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Studiengebuehren in Hamburg ?

Studiengebuehren in Hamburg ? 2002-01-31 18:59
galen
Was meint Ihr dazu ? Laueft ja derzeit durch die ganze Presse…

Quelle: http://www.mopo.de/seiten/mopo-20020201-5496-5854.html


Uni - Präsident schlägt Modell für Studiengebühren vor

Mit einem Modell aus Studiengebühr und Geld aus dem Länderfinanzausgleich will Hamburgs Universitätspräsident Jürgen Lüthje die Hochschule aus ihrer Finanzmisere befreien.

Hamburg - Jeder Student soll danach 1 000 Euro Studiengebühren jährlich zahlen. Wer seinen ersten Wohnsitz in Hamburg habe, solle diesen Betrag über einen Bildungsgutschein zurückerhalten, sagte Lüthje. Für jeden zusätzlichen Einwohner erhalte Hamburg aus dem Länderfinanzausgleich 3000 Euro pro Jahr.

"Etwa ein Drittel der rund 38 800 Studierenden in Hamburg ist nicht in der Stadt zum ersten Wohnsitz angemeldet. Würden dies nur 10 000 tun, kämen jährlich 30 Millionen Euro (58,6 Mio Mark) zusammen. Damit könnte die Universität ihre Unterfinanzierung ausgleichen, ohne dass der Landeshaushalt belastet würde", sagte Lüthje anlässlich der Vorstellung des Universitäts-Jahresberichts. Bei Wissenschaftssenator Jörg Dräger (parteilos) sei sein Vorschlag auf "Interesse gestoßen". Im Einzelnen müsse das Modell noch ausgefeilt werden. Angesichts des erwarteten Rückgangs der Steuereinnahmen sei zu befürchten, dass die dringend erforderliche bessere Ausstattung der Hochschulen erneut verschoben wird, begründete Lüthje seinen Vorstoß.

Etwa zehn Prozent der im Haushalt veranschlagten Stellen seien nicht finanziert, würden aber als Lehrkapazität der Berechnung der Zulassungszahlen zu Grunde gelegt. Insgesamt handelt es sich um einen jährlichen Mehrbedarf bei den Personalkosten von etwa 13 Millionen Euro (rund 25 Millionen Mark), bei den Sachmitteln für Forschung, Lehre und Studium von etwa 6 Millionen Mark und bei Investitionen etwa 10 Millionen Mark.

Re: Studiengebuehren in Hamburg ? 2002-01-31 21:58
TriPhoenix
Moment..das ist ja owhl nicht deren ernst, oder? Seh eich da gerade eine _kleine_ bevorteilung für Hamburger Wohnsitze, also steht da wirklich, dass quasi dann alle nicht-Hamburger 1000 € pro Jahr zahlen, während Hamburger die einfach zurückbekommen?
Ich will ja nichts sagen..aber irgendwo entsteht da eine _kleine_ Ungerechtigkeit…

Re: Studiengebuehren in Hamburg ? 2002-01-31 22:08
Zaphod
Hmm..ich bin auch dagegen. Bildung ist ein Gut, auf welches meiner Meinung nach JEDER ein Recht hat. Und so sollten auch keine Gebühren erhoben werden. Mal ganz davon abgesehen von der Tatsache, dass es eine unglaubliche Ungerechtigkeit wäre, Nicht-Hamburgern ein Studium unmöglich zu machen (denn wer hat schon mal eben 1000 Euro übrig?), glaube ich auch nicht, dass diese Bildungsgutscheine lange durchhalten.
Eines Tages kommt dann ein Mitte-Rechts-Senat, der erhebliche Spar-Maßnahmen beschließt, weil gewisse Verkäufe sich einfach nicht rentiert haben, daher und überlegt sich, wo man denn als erstes kürzen könnte. Und… Ha! Nanu??? Wieso wird denn eigentlich soo viel Geld an die faulen Studenten rausgeschmissen…da könnte man sicher etwas abzwacken…

Dass eine solche Idee Idee ausgerechnet vom Präsidenten kommt, finde ich wirklich enttäuschend. Seine Aufgabe ist es m.E. auch, sich für den Schutz der Studenten einzusetzen.

Re: Studiengebuehren in Hamburg ? 2002-01-31 22:54
Dini
Christoph, dann zieh ich zu Dir ins Wohnheim!

Re: Studiengebuehren in Hamburg ? 2002-01-31 23:05
Christoph
Ich finde das allerdings auch übel. Ich denke, da wird sich
der FSR ziemlich bald mit beschäftigen. Falls da was
bei rauskommen sollte, behaltet dieses Problem im
Hinterkopf, damit ihr dann mitmachen könnt.
Also ich kann mir vorstellen, dass das ganz erheblichen
Protest hervorrufen wird.
Und zwar nicht nur von Gruppen wie Liste Links.

Re: Studiengebuehren in Hamburg ? 2002-02-01 08:30
Popcorn
Hehe. Der durchschnittliche Student, welcher mit dem ca. 320 Euro Job, dürfte dann über 25% seines Jahresverdienstes an die Uni bezahlen. Geil, geil. Ich meine, 1000 Euro ist n Superstart. Da kommt ja Wedel noch billiger! Und das bei echt besserer Leistung. Also ich bin gerne bereit etwas zu bezahlen, damit der Laden weiterlaufen kann, aber mal eben 1000 Euro im Jahr ist irgendwie auf ner Saufsession entstanden…

Re: Studiengebuehren in Hamburg ? 2002-02-01 11:06
Faleiro
Nö, Wedel kostet EUR 1500,- (im JAHR).

