, aber dazu kommt es wohl erstmal nicht.

Es gibt ein 12 LP-Modul. Dies kann relativ frei kombiniert werden, solange zwei Proseminare mit jeweils 3 LP enthalten sind. Vermutlich kann man sich auch die ERB als Methodenkompetenz anrechnen lassen.

Anwendung 1-2
Ergänzungsfach bzw. jetzt neu auch Integriertes Anwendungsfach (IAF). Letzteres soll eine direkte anwendungsbezogene Kooperation zwischen der Informatik und einem anderen Fachbereich sein. Beispiele gibt es auch in der Modultabelle (s.o.). Das alte Ergänzungsfach bleibt uns allerdings (noch?) erhalten.

Genau, die Studierenden können wählen, ob sie ein integriertes Anwendungsfach oder ein Ergänzungsfach wählen.


Vergleich zur DPO'98
Wahlpflichtmodule bestehen in der bisherigen Planung ausschließlich aus 4V+2Ü.

Einige haben darauf hingewiesen, dass sie statt Übungsgruppen begleitende Seminare anbieten wollen.


Zu den Seminaren muss man jedoch sagen, dass es sich hierbei im Gegensatz zu 6 der 8 SWS Seminare im Diplom in erster Linie nicht um inhaltliche Veranstaltungen handelt. In keinem Modul sind bisher Seminare vorgesehen(!).

In den Projekten sind jeweils 2 SWS Seminare enthalten. Außerdem werden in einigen Wahlpflichtveranstaltungen und Anwendungsfächern voraussichtlich Seminare angeboten. Zusätzlich ist z.B. für das Module Rechnerstrukturen auch ein begleitendes Praktikum vorgesehen.

Bisherige Auswirkungen
Ein interessantes Detail ist, dass die Übungsgruppen ab sofort maximal 15 Personen beinhalten dürfen. Zusätzlich zu der Vergrößerung des prozentualen Übungsgruppen-Anteils gibt das Kapazitätsprobleme. Das dürfte die Jobchancen für SHKs erhöhen - wenn der Fachbereich Geld hat ;-)
Richtig, wir werden sehr viel mehr Hilfskräfte brauchen.

Evaluierung der bisherigen Bedenken

Der Bachelor verzichtet auf (wichtige) Theorie zugunsten von Projekten
Schwierig. Der Theoriebereich ist mit 12-18 SWS im Vergleich zu den bisherigen 16 SWS (ungewichtet 22 SWS) zwar teilweise unterrepräsentiert, jedoch kann hier auch nach Interesse sogar ein stärkerer Schwerpunkt liegen.

Richtig.

Der Bachelor zielt auf kurzzeitig verwertbare Ausbildung denn auf Bildung ab
Ebenfalls schwierig. Interessant ist die Abnahme an Projekten bzw. Praktika im Vergleich zur DPO'98. Weiterhin ist zu beachten, dass das Ergänzungsfach/IAF kürzer kommt als bisher.

Dies ist unter anderem dadurch verursacht, dass im Master auch noch Projekte, Ergänzungsfächer etc. gemacht werden sollen.

Der Bachelor setzt die Verschulung des Studiums fort
Nochmals schwierig. Die Anzahl der Wahlpflicht-SWS ist mit 40 (Wahlfplicht-Module, Projekt, Methodenkompetenz) SWS weit über den entsprechenden 26 SWS (ungewichtet 36 SWS: Proseminare, Praktikum, Seminare, Projekte, Schwerpunkt) des Diplomstudiengangs. Wenn man jedoch die teilweise wählbaren GrIS und Theorie-Veranstaltungen mit 23 SWS (ungewichtet 32 SWS) dazurechnet, sieht das Bild schon anders aus.
Und wenn man dann die Anzahl der Veranstaltungen - also der Themen, die man wählen kann - vergleicht, stellt man fest, dass im Bachelor nur 9 Module gewählt werden können, und im Diplom ungefähr 8-10 (ungewichtet 11-13; je nach Aufteilung des Schwerpunktes), zuzüglich der 6 (ungewichtet 8) GrIS/Theorie-Veranstaltungen. Zusätzlich werden wohl nicht all zu viele Wahlpflichtmodule angeboten.

Es werden ca. 16 Wahlpflichtmodule angeboten.

Mit mindestens 17 Prüfungen setzt der Bachelor auch wesentlich stärker auf Leistungsdruck als die dahingegend auch kritisierte DPO'98 mit 13 Prüfungen (ungewichtet 18).

Ich denke, eine Verschulung findet einerseits definitiv statt, da es mehr Prüfungen und strengere Fristen geben wird. Andererseits haben die Studierenden größere Wahlfreiheiten als bisher.

