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Berichte über Satanisten

Berichte über Satanisten 2006-11-21 12:59
Marrow
Ich bin gerade auf diese beiden Berichte gestoßen:
Berichtteil 1
Berichtteil 2
EDIT: Dateien auf den eigenen Webspace getan, da es sich wohl um eine private HP handelte (keine fremde Trafficbelastung und die Berichte sind länger vorhanden)

Was mir da eindeutig fehlt, ist, wo die Grenze gesetzt wird (beim Beispiel Pentagramm wird gesagt, dass Satanisten auch das mit der Spitze nach oben tragen, aber ich zweifle, dass alle mit Pentagramm Satanisten sind).
Eine Definition bleibt also aus.

Ausserdem behagt mir nicht, dass eine religiöse Erziehung von Nöten sein soll. Zum einen denke ich, dass damit nur der christliche Glauben gemeint ist, zum anderen gibt es doch so einige andersdenkende/nichtglaubende.

Im zweiten(?) Bericht wird ausserdem beschrieben, dass das "nur für sich leben", sprich Ellenbogengesellschaft und Isolation ("Mitleid ist Laster"), ein großes Problem ist.
Das ist doch ein sehr allgemeines Problem, nicht auf bestimmte Personenkreise begrenzbar.

Re: Berichte über Satanisten 2006-11-21 13:04
Faleiro
Wo kommt denn das ueberhaupt her? Die beiden Dokumente finde ich recht dubios, ohne jetzt auf spezifische Inhalte einzugehen.

Der Inhalt des Servers ist ja schonmal interessant: http://bigelbow.m5t.de/
;)

Re: Berichte über Satanisten 2006-11-21 13:08
Marrow
Wo kommt denn das ueberhaupt her? Die beiden Dokumente finde ich recht dubios, ohne jetzt auf spezifische Inhalte einzugehen.
Die sind wohl eingescannt und stammen angeblich aus einer Evangelischen Zeitschrift für Militärseelsorge.

Re: Berichte über Satanisten 2006-11-21 13:50
Narthalion
Die Bericht ist… komisch.

Alleine, dass am Ende ALLES mit Satanismus in einen Topf geworfen wird. Prinzen "Du musst ein Schwein sein"-> bestärkt Satanismus. Peter Hartz in der Karibik mit Prostituierten -> bestärkt Satanismus. (ja, das ist platt ausgedrückt, aber warum sollte ich mich mehr bemühen als der Artikel?) Alles schlechte bestärkt Satanismus.

Beeindruckend für eine Szene, der nach Angaben des gleichen Artikels so um die 6000 bis 8000 jugendliche Mitglieder hat, die Gesellschaft so zu durchsetzten und zu beeinflussen. Die O-Töne der Statanisten sind auch mal ganz, ganz schwach… Sehr geil die Argumentation: "Wie kann Gott nur das ganze Leid zulassen? Naja, deshalb bin ich halt pöse geworden"). Nicht, das die der Gegner besser wäre… Einige Glaubensinhalte/Gundsätze werden gebracht, und der EZV-Typ geht inhaltlich nicht mal drauf ein, sondern meint nur, dass Erzieher und Eltern gefordert seien. Aber das mag auch einfach an dem Artikel liegen, der nur zwei Seiten lang sein durfte und lieber den Platz mit Phots verbraucht, die nix mit dem Thema zu tun haben:

Die Photos von den WGT-Besucher[innen/n] (vermute ich mal spontan, dass die da her sind) in den Kontext Satanismus zu stellen… hach ja. Besonders böse die Hello-Kitty Tasche hinter dem Zylinder. Vermutlich eine geopferte Katze.

Aufregen tu ich mich über solche Artikel nicht mehr. Aber einer der schlechteren aus der Ecke war es schon.

Vermutlich gelte ich aber nicht als Experte, da ich nur jemanden kenne, der die harte satanistische Szene Münchens kennt (der Insider musste hier rein ;)

Re: Berichte über Satanisten 2006-11-21 13:59
Marrow
"Aufregen" kann ich mich darüber auch nicht wirklich. Dazu ist es immer wieder zu sehr der gleiche Brei, der aufgekocht wird.
Genauso wie die Diskussion über "Killerspiele", taucht so ein Bericht in relativ regelmäßigen Abständen auf.