Zaphod: Nun mal nicht übertreiben, *unmöglich* wird das Studium dadurch nun nicht gerade, nur teuer. Außerdem steckt hinter der Idee, Hamburgern den Beitrag zurückzuzahlen, vermutlich eine Logik, die mit der Finanzierung der Uni zu tun hat – etwa die Tatsache, daß bisher Hamburger Steuerzahler die "Besucher" mitfinanzieren. Sollen deren Länder doch auch die Gebühr erstatten. ;-)

Und viele bekommen doch eh Bafög, sind also "als arm registriert" :-) Kann mir nicht vorstellen, daß die dann auf den 1000 Euro sitzenbleiben, würde nicht zum Sozialstaat passen.

Du hast aber Recht mit der Vermutung, daß hier ein prima Ansatzpunkt geschaffen wird, um später auf einen Schlag Geld zu machen durch Entfallen der Gebührenerstattung.

Übrigens bin ich nicht völlig gegen Studiengebühren wie in den Unterschriftenlisten des ASTA (?) gefordert, ich sehe in diesem (teuren) Universitätssystem durchaus einigen Mißbrauch auf Seiten einiger (!!) Studenten.

Re: Studiengebuehren in Hamburg ? 2002-02-01 11:22
Christoph
also ich bin generell gegen Studiengebühren. Im c.t.
liegt übrigens eine kleine Broschüre, wo so einiges zu
dem Thema gesagt wird. Da steht auch drin, dass der
Studentenstatus kaum ein (langfristiger) Vorteil ist,
weil man nichts (?) in die Rentenkasse einzahlt und
entsprechende irgendwann, wenn man dann mal kein Student
mehr ist, auch so seine Probleme damit kriegt.

Es gibt einfach viel zu viele gute und unvermeidbare
Gründe, dass ein Studium wesentlich länger dauern kann.

Re: Studiengebuehren in Hamburg ? 2002-02-01 11:43
Princesa
Ja, das ist was dran. Aber hier ist nicht die Rede über verbesserung des systems, sondern überteuerung. Preis-Leistungs-Verhältnis is denen anscheinend schnuppe… Ich wäre durchaus bereit Gebühren zu zahlen, aber nicht für den jetzigen zustand. Warum sparen wir nicht einfach an unterqualifiziertem Personal?

Re: Studiengebuehren in Hamburg ? 2002-02-01 11:58
Popcorn
Und viele bekommen doch eh Bafög, sind also "als arm registriert" :-) Kann mir nicht vorstellen, daß die dann auf den 1000 Euro sitzenbleiben, würde nicht zum Sozialstaat passen.
Hmm. Das würde für mich als arbeitender Stundent aus Niedersachsen in der Zusammenfassung bedeuten, dass ich nicht nur einen längeren Fahrweg habe, sondern dafür dass ich arbeite, auch noch weniger Geld als andere übrig habe. Das heißt, ich hole mir lieber einen Platz im Wohnheim (schnappe anderen, die ihn also wirklich brauchen weg), erhöhe dadurch meine Chance auf Bafög, bekomme dann vielleicht Bafög und dann gleich noch viel mehr (Wohnheim), erspare mir damit dann vielleicht was bei den 1000 Euro (ach ne, bekomme ich dann ja eh wegen Wohnsitz in Hamburg zurück) und arbeite nicht mehr, womit ich usnere Wirtschaft schön unterstütze. Super, super, super. Her mit der neuen Ordnung… Gna

Re: Studiengebuehren in Hamburg ? 2002-02-01 12:10
Christoph
Das ist eine wirklich gute Schilderung der möglichen
Auswirkungen. Schick das mal an
praesident@uni-hamburg.de oder so!

Re: Studiengebuehren in Hamburg ? 2002-02-01 21:03
Faleiro
Hmm. Das würde für mich als arbeitender Stundent aus Niedersachsen in der Zusammenfassung bedeuten, […]

? What's your point? Daß es Sozialschmarotzer gibt?

Übrigens sollte meiner Meinung nach nutzen, was ihm an Angeboten offensteht. Wenn die von dir scherzhaft aufgelisteten Optionen wirklich bestehen und dir unter dem Strich Vorteile bringen würden, dann los! Hat keiner was dagegen.

Re: Studiengebuehren in Hamburg ? 2002-02-01 22:38
TriPhoenix
Ich würde mal sagen, prinzipiell sind Studiengebühren nicht nu schlecht…wenn die Uni es braucht, ok. Aber dass nicht-hamburger zahlen und die anderen nicht, und das gleich 1000 €, das kann nicht sein. Wnen snun heißen würde, pro Person 333 € was nach meiner rechnung für die Uni ca. dasselbe bedeuten würde, ok, wenns sien muss ja. Aber nicht diese Selektion

Re: Studiengebuehren in Hamburg ? 2002-02-02 08:51
Popcorn
enn die von dir scherzhaft aufgelisteten Optionen wirklich bestehen und dir unter dem Strich Vorteile bringen würden, dann los! Hat keiner was dagegen.
Also ich denke schon, dass es da eine ganze menge Leute gibt, die da etwas gegen haben. Denn es gibt sicher Leute, die haben es wirklich notwendig und bekommen ein Studium nicht anders hin. Da sollte dann schon jeder ein bißchen Verantwortung übernehmen.


