Next one please
2003-12-09 18:26
Popcorn
Hier erst mal blabla, wer keine Zeit hat oder gerade anderweitig genervt ist, möge bitte zum nächsten großen Absatz springen.
Vor etwa zwei Jahren, als ich ans Informatikum gekommen bin, habe ich mich ziemlich gewundert, dass es keine großflächige Kommunikationsmöglichkeit übers Internet gab. Weder (ein funktionierendes) Forum, noch Newsgroup oder Chat. Nur eine Mailigliste die mit äußersten Bedacht benutzt wurde. Auch der Umbruch vom familiären Gefühl aus der Oberstufe, in etwas das sich mehr als Anonymität und Grüppchenbildung beschreiben lässt, kam mir falsch vor. Ich halte Identifikation für eine prima Sache, die in jeder Hinsicht förderlich ist.
Also habe ich dann kurzentschlossen – ohne größere Ahnung – ein Forum an den Start gebracht, damit man sich mal ein wenig besser kennenlernen kann, niemand sich verloren fühlen braucht und ein wenig Gemeinschaftsgefühl produziert wird. Schnell noch per Mail ein paar Jahrgänge über das neue Forum informiert und auf Reaktionen gewartet. Die liessen auch nicht lange auf sich warten und schon fand ich unter „Anregungen, Fragen & Kritik“ das erste Topic. „Was ich mir denn dabei denken würde, die Mailingliste für eine so minderwertige Website zu benutzen.“ und „Das ganze hat ohnehin keinen Sinn.“. „Ich solle mir mal überlegen, wieso im aktuellen (damals gab es auf den FB Seiten noch eins) nur so zwei Postings pro Monat entstehen würden.“. Man hätte für so etwas ja gar keine Zeit…
Na ja. Zwei Jahre später hat sich nicht viel geändert, außer das die Sache irgendwie (in einigen Aspekten mehr, in anderen leider weniger) funktioniert hat. Die Kritik ist aber immer noch lauter, als die (aktive) Zustimmung. Und wisst Ihr was? Ich finde das vollkommen normal und ich erwarte auch gar nichts anderes. Vielleicht hat der ein oder andere mitbekommen, dass ich mich auch noch andernorts für lau um Dinge kümmere, von denen ich denke, dass sie einer großen Gruppe anderen nützt. Zum Beispiel mein Engagement in einer politischen Jugendorganisation. Auch da kann man sich sicher sein, dass wenn man sich Samstag morgens um 6 Uhr aus dem Bett quält, um rechtzeitig den Wahlinfostand für die ersten Brötchenkäufer aufzubauen, dass mit Sicherheit mehr Leute mit coolen Sprüchen („Was machen denn die Braunen schon wieder hier“…) vorbeikommen werden, als Leute die den kostenlosen Einsatz zu schätzen wissen (na gut, bei der letzten Bundestagswahl war das ausnahmsweise mal anders. *g*). Abends nach der Uni zur politischen Diskussion: Irgendwer ist immer sauer auf einen, weil man es nicht allen recht machen kann. Politiker sind halt scheisse. Und was ist, wenn man Freunden sagt, dass man nicht mit zum Bowlen kann, weil in einer Stunde leider 30 Kilometer südlich eine Vorstandsversammlung startet? Man bekommt verdrehte Augen und den Hinweis, dass man ja auch schön doof ist, umsonst zu arbeiten.
Ich könnte da noch mehr Beispiele nennen, aber der eigentliche Punkt den ich damit bringen möchte ist, dass ich folgendes wirklich nicht schreibe, weil hier irgendwer, irgendwas gepostet hat. Das es Menschen gibt, die meinen irgendwas als vollkommen natürlich für sich beanspruchen zu müssen und es Menschen gibt, die ständig an Dingen rumnörgeln müssen und alles besser wissen ist etwas, was mir auch vor zwei Jahren schon bewusst war und nichts das mich überraschend aus der Bahn werfen würde. Ab und zu bringen einen Dinge nur dazu, mal nachzudenken.