Ich frage mich nur immer wieder, warum nie differenziert wird (Ursache vs. Sympthom, Personengruppen etc.). In diesem Fall sind wohl auch wieder Gothics gemeint.

Interessant finde ich, dass unter dem einen Bild Harry Potter erwähnt wird.
In den USA wollten einige sehr gläubige Personen oder Gruppen ein Verbot bewirken, weil Hexerei böse ist.

Re: Berichte über Satanisten 2006-11-21 14:23
Narthalion
Das die Evangelische Kirche (bzw EZV) nicht sonderlich differenziert, liegt denke ich daran, dass mancher durchaus denken könnte, dass die protestantische Arbeitsethik vielleicht nicht ganz unschuldig an den Auswüchsen der Ellbogengesellschaft ist. Wer arbeit zum Zwang erhebt, muss sich nicht wundern, wenn man als ausgleich halt egoistisch nimmt, was man bekommen kann.

Das andere Medien nicht differenzieren, liegt wohl daran, dass immer noch eine diffuse Christlichkeit unreflektiert herumflattert, und das die Gothic und die Metall-Szene mit Symbolen spielt, die gegen diese Christlichkeit gerichtet ist- zumindest aus deren Sicht (Heidnische Symbole, Magische Symbole, auch satanistische Symbole). Zweitens ist die Schwarze Szene groß und optisch auffällig genug, als dass man sie gut anstelle der kleinen, unauffälligen Satanistenszene setzen kann. Gibt halt wenige Photos von katzenopfernden Satanisten auf dem Friedhof, aber genug Photos von irgendwelchen Festivals, wo "alle" schwarz tragen.

Vermutlich der beste Grund für die undifferenzierte Betrachtung ist aber die geringe Aufmerksamkeitsspanne des durchschnittlichen Zeitungsleser, der sich nicht erst in die Differenzierung Gothic/Metallszene, deren (vermutlich tatsächlich vorhandene) Subszene Satanismus und nebenbei noch (weil das gehört dazu, wenn man soweit differenziert) die Heterogenität innerhalb der Szenen: Industrial/Elektro/Mittelalter/Gitarrengoth/Metall/Deathmetall/… (Viciarg, auf dieser Ecke übernimmst du am besten ;)

Aber die Bildunterschrift war wirklich toll: Ein Bild, das nichts mit dem Thema zu tun hat zu unterschreiben mit einer Zeile, die populäre Literatur auch in den Dunstkreis des kritisierten zieht.

Re: Berichte über Satanisten 2006-11-21 14:35
Anarch
Oh mann. „Ich habe die Lehren von Scientology-Grüner L. Ron Hubbard studiert, der im satanistischen Ordo Templi Orientis arbeitete, und baue also auf die intellektuelle Idee, dass Satan da ist oder bald kommen wird“

Was hat der Typ geraucht? Hubbard’s Beziehung zum OTO waren … merkwürdig, um das mal positiv auszudrücken, aber keiner der Beiden spricht von einem (externen) Satan, der kommen wird (für die meisten Satanisten ist Satan in sich selbst zu finden, das Selbst bzw. das Individuum über den Rest). Oh mann. Da hat jemand richtig Ahnung. Oder, was ich eher glaube, der Artikel bzw. die Zitate ist/sind rein erfunden.

Aber mal von diesem ganzen Quark abgesehen, den die da sülzen – wo ist eigentlich das Problem mit Satanisten? Jugendliche Rebellen-Satanisten finde ich total nett, die haben wenigstens noch nen eigenes Hirn, meistens. Ist mir jedenfalls tausendmal lieber als diese jugendlichen Konformitäts-Christen (ich nehme an, diesen Kontrast wollte der Artikel darstellen). Und wenn sie sich dann zu Individualisten weiterentwickeln, kommt sowas wie http://www.churchofsatan.com/ raus, und damit kann ich auch besser leben, als mit http://www.vatican.va/

Re: Berichte über Satanisten 2006-11-21 15:10
Da:Sourcerer
Wo kommt denn das ueberhaupt her? Die beiden Dokumente finde ich recht dubios, ohne jetzt auf spezifische Inhalte einzugehen.
Die sind wohl eingescannt und stammen angeblich aus einer Evangelischen Zeitschrift für Militärseelsorge.
Das halte ich für ein Gerücht. Das ganze Geschriebsel widerspräche nämlich dem Soldatengesetz.

