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Uniweite Vollversammlung!

Uniweite Vollversammlung! 2006-11-07 21:00
Aventurin
Und schon wieder ein Termin:

Am Donnerstag (16.11.)um 14.00 Uhr soll (voraussichtlich) eine VV im Audi stattfinden. Der AStA lädt nicht dazu ein, aber die offene Gruppe sowie die FSRK. Hierfür werden zum einen noch Unterschriften benötigt (so um die 1000 - bitte an die FSRe wenden oder hier ausdrucken: http://www.gebuehrenboykott.de/files/vvliste.pdf), zum anderen müssen viele, viele Studierende anwesend sein, damit die Versammlung "rechtens" und die Finanzierung des Boykotts gesichert ist.

Hauptthemen: wie gesagt, der Boykott und Stine

(edit fal: Topictitel)

Re: Uniweite Vollversammlung! 2006-11-07 21:08
tilo
Das Desaster mit dem technokratischen Gängelungssystem „STiNE“ hat deutlich gezeigt, daß das
Konzept der Hochschule als Untertanenfabrik in eine Sackgasse führt.

Entweder ich hab was verpasst, oder ich verstehe diese Aussage nicht - ausschließen möchte ich beides nicht.
Wie leitet man von STiNE denn die Uni als "Untertanenfabrik" ab?

Re: Uniweite Vollversammlung! 2006-11-07 21:15
Aventurin
*g* ich habs nicht geschrieben…
… mit "Untertanenfabrik" ist, denke ich, gemeint, dass durch Einrichtungen wie StiNe, verbunden mit all den anderen Reformergebnissen wie BA/MA, Studiengebühren usw die Studierenden in Abhängigkeit des Ganzen gezwungen werden - selbstbestimmtes Studieren geht flöten, wenn einem vorgeschrieben wird, was man besuchen darf und was nicht und wie lange, bzw wie kurz man studieren soll etc…


Re: Uniweite Vollversammlung! 2006-11-07 21:23
bono
Das sagt unsere Satzung der Studierendenschaft:

IV. Versammlung und Urabstimmung der Studierenden

Artikel 22
Die Versammlung der Studierenden beschließt
1. über Anträge an das Studierendenparlament
2. über die Durchführung einer Urabstimmung.

Artikel 23
Die Versammlung wird von der Präsidentin bzw. dem Präsidenten des Studierendenparlaments auf schriftliches Verlangen von mindestens einem Vierzigstel der Studierendenschaft, auf Verlangen des Studierendenparlaments oder auf Wunsch der Universitätspräsidentin bzw. des Universitätspräsidenten einberufen. Die Einberufung muß unverzüglich, spätestens am 7. Tage nach dem Eingang des Antrages erfolgen. Ort und Zeit der Versammlung sind mindestens 7 Tage vorher öffentlich bekanntzugeben. In dringenden Fällen erfolgt die Einberufung mit kürzerer Frist, mindestens jedoch 24 Stunden vorher.

Artikel 24
Die Versammlung ist beschlußfähig, wenn mindestens ein Zwanzigstel der Studierendenschaft anwesend ist. Die Beschlüsse werden mit der Mehrheit der abgegebenen Stimmen gefaßt.

Artikel 25
(1) Aufgrund eines Beschlusses der Versammlung der Studierenden oder aufgrund eines Beschlusses des Studierendenparlaments, der mit Zweidrittelmehrheit gefaßt wird, führt das Präsidium des Studierendenparlaments eine Urabstimmung durch.
(2) Ein in Urabstimmung gefaßter Beschluß ist wirksam, wenn sich innerhalb von drei aufeinanderfolgenden Vorlesungstagen ein Zwanzigstel der Studierenden an der Abstimmung beteiligt und sich die Mehrheit der abgegebenen Stimmen für ihn ausspricht.

Was bedeutet das also konkret? Der AStA hat nichts mit einer VV am Hut, das macht das SP-Präsidium. Eine VV ist erst mit ca. 2000 Leuten beschlussfähig. Eine VV kann nicht über einen Boykott abstimmen, sondern nur über einen Antrag aus dem SP (liegt nicht vor) oder eine Urabstimmung (ist nicht das Thema).

Re: Uniweite Vollversammlung! 2006-11-07 21:28
tilo
Ich meinte auch nicht direkt dich - eher die Leute, die meinen, diese Aussage in ihrem Sinn verstanden zu haben ;-)
Ich persönlich - ja, da könnte man seitenlange Diskussionen drüber führen - finde gewisse Richtlinien ganz ok. Dass man nicht 20 Jahre studiert, das sollte im eigenen Interesse liegen, STiNE finde ich von der Idee her gut, leider war es bei der Bereitstellung noch nicht ausgereift, da haben die kommenden Semester hoffentlich mehr Glück. Zu viele Einschränkungen sollte es natürlich nicht geben, ich fühle mich im Moment aber nicht sonderlich bedrängt.
Soviel dazu von mir :-)

Re: Uniweite Vollversammlung! 2006-11-07 21:35
Faleiro
Eine VV kann nicht über einen Boykott abstimmen, sondern nur über einen Antrag aus dem SP (liegt nicht vor)
"Antrag an das SP", oder? Das ists wohl, was auch gemeint ist.

Re: Uniweite Vollversammlung! 2006-11-07 21:41
bono
Danke für die Korrektur, da sehe ich aber noch keinen Antrag. Der müsste schließlich mit der Unterschriftenliste veröffentlich werden, um eine Grundlage zu schaffen. Eigentlich müsste es so laufen, dass ein Antrag an das StuPa geht, der das StuPa auffordert, den Boykott zu beschließen. Das ist aber nicht der Fall. Es soll der Boykott beschlossen werden, wie auch eine Finanzierung des Boykotts von Seiten des AStA. Wäre das SP-Präsidium konsequent, könnte es keine VV geben, da die Grundlage für eine VV fehlt.

Re: Uniweite Vollversammlung! 2006-11-07 21:54
Faleiro
Verstehe ich nicht. Kann nicht eine beliebige Gruppierung ausreichend Unterschriften sammeln, um (selbst) eine VV einzuberufen?

Und dann bei ausreichender Teilnahme (sowie einem positiven Abstimmungsergebnis) im Namen aller Studierenden StuPa/AStA zu einer bestimmten Handlung auffordern?

So hatte ich das zumindest das letzte Mal verstanden.

Das Thema schon hier draufzudrucken, ist doch ueberfluessig, wenn eh eine VV einberufen wird (auf der dann alle sind, der Theorie nach).

Re: Uniweite Vollversammlung! 2006-11-07 22:02
Aventurin
Wäre das SP-Präsidium konsequent, könnte es keine VV geben, da die Grundlage für eine VV fehlt.