Der weitere Abbau von (inhaltlichen) Seminaren macht mir extrem Sorgen.

Zumindest im Projekt wird ein Seminar vorgeschrieben sein. Wie viele der anderen Veranstaltungen begleitende Seminare haben werden, weiß ich derzeit noch nicht.

Noch nicht abzusehen ist, ob sich die Anzahl der Veranstaltungen mit Anwesenheitspflicht durch die Modulstruktur und die Scheinvergabe erhöht - Tendenzen gehen wohl in diese Richtung.

De facto wohl ja, weil es mehr Pflicht-Scheine als Voraussetzung zur Prüfungsteilnahme geben wird.

Der vollständige Master soll im Gegensatz zum äquivalenten Diplom nur einer kleinen Elite zugänglich sein
Dieser Punkt trifft zu. Soweit ich informiert bin hat die Kultusministerkonferenz sogar eine maximale Übergangsquote vom Bachelor zum Master bestimmt.

Die Universität und die MIN-Dekane und -Studiendekane haben sich nachdrücklich dafür ausgesprochen, keine Quoten vorzusehen. Dies kann aber einerseits durch äußere Rahmenbedingungen eingeschränkt werden, andererseits kann es in der Durchführung Probleme geben, wenn sich beispielsweise eine hohe Zahl von Bachelor-Absolventen anderer Universitäten in Hamburg bewirbt und die Bewerberzahlen die Zahl der Plätze deutlich übersteigt.

Meinungen?
Und? Was sagt DU dazu?

Zur Sequentialisierung:
Ich halte es für eine deutliche Verbesserung, weniger Veranstaltungen parallel zu studieren. Insbesondere die "studienbegleitenden" Klausuren über zwei Semester fand ich recht fragwürdig.

Zum Bachelor/Master allgemein:
Im Prinzip sehe ich eine höhere Flexibilität als beim Diplom, da alternative Wege (Bachelor->Berufserfahrung->Master, Bachelor in Informatik -> Master in einem anderen Fach, Bachelor in Informatik -> Master in Richtung Oberstufenlehrer, Bachelor in Hamburg -> Master in Miami usw.) leichter möglich sein werden.

Die Probleme treten im wesentlichen unabhängig von Bachelor/Master - aber zeitgeich - auf:
- Studiengebühren;
- evtl. Reduzierung des Niveaus, wenn nur noch nach Absolventen bezahlt wird;
- Quotierung für den Master;
- Druck auf Langzeitstudierende usw.

Aus meiner Sicht wären echte Methodenkompetenzen in interdisziplinären Kontexten sinnvoller als die bisherigen Proseminare, allerdings muss dafür natürlich auch ein entsprechend großes Angebot für die Vielzahl von Studierenden aufgebaut werden. Ansonsten ist der Studiengang für mich sehr gut konzipiert.

Allerdings kann der Bachelor schnell zur Lachnummer werden, wenn der Fakultätsausschuss aus dem Bauch heraus noch einige Änderungen beschließt, die die Akkreditierbarkeit von vorneherein ausschließen. Die Kritik der letzten Fakultätsausschuss-Sitzung (zu betreuungsintensiv durch zu viele Kleingruppen-Veranstaltungen, zu wenig sonstige naturwissenschaftliche Module, zu viele Informatik-Inhalte) erfüllt mich doch ein wenig mit Sorge.




Re: Der Bachelor-Studiengang 2005-01-31 18:16
Anarch
Brandheiß, ganz frisch und praktisch direkt aus dem Ofen: Neue Infos vom Lehredekanat unter http://vsis-www.informatik.uni-hamburg.de/Lehredekanat/ (mal wieder nur FBI-intern). Jetzt neu mit 7 Pflichtmodulbeschreibungen! ;-)

Außerdem hat mich Martin B. darauf aufmerksam gemacht, dass der "Entwurf der Prüfungsordnung der Universität Hamburg für Studiengänge mit dem Abschluss Bachelor of Science (B.Sc.)" in §10 vorschreibt, dass sämtliche Pflichtmodule zum erstmöglichen Termin zu besuchen sind, dazu gleich eine Prüfung zu absolvieren ist (mit Nachschreiben bei eventuellem Versagen), und man maximal den 3. Versuch im Jahr darauf probieren darf - bei Verzögerungen in diesem straffen Zeitplan gilt das Studium als "endgültig nicht bestanden".
Das scheint allerdings wie gesagt eine Unisache zu sein, d.h. es wäre der Akademische Senat, in dem man das ansprechen sollte. Meinungen, Korrekturen, etc.?