Dennoch möchte ich diejenigen hier noch mit ein paar Worten vielleicht dazu bringen, noch einmal über ihre Einstellung nachzudenken. Ich habe in dieses Forum wirklich eine verdammt große Menge Arbeit gesteckt. Einiges wäre in fähigeren Händen sicher schneller gegangen, anderes in aufmerksameren Händen (ein kleiner Kommafehler kann halt auch schon einiges an Zeit kosten). Der Punkt ist aber der, dass es keine anderen Hände gegeben hat. Münder sehr viel. Ich erinnere mich noch an mindestens 2 „Foren haben Baumartig zu sein“, 5 „wir sind Informatiker, wir schreiben uns unsere Foren selbst“ und 10 „Das Forum hat selbst gehostet zu werden.“. Derjenige der nicht geredet, sonder gehandelt hat war ich. Dabei sollte man sich auch mal Gedanken darüber machen, dass ich keine Bauanleitung hatte und das Forum von null auf den heutigen Stand fertig zu bauen. Die Arbeit enthielt jede menge Zwischenstufen. Und auch das Drumherum, wie das Engagement im Supportforum von Rapid (wo ich inzwischen Supportmitglied bin), um für Wünsche von Euch dort besseres Gehör zu finden, oder der Suche nach einer vernünftigen Finanzierungsmethode, sind vermutlich Dinge, für die 95% der „Community“ zu faul wären. (Wollte nicht irgendwer auch noch bei irgendeiner Buchhandlung mal nachgefragt haben, ob die nicht Werbung im Forum machen wollen? Münder, wie ich schon sagte :). Außerdem habe ich das Forum in der Anfangszeit auch aus eigener Tasche bezahlt. Und jetzt wird es schon als Dreistigkeit dargestellt, wenn ich meiner eigenen Arbeit, einen anderen als den ebenfalls allein von mir gewählten Namen geben will? Und das auch noch, nachdem ich dafür eine klare Argumentation vorgelegt habe? Ich werde ironisch als König dargestellt? Wenn ich hier nur die Arbeit zu übernehmen habe und sonst nix, wieso kommt dann niemand ironischer Weise mal auf die Idee von Sklaverei zu sprechen? Also wirklich, ich habe über alles mögliche Abstimmen lassen, bei Gestaltung, wie Funktionalität. Aber über den Namen? Irgendwie finde ich das ziemlich unverschämt, dass irgendwer der Meinung ist, sich den Namen für das Aussuchen zu dürfen, woran ich Tage und Nächte gearbeitet habe. (Mal davon abgesehen, dass hier niemand das überhaupt irgendwann mal das Recht auf irgendwas hatte.) Es hätte Personen gegeben, von denen ich mir Kritik noch hätte gefallen lassen. Zum Beispiel von Tri, der sich mit seiner Website und den zig beantworteten Fragen auch stark für seine Mitstudenten eingestzt hat oder Slater, für den letzteres noch viel mehr gilt. Wenn sich irgendwer um seine Spenden betrogen fühlt, ich überweise ihm das Geld anstandslos zurück. Als Anmietung einer Dienstleistung war das nie gemeint. Genausowenig wie ich mit meiner Hilfe für die Stundenten des Fachbereichs ausdrücken wollte, dass ich mich zu deren Arbeitsmaschine machen lasse.
Wie auch immer. Alles hat seine guten Seiten. So hat mich das Ganze gestern mal über meine Absichten nachdenken lassen. Und eigentlich ist mein Ziel erreicht. Der Fachbereich hat ein stabil laufendes Forum für ein besseres Miteinander und Hilfe in allen Unilebenslagen ;), dass sich auch problemlos selbst finanziert. Meine Arbeit ist getan. Sicherlich gibt es noch einiges an Entwicklungsarbeit, aber wie ich schon sagte, da gibt es sicherlich fähigere Hände. Und wenn hier so viel von Community und Demokratie geredet wird, dann möchte ich auch auf eine andere Seite, als die des eigenen Rechts hinweisen. Und das ist die Verantwortung. Gemeinschaften und Demokratien funktionieren nicht, wenn man nur haben will. Da muss schon jeder ordentlich mit anpacken. Ich denke mal, dass ich nun wirklich genug getan habe. Es darf jetzt jemand anders ran. Also unterhaltet Euch mal darüber, wen ihr als neuen Admin und Entwickler des Forums haben wollt und teilt es mir dann mit. Ich werde der Person sämtlichen Daten, das Geld und (sollte sich an der aktuellen Meinung doch noch etwas ändern) auch fb18.de übergeben. Ich hoffe Ihr entscheidet gut und wählt jemanden, der die ganze Sache nicht über kurz oder lang in den Sand setzt. Wäre für kommenden Jahrgänge doch schade, wenn man wieder da ankäme, wo wir vor zwei Jahren gewesen sind.