Lese ich hier nicht so heraus:
Die Versammlung wird von der Präsidentin bzw. dem Präsidenten des Studierendenparlaments auf schriftliches Verlangen von mindestens einem Vierzigstel der Studierendenschaft, auf Verlangen des Studierendenparlaments oder auf Wunsch der Universitätspräsidentin bzw. des Universitätspräsidenten einberufen.
Das würden so in etwa die 1000 Unterschriften sein… ein bisschen Basisdemokratie gibts noch…

Re: Uniweite Vollversammlung! 2006-11-07 22:04
bono
Verstehe ich nicht. Kann nicht eine beliebige Gruppierung ausreichend Unterschriften sammeln, um (selbst) eine VV einzuberufen?

Ja.

Und dann bei ausreichender Teilnahme (sowie einem positiven Abstimmungsergebnis) im Namen aller Studierenden StuPa/AStA zu einer bestimmten Handlung auffordern?

Nein.

Es kann laut Artikel 22 nur einen Antrag an das SP beschließen. Und den muss das SP dann beraten und über ihn abstimmen. Es hat also auch die Möglichkeit, den Antrag abzulehnen (das wäre aber meistens ziemlich dumm). Außerdem kann eine VV über eine Urabstimmung beschließen, beispielsweise über einen Streik. Eine VV kann aber nicht direkt über einen Streik beschließen. Der AStA ist in keinem Fall Adressat einer VV. Eine VV hat also nur ein Initiativrecht, explizit aber nicht das Recht, konkrete Beschlüsse zu fassen.

Re: Uniweite Vollversammlung! 2006-11-08 03:36
merkava IV
das stupa kann eine VV einberufen, ein quorum studierender und die/der präsidentIn der universität (laut satzung wenn ich sie recht erinnere und von Bono und Aventurin ist sie korrekt zitiert, trotz allen rechtszankes). im allgemeinen (i.e. gewohnheits rechtlich) wird StuPa-präsidium mit der gestaltung beauftagt. - AFAIK

rechtlich korrekt ist bonos aussage das keine direkte konsequenz erwächst. - AFAIK

praktisch führte eine hinreichend große VV in hamburg immer zur entmachtung der organe, die komplette macht ging dann an räte. - AFAIK

aber um wirklich zu wissen was dann passiert/passieren kann müsste einer von den "alten kriegern" was sagen. also wer von LL, HZ oder der "schwarze mann" vom "regenbogen".

Re: Uniweite Vollversammlung! 2006-11-16 18:28
Aventurin
Aus der Presseerklärung der Offenen Boykottgruppe Uni Hamburg und des Aktionsbündnis gegen Studiengebühren (ABS)
Die Vollversammlung aller Studierenden der Uni Hamburg hat am 16. November mit überwältigender Mehrheit die Teilnahme am Boykott der allgemeinen Studiengebühren beschlossen. Von den etwa tausend TeilnehmerInnen stimmten nur zwei gegen das Konzept eines durch ein Treuhandkonto gestützten Gebührenboykotts. (…)

Re: Uniweite Vollversammlung! 2006-11-17 01:23
MIN-Vertreter
Aus der Presseerklärung der Offenen Boykottgruppe Uni Hamburg und des Aktionsbündnis gegen Studiengebühren (ABS)
Die Vollversammlung aller Studierenden der Uni Hamburg hat am 16. November mit überwältigender Mehrheit die Teilnahme am Boykott der allgemeinen Studiengebühren beschlossen. Von den etwa tausend TeilnehmerInnen stimmten nur zwei gegen das Konzept eines durch ein Treuhandkonto gestützten Gebührenboykotts. (…)
Was allerdings Unsinn ist, weil eine VV keinen Boykott beschließen kann und dies auch nicht getan hat.

Re: Uniweite Vollversammlung! 2006-11-17 03:08
Anarch
Aus der Presseerklärung der Offenen Boykottgruppe Uni Hamburg und des Aktionsbündnis gegen Studiengebühren (ABS)
Die Vollversammlung aller Studierenden der Uni Hamburg hat am 16. November mit überwältigender Mehrheit die Teilnahme am Boykott der allgemeinen Studiengebühren beschlossen. Von den etwa tausend TeilnehmerInnen stimmten nur zwei gegen das Konzept eines durch ein Treuhandkonto gestützten Gebührenboykotts. (…)
Was allerdings Unsinn ist, weil eine VV keinen Boykott beschließen kann und dies auch nicht getan hat.

Die VV kann beschließen was auch immer sie will. Der Beschluss erwirkt vielleicht rechtlich keine zwingende Bindung, aber das macht ihn nicht weniger zu einem Beschluss der Vollversammlung.

Das ist übrigens so ähnlich wie mit der FSRK, bei der ja immer wieder von lustigen Menschen im Nebensatz erwähnt wird, dass es sie nicht gibt. Sie gibt es. Genauso wie es das FSR-Vernetzungstreffen gibt. Nur weil etwas nicht per Gesetz festgeschrieben ist, löst es sich damit nicht in Existenzlosigkeit auf.

Aber naja, solche Details werden ja gerne von denen in den rechtlichen Gremien ignoriert, sonst hat man ja so viel Mühe umsonst investiert.

Re: Uniweite Vollversammlung! 2006-11-17 12:45
MIN-Vertreter
Aus der Presseerklärung der Offenen Boykottgruppe Uni Hamburg und des Aktionsbündnis gegen Studiengebühren (ABS)
Die Vollversammlung aller Studierenden der Uni Hamburg hat am 16. November mit überwältigender Mehrheit die Teilnahme am Boykott der allgemeinen Studiengebühren beschlossen. Von den etwa tausend TeilnehmerInnen stimmten nur zwei gegen das Konzept eines durch ein Treuhandkonto gestützten Gebührenboykotts. (…)
Was allerdings Unsinn ist, weil eine VV keinen Boykott beschließen kann und dies auch nicht getan hat.

Die VV kann beschließen was auch immer sie will. Der Beschluss erwirkt vielleicht rechtlich keine zwingende Bindung, aber das macht ihn nicht weniger zu einem Beschluss der Vollversammlung.

Das ist übrigens so ähnlich wie mit der FSRK, bei der ja immer wieder von lustigen Menschen im Nebensatz erwähnt wird, dass es sie nicht gibt. Sie gibt es. Genauso wie es das FSR-Vernetzungstreffen gibt. Nur weil etwas nicht per Gesetz festgeschrieben ist, löst es sich damit nicht in Existenzlosigkeit auf.

Aber naja, solche Details werden ja gerne von denen in den rechtlichen Gremien ignoriert, sonst hat man ja so viel Mühe umsonst investiert.
Natürlich bezieht sich das "kann" nicht auf das, was die Teilnehmer da physisch können, sondern auf das "Können" im rechtlichen Sinne. Ich gehe davon aus, dass diese Unterscheidung so selbstverständlich ist, dass sie beim Lesen sowieso jedem einleuchtet und nicht extra dazu geschrieben werden muss. Was die FSRK angeht ist es nicht so selbstverständlich! Wenn man sagt, die FSRK existiere nicht, dann kann man als Leser daraus folgern, es gibt das Gremium/die Gruppe tatsächlich nicht, auch inoffiziell nicht. Deswegen achte ich normalerweise darauf zu sagen, dass es sie formell nicht gibt und ich hoffe mal, dass ich es bisher nicht vergessen habe.