Re: Studiengebuehren in Hamburg ? 2002-02-02 09:54
Christoph
Genau!
Und außerdem: Das Beste an der Sache ist doch, dass ja
erstmal geklärt werden muss, dass dieses Geld auch die Uni
bekäme! Keiner hindert die Stadt daran, dass Geld was
weiß ich wofür auszugeben. Also ich bin froh, dass in
der Zeitung wenigstens gesagt wurde: "Interessant, aber
da muss noch dran gearbeitet werden"

Re: Studiengebuehren in Hamburg ? 2002-02-02 11:48
Faleiro
Och Leute, nu mal nich die soziale Verantwortung vorschützen. Was angeboten wird, kann und soll man auch nutzen. Dafür ist es da. (Ich spreche ja nicht davon, z.B. aus Geiz als Millionär in die spendenfinanzierte Suppenküche für Obdachlose zu gehen.)
Wenn die Stadt das Mittagessen in der Mensa unterstützt, bezahlt das letztlich der Steuerzahler. Soll ich nun freiwillig den teureren Preis zahlen, weil ich es mir leisten kann?

Man muß ausschöpfen, was das System anbietet. Sonst tut es ein anderer. Das schließt moralische Grundsätze nicht aus.

Wer z.B. gerade eben so einen Anspruch auf 80 DM Bafög / Monat hat, wäre dumm, wenn er das aus falsch verstandenem sozialem Gerechtigkeitsbewußtsein ausschlägt, weil er meint, er könne auch so gut leben. Die Berechnungsgrundlagen sind nie perfekt, mal wird man bevorzugt, dann wieder übervorteilt.

Es ist ja nicht so, daß das eingesparte Geld unter den "wirklich Bedürftigen" aufgeteilt würde…

Grundsätzlich bin ich aber natürlich auch gegen diese Pläne, da wird doch nix gutes im Schillde geführt…


Re: Studiengebuehren in Hamburg ? 2002-02-02 12:18
Popcorn
Was angeboten wird, kann und soll man auch nutzen. Dafür ist es da.
Ja und Bafög ist doch, so weit ich es verstanden habe, nicht für alle Studenten gedacht, sondern für diejenigen, welche es wirklich brauchen. Wer also 'ne Job hat und das Geld reicht, der soll auch dabei bleiben und nicht aufhören, bloß weil er dann Bafög bekommen kann.

Wenn die Stadt das Mittagessen in der Mensa unterstützt, bezahlt das letztlich der Steuerzahler. Soll ich nun freiwillig den teureren Preis zahlen, weil ich es mir leisten kann?
Nö, das ist ja auch in Ordnung. Das Mensa Essen ist für alle Stundeten gedacht. Ist ja normal. Die Kantine in einem normalen Betrieb ist halt auch günstiger, als wenn man in der Mittagspause um die Ecke zum Italiener geht. Und der Zuschuß hier ist von Anfang an auf die Masse aller Stundenten ausgelegt.

Man muß ausschöpfen, was das System anbietet. Sonst tut es ein anderer.
Genau das ist eines der ganz großen Probleme in Deutschland. Man traut sich ja schon nichts Gutes für die Menschen vorzuschlagen, weil es inzwischen so viele gibt, die denken "ausschöpfen, ausschöpfen, ausschöpfen…". Ich meine, geht jemand zu seinen Freunden und lässt sich den ganzen Tag helfen, weil sie es umsonst tun? Nein, man nimmt es nur in Anspruch, wenn man es wirklich braucht. Und so und nicht anders muss es auch bei allgemeinen Leistungen sein, wenn es funktionieren soll.

Wer z.B. gerade eben so einen Anspruch auf 80 DM Bafög / Monat hat, wäre dumm, wenn er das aus falsch verstandenem sozialem Gerechtigkeitsbewußtsein ausschlägt, weil er meint, er könne auch so gut leben. Die Berechnungsgrundlagen sind nie perfekt, mal wird man bevorzugt, dann wieder übervorteilt.
Tja, wenn Du das schon so siehst, verstehe ich es erstrecht nicht. Wenn jemand die 80 DM bekommt, tut es ein anderer mit Sicherheit nicht mehr. Sicher, nach Deinem Model ist es eh jemand, der es auch nicht notwendig hat, aber gerade da ist ja das Problem. Unter der Voraussetzung kann es nichts werden.

Es ist ja nicht so, daß das eingesparte Geld unter den "wirklich Bedürftigen" aufgeteilt würde…
Richtig, weil es immer wieder Leute in Anspruch nehmen, die dieses gar nicht tun bräuchten. "Nee, wieso soll ich denn Arbeiten, bekomme doch Sozialhilfe. Kann man in Anspruchnehmen, also soll man es auch." Das ist dann der nächste Schritt? Oder findest Du nicht, dass es doch schon recht nahe beieinander steht?



Re: Studiengebuehren in Hamburg ? 2002-02-02 13:10
Christoph
ich kann letzterem wirklich nur zustimmen!
Es funktioniert einfach nicht, wenn jeder immer nur
für sich selbst sorgt. An Beispielen im kleinen sieht man
das sicher ganz einfach. Und ich sehe keinen Grund, warum
das in der Masse anders sein soll!