Re: Berichte über Satanisten 2006-11-21 16:11
garou
Heißt das, daß der Bundesadler demnächst auf einem Pentagramm sitzt? Erhöhung des Konkurrenzdrucks und die Individualisierung von Gemeindschaftselementen sind ja zwei der großen Staatsmaximen, die zur Zeit die Politik beherrschen, und Vögel über Symbolen haben ja auch Tradition.

Re: Berichte über Satanisten 2006-11-21 16:49
Viciarg
Der Artikel ist vollkommener Blödsinn.

Re: Berichte über Satanisten 2006-11-21 19:39
guiltyguy
Hm, ich frage mich nur, warum sowas gepostet wird!?
Ich meine, im Internet steht genug Mist in dubiosen Quellen, aber diese Quelle taucht doch nirgends auf ner großen Seite auf und hat keinerlei Relevanz, oder?

Re: Berichte über Satanisten 2006-11-21 20:01
Marrow
Wie wäre es mit http://www.diepresse.com/Artikel.aspx?channel=c&ressort=c&id=595745 oder http://www.tatort-tarot.de/spip/article.php3?id_article=295 ?

Bin nunmal auf die Artikel gestoßen und bei den Killerspielen wurde auch erwähnt, dass "zumindest nicht mehr Musik schuld ist" (sinngemäß), deswegen wollte ich die "Argumentation" des Artikels nicht vorenthalten, weil ich das echt seltsam fand.

Btw. findet man echt lustige Seiten zu dem Thema mit ein bisschen Suchen.

Edit: Wikipedia hat auch Links und Infos zum Thema (welch Überraschung *g*)

Re: Berichte über Satanisten 2006-11-21 23:16
Anonymer User
Aber mal von diesem ganzen Quark abgesehen, den die da sülzen – wo ist eigentlich das Problem mit Satanisten? Jugendliche Rebellen-Satanisten finde ich total nett, die haben wenigstens noch nen eigenes Hirn, meistens. Ist mir jedenfalls tausendmal lieber als diese jugendlichen Konformitäts-Christen (ich nehme an, diesen Kontrast wollte der Artikel darstellen). Und wenn sie sich dann zu Individualisten weiterentwickeln, kommt sowas wie http://www.churchofsatan.com/ raus, und damit kann ich auch besser leben, als mit http://www.vatican.va/

mmh, wie kommts zu so einer Sicht Anarch ?
Das soll jetzt keine Kritik sein…
Aber ich dachte du wärst für einen mündigen Bürger, quasi jemanden der getreu Kant seinen Verstand benutzt um totalitären Kräften entgegenzuwirken… (jetzt mal so flach gesagt).
Bevor du jetzt argumentierst mit der bösen Kirche und ihre Doktrinen und die Freigeister von Satanisten… - sind satanistische Vereinigungen nicht auch eine Form von Sekte? Auch doch nur ne Form um Verantwortung abzugeben, oder?

Und selbst wenn es solche Tieropfer, Gewalttaten etc. in der Satanistenszene nicht geben würde, wäre mir obiger Grund trotzdem ausreichend um Satanismus abzulehnen.

Obiger Post von dir könnte fast schon den Eindruck geben, dass du bei den Satanisten differenzierst aber die Christen alle in einen Topf wirfst.