Re: Uniweite Vollversammlung! 2006-11-17 12:51
Anonymer User
Bono, wenn Du die Einladung des StuPa-Präsidiums zur VV gelesen hättest, dann würdest Du nicht behaupten, dass wir keine VV hätten einberufen können.

1. lagen genug Unterschriften zur Einladung vor. Was dann am Ende dort besprochen wird, ist doch erst mal egal. Eine VV MUSS ja überhaupt nichts beschliessen. Aber sie KANN. Dann allerdings nur das, was in Art. 22 geschrieben wurde.

2. Aus diesem Grund haben wir als StuPa-Präsidium den Antrag wie folgt formuliert:

„Für den Boykott der allgemeinen Studiengebühren“
„Wir, die universitäre Vollversammlung, rufen alle Studierenden auf, sich zum
Sommersemester am Boykott der allgemeinen Studiengebühren zu beteiligen und die entsprechenden 500 Euro nicht an die Universität, sondern auf ein Treuhandkonto zu überweisen.

3. Egal wie man zur VV steht - es gab eine Grundlage für sie. Sonst wäre sie auch nicht einberufen worden.

Olli, StuPa-Präsident

Re: Uniweite Vollversammlung! 2006-11-17 13:03
bono
Ich wüsste jetzt nicht, dass ich behauptet hätte, die VV wäre formal nicht korrekt einberufen worden. Sie ist wegen der Unterschriften ja rechtskonform zustande gekommen. Das mit dem Antrag sehe ich inzwischen auch so, dass es sich letztlich nicht um einen richtigen Beschluss, sondern um einen Aufruf handelt, obwohl auf der VV mehrfach gesagt wurde, dass der Boykott dort beschlossen werden sollte. Somit ist aber der Antrag wie auch die VV korrekt.

Ich finde ja einen Boykott eigentlich ganz gut, nur bisher war die Umsetzung wenig ideologiefrei. Da haben leider immer einige Gruppen versucht, den Boykott für höhere politische Zwecke zu missbrauchen. Ich hoffe, das ändert sich nun, aber die Erfahrung lässt mich zweifeln. Warten wir es ab.

Re: Uniweite Vollversammlung! 2006-11-17 15:07
Anonymer User
Wäre das SP-Präsidium konsequent, könnte es keine VV geben, da die Grundlage für eine VV fehlt.

Ich bezog mich auf dieses Statement von Dir. Und die Grundlage fehlte halt gerade nicht. Wie gesagt - was auch immer da auf der VV passiert:

1. muss sie beschlussfähig sein (schon daran scheitert es vorliegend) und
2. muss der getroffene Beschluss mit Art. 22 Satzung vereinbar sein (und daran hapert es auch gewaltig).

Von daher ist es halt nur falsch, uns mangelnde Konsequenz vorzuwerfen. Es war schon ein Akt darauf hinzuwirken, dass der Antrag an die VV umformuliert wird.

Dass sich einige wenige aus dem Dunstkreis der FSRK sich nicht an vorgeschriebene Regeln halten, wissen wir ja leider schon länger. Hier wird die Satzung, die sich die Studenten ein mal gegeben haben (und dabei spiele ich dann durchaus schon auf die letzte rechtmäßige Satzungsänderung von 1992 an, wo das VV-Quorum übrigens doppelt so hoch ist!), mit Füßen getreten und den Studenten, die mit der Materie nicht so stark vertraut sind, etwas vorgegaukelt, was nicht realisierbar ist.

Gruß,
Olli

Re: Uniweite Vollversammlung! 2006-11-18 18:06
Marrow
Ich finde ja einen Boykott eigentlich ganz gut, nur bisher war die Umsetzung wenig ideologiefrei. Da haben leider immer einige Gruppen versucht, den Boykott für höhere politische Zwecke zu missbrauchen. Ich hoffe, das ändert sich nun, aber die Erfahrung lässt mich zweifeln. Warten wir es ab.
Du findest den Boykott also gut. Heißt das auch, dass du bzw. vielleicht sogar die Liste, in der du bist, diesen unterstützen?

Re: Uniweite Vollversammlung! 2006-11-18 18:43
garou
Dass man nicht 20 Jahre studiert, das sollte im eigenen Interesse liegen,
Erklärst du mir das bitte?

Re: Uniweite Vollversammlung! 2006-11-18 18:59
MIN-Vertreter
Dass man nicht 20 Jahre studiert, das sollte im eigenen Interesse liegen,
Erklärst du mir das bitte?
Ich springe mal ein. [img]http://www.fb18.de/gfx/25.gif[/img] Denn ich gehöre auch hin und wieder zu denen, die diese Art von Kritik äußern, wenn auch eher selten und nur bei extremen Fällen.

Das Studium ist mit gewissen Inhalten geplant und hat eine Form, bei der man ein bestimmtes Ziel vor Augen hat. Z.B. hälst du bei einer Regelstudienzeit von fünf Jahren und bei erfolgreichem Studium dieses Faches dein Diplom nach fünf Jahren in der Hand. Wenn du aus welchen Gründen auch immer etwas länger brauchst, ob Beurlaubung wegen Krankheit oder politisches Engagement, ist es auch nicht schlimm. Aber wie viele Jahre kostet dich das? Vielleicht ein oder zwei Jahre. Da sagt ja auch keiner was. Aber bei solchen Größenordnungen, wo du doppelt so lange für dein Studium brauchst, oder noch länger, läuft offensichtlich was schief. Vielleicht ist das Fach nicht das richtige für dich, vielleicht bist du schrecklich ineffektiv, was auch immer es ist, es gibt Probleme und die sollte man angehen. Ein gewisser Druck, der die Leute antreibt nicht so übertrieben lange zu brauchen, ist daher gerechtfertigt. Der Druck sollte nicht überzogen sein und ich finde, die neuen Ba/Ma-Studiengänge gehen da zu weit. Aber eine völlig freie und ungezwungene Studienordnung würde einfach dazu führen, dass sich viele einfach gehen lassen würden.

Re: Uniweite Vollversammlung! 2006-11-18 19:26
Marrow
Aber bei solchen Größenordnungen, wo du doppelt so lange für dein Studium brauchst, oder noch länger, läuft offensichtlich was schief. Vielleicht ist das Fach nicht das richtige für dich, vielleicht bist du schrecklich ineffektiv, was auch immer es ist, es gibt Probleme und die sollte man angehen.
Vielleicht machst du ein Teilzeitstudium, bei dem doppelte Studienzeit vorgesehen ist. [img]http://www.fb18.de/gfx/22.gif[/img]

Vielleicht weißt du auch von dir, dass du höchstens 3 Module pro Semester vernünftig abschließen kannst, weil ein viertes für dich soviel Arbeit und Stress bedeuten würde, dass du nichts richtig schaffst.

