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Windows Vista und DRM – technische, nicht politisch-ethische Aspekte

Windows Vista und DRM – technische, nicht politisch-ethische Aspekte 2006-12-28 03:48
Anarch
Ich bin gerade über einen Text zu den DRM-Möglichkeiten von Windows Vista gestolpert. Rein aus technischer Sicht – die politische Sicht wird ja gut breitgetreten – finde ich das schon recht… erschreckend. Was sagt ihr so dazu?

http://www.cs.auckland.ac.nz/~pgut001/pubs/vista_cost.txt

Re: Windows Vista und DRM – technische, nicht politisch-ethische Aspekte 2006-12-28 22:14
Brokkoli
hmm wird zeit dass es vernünftig benutzbare linux-desktops gibt…. (sag ich mal dazu [img]http://www.fb18.de/gfx/24.gif[/img])

Re: Windows Vista und DRM – technische, nicht politisch-ethische Aspekte 2006-12-28 22:16
Anarch
hmm wird zeit dass es vernünftig benutzbare linux-desktops gibt…. (sag ich mal dazu [img]http://www.fb18.de/gfx/24.gif[/img])

Der Artikel geht ja mehrfach darauf ein, inwiefern GNU/Linux-Systeme Probleme mit dieser neuen Vista-fähigen Hardware haben. Steht das einem „benutzbaren linux-desktop“ nicht sehr im Wege?

Re: Windows Vista und DRM – technische, nicht politisch-ethische Aspekte 2006-12-28 22:30
Brokkoli
ja leider. ich finde es schon sehr bedenklich dass hardwarehersteller wegen dieser (beinahe) monopolmacht überhaupt dazu gezwungen werden können.
wäre schön, wenn sich z.b. die grafikchip-hersteller (gibts ja nur 2 grosse) mal zusammenraufen würden und einfach sagen dass sie sowas nicht mitmachen.
dann könnte microsoft nicht anderes als diese politik aufgeben. meiner meinung nach sollte man da auch gerichtlich gegen vorgehen weil es ist ja ziemlich eindeutig, dass ms hier das eigene monopol ausnutzt um den kunden zu schädigen.

was mich aber beim linux-desktop stört ist weniger die fehlende hardwareunterstüzung (die ist im moment ja ganz brauchbar ausser bei notebooks vielleicht) - sondern eher die bedienbarkeit; zusammenarbeit von programmen untereinander und so weiter.

also beispiel (was ich öfter mal heranziehe) die zwischenablage… unter windows funktioniert die hervorragend - man kann praktisch aus jedem programm in jedes andere (auch von anderen herstellern und auch bei opensource-programmen) kopieren. unter linux ist die funktionalität da eher eingeschränkt…

Re: Windows Vista und DRM – technische, nicht politisch-ethische Aspekte 2006-12-28 22:38
Marrow
also beispiel (was ich öfter mal heranziehe) die zwischenablage… unter windows funktioniert die hervorragend - man kann praktisch aus jedem programm in jedes andere (auch von anderen herstellern und auch bei opensource-programmen) kopieren. unter linux ist die funktionalität da eher eingeschränkt…
Habe ich noch nicht erlebt. Kannst du ein konkretes Beispiel nennen?

EDIT: Weg wegen Offtopic

Re: Windows Vista und DRM – technische, nicht politisch-ethische Aspekte 2006-12-28 22:43
Anarch
Habe ich noch nicht erlebt. Kannst du ein konkretes Beispiel nennen?

Das X Window System kennt etwa 4 oder 5 Zwischenablagen. Es gibt glaube ich drei Standards für Drag&Drop. Wenn du ein Beispiel willst: Markiere mal etwas im xterm mit der Maus und füge es im Firefox mit C-v ein. Solche Probleme hat man nicht, wenn man nur Gnome-Programme (oder nur KDE-Programme) benutzt. Aber wer tut das schon.

Nur als Erinnerung: Dieser Thread soll nicht darum gehen, wie man GNU/Linux besonders desktoptauglich macht. Wenn ihr euch darüber unterhalten wollt, macht doch bitte einen neuen Thread auf – mich interessiert wirklich eine Diskussion zur Problematik der DRM-Implementierung in Vista, die vom Design her freie Software blockiert, und auf den ersten Blick eigentlich unnötig geschäftsschädigend ist.