Naja, kannst mich ja berichtigen [img]http://www.fb18.de/gfx/22.gif[/img]

Inkarnat (immer noch zu faul für nen login)

Re: Berichte über Satanisten 2006-11-21 23:25
Viciarg
Aber ich dachte du wärst für einen mündigen Bürger, quasi jemanden der getreu Kant seinen Verstand benutzt um totalitären Kräften entgegenzuwirken… (jetzt mal so flach gesagt).
Bevor du jetzt argumentierst mit der bösen Kirche und ihre Doktrinen und die Freigeister von Satanisten… - sind satanistische Vereinigungen nicht auch eine Form von Sekte?

Nein, ein Satanist ist jemand, der „getreu Kant seinen Verstand benutzt um totalitären Kräften entgegenzuwirken“, dabei allerdings egoistisch handelt. Von welchen „Sekten“ sprichst Du eigentlich?

Und selbst wenn es solche Tieropfer, Gewalttaten etc. in der Satanistenszene nicht geben würde, wäre mir obiger Grund trotzdem ausreichend um Satanismus abzulehnen.

Nun, der ist ja damit hinfällig. Ich empfehle Dir dennoch, Dich zu informieren, bevor Du etwas ablehnst.

Re: Berichte über Satanisten 2006-11-22 00:09
Anarch
Bevor du jetzt argumentierst mit der bösen Kirche und ihre Doktrinen und die Freigeister von Satanisten… - sind satanistische Vereinigungen nicht auch eine Form von Sekte? Auch doch nur ne Form um Verantwortung abzugeben, oder?

Es ist schwierig, etwas über „die Satanisten“ zu sagen – daher hatte ich das oben auch stärker qualifiziert. Wir können aber über spezifische Formen des Satanismus reden.

LaVeys Church of Satan ist ein konsequenter Individualismus, den ich nicht teile, aber respektiere. Ob man diese Einschätzung teilt, kann man z.B. prüfen, indem man sich deren „Regeln“ durchliest. Insbesondere wird hier keine Verantwortung abgegeben, sondern explizit dem Selbst überlassen.

Aber naja, das ist eine Form von Satanismus, ich nehme an, es gibt noch viele weitere. Über welchen Satanismus sprichst du, wenn du sagst, dass du ihn kategorisch ablehnst? Eventuell teile ich in Bezug auf diesen ja deine Meinung?

der Obiger Post von dir könnte fast schon den Eindruck geben, dass du bei den Satanisten differenzierst aber die Christen alle in einen Topf wirfst.

Ich sprach glaube ich nicht von allen Christen, sondern zum einen von den „jugendlichen Konformitäts-Christen“ und zum Anderen von http://www.vatican.va/ – ich bin mir durchaus bewusst, dass es sehr nette Christen gibt, und ich finde Jesus ist auch eher einer der cooleren Religionsfiguren.

Was ich nicht mag, in keiner Glaubensgemeinschaft, sind authoritäre Strukturen. Und da ist die katholische Kirche glaube ich eine der am stärksten fortgeschrittenen, sogar noch wesentlich krasser als viele sogenannte „Sekten“.

Re: Berichte über Satanisten 2006-11-22 12:09
guiltyguy
Ob man diese Einschätzung teilt, kann man z.B. prüfen, indem man sich deren „Regeln“ durchliest.

Ich teile mindestens diese Regel absolut nicht:
When walking in open territory, bother no one. If someone bothers you, ask him to stop. If he does not stop, destroy him.

Vielleicht hat sich so mancher Attentäter ja nur an diese Regel gehalten und fühlte sich belästigt…

Re: Berichte über Satanisten 2006-11-22 17:15
Anarch
Ob man diese Einschätzung teilt, kann man z.B. prüfen, indem man sich deren „Regeln“ durchliest.

Ich teile mindestens diese Regel absolut nicht:
When walking in open territory, bother no one. If someone bothers you, ask him to stop. If he does not stop, destroy him.

Vielleicht hat sich so mancher Attentäter ja nur an diese Regel gehalten und fühlte sich belästigt…

Wenn er gefragt hatte, dass man ihn bitte in Ruhe lassen sollte, und man dies nicht tat, habe ich fast Verständnis. Wie gesagt, ich respektiere die Einstellung, ich teile sie nicht. :-)

Re: Berichte über Satanisten 2006-11-22 17:46
Wolf
Nichts ist wahr, alles ist erlaubt. Das ist das wahre Wesen der Welt.