Es ist so leicht gesagt, dass doppelte Studienzeit so viel ist. Aber dabei sollte bedacht werden, dass es bisher überall(?) Wiederholungsregelung gab, also keine Fristen. Deswegen haben wohl so einige ein Teilzeitstudium gemacht für sich, weil sie nebenbei arbeiten mussten oder andere Gründe dafür hatten, nicht das volle Programm zu fahren. Jetzt muss man wegen der Fristen offiziell ein Teilzeitstudium beantragen, wenn man keinen Ärger mit Referenzsemestern haben will.

Bei mir wird immer wieder das Bild erweckt, dass einige denken, wer doppelte Studienzeit braucht, ist faul/unfähig/doof… das ist doch etwas leicht über einen möglichst negativen Kamm geschoren.

*mal diesen Punkt erwähnt haben wollte*

Re: Uniweite Vollversammlung! 2006-11-18 19:52
MIN-Vertreter
Aber bei solchen Größenordnungen, wo du doppelt so lange für dein Studium brauchst, oder noch länger, läuft offensichtlich was schief. Vielleicht ist das Fach nicht das richtige für dich, vielleicht bist du schrecklich ineffektiv, was auch immer es ist, es gibt Probleme und die sollte man angehen.
Vielleicht machst du ein Teilzeitstudium, bei dem doppelte Studienzeit vorgesehen ist. [img]http://www.fb18.de/gfx/22.gif[/img]

Vielleicht weißt du auch von dir, dass du höchstens 3 Module pro Semester vernünftig abschließen kannst, weil ein viertes für dich soviel Arbeit und Stress bedeuten würde, dass du nichts richtig schaffst.

Es ist so leicht gesagt, dass doppelte Studienzeit so viel ist. Aber dabei sollte bedacht werden, dass es bisher überall(?) Wiederholungsregelung gab, also keine Fristen. Deswegen haben wohl so einige ein Teilzeitstudium gemacht für sich, weil sie nebenbei arbeiten mussten oder andere Gründe dafür hatten, nicht das volle Programm zu fahren. Jetzt muss man wegen der Fristen offiziell ein Teilzeitstudium beantragen, wenn man keinen Ärger mit Referenzsemestern haben will.

Bei mir wird immer wieder das Bild erweckt, dass einige denken, wer doppelte Studienzeit braucht, ist faul/unfähig/doof… das ist doch etwas leicht über einen möglichst negativen Kamm geschoren.

*mal diesen Punkt erwähnt haben wollte*
Nun ja, im Prinzip berechtigt, aber ich sehe auch keine Schwierigkeit in solchen Fällen offiziell ein Teilzeitstudium zu machen, oder hat das etwa irgendwelche Nachteile?

Re: Uniweite Vollversammlung! 2006-11-18 19:57
UncleOwen
Die Tatsache, dass es offiziell kein Teilzeitstudium gibt? Zumindest nicht fuer Bachelors, keine Ahnung, wie das bei Diplom-Studenten aussieht.

Re: Uniweite Vollversammlung! 2006-11-18 20:02
Anonymer User
Vielleicht weißt du auch von dir, dass du höchstens 3 Module pro Semester vernünftig abschließen kannst, weil ein viertes für dich soviel Arbeit und Stress bedeuten würde, dass du nichts richtig schaffst.
Ich sehe kein Problem damit, Leuten, die nur die Hälfte (!) von einem Standard-Studienplan schaffen, die Fähigkeit abzusprechen, daß sie geeignet für das Studium sind. Warum sollte man ihnen diese Fähigkeit nur dann absprechen, wenn sie dreimal durchfallen?

Analog: Ich gebe einen Schüler nicht nur dann eine 5 in der Mathearbeit, wenn er das Gleichungssystem falsch löst, sondern auch dann, wenn er viel zu lange dafür braucht. Man kann das schlicht als "zu schwache Leistung" zusammenfassen. An der Uni bedeutet dies Exmatrikulation, in der Schule eben sitzenbleiben oder abgehen.

Die Tatsache, dass der fiktive Student (in deinem Szenario) sich selbst so klar und verläßlich einschätzen kann, ist prima (keine Ironie, diese Fähigkeit geht vielen ab!) - aber ändert nichts an obiger Tatsache.

also keine Fristen. Deswegen haben wohl so einige ein Teilzeitstudium gemacht für sich, weil sie nebenbei arbeiten mussten oder andere Gründe dafür hatten, nicht das volle Programm zu fahren. Jetzt muss man wegen der Fristen offiziell ein Teilzeitstudium beantragen, wenn man keinen Ärger mit Referenzsemestern haben will.
So ist es, jetzt muss es explizit gemacht werden. Kein Problem also.

Re: Uniweite Vollversammlung! 2006-11-18 20:05
MIN-Vertreter
Die Tatsache, dass es offiziell kein Teilzeitstudium gibt? Zumindest nicht fuer Bachelors, keine Ahnung, wie das bei Diplom-Studenten aussieht.
Ich habe dahingehend noch keine Erfahrung, aber Marrow (und mittlerweile auch der Anonyme über mir) haben ja geschrieben, das muss jetzt explizit und offiziell gemacht werden also bin ich davon ausgegangen, dass das geht.

Re: Uniweite Vollversammlung! 2006-11-18 21:52
Marrow
Analog: Ich gebe einen Schüler nicht nur dann eine 5 in der Mathearbeit, wenn er das Gleichungssystem falsch löst, sondern auch dann, wenn er viel zu lange dafür braucht. Man kann das schlicht als "zu schwache Leistung" zusammenfassen. An der Uni bedeutet dies Exmatrikulation, in der Schule eben sitzenbleiben oder abgehen.
Also wenn man in einem Teilbereich/Modul des Studiums, der vielleicht sogar vielen schwer fällt, auch Probleme hat, ist man für das Studium ungeeignet und gehört exmatrikuliert? [img]http://www.fb18.de/gfx/3.gif[/img]
Weil jemand für ein Modul einfach mehr Zeit braucht und deswegen ein anderes sein lassen muss in dem Semester, ist er unfähig?
Ich finde, du machst es dir ein bisschen zu leicht.

Mir gefällt es nicht, dass in Deutschland beim Bildungssystem ausgesiebt wird. Nach der Grundschule wird man eingeteilt in Haupt/Real/Gymnasium und wenn man mit dem Stoff nicht zurecht kommt, muss man halt wiederholen (was sich durchaus negativ auswirken kann, weil man von seinen Freunden getrennt wird, sich langweilt, weil man den Stoff schon kennt etc. Darüber gab es einen schönen Spiegel-Artikel im Sommer).
Vielmehr sollte nicht nur gefordert, sondern auch gefördert werden.