Re: Studiengebuehren in Hamburg ? 2002-02-02 13:59
Princesa
Ich finde ihr seid nah dran am Thema vorbei zu reden! Hier geht es um Bildung und nicht um moralische Konflikte. Beim Bafög geht es auch nicht nur darum seinen "Lebensstandart" zu erhalten sondern eher darum vernünftig studieren zu können (bzw. mittlerweile dürfen). Arbeiten kann man sicherlich, aber darunter würde definitiv die Leistung der Studenten leiden.

Re: Studiengebuehren in Hamburg ? 2002-02-02 14:10
Christoph
Ich finde ihr seid nah dran am Thema vorbei zu reden! Hier geht es um Bildung und nicht um moralische Konflikte.

Es geht uns ja auch darum, dass die Idee unseres Präsidenten
sehr wahrscheinlich unter anderem die Auswirkungen haben
wird, über die wir jetzt reden. Nämlich dass die Leute,
die jetzt durch Arbeit und bei ihren Eltern leben, quasi
gezwungen werden, den wirklich Bedürftigen Dinge wie
Wohnplätze und BAFöG wegzunehmen, um nicht selber große
Nachteile zu haben, während es zur Zeit noch ausgewogen ist.
Das heißt, dass es nicht nur für einige Studenten schwieriger
wird, sondern auch, dass gleich die ganze Gesellschaft unter
den Folgen mitleiden muss.

Re: Studiengebuehren in Hamburg ? 2002-02-02 21:53
Faleiro
Ja und Bafög ist doch, so weit ich es verstanden habe, nicht für alle Studenten gedacht, sondern für diejenigen, welche es wirklich brauchen. Wer also 'ne Job hat und das Geld reicht, der soll auch dabei bleiben und nicht aufhören, bloß weil er dann Bafög bekommen kann.
Nee, Bafög ist für die gedacht, die es aufgrund einer Berechnung zugeteilt bekommen, in abgestufter Höhe. Das ist ein großer Unterschied.

Aufhören mit dem Job wäre (DEINER Logik nach??) übrigens vielleicht gar nicht so schlecht, sonst nimmt man jemand anderem nämlich die Arbeit weg, was nebenbei evtl. wesentlich mehr wert ist als ein paar Hundert Mark.

(Perfekt kenne ich das System nicht, ich bekomme ja nix. Ich glaube, mir entgehen daher einige Punkte der Argumentation. Bekommt man weniger Bafög, wenn man arbeitet?)
Nö, das ist ja auch in Ordnung. Das Mensa Essen ist für alle Stundeten gedacht. Ist ja normal. Die Kantine in einem normalen Betrieb ist halt auch günstiger, als wenn man in der Mittagspause um die Ecke zum Italiener geht.
Und wenn du die Unterstützung (ich glaube 1,60 DM / Mahlzeit) in Anspruch nimmst, bekommt "ein anderer" dieses Geld "mit Sicherheit nicht mehr" (wie du schriebst, siehe unten). Ist die selbe Logik. Nur darf diesen Zuschuß jeder Student in Anspruch nehmen, was es in deinen Augen offenbar "normalisiert". Ist aber eine Förderung der gleichen Art wie Bafög.
Und der Zuschuß hier ist von Anfang an auf die Masse aller Stundenten ausgelegt.
Der Zuschuß namens "Bafög" ist von vornherein für *all* jene Studenten ausgelegt, die rechnerisch ins Schema passen; denen von familiärer Seite und wasweißich in welcher Hinsicht noch weniger Geld zur Verfügung steht als irgendein weiser Mensch mal als "zum Leben nötig" errechnet hat.

Es ist kein armer Witwen- und Waisenfonds, den man als gewissenloser Mensch "ausnimmt", sondern ein normaler Teil der Zuschüsse des Staates, wie auch das gesamte Sozialsystem.
Wer z.B. gerade eben so einen Anspruch auf 80 DM Bafög / Monat hat, wäre dumm, wenn er das aus falsch verstandenem sozialem Gerechtigkeitsbewußtsein ausschlägt, weil er meint, er könne auch so gut leben. Die Berechnungsgrundlagen sind nie perfekt, mal wird man bevorzugt, dann wieder übervorteilt.
Tja, wenn Du das schon so siehst, verstehe ich es erstrecht nicht. Wenn jemand die 80 DM bekommt, tut es ein anderer mit Sicherheit nicht mehr. Sicher, nach Deinem Model ist es eh jemand, der es auch nicht notwendig hat, aber gerade da ist ja das Problem. Unter der Voraussetzung kann es nichts werden.
Es ist ja nicht so, daß das eingesparte Geld unter den "wirklich Bedürftigen" aufgeteilt würde…
Richtig, weil es immer wieder Leute in Anspruch nehmen, die dieses gar nicht tun bräuchten. "Nee, wieso soll ich denn Arbeiten, bekomme doch Sozialhilfe. Kann man in Anspruchnehmen, also soll man es auch." Das ist dann der nächste Schritt? Oder findest Du nicht, dass es doch schon recht nahe beieinander steht?
Nein, das finde ich definitiv nicht. Bafög ist dazu gedacht, das Studium zu ermöglichen / vereinfachen / dazu zu ermutigen. Keiner sollte sich schuldig fühlen, wenn er dazu noch ein Auto besitzt oder eine Flatrate oder einen P4-1700 (sowas von unnötig :-))

Es ist KEINE Sozialhilfe.