Alle Regeln sind Spielregeln, Regeln eines Spiels. Die Satanisten haben ihr Spiel, die Christen haben ihres, beide spielen miteinander ein großes Spiel in einem großen Spiel in einem großen Spiel.

Ehrlich gesagt empfinde ich Satanismus als einen traditionell mißverstandenen Versuch, sich über die Regeln der Christenheit lustig zu machen. Aber ich verstehe nicht viel davon.

Re: Berichte über Satanisten 2006-11-22 17:51
Anarch
Nichts ist wahr, alles ist erlaubt. Das ist das wahre Wesen der Welt.

Alle Regeln sind Spielregeln, Regeln eines Spiels. Die Satanisten haben ihr Spiel, die Christen haben ihres, beide spielen miteinander ein großes Spiel in einem großen Spiel in einem großen Spiel.

Großen Respekt, Wolf.

Re: Berichte über Satanisten 2006-11-22 18:20
Wolf
Danke, aber das sind doch nur Floskeln ;)

Bisschen neben der Spur, aber diesen Absatz auf Telepolis find ich spitze:
1916 beförderte sich Crowley zu einem höheren magischen Grad, in dem er Gott in Form einer Kröte tötete. Er fing ein Tier, sperrte es in eine Schachtel, auf der stand: "Du hast dich nicht vor dem Schoß der Jungfrau geekelt", taufte die Kröte auf den Namen Jesus von Nazareth, kreuzigte das Amphibium unter blasphemischen Flüchen und aß die gebrannten Schenkel des Tieres. Damit hatte er das Christentum abgeschafft.
Der Typ ist so ferdich.. Geil. (Sorry, Kröte)

Re: Berichte über Satanisten 2006-11-22 18:26
Anarch
Danke, aber das sind doch nur Floskeln ;)

Bisschen neben der Spur, aber diesen Absatz auf Telepolis find ich spitze:
1916 beförderte sich Crowley zu einem höheren magischen Grad, in dem er Gott in Form einer Kröte tötete. Er fing ein Tier, sperrte es in eine Schachtel, auf der stand: "Du hast dich nicht vor dem Schoß der Jungfrau geekelt", taufte die Kröte auf den Namen Jesus von Nazareth, kreuzigte das Amphibium unter blasphemischen Flüchen und aß die gebrannten Schenkel des Tieres. Damit hatte er das Christentum abgeschafft.
Der Typ ist so ferdich.. Geil. (Sorry, Kröte)

Jau, Crowley war immer schon recht effektiv bei seinen Ritualen. Die Formulierung „das Christentum abgeschafft“ trifft seine Intention glaube ich aber nicht wirklich. Ich denke eher, er wollte diesem Glaubenswahn entkommen. Die damalige Gesellschaft hat diesen Glaube ja massiv immer wieder bestärkt, und Abweichungen als falsch abgestempelt.

Stell dir vor du bist Christ, aber hast gewisse Zweifel, dass dieser Glaube so wirklich toll ist. Aber du lebst in einer solchen Welt, in der es schwer ist, von diesem Glauben abzufallen, weil er ständig um dich herum verstärkt wird. Und jetzt spiel mal dieses Ritual durch. Ich glaube durchaus, dass das sehr effektiv war, um den christlichen Glauben auch in den letzten Ecken des Unterbewusstseins abzulegen.

Re: Berichte über Satanisten 2006-11-22 18:54
Wolf
Danke, aber das sind doch nur Floskeln ;)

Bisschen neben der Spur, aber diesen Absatz auf Telepolis find ich spitze:
1916 beförderte sich Crowley zu einem höheren magischen Grad, in dem er Gott in Form einer Kröte tötete. Er fing ein Tier, sperrte es in eine Schachtel, auf der stand: "Du hast dich nicht vor dem Schoß der Jungfrau geekelt", taufte die Kröte auf den Namen Jesus von Nazareth, kreuzigte das Amphibium unter blasphemischen Flüchen und aß die gebrannten Schenkel des Tieres. Damit hatte er das Christentum abgeschafft.
Der Typ ist so ferdich.. Geil. (Sorry, Kröte)