Mal abgesehen davon, dass sich das Studium durch unheimlich viele Dinge verlängern kann, also eine Verlängerung nicht dadurch zustande kommen muss, dass jemand mit dem Stoff Probleme hat.

Und ja: ich vermute, dasss es Studenten gab/gibt, die sich z. B. für das Semesterticket immer wieder zurückgemeldet haben, weil es ein echt günstiges Ticket ist. Genauso, wie es Arbeitslose gibt, die einfach keine Lust auf Arbeit haben.
Aber mit solchen "Feindbildern" werden oft die vielen vergessen, die aus anderen Gründen länger studieren bzw. keine Arbeit haben. Und diese schätze ich als Mehrheit ein.

Bei unserer DPO 98 ist die Regelstudienzeit 9 Semester, Durchschnitt ist 13 oder so? Auf jeden Fall deutlich drüber, das Vordiplom wird/wurde schon meist nicht in den vorgesehenen 4 Semestern geschafft. Alles unfähige Studenten bei uns?

Re: Uniweite Vollversammlung! 2006-11-18 22:53
Anonymer User
Also wenn man in einem Teilbereich/Modul des Studiums, der vielleicht sogar vielen schwer fällt, auch Probleme hat, ist man für das Studium ungeeignet und gehört exmatrikuliert? [img]http://www.fb18.de/gfx/3.gif[/img]
Weil jemand für ein Modul einfach mehr Zeit braucht und deswegen ein anderes sein lassen muss in dem Semester, ist er unfähig?
Wenn man die doppelte (!) Zeit braucht für das gesamte Studium, ja. Zu beiden Fragen. Was den Menschen ja nun nicht gleich entwertet, oder definierst du dich über dein Diplom?
In diesem Thread war sogar irgendwo die Rede von 20 Jahren, das ist locker die vierfache (!) Zeit.

Mir gefällt es nicht, dass in Deutschland beim Bildungssystem ausgesiebt wird.
Wenn du dich auf Schule beziehst, dann werden dir die allermeisten Menschen da recht geben.

Vielmehr sollte nicht nur gefordert, sondern auch gefördert werden.
1. Floskel.
2. Schule ist Förderung. Forderung ist, wenn man eine Prüfung in Aussicht gestellt bekommt und dann alleine büffeln muß.

Mal abgesehen davon, dass sich das Studium durch unheimlich viele Dinge verlängern kann, also eine Verlängerung nicht dadurch zustande kommen muss, dass jemand mit dem Stoff Probleme hat.
Richtig, das war aber in unserem Wortwechsel die Annahme bzw. das von dir konstruierte Szenario.


Um trotzdem noch kurz darauf einzugehen: Wenn nicht schwache Leistung, sondern Krankheit, Arbeit, Familiennotfälle, Sprachprobleme oder andere Sachen Grund für die Verzögerung sind, so muß dies entsprechend belegt und z.B. mit einem Urlaubssemester oder anderen Maßnahmen verrechnet werden. Solche Härtefallanträge gibt es ja bereits, das denke ich mir nicht aus.

Bei unserer DPO 98 ist die Regelstudienzeit 9 Semester, Durchschnitt ist 13 oder so?
Der Durchschnitt ist meines Wissens noch höher.

Auf jeden Fall deutlich drüber, das Vordiplom wird/wurde schon meist nicht in den vorgesehenen 4 Semestern geschafft. Alles unfähige Studenten bei uns?
*kopfkratz* 2 mal 9 gleich 18 bzw. sogar 4 mal 9 gleich 36. Woher nimmst du jetzt schon bei 13 Semestern den Vorwurf der Unfähigkeit?

Re: Uniweite Vollversammlung! 2006-11-18 23:22
TriPhoenix
Die Tatsache, dass es offiziell kein Teilzeitstudium gibt? Zumindest nicht fuer Bachelors, keine Ahnung, wie das bei Diplom-Studenten aussieht.

Moment. Für Bachelor gibts doch gerade ein Teilzeitstudium. Dann gibts auch einen doppelt so langen Studienplan. Der Haken dabei ist meiner Meinung nach dass die Kriterien für das Teilzeitstudium sehr eng gefasst sind (afair 16-19 Stunden die Woche Arbeit nachweislich), was mit diversen Jobs relativ schwierig wird. Auch mit nem 15-Stunden-Job dürfte man da ein Problem bekommen, ebenso wenn man ja nach Woche mal zwischen 10 und 20 Stunden schwankt.

Re: Uniweite Vollversammlung! 2006-11-18 23:24
UncleOwen
ach, jetzt doch? Mein letzter Stand war, dass wir sowas gern haetten… war zu lange nichtmehr auf Lehrekonferenzen :)

Re: Uniweite Vollversammlung! 2006-11-19 06:22
Anarch
Bei mir wird immer wieder das Bild erweckt, dass einige denken, wer doppelte Studienzeit braucht, ist faul/unfähig/doof… das ist doch etwas leicht über einen möglichst negativen Kamm geschoren.

Wie ich auf dem FSR-Treffen erwähnte: Ich bin faul, und ich finde das gut. Ich finde es schrecklich, dass hier immer so getan wird, als sei die „arbeitssame Biene“ das Idealbild des Menschen, und alles andere ist krank und schwach und verdient den Untergang oder sowas. Protestantische Arbeitsmoral finde ich schrecklich.

Ich studiere jetzt im 15. Semester (oder so), weil ich faul bin, weil ich immer so viel (bzw. wenig) mache, wie ich möchte, wie ich denke, was mir gefällt. Und ich bin verdammt froh, dass ich die Möglichkeit dazu habe. Mittlerweile habe ich den Eindruck, dass ich aus dem Studium nicht mehr all zu viel rausholen werde, von daher schaue ich, dass ich mich – in einer mir passenden Geschwindigkeit – dem Ende entgegenbewege. Aus freien Stücken, und nicht, weil ich irgendwelche Arbeitsvorgaben oder sonstigen Quark einhalten muss.

Faulheit ist eine Tugend.

Progress doesn't come from early risers,
progress is made by lazy men looking for easier ways to do things.

Re: Uniweite Vollversammlung! 2006-11-19 08:07
bono
Ich finde ja einen Boykott eigentlich ganz gut, nur bisher war die Umsetzung wenig ideologiefrei. Da haben leider immer einige Gruppen versucht, den Boykott für höhere politische Zwecke zu missbrauchen. Ich hoffe, das ändert sich nun, aber die Erfahrung lässt mich zweifeln. Warten wir es ab.
Du findest den Boykott also gut. Heißt das auch, dass du bzw. vielleicht sogar die Liste, in der du bist, diesen unterstützen?

