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Diskussion mit Dräger...

Diskussion mit Dräger... 2002-12-01 10:40
Anonymer User
Hi,

mich würd mal intressieren ob Ihr bei der Diskussionsveranstalltung mit Jörg Dräger wart und vorallem wie Ihrs fandet?

r-hold


Re: Diskussion mit Dräger... 2002-12-01 15:49
MoKrates
Ich war da, und derjenige, der die daemlichsten Beitraege gebracht hat. Aber was ich mit Sicherheit mitgenommen habe ist folgendes:
1. Der Mann ist ein Meister darin, in deine Fragen und Aussagen Dinge reinzuinterpretieren, die du nie gesagt hast (und damit hat er es dann leicht, das, was du gesagt hast, als falsch zu deklarieren.)
2. Die Stimmung war so massiv gegen Draeger, dass auch wenn dieser etwas sagte, was in sich eigentlich ok war, er sofort auseinandergenommen wurde. (Oder es wurde zumindest versucht. Er windet sich da ueberall raus wie ein Aal.)

MoKrates

Re: Diskussion mit Dräger... 2002-12-01 20:17
Faleiro
Der Mann stellt sich selbst und seine Politik eloquent dar, er ist ein guter Rhetoriker.

Ich konnte leider nur die erste halbe Stunde anwesend sein, aber da hat er bei mir gepunktet insofern, als er das Geschmiere in dem AStA-Heftchen auseinandergenommen und *Begruendungen* fuer seine Meinungen gebracht hat.

Ausserdem wurde beim Thema *Wahrheit* die unzutreffende Behauptung ("aus einer wohlhabenden Akademikerfamilie") aus dem AStA-Heft mit einem Zitat eines Politikers ("Studenten arbeiten doch nur, um sich ein Auto, drei Urlaube pro Jahr und eine Wohnung in Winterhude zu leisten") gleichgesetzt.
Fuer mich absolut unverstaendlich, das eine ist eine freche Luege (persoenlich werden ist allerdings so oder so nicht fair), das andere nur eine klar erkennbare pointierte Verallgemeinerung.

Unangenehm auch immer die extrem einseitige Stimmung bei solchen Veranstaltungen. Manche sollten auch mal erwachsen werden und seine Argumente wenigstens zur Kenntnis nehmen, verwerfen kann man sie ja immer noch. Diese Absolutheit der Forderungen finde ich falsch. Ueberhaupt, woher diese Forderungsmentalitaet? Studium auf Kosten der Allgemeinheit schoen und gut, aber es gibt auch eine andere Seite zu beruecksichtigen. Mit solchen Absolut-Standpunkten disqualifizieren sich leider viele sogenannte Studentenvertreter in meinen Augen, Anwesende natuerlich ausgeschlossen :-)

(Die eigentliche Diskussion, so denn eine nennenswerte stattgefunden hat, habe ich allerdings leider nicht mehr ansehen koennen, daher beziehen sich meine Kommentare nur auf die erste halbe Stunde.)

Re: Diskussion mit Dräger... 2002-12-03 01:08
dr.Gonzo
Ich denke wir haben Herrn Dräger unmissverständlich mitgeteilt, dass wir (zumindest viele von uns) mit dem Hochschul-Modernisierungsgesetz in der jetzigen Form nicht zufrieden sind.
Davon abgesehen hat Herr Dräger seine übliche Show abgezogen, die Einleitung mit dem ASTA-Heft hatte ich schon früher aus seinem Mund vernommen. Dazu die übliche Rhetorik; alte, verkrustete Strukturen aufbrechen, mehr Autonomie für die Hochschulen (von wegen!!!!), Schuldenberg, Reform, die Uni näher an die Gesellschaft bringen, Input-Output-Verhältnis der Hochschulen, angleichung an internationale Standards, etc. pp..
Wie immer fühlt man sich ein kleines bisschen hintergangen, wenn er von Erneuerung spricht(geht mir zumindest so).

Was ich noch für taktisch unklug halte, ist dass manche aus dem Publikum Herrn Dräger mit gespieltem Hohn ausgelacht haben. Immerhin ist der Typ Politiker und hat es nicht unbedingt nötig Bummeltouren durch Fachbereiche zu machen. Auch wenn es um solch brisante Themen geht, kann man sowas durch(den Senat)hämmern ohne dafür Werbung zu machen/Feedback einzuholen, wie unschwer zu erkennen ist.
Eine Wortmeldung von einer jungen Dame aus einem anderen Fachbereich hat mich noch etwas gestört, es ging um die Bezahlung nach Leistung für unsere Profs. Nun gut, bei manchen wenigen "laumichels" dürfte dieses System vielliecht angebracht sein, aber für die breite Masse ist sowas unvorstellbar. Woran will man denn die Leistung eines/r ProfessorIn denn messen?
Ausserdem ist es besser wenn Lernende und Lehrende gemeinsam gegen diese Misere vorgehen, anstatt sich in Lager aufzuspalten.
Ansonsten liefs gut, weiter so!




Re: Diskussion mit Dräger... 2002-12-03 17:15
Faleiro
[…] Dazu die übliche Rhetorik; alte, verkrustete Strukturen aufbrechen, mehr Autonomie für die Hochschulen (von wegen!!!!), Schuldenberg, […]
Hehe, Autonomie erreicht man seiner Meinung nach offenbar am besten, wenn die Dekane von außen eingesetzt werden :-))