Re: Der Bachelor-Studiengang 2005-01-31 19:29
Anarch
Hi,

Moin Kai,
schön dich zu lesen! :-)

Der Bachelor setzt die Verschulung des Studiums fort

Es werden ca. 16 Wahlpflichtmodule angeboten.

Mit mindestens 17 Prüfungen setzt der Bachelor auch wesentlich stärker auf Leistungsdruck als die dahingegend auch kritisierte DPO'98 mit 13 Prüfungen (ungewichtet 18).

Ich denke, eine Verschulung findet einerseits definitiv statt, da es mehr Prüfungen und strengere Fristen geben wird. Andererseits haben die Studierenden größere Wahlfreiheiten als bisher.

Schwierig. Was ist eine "größere Wahlfreiheit"? Im Bachelor kann ich zwar mehr SWS frei wählen, allerdings weniger Themen:
Es gibt 5 Module, die man sich auswählen kann - im Gegensatz zum Diplom, wo ich mir bisher 7-9 (ungewichtet 10-13) Veranstaltungen frei aussuchen konnte (im Rahmen des Schwerpunktes, aber das schien mir weniger ein Problem zu sein). Und dabei ignoriere ich den gesamten GrIS/Theorie-Teil im Diplom.
Die frei wählbaren SWS steigen von 26 SWS (ungewichtet 36 SWS) auf 32 SWS.

Hinzu kommt die Frage woraus ich wählen kann. Ich hoffe, dass die Wahlpflichtmodule nicht in die Rigidität der GrIS/Theorie-Veranstaltungen absacken. Die Schwerpunktveranstaltungen sind sehr erfrischend.

Noch nicht abzusehen ist, ob sich die Anzahl der Veranstaltungen mit Anwesenheitspflicht durch die Modulstruktur und die Scheinvergabe erhöht - Tendenzen gehen wohl in diese Richtung.

De facto wohl ja, weil es mehr Pflicht-Scheine als Voraussetzung zur Prüfungsteilnahme geben wird.

Gibts dazu eigentlich irgendwelche Infos?

Die Probleme treten im wesentlichen unabhängig von Bachelor/Master - aber zeitgeich - auf:
[…]
- Druck auf Langzeitstudierende usw.

Nicht nur auf diese. Jeder Studierenden wird unter einem erhöhten Leistungsdruck stehen: Viele Scheine und Prüfungen (bei 4 Prüfungen im 3. Semester kann das Prüfungsniveau nicht bleiben wie es momentan ist) ebenso wie solche Streßparameter dem in meinem letzten Posting erwähnten Fristen für die Prüfungen klingen für mich nicht sinnvoll.

Ansonsten ist der Studiengang für mich sehr gut konzipiert.

Ganz ehrlich - dass du das sagst, beruhigt mich ungemein :-)

Re: Der Bachelor-Studiengang 2005-01-31 19:50
Anonymer User
Außerdem hat mich Martin B. darauf aufmerksam gemacht, dass der "Entwurf der Prüfungsordnung der Universität Hamburg für Studiengänge mit dem Abschluss Bachelor of Science (B.Sc.)" in §10 vorschreibt, dass sämtliche Pflichtmodule zum erstmöglichen Termin zu besuchen sind, dazu gleich eine Prüfung zu absolvieren ist (mit Nachschreiben bei eventuellem Versagen), und man maximal den 3. Versuch im Jahr darauf probieren darf - bei Verzögerungen in diesem straffen Zeitplan gilt das Studium als "endgültig nicht bestanden".
Das scheint allerdings wie gesagt eine Unisache zu sein, d.h. es wäre der Akademische Senat, in dem man das ansprechen sollte. Meinungen, Korrekturen, etc.?

Diese Rahmenprüfungsordnung ist in erster Linie Sache der Fakultät, im AS muss das nur beschlossen werden.
Erschwerend kommt hinzu, das für die Teilnahme an Prüfungen offenbar nicht nur oft die Übungsscheine Pflicht sind, sondern auch teilweise andere Prüfungen vorher abgelegt worden sein müssen. Das ist mir erst heute klar geworden, als ich mir die Modulbeschreibungen angesehen habe.

Re: Der Bachelor-Studiengang 2005-02-01 12:32
Anarch
Telepolis über den Bachelor und den Bologna-Prozess:
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/19/19318/1.html

Re: Der Bachelor-Studiengang 2005-02-02 09:40
Anonymer User
Diese Rahmenprüfungsordnung ist in erster Linie Sache der Fakultät, im AS muss das nur beschlossen werden.

Nach dem gueltigen HmbHG ist der Beschluss von Pruefungs- und Studienordnungen in koerperschaftlich organisierten Selbstverwaltungseinheiten (wie FBs und Faks) den jeweiligen Raeten vorbehalten, der AS ist da nicht mehr beteiligt; der AS muss nach dem geltenden HmbHG nur (noch) der Einrichtung eines Studiengangs zustimmen, was durch das FakG (der BWG) auch ausgeschaltet werden soll.