Jau, Crowley war immer schon recht effektiv bei seinen Ritualen. Die Formulierung „das Christentum abgeschafft“ trifft seine Intention glaube ich aber nicht wirklich. Ich denke eher, er wollte diesem Glaubenswahn entkommen. Die damalige Gesellschaft hat diesen Glaube ja massiv immer wieder bestärkt, und Abweichungen als falsch abgestempelt.
Du hast bestimmt Recht! Ich fand einfach nur den Absatz lustig.

Obwohl – Crowley ist für mich der personifizierte Glaubenswahn. Er wollte zum Teil wohl wirklich Distanz zum / Negierung des Christenglaubens zwecks Aufmerksamkeit und Sex im Übermaß, aber vor Allem hat er sich seine Glaubensform(en) zusammengemixt und ist darauf hängengeblieben, wenn ich das richtig verstehe.

Irgendwann lese ich mal seine Autobiographie. Ist bestimmt spannend!

Re: Berichte über Satanisten 2006-11-22 19:07
Anarch
Obwohl – Crowley ist für mich der personifizierte Glaubenswahn. Er wollte zum Teil wohl wirklich Distanz zum / Negierung des Christenglaubens zwecks Aufmerksamkeit und Sex im Übermaß, aber vor Allem hat er sich seine Glaubensform(en) zusammengemixt und ist darauf hängengeblieben, wenn ich das richtig verstehe.

Ziemlich genau so – und das wahnsinnige daran ist, dass er alles, inklusive dem „darauf hängenbleiben“, beabsichtigt getan hat…

Irgendwann lese ich mal seine Autobiographie. Ist bestimmt spannend!

Hm. Die habe ich noch nicht gelesen. *grübel*

Re: Berichte über Satanisten 2006-11-22 19:17
garou
93!

Obwohl – Crowley ist für mich der personifizierte Glaubenswahn.
Every man and every woman is a star. Eines Tages könntest auch du (wieder) der personifizierte Glaubenswahn sein.

Er wollte zum Teil wohl wirklich Distanz zum / Negierung des Christenglaubens zwecks Aufmerksamkeit und Sex im Übermaß,
Oder er wollte nach allen bewußten auch alle unbewußten Verbindungen seines Selbst zum Christentum ablegen und nach diesem Ritual entgültig mit diesem Kapitel seines Lebens abgeschlossen haben.

aber vor Allem hat er sich seine Glaubensform(en) zusammengemixt und ist darauf hängengeblieben, wenn ich das richtig verstehe.
Tun wir das nicht alle?

Irgendwann lese ich mal seine Autobiographie. Ist bestimmt spannend!
Du könntest auch beim Liber Al Vel Legis anfangen (immerhin ist das Crowleys Offenbarung (bzw. Aiwass' Offenbarung via Crowleys Frau, niedergeschrieben und verbreitet von Crowley)) oder, falls es dir zu unleserlich ist, beim Lider Al for Kids (inzwischen nur noch im Google-Cache zu finden).

93/93!
garou, K.R.B. :.:

Re: Berichte über Satanisten 2006-11-22 20:07
Wolf
Ich sag Pop, Du sagst Star.

Mir egal, was er wollte. Er hatte bestimmt eine "geile Zeit"™.

Ich hab das Liber Legis schon vor langer Zeit "gelesen". Ist ja nicht gerade so, als wäre die Thematik trivial, lesen allein bringt da nix. Man muss eine Menge Hintergrundwissen mitbringen oder sich erarbeiten, um mit dem Schmus überhaupt was anfangen zu können.

Ich fange nicht wieder an, meine Zeit mit Mystizismus zu verbrennen. Ich hab mir eine Menge angeschaut, als es die Zeit dafür war. Momentan hab ich aber wirklich handfestere Sorgen :)

Ich spreche trotzdem die vorsichtige Empfehlung aus, sich damit investigativ zu beschäftigen. Es gibt da sehr interessante Gebiete, auch und erst Recht für angehende Informatiker. Man darf nur nicht vergessen, ab und zu zu lachen, wenn es einfach zu bescheuert wird.

