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Studium mit 25 beginnen?

Studium mit 25 beginnen? 2003-04-27 21:26
nsg
Hallo zusammen,

ich bin zur Zeit arg mit mir am hardern, ob ich zum Wintersemester ein (Wirtschafts-) Informatik-Studium beginnen sollte. Ich wäre dann 25, würde einen gut bezahlten Job aufgeben und mit 30 fertig sein - mal vorausgesetzt, dass alles klappt. Auf der anderen Seite stelle ich mir ein Studium schon klasse vor, da ich die Zeit und die Arbeit in mich investieren würde. Außerdem lerne ich einfach gern ;-)

Alles zusammen fällt es mir recht schwer, mich "mal eben so" zu entscheiden. Daher würde mich interessieren, ob einige von euch in der gleichen (oder selben?) Lage waren:

Gibt es hier weitere "Spät-Studierer" - vor allem WEIBLICHE?
Warum habt ihr euch für ein Studium entschieden?
Was haben euch für Zweifel geplagt?

Es wäre nett, wenn ihr mit antwortet!

Grüsse,

anja / nsg

Achso, eines noch: ich habe eine Ausbildung zur DV-Kauffrau gemacht und arbeite seit 4 Jahren in dem Bereich Anwendungsplanung / Organisation. Somit stellt sich natürlich noch die Frage, ob mir das Studium einen "Mehrwert" bieten würde. Nicht in finanzieller Hinsicht (den Verdienstausfall / Zinsverlust kann man wohl eh nicht wieder wett machen), sondern eher in Richtung der beruflichen Qualifikation.


Re: Studium mit 25 beginnen? 2003-04-27 22:19
Popcorn
Hmm. Mehrwert sicherlich schon, aber ob das lohnt. Wenn es Dir nicht um das Geld geht, Du das also keinen Chef vorlegen willst, dann würde ich mir an Deiner Stelle einfach die Skripte zusammensammeln und selbst lesen. Viel anderes machen wir Studies ja eigentlich auch nicht. Wenn Du dann Dir immer frei nimmst und die am Abend gelegenen Übungsgruppen besuchst, wirst Du unterm Strich auf das gleiche Ergebniss kommen, mit dem Unterschied, dass Du Dir die für Dich unsinnigen Sachen schenken kannst.

Re: Studium mit 25 beginnen? 2003-04-27 23:34
Slater
tja so ähnlich wie björn seh ich das auch,
die meisten hier im forum sind noch am anfang des studiums,
da kann man den sinn/ wert desselben schlecht abschätzen,

ich würd mal sagen, was in den ersten 4 semestern an (interessanten) stoff dran kam,
hätte man auch gut so in 1/2 -1 jahren in einer guten bibliothek lernen können,


warum ich das nicht mache sondern hier studiere?:
abschluss ist alles..,

einzige alternative: ausbildung klang mir damals (und auch heute noch) zu billig,
und hier gibts naturgemäß mehr mitstudierende.., weniger kontrolle..,


wenn du einen guten job hast und dazu noch das gefühl, das du dafür ausreichend qualifiziert bist, und dich nicht unterfordert fühlst, dann würde ich an deiner stelle dabei bleiben,
die themen, die das wesentliche an so einem informatikstudium sein sollen (weiss ich immer noch nicht..), lernen kannst auch so, oder vielleicht ein fernstudium




Re: Studium mit 25 beginnen? 2003-04-28 01:23
Farcon
IMHO: Wie die anderen schon gesagt haben; schau dir die Veranstaltungen an, vor allem die Übungen bzw. die Übungszettel. Lies auch genau den Lehrplan, besonders was hinter den Namen steht. Meine Kommilitonin hat vor dem Studium (Wirt.Inf.) eine Ausbildung zur Informatikkaufrau gemacht, tut sich aber mit bestimmten Fächern ziemlich schwer (P-Zyklus, Mathe). Du solltest bedenken, dass sich manche Sachen viel schöner anhören, als der Name hergibt. Vor allem weil du aus der Praxis kommst: Willst du dich wirklich noch mit einer Logik und funktionalen Programmiersprachen (Scheme,Prolog aus P1) rumärgern; oder dich zu einer Pseudowissenschaft abstruse Fragen stellen lassen (Rechnerpraktikum, äh, ich meine MS Office); von einen dämlichen, alten Prof. die EDV von a bis z erklären lassen, der dich mit Absicht durchfallen läßt, damit er dich (als Frau!) für den entscheidenen Punkt mit einer Skireise erpressen kann; eine allg. Vorlesung über die Informatik, in der zum Schluß von 500 Leuten nur noch 50 sitzen (IMG1)….?
ich würd mal sagen, was in den ersten 4 semestern an (interessanten) stoff dran kam,
hätte man auch gut so in 1/2 -1 jahren in einer guten bibliothek lernen können,
Genau das; wenn du das Diplom für die Karriere brauchst, wird das Studium für dich bestimmt skuril mit deiner Praxiserfahrung wirken.