Gruss
Michael Konig

Re: Der Bachelor-Studiengang 2005-02-08 23:38
Ex-Planer
Hi,

Moin Kai,
schön dich zu lesen! :-)
Moin Jorgen, dito ;-)

Der Bachelor setzt die Verschulung des Studiums fort

Es werden ca. 16 Wahlpflichtmodule angeboten.

Mit mindestens 17 Prüfungen setzt der Bachelor auch wesentlich stärker auf Leistungsdruck als die dahingegend auch kritisierte DPO'98 mit 13 Prüfungen (ungewichtet 18).

Ich denke, eine Verschulung findet einerseits definitiv statt, da es mehr Prüfungen und strengere Fristen geben wird. Andererseits haben die Studierenden größere Wahlfreiheiten als bisher.

Schwierig. Was ist eine "größere Wahlfreiheit"? Im Bachelor kann ich zwar mehr SWS frei wählen, allerdings weniger Themen:
Es gibt 5 Module, die man sich auswählen kann - im Gegensatz zum Diplom, wo ich mir bisher 7-9 (ungewichtet 10-13) Veranstaltungen frei aussuchen konnte (im Rahmen des Schwerpunktes, aber das schien mir weniger ein Problem zu sein). Und dabei ignoriere ich den gesamten GrIS/Theorie-Teil im Diplom.
Die frei wählbaren SWS steigen von 26 SWS (ungewichtet 36 SWS) auf 32 SWS.

Das stimmt, in der Summe wird es vermutlich weniger Auswahl geben. Allerdings können wir uns die derzeit angebotetene Vielfalt im Diplomstudiengang theoretisch auch nicht leisten, sondern nur, weil wir viele No-Shows haben und hohe Abbruchquoten.
Hinzu kommt die Frage woraus ich wählen kann. Ich hoffe, dass die Wahlpflichtmodule nicht in die Rigidität der GrIS/Theorie-Veranstaltungen absacken. Die Schwerpunktveranstaltungen sind sehr erfrischend.
Da die Studierenden vier Module aus ca. 14 wählen müssen, wird es vermutlich nicht so rigide wie bei den derzeitigen Grundlagenveranstaltungen. An die Schwerpunktgrundlagen werden sie aber sicher nicht herankommen. Das liegt aber auf der Hand, dass man insbesondere die vertiefenden Veranstaltungen erst im Master anbieten wird können, da wir im Bachelor drei Semester weniger Zeit haben und vor einer Vertiefung natürlich erst die Grundlagen gelegt werden müssen.
Noch nicht abzusehen ist, ob sich die Anzahl der Veranstaltungen mit Anwesenheitspflicht durch die Modulstruktur und die Scheinvergabe erhöht - Tendenzen gehen wohl in diese Richtung.

De facto wohl ja, weil es mehr Pflicht-Scheine als Voraussetzung zur Prüfungsteilnahme geben wird.

Gibts dazu eigentlich irgendwelche Infos?
Das ist noch ziemlich im Fluss.
Die Probleme treten im wesentlichen unabhängig von Bachelor/Master - aber zeitgeich - auf:
[…]
- Druck auf Langzeitstudierende usw.

Nicht nur auf diese. Jeder Studierenden wird unter einem erhöhten Leistungsdruck stehen: Viele Scheine und Prüfungen (bei 4 Prüfungen im 3. Semester kann das Prüfungsniveau nicht bleiben wie es momentan ist) ebenso wie solche Streßparameter dem in meinem letzten Posting erwähnten Fristen für die Prüfungen klingen für mich nicht sinnvoll.
Das hat meines Erachtens Vor- und Nachteile. Ein Vorteil ist, dass die studienbegleitenden Prüfungen dann tatsächlich studienbegleitend sind und dass auch tatsächlich alles geprüft wird. Der Nachteil ist, dass die Prüfungen sehr kleinteilig sind und nicht mehr die größeren Zusammenhänge geprüft werden wie vielleicht noch in der alten Prüfungsordnung. Da stellt sich natürlich die Frage nach dem Sinn von Prüfungen überhaupt.
Ansonsten ist der Studiengang für mich sehr gut konzipiert.

Ganz ehrlich - dass du das sagst, beruhigt mich ungemein :-)

Schwierig ist insbesondere, dass die Studierenden mit unterschiedlichen Interessen kommen. Ein großer Teil sieht das Studium nur als notwenige Voraussetzung für den Beruf, ein anderer will "so was ähnliches wie Schule", andere wollen Forscher werden und für einige steht die Bildung im Vordergrund. Dies alles mit den (politischen und sonstigen) Rahmenbedingungen einigermaßen umzusetzen, ist natürlich sehr schwer.