Über diese Themen kann man ewig diskutieren. :-) Ich bin auch nicht so bretthart, daß ich überall nur Vorteilen und Vergünstigungen hinterhechele :-), aber wenn ich Bafög bekommen könnte, würde ich es beantragen. Meine Eltern habe auch nie das Kindergeld abgelehnt. Hätten sie das tun sollen, weil sie auch so schon genug Geld zum Leben hatten?

(Princesa hat schon recht, um solche Themen ging es eigentlich nicht im Topic. :-)


Re: Studiengebuehren in Hamburg ? 2002-02-13 09:21
Anonymer User
Genau das ist eines der ganz großen Probleme in Deutschland. Man traut sich ja schon nichts Gutes für die Menschen vorzuschlagen, weil es inzwischen so viele gibt, die denken "ausschöpfen, ausschöpfen, ausschöpfen…".
[…]
Richtig, weil es immer wieder Leute in Anspruch nehmen, die dieses gar nicht tun bräuchten. "Nee, wieso soll ich denn Arbeiten, bekomme doch Sozialhilfe.
Dazu muss ich doch ein paar Dinge anmerken.
1. Die Pisa-Studie hat gezeigt: Das deutsche Bildungssystem ist eines der unsozialsten (noch vor dem der USA, die ja wirklich nicht für ihr ausgefeieltes Sozialsystem bekannt ist). Der Anteil an Studenten aus ärmeren Schichten in D. ist a) stark unterrepräsentiert b) rückläufig. Das hier einige gern bereit sind, Studiengebühren zu zahlen passt gut ins Bild - klar das sind die, die sich soetwas leisten können.

2. Die Schere zwischen Arm und Reich klappt nicht nur in Deutschland immer weiter auseinander sondern auch international und in den viel gepriesenen USA. Es kann bei der Diskussion von Sozialleistungen nicht darum gehen ob dieses "ungerechterweise" von einigen Missbraucht wird (wie immer wieder Medienwirksam angeprangert) sondern nur darum welche Gesellschafftlichen auswirken ein System hat bzw. das nichtvorhandensein eines Systems hat.

Zum Thema Sozialhilfe nebenbei bemerkt: Die Disskusion um die Arbeitslosen die nicht arbeiten wollen ist in erster Line eine Kriegserklärung gegen diese. Sämtliche Arbeitslose die ich so kenne wollen arbeiten und leiden mehr oder weniger unter ihrer Arbeitslosigkeit. Unser neuer Senat ist übrigens dabei verpflichtende "gemeinnützige Arbeit" für Sozialhilfeempfänger Einzuführen. Stundenlohn: 0,51 Euro. Das ist in meinen Augen nicht nur menschenunwürdige Zwangsarbeit (leben wir den im Mittelalter?) sondern wird sich auch negativ auf die Löhne arbeitender Menschen, vorallem in ohnehin schon schlecht bezahlten Bereichen, auswirken.

O.K. das war jetzt etwas Offtopic aber bei den üblichen "Sozialschmarotzerargumenten" dreht sich mir immer der Magen um.

Zurück zum eigentlichen Thema:

Was sind den Studenten die BaFÖG missbrauchen?

Für Bafög muss man ab dem 4.Semester regelmäßig Leistungsnachweise vorlegen und wird ohnehin nur eine Zeit knapp über der Regelstudienzeit gefördert. Die meißten Studenten (grade auch in Informatik brauchen länger - auch die "fleißigen").

Was kostet eine Langzeitstudent der keine Veranstalltungen besucht die Uni-Hamburg?

Diese Frage ist etwas komplexer und hier muß man was über die Struktur der Univerwaltung wissen. Dem Fachbereich kosten so ein Student quasi niX erbringt sogar noch geld ins Haus, da ein Teil des Haushaltes über den Verteilungsschlüssel studentenanzahlen berechnet wird. Jedenfalls werden die Fachbereiche weniger Geld erhalten wenn diese Studenten aus dem Studium raus sind. (Man könnte natürlich das Finanzierungssystem ändern aber selbst dann verursachen "Langzeitstudenten" wohl kaum kosten.

Das einzige was man Studenten vorwerfen kann ist:
Sie nehmen Arbeitslosen die Arbeitsplätze weg. Arbeitgeber stellen nämlich viel lieber Studenten als irgenwelche anderen Leute ein wegen der mit dem studentischen Status verbundenen niedrigeren Sozialausgaben. Aber ob man dieses Problem mit Studiengebühren lösen kann/will?