Re: Studium mit 25 beginnen? 2003-04-28 10:58
Faleiro
Achso, eines noch: ich habe eine Ausbildung zur DV-Kauffrau gemacht und arbeite seit 4 Jahren in dem Bereich Anwendungsplanung / Organisation. Somit stellt sich natürlich noch die Frage, ob mir das Studium einen "Mehrwert" bieten würde. Nicht in finanzieller Hinsicht (den Verdienstausfall / Zinsverlust kann man wohl eh nicht wieder wett machen), sondern eher in Richtung der beruflichen Qualifikation.
Dann kannst du das eigentlich noch am besten entscheiden. Erlebst du im Beruf, dass du bestimmte Aufgaben / Positionen nicht bekommst, weil es dir an den formalen Voraussetzungen (Diplom) fehlt, obwohl du im Prinzip kompetent dafuer waerest?
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Was den allgemeinen Mehrwert angeht, bin ich natuerlich voreingenommen, ich wuerde ein Studium (nicht speziell dieses :-) jedem empfehlen, der es sich zutraut. Und man hoert immer wieder, dass Bewerber, die ein Studium auf eine Ausbildung gesattelt haben, gute Chancen auf Jobs haben (Praxisorientiertheit).


Re: Studium mit 25 beginnen? 2003-04-28 11:36
Anonymer User
Also ich habe das Informatikstudium auch erst mit 24 begonnen. Jetzt bin ich im 8. Semester. Ich bin auf jeden Fall froh, das ich noch mal ein Studium angefangen habe. Obwohl das zwischendurch auch mal anders war und ich mich verflucht habe Informatik gewählt zu haben. Ziemliche Schwierigkeiten hatte ich anfangs mit Mathe und E-Technik, aber irgendwann fuchst man sich rein und dann lief auch das ganz gut. Genau wie Du habe ich auch eine Ausbildung gemacht und gearbeitet. Du solltest Dir schon darüber klar sein, das das Studium nicht nur toll ist und es da auch Fächer gibt, wo man sich durchbeissen muss. Vielleicht gehst Du sicherheitshalber erstmal in ein paar Vorlesungen und schaust, ob Dir das wirklich gefällt. Sonst hast Du ´nen tollen Job aufgegeben und ärgerst Dich nacher.

Re: Studium mit 25 beginnen? 2003-04-28 11:48
Anonymer User
…dann würde ich mir an Deiner Stelle einfach die Skripte zusammensammeln und selbst lesen. Viel anderes machen wir Studies ja eigentlich auch nicht. Wenn Du dann Dir immer frei nimmst und die am Abend gelegenen Übungsgruppen besuchst, ..

Also, das sehe ich ja nun überhaupt nicht so. Kaum jemand bringt abends nach der Arbeit noch die Disziplin auf ein Abendstudium zu machen. Das ist ganz schön hart. Vielleicht kann man sich anfangs noch motivieren, das lässt dann aber auch nach. Ausserdem hat man abends nach der Arbeit ja auch noch mal ein paar andere Sachen zu erledigen (Einkauf, Haushalt, gesellschaftliche Kontakte). Sagen wir mal um realistisch zu bleiben, hat man auf Dauer vielleicht 2 Abende die Woche Zeit für ca. 3 Stunden. Mit 6 Stunden Lernaufwand die Woche kommst Du aber nicht sehr weit.

Re: Studium mit 25 beginnen? 2003-04-28 12:35
Anonymer User
Hallo,

ein Vorteil für dich ist sicherlich, dass du im Gegensatz zu den frischen Abiturienten schon genauer weißt, was du willst, da du schon eine Ausbildung und Berufserfahrung hast. Du solltest dir jedoch vor einem Studienbeginn so gut wie möglich überlegen, ob dir das grundlagenorientierte (kaum direkt verwertbares Wissen) Studium auch Spaß machen würde. Wenn du dir dies vorstellen kannst und du in der Lage bist, dir komplexen Stoff auch selbst beizubringen, würde ich dir auf jeden Fall zu einem Studium raten.

Gerade in der IT-Branche zeigt sich, dass eine kontinuierliche Weiterbildung extrem wichtig ist. Wenn man sich den Arbeitsmarkt anschaut, sieht man, dass fast nur ältere Arbeitnehmer und Arbeitnehmer mit geringeren Qualifikationen ernsthafte Probleme haben, einen Job zu finden. Gerade in einer sich so schnell verändernden Branche ist es schwierig, während der täglichen Arbeit mit allen neuen Entwicklungen mitzuhalten. Und für viele Jobs ist der Abschluss einfach eine formale (oder auch informelle) Voraussetzung.