Re: Windows Vista und DRM – technische, nicht politisch-ethische Aspekte 2006-12-28 23:52
Brokkoli
nun ich denke ms hat erkannt, dass der desktopmarkt einigermaßen gesättigt ist. und niemand braucht ein neues betriebsstem wie vista (xp reicht völlig aus - oder wenn man linux lieber mag eben auch das)
also würde die vistaverkäufe vermutlich relativ gering bleiben; die meisten windowsnutzer bleiben bei xp und ms macht nur gerine umsätze.

wenn man un aber den nutzer dazu zeingen kann, sich vista zu kaufen - weil beispielsweise die inhalteanbieter (musik/video/iptv/sofrtware/und so weiter) ihre sachen nur so anbieten, dass diese nur unter vista lauffähig sind dürften die vistaverkäuft eben doch ansteigen.
und durch eben dieses konzept, dass microsoft vista für die contentindustrie (und nicht für den anwender) interessant macht und zusätzlich eine grosse marktmacht hat, könnte eben dieses auch gelingen:
die hersteller produzieren nur noch für vista; andere betriebsysteme sind ausgeschlossen - wenn man also etwas davon nutzen will muss man vista kaufen.

dadurch ist microsoft froh (sie verkaufen vista); die contentinustrie ist froh (keiner kann mehr etwas anderes machen als einem vorgeschrieben wird); und der kunde ist der dumme (aber vermutlich auch glückliche, weil er nun die neue dsds-cd hören kann)

das ganze kann für microsoft aber auch nach hinten losgehen - wenn nämlich die hardwarehersteller oder die nutzer da nicht mehr mitmachen und sich vista eben nicht durchsetzt - aber das ist schon ziemlich unwarscheinlich, weil der grossteil der käufer eben kaum ahnung von pcs hat und was da eigentlich mit einem gemacht wird erfährt kaum jemand.

Re: Windows Vista und DRM – technische, nicht politisch-ethische Aspekte 2006-12-29 00:05
Anonymer User
Die Fachwelt zerreißt Vista lebhaft in der Luft (manchmal durch die Blume). Ich bin mir sicher, dass Vista Microsoft an den Abgrund bringt.

Re: Windows Vista und DRM – technische, nicht politisch-ethische Aspekte 2006-12-29 00:53
Brokkoli
hier mal ein paar infos "direkt von der quelle":
http://download.microsoft.com/download/5/D/6/5D6EAF2B-7DDF-476B-93DC-7CF0072878E6/output_protect.doc
(leider nur als doc…)
ich bin selbst noch am lesen.. ist etwas länger das ganze

Re: Windows Vista und DRM – technische, nicht politisch-ethische Aspekte 2006-12-31 17:25
TriPhoenix
Ich habe mir gestern Nacht den Artikel nochmal reingezogen und muss sagen, dass das ganze schon ein wenig (sehr!) erschreckend ist. Besonders die weitere Zentralisierung ist eigentlich beängstigend. Sicherheitsrichtlinien, die von den Hollywoodlabels unterzeichnet werden muss? (Was die wohl für Experten mitbringen) Und dann auch noch die schöne zentrale Driver Revocation (Deaktivierung von Treibern und Geräten die als "unsicher" eingestuft werden), die sicherlich früher oder später einiges juristisches Dynamit mit sich bringen wird. Ich werde mir bei Gelegenheit nochmal die Doku von Microsoft geben um mal "die andere Seite" zu lesen. Es bleibt aber wohl auf jeden Fall dabei, dass Hardware teurer in der Entwicklung wird und effektiv zu einem Black-Box-Mechanismus wird, weil die Exposition der Innereien zu "Unsicherheit" führen würde. Adieu offenes System "PC" :(
Ich bin allerdings noch sehr gespannt, ob das ganze tatsächlich so durchläuft, weils da doch einige Punkte gibt, die auch die Consumer betrifft und von wegen Monopol auch _sehr_ bissig sind. Ich kann nur hoffen, dass sich da noch was bewegt.

Ich jedenfalls möchte meinen Rechner behalten und keine Black-Medienplayer-Box, die zufällig auch noch ein bisschen Datenverarbeitung kann, dafür aber von der Medienindustrie zertifiziert wurde. Solange so eine Kiste bei mir steht, möchte ich damit machen können was ich will und nicht um das Vertrauen meiner Hardware betteln müssen.