Re: Der Bachelor-Studiengang 2005-02-09 00:02
Faleiro
Schwierig ist insbesondere, dass die Studierenden mit unterschiedlichen Interessen kommen. Ein großer Teil sieht das Studium nur als notwenige Voraussetzung für den Beruf, ein anderer will "so was ähnliches wie Schule", andere wollen Forscher werden und für einige steht die Bildung im Vordergrund. Dies alles mit den (politischen und sonstigen) Rahmenbedingungen einigermaßen umzusetzen, ist natürlich sehr schwer.
Danke. Treffender kann man es eigentlich nicht ausdruecken :-)

Re: Der Bachelor-Studiengang 2005-02-09 01:33
hannosch
Wer einmal genauer verstehen will, was sich hinter dem Gespenst CNW verbirgt, welches oftmals in der Ba/Ma-Diskussion verwendet wird:

http://www.verwaltung.uni-hamburg.de/pr/1/11/Kapvo.html

Unter:

http://www.slm.uni-hamburg.de/BMS/downloads.html

finden sich zudem zahlreiche Infos, wie unsere Nachbarfakultät mit ihren Ba/Ma-Studiengängen umgeht.

Re: Der Bachelor-Studiengang 2005-02-09 02:59
Anarch
De facto wohl ja, weil es mehr Pflicht-Scheine als Voraussetzung zur Prüfungsteilnahme geben wird.

Gibts dazu eigentlich irgendwelche Infos?
Das ist noch ziemlich im Fluss.

Spaßig, wo das Ding doch am 2.3. abgesegnet werden soll - Mal gespannt, was die Lehrekonferenz da bieten wird.

Ein Vorteil ist, dass die studienbegleitenden Prüfungen dann tatsächlich studienbegleitend sind

Du spielst damit auf die zweisemestrigen Prüfungen im Grundstudium und die Schwerpunktsprüfung an, oder?
Allerdings sehe ich das Problem des hohen Prüfungsdrucks genauso im Hauptstudium mit den Grundlagen-Prüfungen. Zwei Prüfungen sind ok, drei Prüfungen sind ziemlicher Streß - so zumindest scheint auch der Konsens in meinem Umkreis zu sein. Bei durchschnittlich drei Prüfungen, einmal sogar vier, wird der Anspruch der derzeitigen Prüfungen einfach nicht auf dem aktuellen Level bleiben können.

Schwierig ist insbesondere, dass die Studierenden mit unterschiedlichen Interessen kommen. Ein großer Teil sieht das Studium nur als notwenige Voraussetzung für den Beruf, ein anderer will "so was ähnliches wie Schule", andere wollen Forscher werden und für einige steht die Bildung im Vordergrund. Dies alles mit den (politischen und sonstigen) Rahmenbedingungen einigermaßen umzusetzen, ist natürlich sehr schwer.

Die Frage ist doch eigentlich: Was ist die Universität? Ich glaube, da gibt es eine massive Identitätskrise. Die Wirtschaft[tm] will eine schnelle Berufsausbildung. Die Politik[tm] will irgendwelche Zahlen zum vorzeigen und rumposen. Eigentlich wollte die Uni ja mal ein Hort der Wissenschaft und Kultur sein. Und da ja keiner genau weiß wofür die Uni da ist, sind hier auch alle Arten von Studierenden vertreten.
Das finde ich das eigentliche Problem an der ganzen Sache. Kundenorientierung ist schwierig, wenn man keine Zielgruppe definieren kann. ;-)

Re: Der Bachelor-Studiengang 2005-02-09 16:21
Harzilein
Schwierig. Was ist eine "größere Wahlfreiheit"? Im Bachelor kann ich zwar mehr SWS frei wählen, allerdings weniger Themen:
Es gibt 5 Module, die man sich auswählen kann - im Gegensatz zum Diplom, wo ich mir bisher 7-9 (ungewichtet 10-13) Veranstaltungen frei aussuchen konnte (im Rahmen des Schwerpunktes, aber das schien mir weniger ein Problem zu sein). Und dabei ignoriere ich den gesamten GrIS/Theorie-Teil im Diplom.
Die frei wählbaren SWS steigen von 26 SWS (ungewichtet 36 SWS) auf 32 SWS.
Das stimmt, in der Summe wird es vermutlich weniger Auswahl geben. Allerdings können wir uns die derzeit angebotetene Vielfalt im Diplomstudiengang theoretisch auch nicht leisten, sondern nur, weil wir viele No-Shows haben und hohe Abbruchquoten.