Noch ein Seitensprung: Wenn ich das richtig verstanden hab, ist dieser ganze YouTube-LonelyGirl15-Schabernack unmittelbar mit Crowleyschem Rumgekulte assoziiert. Hat sich das mal jemand genauer angesehen? Ist das so dumm, wie es zu sein scheint?

Re: Berichte über Satanisten 2006-11-22 20:49
Anonymer User
Aber ich dachte du wärst für einen mündigen Bürger, quasi jemanden der getreu Kant seinen Verstand benutzt um totalitären Kräften entgegenzuwirken… (jetzt mal so flach gesagt).
Bevor du jetzt argumentierst mit der bösen Kirche und ihre Doktrinen und die Freigeister von Satanisten… - sind satanistische Vereinigungen nicht auch eine Form von Sekte?

Nein, ein Satanist ist jemand, der „getreu Kant seinen Verstand benutzt um totalitären Kräften entgegenzuwirken“, dabei allerdings egoistisch handelt. Von welchen „Sekten“ sprichst Du eigentlich?

Mmmh, wie kann man getreu Kant handeln und dabei egoistisch sein?
Hab ich den kategorischen Imperativ misverstanden?
Meiner Meinung nach hat doch Kant gezeigt, dass moralisches Handeln nicht glaubensbedingt ist, sondern sich als natürliche Konsequenz unseres Verstandes entwickelt.
Und da finde ich "beißt" es sich enorm mit jeder Form von Satanismus
- oder ist nicht Egoismus Grundsatz jeder "satanischen Richtung" ?

So kann ich jemanden, der totalitäre Strukturen aus egoistischen Motiven, missachtet als Rebellen ansehen, nicht aber als Revolutionär.

Von welchen „Sekten“ sprichst Du eigentlich?
Nun, der ist ja damit hinfällig. Ich empfehle Dir dennoch, Dich zu informieren, bevor Du etwas ablehnst.
Sieht es so aus als wenn ich völlig unwissend kritisiere bzw. "rumnörgle"?[img]http://www.fb18.de/gfx/28.gif[/img]

Erst einmal, ich war nie in der Satanistenszene - ist auch schwer da rein zukommen, wenn man so etwas ablehnt [img]http://www.fb18.de/gfx/15.gif[/img]
Ich empfinde es aber auch als unfair quasi "mit den Finger auf mich zu zeigen".
Wie schon gesagt wird in beiden Richtungen nicht differenziert!
Wie soll ich die einzelnen Gruppierungen auseinanderhalten? Wenn ich jemand mit einem umgedrehten Kruzifix sehe - was soll ich von der Person halten?
Ist das ein Satanist, ein Gothicfan oder einfach nur ein Metaller…
Ist das Kruzifix ein Zeichen des Hohns gegenüber einem anderen Glauben und damit ein Zeichen von Intoleranz?
Ich habe wenig Referenzen (bisherige Darstellung der Medien darunter auch ein biographisches Werk eines Exsatanisten…) und der gezeigte Link zur "Church of Satan" -> inwieweit spricht diese Page für die Satanisten allgemein?
Ist dass das Referenzwerk zu den Satanisten allgemein, denn tut mir leid wenn ich das hier so sage, aber die Seite mit den Photos dieser "kostümierten Leute" die Werbung für "tolle" Bücher,Bibeln, Videos etc. machen eher lächerlich….
Auch wird in die andere Richtung nicht ausdifferenziert!
Wie kommts das alle von der totalitären Kirche reden und das gerade in Deutschland?
Irgendwie hab ich schon das Gefühl, dass der überwiegende Teil der Kritiker A. alle Christen in einem Topf werfen nach dem Motto: Gläubig gleich Hirntod
und B. Viele aus Kirche = Glauben machen, was um so schwerwiegender ist.