P.S.: Der Sinn des Hamburger Modells ist grade, dass sich nicht-Hamburger Studenten in Hamburg Wohnhaftig melden. Dann erhält Hamburg über Landerfinanzausgleich zusätzliche Mittel. (Die natürlich woanders fehlen). Natürlich ist dieses Model Türöfnner für weitere Studiengebühren. Und diese werden falls sich nicht bald eine breite Gegenbewgung formiert (und das sieht derzeit noch nicht so aus) auch kommen und wir werden das auch noch erleben. Unsere Jetzige Bundesregierung hatte im Wahlprogram übrigens das grundsätliche verhindern von Studiengebühren…

cu
r-hold

Re: Studiengebuehren in Hamburg ? 2002-02-13 10:09
Popcorn
1. Die Pisa-Studie hat gezeigt: Das deutsche Bildungssystem ist eines der unsozialsten (noch vor dem der USA, die ja wirklich nicht für ihr ausgefeieltes Sozialsystem bekannt ist). Der Anteil an Studenten aus ärmeren Schichten in D. ist a) stark unterrepräsentiert b) rückläufig. Das hier einige gern bereit sind, Studiengebühren zu zahlen passt gut ins Bild - klar das sind die, die sich soetwas leisten können.
Das liegt meiner Meinung nach aber in erster Linie an der Bildung ganz bestimmter Gruppenbilder. In Stadteilen wie z. B. Wilhelmsburg haben sich viele Menschen zusammengefunden, die Berufe mittlerer bis niedriger Einkommensstufen nachgehen. Es ist überall auf der Welt zu sehen, dass der Großteil der Kinder "gleichwertige" Berufe wie die Eltern annehmen. Verstärkend kommt dann noch die Wirkung untereinander hinzu. Der Großteil des Freundeskreises will dann halt "nur" KFZ-Mechaniker werden oder etwas dergleichen. Schon da werden dann die Prioritäten weniger auf die Bildung gesetzt. Was ja leider kein Cliche ist, ist dass in einige Kreisen halt "cool", "immer auf Party", vor etwas wie "Bildung" kommt. Ganz im Gegensatz halt zu den wohlhabenderen Kreisen. Dort ist man häufig halt dann "in", wenn man ein höheres Maß an Bildung vorweisen kann. Bei den meisten Menschen ebenfalls wieder - zumindest Unterbewußt - der Drang danach, seinen Eltern gerecht zu werden, die hier in der Regel "höheren" Berufen nachgehen und dann auch wieder die Wirkung der jugendlichen untereinander. Die Probleme sind meiner Meinung nach nicht im Sozialsystem zu suchen. Es ist mehr ein kulturelles Problem. Sicherlich gibt es auch genügend Leute, bei denen es am Geld scheitert, aber ich vermute den Haupteil des Problems mehr bei einer "Prägung" durch das Umfeld.

2. Die Schere zwischen Arm und Reich klappt nicht nur in Deutschland immer weiter auseinander sondern auch international und in den viel gepriesenen USA. Es kann bei der Diskussion von Sozialleistungen nicht darum gehen ob dieses "ungerechterweise" von einigen Missbraucht wird (wie immer wieder Medienwirksam angeprangert) sondern nur darum welche Gesellschafftlichen auswirken ein System hat bzw. das nichtvorhandensein eines Systems hat.
Ganz im Gegenteil! Es muss bei der Diskussion um Sozialleistungen sogar ganz besonders darum gehen, dass diese nicht "ungerecht" verteilt werden. Je mehr es gesichert ist, dass die Leistungen die richtigen Personen erreichen, desto effektiver ist die Hilfe. Die letzte Entscheidung liegt dann häufig sowieso bei den Arbeits- und Sozialämtern. Und diese machen nach meinen Erfahrungen ihre Arbeit schon ganz gut, was die Unterscheidung zwischen notwendig und nicht notwendig anbelangt, sofern sie halt nicht hereingelegt werden.

Zum Thema Sozialhilfe nebenbei bemerkt: Die Disskusion um die Arbeitslosen die nicht arbeiten wollen ist in erster Line eine Kriegserklärung gegen diese. Sämtliche Arbeitslose die ich so kenne wollen arbeiten und leiden mehr oder weniger unter ihrer Arbeitslosigkeit. Unser neuer Senat ist übrigens dabei verpflichtende "gemeinnützige Arbeit" für Sozialhilfeempfänger Einzuführen. Stundenlohn: 0,51 Euro. Das ist in meinen Augen nicht nur menschenunwürdige Zwangsarbeit (leben wir den im Mittelalter?) sondern wird sich auch negativ auf die Löhne arbeitender Menschen, vorallem in ohnehin schon schlecht bezahlten Bereichen, auswirken.
Das Problem sind die Langzeitarbeitslosen. Wer zwei Jahre lang arbeitslos ist, macht schon etwas falsch. In zwei Jahren kann wirklich so gut wie jeder der will, einen Job kriegen. Es sei denn natürlich, es muss unbedingt der "Bio-Chemie-Mechaniker" sein. Wenn diese Personen dann von der Allgemeinheit leben, ist es doch nur richtig, dass sie auch etwas für die Allgemeinheit tun. Einige wird es hoffentlich abschreckend und dazu bringen, auch mal Berufe zu ergreifen, die sie nicht so prima finden. Und was mit den Druck auf den Gehältern anbelangt, muss ich Dir recht geben. Zumindest wenn viele diesen Zwangsmaßnahmen nachkommen müssen. Aber wenn es so viele sind, entlastet das schon mal die Sozialkassen, welches auch auf den Staat, die Bürger zurückfallen wird.

Dem Fachbereich kosten so ein Student quasi niX erbringt sogar noch geld ins Haus, da ein Teil des Haushaltes über den Verteilungsschlüssel studentenanzahlen berechnet wird. Jedenfalls werden die Fachbereiche weniger Geld erhalten wenn diese Studenten aus dem Studium raus sind. (Man könnte natürlich das Finanzierungssystem ändern aber selbst dann verursachen "Langzeitstudenten" wohl kaum kosten.