Huh? Da brauch ich ne Erklärung, das versteh ich nicht.

Re: Der Bachelor-Studiengang 2005-02-09 21:02
Faleiro
Das stimmt, in der Summe wird es vermutlich weniger Auswahl geben. Allerdings können wir uns die derzeit angebotetene Vielfalt im Diplomstudiengang theoretisch auch nicht leisten, sondern nur, weil wir viele No-Shows haben und hohe Abbruchquoten.

Huh? Da brauch ich ne Erklärung, das versteh ich nicht.
Ich vermute mal, das heisst, dass es einen grossen Anteil an Karteileichen unter den Studenten gibt, die nie wirklich auftauchen. Fuer diese Studenten werden dem Fachbereich allerdings nach einem sicher wohldefinierten Schluessel Ressourcen zugewiesen. Mit den Reformen verschwinden viele der Karteileichen, damit auch die Ressourcen.
So hab ich das jeweils verstanden, man moege mich korrigieren.

Re: Der Bachelor-Studiengang 2005-02-12 15:18
Ex-Planer
De facto wohl ja, weil es mehr Pflicht-Scheine als Voraussetzung zur Prüfungsteilnahme geben wird.

Gibts dazu eigentlich irgendwelche Infos?
Das ist noch ziemlich im Fluss.

Spaßig, wo das Ding doch am 2.3. abgesegnet werden soll - Mal gespannt, was die Lehrekonferenz da bieten wird.
Viele Prüfungsordnungen schreiben nur "Prüfung nach Maßgabe des Prüfers". Schon jetzt hat der Prüfer sehr weitgehende Möglichkeiten. Deswegen geben manche im Zusammenhang mit der großzügigen Interpretation der Freiheit von Forschung und Lehre gerne als Beispiel "durch einen brennenden Reifen springen" als exemplarisches Kriterium zur Erlangung eines "Scheins" an. Ich gehe davon aus, dass in der PO eventuell nur grobe Rahmenbedingungen stehen werden, dass beispielsweise bei Pflichtmodulen in der Regel schriflich, bei den anderen Modulen in der Regel mündlich geprüft wird. Ich nehme an, der Rest wird nicht gesetzlich zementiert.
Ein Vorteil ist, dass die studienbegleitenden Prüfungen dann tatsächlich studienbegleitend sind

Du spielst damit auf die zweisemestrigen Prüfungen im Grundstudium und die Schwerpunktsprüfung an, oder?
Allerdings sehe ich das Problem des hohen Prüfungsdrucks genauso im Hauptstudium mit den Grundlagen-Prüfungen. Zwei Prüfungen sind ok, drei Prüfungen sind ziemlicher Streß - so zumindest scheint auch der Konsens in meinem Umkreis zu sein. Bei durchschnittlich drei Prüfungen, einmal sogar vier, wird der Anspruch der derzeitigen Prüfungen einfach nicht auf dem aktuellen Level bleiben können.
Davon gehe ich auch aus. Allerdings bedeutet das eventuell, dass der Stoffumfang derzeit zu hoch ist, weil die Studierenden sowieso nicht in der Lage wären, sich über jede Veranstaltung prüfen zu lassen. Und wenn man als durchschnittlicher Studierender nur durch das Studium kommt, indem man sich in einigen Fächern so "durchmogelt", damit man überhaupt genug Zeit zur Prüfungsvorbereitung für die anderen Fächer hat, ist das sicherlich nicht optimal. Trotzdem besteht natürlich ein Unterschied zur alten DPO von 1985, bei der die Studierenden oft ein halbes Jahr für eine einzige Prüfung gelernt haben. Diese Prüfungsvorbereitung (nicht die Prüfung selbst) entspricht vielleicht eher einem wissenschaftlichen Studium, jedoch erscheint mir die Korrelation zwischen dem Gelernten und der Prüfungsnote in diesem Fall noch geringer zu sein.
Schwierig ist insbesondere, dass die Studierenden mit unterschiedlichen Interessen kommen. Ein großer Teil sieht das Studium nur als notwenige Voraussetzung für den Beruf, ein anderer will "so was ähnliches wie Schule", andere wollen Forscher werden und für einige steht die Bildung im Vordergrund. Dies alles mit den (politischen und sonstigen) Rahmenbedingungen einigermaßen umzusetzen, ist natürlich sehr schwer.

