Es ist ja schon lustig, wenn die "Extremisten" Ideen haben (egal wie sinnvoll oder auch nicht), und die "Normalos" nur "DAGEGEN!" rufen. :-)
ganz schön provokant,
ich glaube eher der ein oder andere Normalo unterscheidet auch zwischen 'sinnvoll' und 'nicht sinnvoll',
wär ja möglich
Habe ich etwas gegenteiliges behauptet?
Normalerweise wird von uns linken Spinnern immer gefordert, dass wir doch Ideen haben sollen, und nicht einfach nur "dagegen" rufen sollen. Dass es sich dabei häufig um Überlegungen genau dieser Art - "das, was da passiert, ist
nicht sinnvoll" - handelt, wird gerne übersehen. Jetzt isses umgekehrt.
Und das finde ich lustig :-)
Aber Uni-Streik ist ja echt recht sinnbefreit. Das Streikrecht geht davon aus, dass man den "Dienst" verweigern darf, um auf Probleme aufmerksam zu machen. Entstanden ist das Streikrecht als Folge von polizeilicher und militärischer Repression gegen Arbeitnehmer, die einfach nur halbwegs sinnvolle Arbeitsumgebungen haben wollten (und nicht die für die Besitzer profitabelste). Studieren dient in erster Linie sich selbst (obwohl ja mittlerweile ein Studium als eine über Steuern und Gesellschaftskapital gewinnbringende Kapitalinvestition des Staates behandelt wird). D.h. ein Streik ist in erster Linie eine Schädigung an sich selbst.
Das Problem ist, dass den Studierenden keine sonstige Möglichkeit offen steht sich sinnvoll gegen etwaige Änderungen zu wehren. Damit wird Streik nicht mehr in der ursprünglichen Definition verwendet, sondern rein als Aufmerksamkeitsfaktor. Die Konnotation von "hier läuft was schief" wird übernommen, um auf Situationen in der Uni aufmerksam zu machen. Das war durchaus sinnvoll, da erst durch die Streikwellen überhaupt das Thema Studiengebühren beim Durchschnittsstundenten und auch beim Bürger ankam. Je früher man etwas tut um das zu ändern, desto eher ist es erfolgreich. Jetzt ist es zwar spät, aber vielleicht nicht zu spät.
Alternativen wären Demonstrationen, aber die sind die lieben Politiker ja gewohnt, und wenn man eine Million Demonstranten gegen Hartz ignorieren kann, kann man auch ein paar tausend Studis gegen Gebühren ignorieren. Die Wirkung von Volksentscheiden haben wir ja erlebt. Ein imperatives Mandat haben wir nicht. Somit gibt es keine direkte Einflussnahme auf die Politik.
Andere Ideen wurden ja durchaus durchgeführt.
Die Projekte in der Innenstadt waren schön und sinnvoll, aber wen hats interessiert? Wieviele Studierende waren da?
Die selbstgestaltete Universität war ein toller Ansatz. Genau, was ich mir wünschen würde. Und? Wer war da?
Die Frage ist jetzt nicht "Streik ja oder nein?", sondern "Was tun?". Entweder man zieht klar Position als Pro Studiengebühren (und sagt am besten gleich dazu, wie man sich das vorstellt), oder man macht Aktionsvorschläge. "Studiengebühren sind moppelkotze, aber Streik auch" ist einfach keine sinnvolle Position.