Wir (als Liste) finden die Idee des Boykotts gut. Allerdings denken wir, dass er nur funktionieren kann, wenn alle an einem Strang ziehen. Dazu gehören sowohl die Gruppen, die jetzt den Boykott durchführen möchten, als auch der AStA, der sich intern wohl nicht ganz sicher ist. Ohne den AStA wird es nicht gehen, denn der AStA hat Gelder und ein großes Ansehen in der Studierendenschaft. Gleichzeitig darf der Boykott nicht für andere politische Zwecke missbraucht werden. Je mehr inhaltliche Themen mit dem Boykott verbunden werden, desto geringer die Teilnehmerzahl. Wem nicht alle Ziele passen, der macht nicht mit. Deswegen sollte es einen Minimalkonsens zur Verhinderung von Studiengebühren durch einen Boykott geben.

Zum Studium:
Meiner Ansicht nach hat jedes Studium irgendwann ein Ende. Am besten mit einem Abschluss. Das sollte auch, meiner Ansicht nach, das Ziel aller Studierenden sein. Man muss aber differenzieren zwischen Studierenden, die Seminare besuchen und sich wirklich bilden wollen, und eingeschriebenen Leuten, die nicht studieren, aber trotzdem an der Uni ihr Unwesen treiben.

Re: Uniweite Vollversammlung! 2006-11-19 10:08
Marrow
Auf jeden Fall deutlich drüber, das Vordiplom wird/wurde schon meist nicht in den vorgesehenen 4 Semestern geschafft. Alles unfähige Studenten bei uns?
*kopfkratz* 2 mal 9 gleich 18 bzw. sogar 4 mal 9 gleich 36. Woher nimmst du jetzt schon bei 13 Semestern den Vorwurf der Unfähigkeit?
Wo ziehst du die Grenze? [img]http://www.fb18.de/gfx/22.gif[/img]

EDIT: Achja, was mein Studium momentan verlängert: Ich weiß nicht, worüber ich die Schwerpunktprüfung machen kann. Es gibt zwar viele Veranstaltungen, bei denen mein Profil dabei steht, aber davon sind viele bei TGI und ich möchte keine "Theorie"prüfung machen (bzw. keine Petrinetzprüfung). Über 12 SWS habe ich schon zusammen, aber es passt einfach inhaltlich nicht/kaum zusammen, wenn ich die Nicht-TGI-Veranstaltungen betrachte.
Von anderen weiß ich auch, dass sie nicht wissen, was sie als Schwerpunktprüfung machen sollen (mit anderen Studienprofilen) bzw. wo einfach wenig angeboten wird zur Zeit.
Also machen auch die Rahmenbedingungen des Studiums zum Teil Probleme, die Student erst einmal lösen muss.

Re: Uniweite Vollversammlung! 2006-11-19 10:37
Marrow
Bei mir wird immer wieder das Bild erweckt, dass einige denken, wer doppelte Studienzeit braucht, ist faul/unfähig/doof… das ist doch etwas leicht über einen möglichst negativen Kamm geschoren.

Wie ich auf dem FSR-Treffen erwähnte: Ich bin faul, und ich finde das gut. Ich finde es schrecklich, dass hier immer so getan wird, als sei die „arbeitssame Biene“ das Idealbild des Menschen, und alles andere ist krank und schwach und verdient den Untergang oder sowas. Protestantische Arbeitsmoral finde ich schrecklich.
Also einfach nur faul bist du ja auch nicht, sondern hast dich auch viel in verschiedenen Gremien und bei der OE engagiert. [img]http://www.fb18.de/gfx/23.gif[/img]

Ich sehe mich nicht als "arbeitssame Biene", sondern nehme mir jedes Semester etwas vor, dass ich schaffen will, und mache dann entsprechendes. Das ist vielleicht bei mir mehr als bei dir. Nur habe ich auch gemerkt, dass ich mir doch ziemlich viel vorgenommen habe und mal wirklich eine Pause brauchte, die ich mir im Sommer auch genommen habe (erste VfZ ohne Prüfung).

Zum Thema Teilzeitstudium: Im Diplom war es möglich teilzeit zu studieren, also nur die Hälfte pro Semester zu machen, ohne es irgendwie offiziell anzumelden. Hatte auch keine Nachteile, weil es bei Prüfungen nur Wiederholungsregelung gab, keine Fristenregelung. Jetzt sollte man Teilzeit anmelden, wenn nötig, damit sich die Referenzsemester erhöhen.

Re: Uniweite Vollversammlung! 2006-11-19 11:41
Anarch
Ich sehe mich nicht als "arbeitssame Biene"

Ging auch nicht unbedingt an dich direkt, sondern kritisierte die allgemeine Haltung zu Arbeit hier. (War auch eine Anspielung, evtl. freut sich jemand, der Kurz’ Schwarzbuch Kapitalismus gelesen hat)

Also machen auch die Rahmenbedingungen des Studiums zum Teil Probleme, die Student erst einmal lösen muss.

Oh ja…

„Nein, keine Hauptstudiumsprüfungen oder -scheine ohne Vordiplom… Wie? Ihnen fehlt nur noch ein Schein? Den können sie erst in einem Jahr machen? Na, dann legen sie sich mal 1-2 Semester auf die faule Haut!“

„Sie brauchen eine Prüfung über 6 zusammenhängende SWS in ihrem Ergänzungsfach“ „Es gibt in Philosophie keine 6 zusammenhängende SWS im Hauptstudium“ „Ja, da kann ich ihnen jetzt auch nicht helfen“

„Ok, dann besuche ich mal 6 SWS bei Künne und red mal mit ihm, wie das mit den Prüfungen läuft“ … ein Semester Später … „Künne hält keine Veranstaltungen?“ „Neee, der hat jetzt zwei Forschungssemester“ „Achso…“

Man sollte dabei aber noch unterscheiden, ob die Studienzeit sich verlängert, weil man seinen Interessensschwerpunkt noch nicht gefunden hat („könnte bei TGI, will aber keine Petritheorie-Prüfung“), oder ob sich die Studienzeit verlängert, weil die PO scheiße ist. Ersteres finde ich positiv und durchaus im Sinne der Studentin, letzeres weniger.

Zum Thema Teilzeitstudium: Im Diplom war es möglich teilzeit zu studieren, also nur die Hälfte pro Semester zu machen, ohne es irgendwie offiziell anzumelden. Hatte auch keine Nachteile

Nur halb richtig: Nach 6 Semestern Vordiplom war eine Zwangsstudienberatung, nach 8 war definitiv Ende.

Re: Uniweite Vollversammlung! 2006-11-19 12:40
Anonymer User
Wo ziehst du die Grenze? [img]http://www.fb18.de/gfx/22.gif[/img]
Geäußert habe ich mich in diesem Thread zu den Zahlen "doppelte Regelstudienzeit" sowie "20 Jahre", was ich mit "vierfacher Studienzeit" gleichsetze. Das sind sehr hohe Zahlen, dadurch kam ich hier überhaupt erst zur Äußerung.