So long,
Bjorn
Vor etwa zwei Jahren, als ich ans Informatikum gekommen bin, habe ich mich ziemlich gewundert, dass es keine großflächige Kommunikationsmöglichkeit übers Internet gab. Weder (ein funktionierendes) Forum, noch Newsgroup oder Chat. Nur eine Mailigliste die mit äußersten Bedacht benutzt wurde. Auch der Umbruch vom familiären Gefühl aus der Oberstufe, in etwas das sich mehr als Anonymität und Grüppchenbildung beschreiben lässt, kam mir falsch vor. Ich halte Identifikation für eine prima Sache, die in jeder Hinsicht förderlich ist.
Also habe ich dann kurzentschlossen – ohne größere Ahnung – ein Forum an den Start gebracht, damit man sich mal ein wenig besser kennenlernen kann, niemand sich verloren fühlen braucht und ein wenig Gemeinschaftsgefühl produziert wird. Schnell noch per Mail ein paar Jahrgänge über das neue Forum informiert und auf Reaktionen gewartet. Die liessen auch nicht lange auf sich warten und schon fand ich unter „Anregungen, Fragen & Kritik“ das erste Topic. „Was ich mir denn dabei denken würde, die Mailingliste für eine so minderwertige Website zu benutzen.“ und „Das ganze hat ohnehin keinen Sinn.“. „Ich solle mir mal überlegen, wieso im aktuellen (damals gab es auf den FB Seiten noch eins) nur so zwei Postings pro Monat entstehen würden.“. Man hätte für so etwas ja gar keine Zeit…
Na ja. Zwei Jahre später hat sich nicht viel geändert, außer das die Sache irgendwie (in einigen Aspekten mehr, in anderen leider weniger) funktioniert hat. Die Kritik ist aber immer noch lauter, als die (aktive) Zustimmung. Und wisst Ihr was? Ich finde das vollkommen normal und ich erwarte auch gar nichts anderes. Vielleicht hat der ein oder andere mitbekommen, dass ich mich auch noch andernorts für lau um Dinge kümmere, von denen ich denke, dass sie einer großen Gruppe anderen nützt. Zum Beispiel mein Engagement in einer politischen Jugendorganisation. Auch da kann man sich sicher sein, dass wenn man sich Samstag morgens um 6 Uhr aus dem Bett quält, um rechtzeitig den Wahlinfostand für die ersten Brötchenkäufer aufzubauen, dass mit Sicherheit mehr Leute mit coolen Sprüchen („Was machen denn die Braunen schon wieder hier“…) vorbeikommen werden, als Leute die den kostenlosen Einsatz zu schätzen wissen (na gut, bei der letzten Bundestagswahl war das ausnahmsweise mal anders. *g*). Abends nach der Uni zur politischen Diskussion: Irgendwer ist immer sauer auf einen, weil man es nicht allen recht machen kann. Politiker sind halt scheisse. Und was ist, wenn man Freunden sagt, dass man nicht mit zum Bowlen kann, weil in einer Stunde leider 30 Kilometer südlich eine Vorstandsversammlung startet? Man bekommt verdrehte Augen und den Hinweis, dass man ja auch schön doof ist, umsonst zu arbeiten.
Ich könnte da noch mehr Beispiele nennen, aber der eigentliche Punkt den ich damit bringen möchte ist, dass ich folgendes wirklich nicht schreibe, weil hier irgendwer, irgendwas gepostet hat. Das es Menschen gibt, die meinen irgendwas als vollkommen natürlich für sich beanspruchen zu müssen und es Menschen gibt, die ständig an Dingen rumnörgeln müssen und alles besser wissen ist etwas, was mir auch vor zwei Jahren schon bewusst war und nichts das mich überraschend aus der Bahn werfen würde. Ab und zu bringen einen Dinge nur dazu, mal nachzudenken.