Das einzige was man Studenten vorwerfen kann ist:
Sie nehmen Arbeitslosen die Arbeitsplätze weg. Arbeitgeber stellen nämlich viel lieber Studenten als irgenwelche anderen Leute ein wegen der mit dem studentischen Status verbundenen niedrigeren Sozialausgaben. Aber ob man dieses Problem mit Studiengebühren lösen kann/will?
Das machst Du Dir nun aber ein wenig einfach. Sicherlich, die Vergünstigungen die der Staat in Bezug auf Mensa / Fahrkosten / etc… trägt sind nicht wirklich schlimm. Aber es sind unglaubliche Beträge die durch fehlende Arbeitskraft verloren gehen. Sicher wird es auch leider wieder einige wenige fleißige, ungerechtfertig treffen, aber nur weil es diesen Misstand an sich nicht gibt. Gehst Du davon aus, dass auch nur 10% der Studenten wirklich das Adjektiv fleißig verdienen? Kindergarten/Schulzeit ist vorbei. Trotzdem wird noch mit einer 30 Stundenwoche und "och neee, heute tue ich nix" geliebtäugelt. Wenn man um zwölf Uhr Uni hat, heißt es nicht "oh gut, dann kann ich vorher ja noch vier Stunden lernen", sonder aller Regel nach "geil, dann kann ich am Abend davor ja noch auf die Piste gehen und am nächsten Tag ausschlafen". Das Verhalten ist einfach nicht angemessen, weil bei dem Großteil einfach das Bewußtsein fehlt, dass die Uni zur Arbeitswelt und nicht mehr zur Schule für Kinder gehört.

P.S.: Der Sinn des Hamburger Modells ist grade, dass sich nicht-Hamburger Studenten in Hamburg Wohnhaftig melden. Dann erhält Hamburg über Landerfinanzausgleich zusätzliche Mittel. (Die natürlich woanders fehlen). Natürlich ist dieses Model Türöfnner für weitere Studiengebühren. Und diese werden falls sich nicht bald eine breite Gegenbewgung formiert (und das sieht derzeit noch nicht so aus) auch kommen und wir werden das auch noch erleben. Unsere Jetzige Bundesregierung hatte im Wahlprogram übrigens das grundsätliche verhindern von Studiengebühren…
Ach unsere SPD Regierung… Darüber verliere ich eh kein Wort mehr. Eigentlich müssten Studiengebühren aber schon ganz gut in Deinen Sinn (gerade zum Thema Arm und Reich) passen. Die "reichen" können es sich sowieso leisten und angemessene Studiengebühren für "Überzieher", die vielleicht eher so 300, als 1000 Euro pro Semester umfassen sind schon drin. (Überzieht also jemand auf sechs Semester und bezahlt zwei Mal 600 Euro, sind das 100 Euro pro Semester insgesamt…) Die ärmeren sollen und können dann auch Unterstützung bekommen. Und dass dann ruhig auch von ihren lokalen Ämtern, so dass es nicht zwangsweise Hamburg zur Last fällt.
cu
r-hold

Re: Studiengebuehren in Hamburg ? 2002-02-15 10:49
Anonymer User
1. Die Pisa-Studie hat gezeigt: Das deutsche Bildungssystem ist eines der unsozialsten.
Das liegt meiner Meinung nach aber in erster Linie an der Bildung ganz bestimmter Gruppenbilder. In Stadteilen wie z.B. Wilhelmsburg haben sich viele Menschen zusammengefunden, die Berufe mittlerer bis niedriger Einkommensstufen nachgehen.
Von "zusammengefunden" kann wohl kaum die Rede sein. Hingetrieben o.ä. trifft es besser. Wenn ein armes Viertel wie z.B. das Schanzenviertel mal kulturell oder sonstwie attraktiv wird kommen ganz schnell reichere Schichten, die Mieten steigen, die traditionell dort ansäßigen werden verdrängt. Das ganze geschieht unter dem Stichwort Aufwertung subventioniert von Politik und Wirtschaft. Um mal wieder Offtopic zu sein. Aber bei einem derartig beschönigten Begriff kann ich mir einen Kommentar nicht verkneifen.

Es ist überall auf der Welt zu sehen, dass der Großteil der Kinder "gleichwertige" Berufe wie die Eltern annehmen. Verstärkend kommt dann noch die Wirkung untereinander hinzu. Der Großteil des Freundeskreises will dann halt "nur" KFZ-Mechaniker werden oder etwas dergleichen. Schon da werden dann die Prioritäten weniger auf die Bildung gesetzt. […] Es ist mehr ein kulturelles Problem. Sicherlich gibt es auch genügend Leute, bei denen es am Geld scheitert, aber ich vermute den Haupteil des Problems mehr bei einer "Prägung" durch das Umfeld.
1. Das wäre eigentlich ein Argument für eine ganztags Gesamtschule.
2. Sich auf den Mythos "da kann man sowieso niX machen, das ist halt (kulturel) so" zurückziehen halte ich für eine etwas bequeme Antwort. Sicherlich gibt es viele, wie von dir geschildert, ungünstige Faktoren. Die gibt es in anderen Ländern auch. Als in den 70er Jahren eine offensive soziale Bildungsoffensive betrieben wurde, nahm die Beteilung finanziell schwächerer Schichten am höheren Bildungswesen drastisch zu. Die Entwicklung ist seitdem wieder rückläufig.Vielleicht sollte man sich in diesem Zusammenhang auch mal die Frage stellen welche Werte unser Konsumsystem denn eigentlich vermittelt, aber ich schweife schon wieder ab. Bildung ist derzeit kaum der Wert auf dem sich unsere Gesellschaft gründet.