Ich würde hier nicht persönlich werden, aber du bietest deine Situation ja zur Diskussion an. Also:
EDIT: Achja, was mein Studium momentan verlängert: Ich weiß nicht, worüber ich die Schwerpunktprüfung machen kann. Es gibt zwar viele Veranstaltungen, bei denen mein Profil dabei steht, aber davon sind viele bei TGI und ich möchte keine "Theorie"prüfung machen (bzw. keine Petrinetzprüfung).
Du möchtest nicht.
Ohne weitere Begründung taugt das wenig, um die "Schuld" abzulenken.
Überleg dir mal, was das kostet.
Lebenszeit sowie pro Semester ca 20000 Euro Verdienstausfall.

Über 12 SWS habe ich schon zusammen, aber es passt einfach inhaltlich nicht/kaum zusammen, wenn ich die Nicht-TGI-Veranstaltungen betrachte.
Von anderen weiß ich auch, dass sie nicht wissen, was sie als Schwerpunktprüfung machen sollen (mit anderen Studienprofilen) bzw. wo einfach wenig angeboten wird zur Zeit.
Jeder, wie er will. Man kann auch einfach in den sauren Apfel beißen und mal eine Prüfung über ein ungeliebtes Thema machen. Vorausgesetzt, das Absolvieren der Prüfung sowie Beenden des Studiums wird überhaupt als persönliches Ziel angesehen, woran es wohl eher mangelt.

Sachzwänge sehe ich da nicht, nur persönliche Präferenzen. (Also kein allgemeines Argument.)

Insgesamt sehe ich kein Problem darin, halbwegs vernünftig zu planen.

Ich bin aber auch für umfassende Beratung. Ein Termin jeden Mittwoch für alle reicht natürlich nicht aus. Es muß jedes Semester eine persönliche (Zwangs-)beratung bei einem Mentor/Tutor/Berater geben. Alle Studenten werden jeweils einem Prof zugeteilt.

Irgendwann gründe ich eine Liste und dann werden auf der noch zu erstellenden Seite viele tolle Infos und Stellungnahmen zum Thema zu finden sein. Wartets nur ab.


Also machen auch die Rahmenbedingungen des Studiums zum Teil Probleme, die Student erst einmal lösen muss.
Richtig. Das gehört zum einen schlicht mit zum Studium, und zum anderen ist hier durchaus auch die Uni in der (Beratungs-)Pflicht, falls(!) das System zu schwierig zum Durchschauen ist.

Re: Uniweite Vollversammlung! 2006-11-19 12:46
Anarch
Ohne weitere Begründung taugt das wenig, um die "Schuld" abzulenken.
Überleg dir mal, was das kostet.
Lebenszeit sowie pro Semester ca 20000 Euro Verdienstausfall.

Wenn jemandem die Lebenszeit in der Uni viel Wert ist, und die 20kEUR egal sind, ist es dann in deinen Augen Ok länger zu studieren?

Jeder, wie er will.

Ja, das finde ich auch.

Es muß jedes Semester eine persönliche (Zwangs-)beratung bei einem Mentor/Tutor/Berater geben. Alle Studenten werden jeweils einem Prof zugeteilt.

Das Mentorensystem gibt es mindestens seit 1998. Die meisten Mentoren (Profs wie wissenschaftliche Mitarbeiter) sind vollkommen desinteressiert. Fairerweise muss man sagen, die meisten Studierenden auch. :-)

Irgendwann gründe ich eine Liste und dann werden auf der noch zu erstellenden Seite viele tolle Infos und Stellungnahmen zum Thema zu finden sein. Wartets nur ab.

:-)

Re: Uniweite Vollversammlung! 2006-11-19 13:12
TriPhoenix
Über 12 SWS habe ich schon zusammen, aber es passt einfach inhaltlich nicht/kaum zusammen, wenn ich die Nicht-TGI-Veranstaltungen betrachte.
Von anderen weiß ich auch, dass sie nicht wissen, was sie als Schwerpunktprüfung machen sollen (mit anderen Studienprofilen) bzw. wo einfach wenig angeboten wird zur Zeit.
Jeder, wie er will. Man kann auch einfach in den sauren Apfel beißen und mal eine Prüfung über ein ungeliebtes Thema machen. Vorausgesetzt, das Absolvieren der Prüfung sowie Beenden des Studiums wird überhaupt als persönliches Ziel angesehen, woran es wohl eher mangelt.

Sachzwänge sehe ich da nicht, nur persönliche Präferenzen. (Also kein allgemeines Argument.)

Insgesamt sehe ich kein Problem darin, halbwegs vernünftig zu planen.

Naja, mit der Argumentation kann man aber so gesehen auch alles nehmen was gerade rumliegt ohne persönliche Ausrichtung. Oder gleich danach studieren was gerade von der Wirtschaft gebraucht wird oder wo man schnell durchkommt. Auch wenn diese Meinung zunehmend verschwindet glaube ich, dass wenn man schon sich die Mühe macht, an die Uni zu gehen, man dann auch das machen sollte was besonders interessiert. Und das aus zwei Gründen: Zum einen habe ich manchmal noch die Hoffnung, dass die Uni auch zur Bildung und nicht nur zur Ausbildung dient. Zum anderen (jetzt für alle Kritiker des ersten Satzes ;) habe ich die Erfahrung gemacht dass man sich in Dinge, die einen interessieren wesentlich mehr reinhängen kann und bessere Leistungen erzielt. Eine Falschwahl wäre also so gesehen eine Verschwendung von Potential.

Re: Uniweite Vollversammlung! 2006-11-19 13:45
garou
Geäußert habe ich mich in diesem Thread zu den Zahlen "doppelte Regelstudienzeit" sowie "20 Jahre", was ich mit "vierfacher Studienzeit" gleichsetze. Das sind sehr hohe Zahlen, dadurch kam ich hier überhaupt erst zur Äußerung.
Zur Zeit wird diese Zahl rasend schnell kleiner.

Du möchtest nicht.
Sie möchte sich nicht die Diplomnote mit einer Prüfung über ein Thema, das ihr nicht liegt, versauen, und sich auch nicht vor ihren zukünftigen Arbeitgebern, die von der Materie keine Ahnung haben, dafür rechtfertigen müssen. Gerade du solltest diese Begründung doch verstehen.

pro Semester ca 20000 Euro Verdienstausfall.
Pro Jahr Arbeit beträgt der Bildungsausfall zwei Semester.

Insgesamt sehe ich kein Problem darin, halbwegs vernünftig zu planen.
Das klingt interessant, erzähl' mir mehr. z.B. an welchem Fachbereich du mit welchem Neben- oder Ergänzungsfach, sofern vorhanden, du studierst.

Irgendwann gründe ich eine Liste und dann werden auf der noch zu erstellenden Seite viele tolle Infos und Stellungnahmen zum Thema zu finden sein. Wartets nur ab.
Glaubst du nicht, daß du diese Zeit lieber in einen zügigen Studienabschluß investieren solltest?

Re: Uniweite Vollversammlung! 2006-11-19 14:14
Anonymer User
Wenn die Wahlmöglichkeiten wie der Schwerpunkt nicht mehr zum Wählen gedacht ist, warum dann nicht gleich ein Einheitsstudium?

