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Gedächtnisprotokoll Niecke

Gedächtnisprotokoll Niecke 2005-01-09 20:24
Fred
Gedächtnisprotokoll Experimentalphysikprüfung bei Niecke
Ergebnis 2,0

Prüfungsverlauf

Niecke fing mit dem Thema Schallwellen an. Wie funktioniert denn das mit der Ausbreitung von Schallwellen in der Luft? Ich ging auf den Unterschied von Longitudinalwellen und Transversalwellen ein, erzählte was von Schallgeschwindigkeit und Fortpflanzung eines Schwingungszustandes. Damit leitete Niecke über zur Schwingung eines Körpers an einer Feder.

Wie ist die Formel für die Federkraft? Was bedeutet das für die potentielle Energie, wenn die Feder um die Strecke x gespannt wurde? Wie sieht die Schwingungsgleichung einer solchen Feder aus? Was bedeutet das omega? Wie hängt es von den gegebenen Grössen ab?
Wird sich eine Schwingung unter realen Bedingungen unendlich lange fortsetzten? Natürlich nicht, wegen Reibung. Irgendwas mit e hoch -lambda k hingekritzelt. Wovon hängt die Reibung ab? Von der Viskosität.

Von der schwingenden Feder ging es dann zum elektrischen Schwingkreis. Zeichnen Sie doch mal einen Schwingkreis! Wenn jetzt an dem Kondensator eine Spannung anliegt, was passiert dann? Er lädt sich auf. Und wie geht es weiter? Das führte uns zum magnetischen Fluss und zur magnetischen Flussdichte, welche in der magnetischen Induktion vorkommen.

Was passiert, wenn ein Schwingkreis sehr schnell schwingt? Es werden elektromagnetische Wellen erzeugt. Wann ist sehr schnell? Kommen elektromagnetische Wellen aus der Steckdose? Natürlich nicht, die 50 Hz sind viel zu wenig. Skizzieren Sie doch mal das elektromagnetische Spektrum.

Weiter mit dem Bohr'schen Atommodell. Ein bischen über alpha-Zerfall gesprochen. Und dann war die Zeit auch schon vorbei.

Fazit

Niecke freut sich sowohl über Formeln als auch über hergeleitete Sachverhalte. Beispiel für letzteres: Wie ist denn die potentielle Energie des Körpers an der Feder, wenn sie maximal ausgelenkt ist? Ich: die Energie müsste ja der Arbeit entsprechen, die ich aufwenden musste, um die Feder so zu spannen - also Integral von 0 bis x über Dx dx = D/2*x^2. Das hat ihm sehr gefallen.

Entgegen anderer Gedächtnisprotokolle musste ich keine Naturkonstante wissen, und mit Einheiten wurde auch nicht gross rumjongliert. Die Definition des Elektronenvolts wurde ganz am Ende einmal abgefragt, aber das wars eigentlich.

Wenn ich mal nicht weiter wusste, hat Niecke mir bis zur Lösung weitergeholfen. Es ist wirklich eine sehr angenehme Prüfungsathmosphäre, und ich kann Niecke uneingeschränkt als fairen Prüfer empfehlen.

Re: Gedächtnisprotokoll Niecke 2005-08-14 22:17
McCancey
Ergebnis 2,0

Prüfungsverlauf

Anfangs hat Herr Niecke ausschließlich Mechanik-Fragen gestellt. Er fing an mit der Frage, welche Erhaltungssätze es denn gibt, und fing mit Impulserhaltung an und dem Stoß zwischen zwei Kugeln. Wann gilt der Impulserhalt, wann nicht?
Dann ist er zum Drehimpuls übergegangen, mit Beispiel Erde. Wie ist der Drehimpuls da definiert, wie ist das Trägheitsmoment, was muss gegeben sein, damit der Drehimpuls erhalten bleibt. Ich druckste recht lange herum mit inneren und äußeren Kräften, Beschleunigungen etc bis ich endlich von Herrn Niecke auf den Begriff gestoßen wurde, den er hören wollte: es darf kein Drehmoment wirken.

Nun ging's zur Elektrostatik/-dynamik. Zuerst wollte er ein paar grundlegende Definitionen haben von Ladung, Elektronenvolt etc und von elektrischer Energie. Dann sollte ich ein Beispiel für elektrische Energie nennen, ich nannte den Kondensator. Daraufhin kamen natürlich ein paar Fragen zum Kondensator (Kapazität, Energie eines Elektrons zwischen den Platten eines Plattenkondensators).
Häufig kamen zwischendurch Fragen wie die, was denn der Zusammenhang zwischen eV und Joule ist, sowie sämtliche anderen Umschreibungen einzelner Einheiten untereinander. Bin dabei zeitweise ziemlich ins Schwimmen gekommen, weil ich manche Zusammenhänge einfach nicht kannte, aber Herr Niecke hat durch gezielte Fragen zur Lösung geführt. Die letzten 5 Minuten gingen dafür drauf, dass ich die Formel für die Entladung eines Kondensators an einem Widerstand herleiten sollte. Ich wusste nur, dass das irgendeine e-Funktion sein musste mit Q(t)=Q0 * e^-irgendwas, nach laaanger und ausführlicher Hilfe von Herrn Niecke habe ich schließlich das "irgendwas" noch richtig hinbekommen.


Insgesammt lässt sich die Aussage meiner Vorprotokollanten bestätigen, dass die Atmösphäre sehr locker ist und Herr Niecke sehr viel hilft wenn man nicht weiter weiss. Und auch das Gerücht, dass er sehr viel Wert auf Einheiten aller Art legt, stimmt auch.