[..]Ganz im Gegenteil! Es muss bei der Diskussion um Sozialleistungen sogar ganz besonders darum gehen, dass diese nicht "ungerecht" verteilt werden.
Da wußt` ich jetzt erstmal gerne was in deinen Augen gerecht ist und was nicht…

Das Problem sind die Langzeitarbeitslosen. Wer zwei Jahre lang arbeitslos ist, macht schon etwas falsch. In zwei Jahren kann wirklich so gut wie jeder der will, einen Job kriegen.
Also, wir haben Bundesländer mit 25% Arbeitslosigkeit. In einigen Regionen liegt die Quote sogar noch deutlich höher.

Das machst Du Dir nun aber ein wenig einfach. Sicherlich, die Vergünstigungen die der Staat in Bezug auf Mensa / Fahrkosten / etc… trägt sind nicht wirklich schlimm. Aber es sind unglaubliche Beträge die durch fehlende Arbeitskraft verloren gehen.
1. Wie war das doch gleich mit den Arbeitslosen?
2. Es gibt durchaus noch andere Stellen wo es Geld zu holen gäbe, grade angesichts des auseinanderklaffens der Schere zwischen Arm und Reich.
3. Bei deutlich steigender Rüstungsetats darf man schon sagen, dass die unterfinanzierung des Bildungssektors, nicht Sachzwang durch knappe Kassen sondern politische Entscheidung ist.
Sicher wird es auch leider wieder einige wenige fleißige, ungerechtfertig treffen, aber nur weil es diesen Misstand an sich nicht gibt. Gehst Du davon aus, dass auch nur 10% der Studenten wirklich das Adjektiv fleißig verdienen? Kindergarten/Schulzeit ist vorbei. Trotzdem wird noch mit einer 30 Stundenwoche und "och neee, heute tue ich nix" geliebtäugelt. Wenn man um zwölf Uhr Uni hat, heißt es nicht "oh gut, dann kann ich vorher ja noch vier Stunden lernen", sonder aller Regel nach "geil, dann kann ich am Abend davor ja noch auf die Piste gehen und am nächsten Tag ausschlafen". Das Verhalten ist einfach nicht angemessen, weil bei dem Großteil einfach das Bewußtsein fehlt, dass die Uni zur Arbeitswelt und nicht mehr zur Schule für Kinder gehört.
1. Ja, ich gehe davon aus das es mehr als 10% "fleißige" Studenten gibt.
2. Ich finde es auch legetim, wenn neben Uni/Arbeiten noch andere Interessen bestehen. Allerdings stimme ich dir insofern zu das Studieren nichts ist was man mal ebenso nebenbei "hinrotzen" kann oder sollte.
3. Die "Partystudenten" nehmen nach dem 1. Semester doch irgendwie deutlich ab, gleichzeitig ist das 1. Semester jenes in welchem die Studierenden noch am fleißigsten und motiviertesten sind. Die Probleme liegen also vielleicht gar nicht so sehr bei den Studenten sondern in einem frustrierenden Unibetrieb.
3. Ich finde nicht das man Uni/Arbeit über alles stellen muss und zu den "fleißigen" gehören muss um sein Diplom zu ereichen. Es sollte genügen sein Studium ernsthaft zu betreiben. Den "klische Dauerstudenten" der in der Tat eine absolute Minderheit darstellt, wird man durch Zwangsmaßnahmen kaum schrecken, sondern nur dahin führen das nach der Hälfte das Studium geschmissen wird ohne das irgendetwas dabei rausgekommen ist.
4. Uni gehört (noch) nicht zur "Arbeitswelt", sondern zur "Bildungswelt" erwachsener Menschen. Meiner Meinung sollte das auch so bleiben, aber diese Meinung ist politisch natürlich nicht grade gefragt. Uni hat eben nicht nur die Funktion berufsausbildend zu sein, sondern hat weitere gesellschaftliche Funktionen - Aber das ist eine andere Disskussion.

Die ärmeren sollen und können dann auch Unterstützung bekommen. Und dass dann ruhig auch von ihren lokalen Ämtern, so dass es nicht zwangsweise Hamburg zur Last fällt.
1. Da sehe ich eher schwarz bei dem allgemeinen Trend Sozialleistungen ab zu bauen. Egal ob unter CDU oder SPD
2. Insegesammt wird das Studium wenn der Staat entscheidet wer wie lange studiert und wer nicht wohl nach rein ökonomischen Gesichtspunkten gestalltet werden müssen. Aber Ökonomie ist bei weitem nicht die ganze Wahrheit.

Ich denke eins hat diese Argumentation, in der ich immer wieder Abschweifen musste gezeigt: Bildungspolitik kann nicht isoliert betrachtet werden.

Gruß
r-hold