Sich den Stoff neben dem Job durch Lesen der Skripte und Besuch der Übungsgruppen anzueignen, dürfte nur sehr disziplinierten Workoholics gelingen. Aus meiner Sicht hast du verschiedene Möglichkeiten:
1. Du gibst den Job auf und fängst das Studium an. Nach drei Jahren kannst du einen Bachelor machen und dir dann erneut die Frage stellen, ob du zum Diplom/Master weiterstudieren willst oder nicht.
2. Du versuchst ein Teilzeitstudium, sofern dies mit deinem Job verträglich ist. Das dauert dann allerdings dementsprechend länger.
3. Du beginnst neben deinem Job ein Studium an einer Fernuniversität, die auf Studierende ausgerichtet ist, welche überwiegend abends und am Wochenende studieren.
4. Wenn dir das Studium doch zu praxisfern erscheint, kannst du natürlich auch ein Studium an einer Fachhochschule in Erwägung ziehen.



Re: Studium mit 25 beginnen? 2003-04-28 12:42
Zaphod
Nach drei Jahren kannst du einen Bachelor machen
Das ist richtig, aber man sollte da nicht aus dem Auge verlieren, dass das die wenigsten schaffen. Es ist ein relativ geringer Prozentsatz der Studierenden, die das Grundstudium in 4 Semestern fertig bekommen, wenn ich das richtig einschätze.

Re: Studium mit 25 beginnen? 2003-04-28 21:16
Frischling
Hi nsg,

ich habe das ganze im letzten Jahr auch durch gemacht wie Du.
Bin weiblich, 24 Jahre (werde dieses Jahr 25) und habe Kauffrau für Bürokommunkation gelernt. Nach der Lehre habe ich dann bei einer Zeitarbeitsfirma gearbeitet (also war die Sache mit dem Job nicht so schwer).

Ich hatte gemerkt, dass mir der gelernte Job einfach zu wenig war, aber ich dachte auch, ahh bin ich nicht zu alt? Mit fast 30 fertig und was dann?

Also meiner Meinung nach, war mein Endschluß doch zu studieren eine gute Wahl.

Aber es ist auch nicht so leicht, da viel Lernstoff auf schulische Dinge aufbauen (z.B. Mathe) und ich seit 1998 aus der Schule bin. Diese Dinge muß man dann auch noch nachholen/auffrischen neben dem eigentlichen Lernstoff. Reingefallen bin ich im ersten Semester auf diese nette Freiheit, die man als Student hat: (abgesehen von ein paar Übungen) interessiert es wirklich keinen ob Du anwesend bist und was Du so lernst, da kann man schnell in schwimmen geraten.

Wenn Du wirklich Lust hast neue Erfahrungen zu machen und Dir neues Wissen anzueigenen, dann mach es!!!

Einen Nebenjob oder Werkstudentenplatz kannst Du Dir ja auch noch suchen (meine Meinung ist aber, dass man im Grundstudium eher wenig nebenbei arbeiten kann oder höchstens in der vorlesungsfreien Zeit, aber das kommt auch wieder darauf an was Du für ein Typ bist und wie schnell Du fertig werden willst).

Da ich Wirtschaftsinformatik studiere, bin ich persönlich noch am überlegen ob ich den Bachelor mache oder doch ein Diplomen, da beim Bachelor dann bis zum Ende im Studiengang Wirtschaftsinformatik festgelegt ist, was Du belegen mußt. Also es ist schwerer einen eigenen Schwerpunkt zu legen.

Wenn Du mehr wissen möchtest, dann schicke mir eine SMS!

LG Frischling

Re: Studium mit 25 beginnen? 2003-05-07 10:06
Anonymer User
Hehe, 25 … so jung wäre ich auch gerne nochmal :-)

Diesen Herbst werde ich voraussichtlich einen Bachelorstudiengang in Informatik beginnen … mit 29. Das ganze nicht unbedingt weil ich das Studieren nicht lassen kann sondern einfach weil es sinnvoller ist als zuhause rumzusitzen und nichts tun. Ich habe bereits einen Abschluss in Mathematik und war die letzte Zeit in der Systemadministration berufstätig. Das wird sich leider auf diesen Sommer ändern (Job wegg), und die Suche nach einer neuen Stelle ist zur Zeit leider recht aussichtslos. Immerhin werde ich durch Anrechnung von Studienleistungen aus meinem Mathematikstudium "nur" 4 Semester bis zum Abschluss benötigen, wenigstens etwas Positives.

Gruss

Stephan

Re: Studium mit 25 beginnen? 2003-05-07 12:59
Anonymer User
Ich denke auch, man sollte auf jedenfall das machen was man gerade will. Also nicht unbedingt auf das Alter achten und sich fragen kriege ich dann noch einen Job?

Es ist ja acuh so, dass man vielleicht heutzutage auch mit einer Berufsausbildung keinen Job kriegt oder einen den man garnicht möchte. Dann mache ich lieber jetzt das was ich will, als später wenn ich schon Jahre in einem Beruf gearbeitet habe, mir selber eingestehen müßte: "Hätte ich doch nur damals studiert, jetzt ist es zu spät".

Versuchen ist alles, begründen kann man fehlschläge immer noch und auf die Begründung kommt es glaube/weiß ich (hab mal in einer Personalabteilung gearbeitet) auch dann an!

LG Frischling