Alles von vorne bis hinten durchplanen, am besten nur im eigenen Fach, also auch kein Ergänzungsfach mehr, damit es keine Stundenplanprobleme gibt, und schon läuft das Studium rund.

Am besten lässt man noch so seltsame Dinge wie Scheme und Prolog weg, die braucht man heutzutage doch eh nicht mehr. Und wer muss heute noch wissen, wie ein Rechner funktioniert? Damit soll man doch nur arbeiten. Also gleich mal weg mit technischer Informatik.

Schöne neue Welt… [img]http://www.fb18.de/gfx/8.gif[/img]

Re: Uniweite Vollversammlung! 2006-11-19 18:48
Muelli
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Ich weiss gar nicht, warum man einen schnellen Studienabschluss toller finden soll als einen langsameren. In den typischen Ausbildungsfaechern wie BWL oder Jura mag es sein, dass man schnell durchkommen muss.. Aber es geht doch beim Studium darum, Wissen und Erkentniss zu erlangen. Und dass das moeglichst schnell gehen soll ist bisschen bloed, denn nicht nur, dass der eine schneller oder langsamer lernt, die sog. Studienplaene geben einen Rahmen vor, den man abstudiert und wenn man alles abgehakt hat, bekommt man einen Zettel auf dem "Diplom" steht. Doch was traegt ein solcher Studienplan zum Lernen bei (und darum geht es doch letztendlich im sog. Studium)?

Der Plan ist wohl dafuer gut, dass nicht jeder dieses Diplom bekommt, sondern nur diejenigen, die entsprechende Pruefungen vorweisen koennen. Wieso aber ist das an die Zeit gebunden? Wieso ist es wichtig, dass ich Diskrete Mathematik innerhalb der ersten drei Semester abgehakt (man bemerke, dass ich nicht "gelernt" schreibe) habe? Um des Lernens willen waere es doch sinnvoller die Auflage eben nicht unter eine zeitliche Restriktion zu stellen, allenfalls Abhaengigkeitsrelationen zu definieren. Also sowas wie: Es ist nur sinnvoll STH zu besuchen, wenn man Diskrete Mathematik kann.

Ein praktisches Beispiel: Wir brauchen das sog. Vordiplom innerhalb 8 Semester. Man braucht bei uns Proseminare in denen man so Vortrags- und Paperschreibetechniken erlernen soll. Aufgrund des (Zeit-)drucks gibt es Leute die einfach zu ihrem verplanten Veranstalter gehen und sich den Schein abholen, ohne etwas gelernt zu haben. Ich behaupte, dass diese Leute durchaus ein Interesse an dem Stoff haben, allerdings nicht die Zeit haben sich den Anforderungen zu stellen.
Ausserdem gibt es eine vielzahl toller und nicht-toller Seminare, nur leider wird von den meisten Studis nur ein Seminar besucht. Obwohl man "nebenan" viele spannende Themen erarbeiten koennte. Doch leider ist es schlecht^tm, wenn man sein Studium verzoegert, sodass sich viele dem Druck ergeben, den schnellste (und leichtesten) Weg im Studium gehen zu muessen.
Das Studium ist mit gewissen Inhalten geplant und hat eine Form, bei der man ein bestimmtes Ziel vor Augen hat. Z.B. hälst du bei einer Regelstudienzeit von fünf Jahren und bei erfolgreichem Studium dieses Faches dein Diplom nach fünf Jahren in der Hand.
Ich freue mich, dass du alle Studiengaenge ueber einen Kamm scherst udn dabei mit Sicherheit die Intuition hast, dass es in jedem Studium darum gehen sollte, die Welt mit wissenschaftlichen^tm Methoden kritisch zu betrachten und Probleme zu loesen.

Wenn du aus welchen Gründen auch immer etwas länger brauchst, ob Beurlaubung wegen Krankheit oder politisches Engagement, ist es auch nicht schlimm.
Gilt reines Interesse an Themen auch dazu? Ich zB interessiere mich neben Informatik auch ein wenig fuer Sprachen oder Kriminologie. Darf ich das trotzdem lernen? Auch wenn ich da am Ende keinen Zettel mit "Diplom" haben will?

Wenn ja, sind dann Diskriminierungen von Langzeitstudenten ziemlich dumm?

Wenn nein, warum darf ich nicht alles Wissen, was mich interessiert?

Aber wie viele Jahre kostet dich das?
Mein Wissensdurst ist hoffentlich nie gestillt und ich hoffe, dass mich das viele Jahre "kostet". Auch wenn das fuer mich keine Kosten sind, sondern eine Investition (ist das das richtig Buzzword?)

Vielleicht ein oder zwei Jahre. Da sagt ja auch keiner was.
Wer bildet sich ein sowas vermessen zu koennen? Selbst bei politischem Engagement ist es nur kritisch zu betrachten. Es gibt Theorien darueber, wie lange sich Politiker in ihrem Business aufhalten sollten. Und in Deutschland sind es nunmal mind. 4 Jahre. Schliesslich braucht es ein gewisses Mass an Einarbeitungszeit. Ausserdem waere es ineffizient den frisch angelernten Politiker gleich wieder durch einen neuanzulernenenden ersetzen zu muessen…


Aber bei solchen Größenordnungen, wo du doppelt so lange für dein Studium brauchst, oder noch länger, läuft offensichtlich was schief.
Wo ist da etwas offensichtlich? Also zumindest ich kann es nicht erkennen. Es ist doch eher lobenswert, dass sich der Mensch so lange in einem wissenschaftlichen Apparat aufhaelt, viele Dinge lernt und dabei sogar auf eine Artgerechte Entlohnung verzichtet!

Jeder, wie er will. Man kann auch einfach in den sauren Apfel beißen und mal eine Prüfung über ein ungeliebtes Thema machen.
Warum sollte man das wollen? Die Pruefungen dienen doch dazu, das gelernte abzufragen. Dass ich kein Jurist werden kann, ohne StGB ausschreiben zu koennen leuchtet mir fast ein, aber bei uns in der Informatik moechte man sich zB nicht mit Datenbanken befassen, sondern eher funktionale Programmierung behandeln. Muss ich mich jetzt, auf Krampf, mit Datenbanken beschaeftigen, wo ich doch genau weiss, dass ich 2 Wochen nach der Pruefung alles wieder vergessen habe? Was hat das dann fuers Studium gebracht? Doch nur ein bloeden Haken in dem Plan. Gelernt wurde nix.

Vorausgesetzt, das Absolvieren der Prüfung sowie Beenden des Studiums wird überhaupt als persönliches Ziel angesehen, woran es wohl eher mangelt
Was ist mit Schlagwoertern wie "lebenslanges Lernen" das sogar der neumodische Bolognaprozess verfolgt? Das wird doch mit einer Zeitverknappung unterdrueckt.