Die Frage ist doch eigentlich: Was ist die Universität? Ich glaube, da gibt es eine massive Identitätskrise. Die Wirtschaft[tm] will eine schnelle Berufsausbildung. Die Politik[tm] will irgendwelche Zahlen zum vorzeigen und rumposen. Eigentlich wollte die Uni ja mal ein Hort der Wissenschaft und Kultur sein. Und da ja keiner genau weiß wofür die Uni da ist, sind hier auch alle Arten von Studierenden vertreten.
Das finde ich das eigentliche Problem an der ganzen Sache. Kundenorientierung ist schwierig, wenn man keine Zielgruppe definieren kann. ;-)
Das ist das Problem einer Massenuniversität. Allerdings glaube ich, dass die Wirtschaft gar nicht so richtig weiß, was sie will. Ansonsten könnten sie sich ja für einen massiven Ausbau der Fachhochschulen einsetzen, bei denen die Studierenden ja durchschnittlich viel schneller fertig sind. Und die Politiker wollen alle etwas anderes, so lange es möglichst nichts kostet.

Aus meiner Sicht ist die Kritik an der Universität vielfach berechtigt. Derzeit sehe ich noch die Chance, die Reformen an der Universität sinnvoll mitzugestalten. Je mehr Zeit verstreicht, desto mehr Rahmenvorgaben gibt jedoch die Politik bzw. die Wirtschaft vor. Und wenn die Universität sich Reformen immer erstmal verweigert, statt sie maßgeblich mitzugestalten, werden wir irgendwann eine größtenteils von Politik und Wirtschaft reformierte Universität haben.

Re: Der Bachelor-Studiengang 2005-02-18 16:20
Pocmo
Hallo :)

Ich möchte auch mal ein paar Fragen stellen und evtl. weiß jemand was genaueres.
In der letzten IMG1-Vorlesung sagte Floyd was davon, dass es beim nächsten Jahrgang noch einmal eine IMG1-Vorlesung geben würde (als Tipp für die, die dieses Jahr keine 'Lust' drauf hatten), weil die WiInfs wohl erst ein Jahr später auf den Bachelor umstellen werden.
Daher stelle ich mir folgende Frage, wie sieht's mit z.b. P1 aus, das haben die Wirtschafsinformatiker doch auch… oder die ersten Wochen M1, was wird da gemacht? Werden die Wirtschaftsinformatiker da in die ungefähr passenden Bachelor-Fächer der Informatiker geschoben?
Irgendwie wäre es doch viel besser, dann direkt zusammen umzustellen und wenn auch erst ein Jahr später, wäre das ein Nachteil?


Und zweiter Punkt, die Universität soll ja eine "hauptsächlich" wissenschaftliche Ausbildung bereitstellen und der Bachelor soll sich doch mehr an der Praxis orientieren, wie sie evtl. für "den Beruf" später benötigt wird. War das nicht bisher immer das Thema und die Aufgabe der Fachhochschulen, was unterscheidet dann Uni und FH?

Re: Der Bachelor-Studiengang 2005-02-18 16:40
TriPhoenix
Was P1/M1 angeht: Beim Bachelor gibts das Modul "Diskrete Mathematik" mit 4 SWS Vorlesung, 2SWS Übungen, also genau dasslebe wie M1 schon, höchstens der Inhalt könnte sich minimal verändern weil Logik nicht mehr im ersten Semester ist. Ich denke da wird man anstatt M1 einfach dahingehen können. P1 könnte schwieriger sein, da sowas in der Art erst im 3. Semester vorgesehen ist. Ob allerdings die Kapazitäten da sind um noch P1 parallel anzubieten ist noch eine ganz andere Frage.

Re: Der Bachelor-Studiengang 2005-02-18 18:38
hannosch
In der letzten IMG1-Vorlesung sagte Floyd was davon, dass es beim nächsten Jahrgang noch einmal eine IMG1-Vorlesung geben würde (als Tipp für die, die dieses Jahr keine 'Lust' drauf hatten), weil die WiInfs wohl erst ein Jahr später auf den Bachelor umstellen werden.
Das ist auch richtig so, weil der Inhalt von IMG1 überhaupt nicht im neuen Bachelor drankommt und es relativ billig ist, eine reine 2SWS Vorlesung ohne Übungsgruppen und Prüfungen noch mal zu veranstalten.

Irgendwie wäre es doch viel besser, dann direkt zusammen umzustellen und wenn auch erst ein Jahr später, wäre das ein Nachteil?
Ob die Wirtschaftsinformatiker es schaffen, überhaupt im nächsten Jahr umzustellen, ist auch noch durchaus fraglich. Man will einfach nicht auf die warten. Und inhaltlich in die Studiengangsplanung hineinreden lassen will man sich von den BWL'er erst recht nicht.