Dennoch möchte ich diejenigen hier noch mit ein paar Worten vielleicht dazu bringen, noch einmal über ihre Einstellung nachzudenken. Ich habe in dieses Forum wirklich eine verdammt große Menge Arbeit gesteckt. Einiges wäre in fähigeren Händen sicher schneller gegangen, anderes in aufmerksameren Händen (ein kleiner Kommafehler kann halt auch schon einiges an Zeit kosten). Der Punkt ist aber der, dass es keine anderen Hände gegeben hat. Münder sehr viel. Ich erinnere mich noch an mindestens 2 „Foren haben Baumartig zu sein“, 5 „wir sind Informatiker, wir schreiben uns unsere Foren selbst“ und 10 „Das Forum hat selbst gehostet zu werden.“. Derjenige der nicht geredet, sonder gehandelt hat war ich. Dabei sollte man sich auch mal Gedanken darüber machen, dass ich keine Bauanleitung hatte und das Forum von null auf den heutigen Stand fertig zu bauen. Die Arbeit enthielt jede menge Zwischenstufen. Und auch das Drumherum, wie das Engagement im Supportforum von Rapid (wo ich inzwischen Supportmitglied bin), um für Wünsche von Euch dort besseres Gehör zu finden, oder der Suche nach einer vernünftigen Finanzierungsmethode, sind vermutlich Dinge, für die 95% der „Community“ zu faul wären. (Wollte nicht irgendwer auch noch bei irgendeiner Buchhandlung mal nachgefragt haben, ob die nicht Werbung im Forum machen wollen? Münder, wie ich schon sagte :). Außerdem habe ich das Forum in der Anfangszeit auch aus eigener Tasche bezahlt. Und jetzt wird es schon als Dreistigkeit dargestellt, wenn ich meiner eigenen Arbeit, einen anderen als den ebenfalls allein von mir gewählten Namen geben will? Und das auch noch, nachdem ich dafür eine klare Argumentation vorgelegt habe? Ich werde ironisch als König dargestellt? Wenn ich hier nur die Arbeit zu übernehmen habe und sonst nix, wieso kommt dann niemand ironischer Weise mal auf die Idee von Sklaverei zu sprechen? Also wirklich, ich habe über alles mögliche Abstimmen lassen, bei Gestaltung, wie Funktionalität. Aber über den Namen? Irgendwie finde ich das ziemlich unverschämt, dass irgendwer der Meinung ist, sich den Namen für das Aussuchen zu dürfen, woran ich Tage und Nächte gearbeitet habe. (Mal davon abgesehen, dass hier niemand das überhaupt irgendwann mal das Recht auf irgendwas hatte.) Es hätte Personen gegeben, von denen ich mir Kritik noch hätte gefallen lassen. Zum Beispiel von Tri, der sich mit seiner Website und den zig beantworteten Fragen auch stark für seine Mitstudenten eingestzt hat oder Slater, für den letzteres noch viel mehr gilt. Wenn sich irgendwer um seine Spenden betrogen fühlt, ich überweise ihm das Geld anstandslos zurück. Als Anmietung einer Dienstleistung war das nie gemeint. Genausowenig wie ich mit meiner Hilfe für die Stundenten des Fachbereichs ausdrücken wollte, dass ich mich zu deren Arbeitsmaschine machen lasse.
Wie auch immer. Alles hat seine guten Seiten. So hat mich das Ganze gestern mal über meine Absichten nachdenken lassen. Und eigentlich ist mein Ziel erreicht. Der Fachbereich hat ein stabil laufendes Forum für ein besseres Miteinander und Hilfe in allen Unilebenslagen ;), dass sich auch problemlos selbst finanziert. Meine Arbeit ist getan. Sicherlich gibt es noch einiges an Entwicklungsarbeit, aber wie ich schon sagte, da gibt es sicherlich fähigere Hände. Und wenn hier so viel von Community und Demokratie geredet wird, dann möchte ich auch auf eine andere Seite, als die des eigenen Rechts hinweisen. Und das ist die Verantwortung. Gemeinschaften und Demokratien funktionieren nicht, wenn man nur haben will. Da muss schon jeder ordentlich mit anpacken. Ich denke mal, dass ich nun wirklich genug getan habe. Es darf jetzt jemand anders ran. Also unterhaltet Euch mal darüber, wen ihr als neuen Admin und Entwickler des Forums haben wollt und teilt es mir dann mit. Ich werde der Person sämtlichen Daten, das Geld und (sollte sich an der aktuellen Meinung doch noch etwas ändern) auch fb18.de übergeben. Ich hoffe Ihr entscheidet gut und wählt jemanden, der die ganze Sache nicht über kurz oder lang in den Sand setzt. Wäre für kommenden Jahrgänge doch schade, wenn man wieder da ankäme, wo wir vor zwei Jahren gewesen sind.
So long,
Bjorn