Und zweiter Punkt, die Universität soll ja eine "hauptsächlich" wissenschaftliche Ausbildung bereitstellen und der Bachelor soll sich doch mehr an der Praxis orientieren, wie sie evtl. für "den Beruf" später benötigt wird. War das nicht bisher immer das Thema und die Aufgabe der Fachhochschulen, was unterscheidet dann Uni und FH?
Dass man gerade in Hamburg die Einführung der Bachelor-Studiengänge auch zum Anlass nimmt, eine stärkere Beruforientierung einzuführen, liegt eher am starken Einfluss der Wirtschaft auf unseren Wissenschaftssenator, als am Systemwechsel selbst. An sich spräche nichts dagegen praxisorientierte HAW-Bachelor/Master und wissenschaftsorientierte Uni-Bachelor/Master einzurichten. Herr Dräger ist jedoch der Ansicht, dass die Uni entgegen Ihrer bisherigen Ausrichtung auf Wissenschaft und Forschung nun auch "einfache Berufsausbildung" machen solle.

Das Problem setzt ja genauso auch bei den Gymnasien vs. Realschulen ein. Eigentlich ist das Gymnasium einmal dafür da gewesen, SchülerInnen auf ein Studium vorzubereiten. Realschulen für die Vorbereitung auf eine praktische Ausbildung. Irgendwie ist in der öffentlichen Wahrnehmung aber auch das Gymnasium größtenteils zu einem Ausbildungsvorbereitungsbetrieb geworden. Daher wird jetzt teilweise der Ruf nach Eliteschulen laut.

Genau wie diese Zweiteilung bei den Schulen schon vor langer Zeit zusammengebrochen ist, ist auch die Unterscheidung Uni vs. HAW in der grundständigen Lehre ziemlich fliessend geworden. Daher wird auch hier nach Eliteunis gerufen.

Re: Der Bachelor-Studiengang 2005-04-07 22:29
Anonymer User
Kann man eigentlich als Diplom-Student später im vorbeigehen quasi einen Bachelor-Abschluß mitnehmen?

Re: Der Bachelor-Studiengang 2005-04-08 00:53
hannosch
Kann man eigentlich als Diplom-Student später im vorbeigehen quasi einen Bachelor-Abschluß mitnehmen?

Nein. Wenn man den neuen Bachelor Abschluss haben möchte, muss man für den Bachelor-Studiengang eingeschrieben sein. D.h. man kann als Diplom-Student sicherlich dahin wechseln, hat dann aber keine Möglichkeit mehr ein Diplom zu machen, sondern kann nur noch einen Master obendrauf machen.

Bei unserem bisherigen Baccalaureat war dieses wohlgemerkt anders. Dieses zählte jedoch auch nicht als berufsqualifizierender Abschluss (außer fürs Bafög) und besaß keine eigene Prüfungsordnung.

Re: Der Bachelor-Studiengang 2005-04-08 01:50
Schatom
Weis jemand, ob schon klar ist, ab wann man die Nebenfächer haben wird? Oder besser gesagt das Nebenfach. Welche Nebenfächer stehen zur Wahl?

Re: Der Bachelor-Studiengang 2005-04-08 02:28
TriPhoenix
Es gibt kein "Nebenfach" bzw. eigentlich "Ergänzungsfach" mehr, dafür gibts Wahlmodule, und zwar braucht man zwei davon. Die kann man mehr oder weniger quer aus der Uni wählen soweit ich verstanden habe, ersetzen also ein wenig das Nebenfach. So gesehen kannst du also ein Nebenfach im Studienplan im 5./6. Semester machen.

Re: Der Bachelor-Studiengang 2005-04-08 14:37
hannosch
Weis jemand, ob schon klar ist, ab wann man die Nebenfächer haben wird? Oder besser gesagt das Nebenfach. Welche Nebenfächer stehen zur Wahl?

Die Regelungen dazu sind noch nicht wirklich vorhanden. Es soll aber eine größere Wahlfreiheit geben als bisher. D.h. man kann neben allen in Hamburg angebotenen Studiengängen auch die neuen Integrierten Anwendungsfächer studieren (wann die kommen ist allerdings auch noch nicht klar). Momentan sieht es auch danach aus, als ob man die zwei Wahlmodule (je 6SWS / 9 LP) aus unterschiedlichen Fächern wählen kann.

Nach Vorstellung von Herrn Ritter soll wohl jeder für seine Wahlmodule einen individuellen Plan beantragen und damit alles machen können, was genehmigt wird.[img]http://www.fb18.de/gfx/16.gif[/img]

RE: Der Bachelor-Studiengang 2009-03-14 14:13
s4ms3milia
Wann stehen eigentlich die Klausuren Termine für das Sommersemester fest?
Will gerade urlaub buchen xD..

Und wofür sind die Kontroll-Ausdrucke in Stine?