Den Vorwurf das ich etwas ablehne ohne mich zu informiert haben halte ich für sehr delikat - an deiner Stelle hätte ich hier wohl ebenso argumentiert [img]http://www.fb18.de/gfx/10.gif[/img].
Aber mal jetzt so gefragt, wie sehr hast du dich mit der Satanistenszene beschäftigt? Konntest du dir ein objektives Gesamtbild schaffen?
Wie sehr hast du dich zum einem mit der katholischen Kirche allgemein (auch hier lässt sich nahezu ausdifferenzieren), zum anderen mit der protestantischen Kirche in Deutschland, in den USA, in etc. und zum anderen mit dem Christentum allgemein auseinander gesetzt?
Du siehst das Problem?

Ich wette irgendjemand wird wieder sagen wollen, ich habe mir durch die Medien ein falsches Bild des Satanismus einreden lassen, wie sehr aber wurde aber euer Bild von der Kirche durch die Medien beeinflusst?

Also warum sollte man nochmal Satanist werden?
Wenn du die kirchliche Institution nicht leiden kann, weil du vielleicht generell Machtpositionen (wie ich) in einer Gesellschaft nicht gutheißen möchtest, warum solltest du dann den Glauben ablehnen?
Dieser Schritt wäre nur logisch bzw. sinnvoll wenn du die propagierten Werte nicht akzeptierst.

Jemand der nicht den christlichen Glauben teilt muss doch nicht zwangsweise Satanist sein, oder? Es gibt da eine Menge Atheisten da draussen, die mehr oder minder durch Vernunft zu ihrer Einstellung gekommen sind - warum sind sie nicht Satanisten?

Um jetzt mal so richtig zu provozieren - Faktor Intelligenz!
Wer kennt nicht den Spruch: "Kinder können so gemein sein?"
Wer hat in der Schule böse Erfahrungen gemacht/ wurde gehänselt, oder hat gemobbt oder ähnliches?
Ich will nicht unterstellen, dass Kinder unbedingt böse sind (oder nicht in dem Sinne wie wir es verstehen). Ich würde sagen, dass ihnen bis zu einem gewissen Grad noch das Einfühlungsvermögen fehlt, d.h. dass sie grob gesagt nicht wirklich wissen wie sehr sie Gegenüber mit ihren Taten verletzten können. Und diese Fähigkeit (einige sehen dass als emotionalle Intelligenz)
würde ich generell als ein Faktor für Intelligenz ansehen.
Die Unfähigkeit Andersgläubigen tolerant gegenüber zu sein ist ein gutes Indiz für Dummheit…
Jemanden der also "angeblich" gegen ein totalitäres System Kirche arbeitet, dabei aber nur sich der Autorität solcher Satanistenvereinigungen unterstellt und so den Christen gegenüber durch Friedhofsentweihungen etc. Intoleranz zeigt halte ich weder für bewundernswert noch intelligent…

Inkarnat

Re: Berichte über Satanisten 2006-11-22 21:04
Anonymer User
Es ist schwierig, etwas über „die Satanisten“ zu sagen – daher hatte ich das oben auch stärker qualifiziert. Wir können aber über spezifische Formen des Satanismus reden.
Da teile ich deine Ansicht, welche spezifischen gibt es denn?
LaVeys Church of Satan ist ein konsequenter Individualismus, den ich nicht teile, aber respektiere. Ob man diese Einschätzung teilt, kann man z.B. prüfen, indem man sich deren „Regeln“ durchliest. Insbesondere wird hier keine Verantwortung abgegeben, sondern explizit dem Selbst überlassen.

Aber naja, das ist eine Form von Satanismus, ich nehme an, es gibt noch viele weitere. Über welchen Satanismus sprichst du, wenn du sagst, dass du ihn kategorisch ablehnst? Eventuell teile ich in Bezug auf diesen ja deine Meinung?
Ich werde mir erstmal diese Regeln durchlesen…

der Obiger Post von dir könnte fast schon den Eindruck geben, dass du bei den Satanisten differenzierst aber die Christen alle in einen Topf wirfst.

Ich sprach glaube ich nicht von allen Christen, sondern zum einen von den „jugendlichen Konformitäts-Christen“ und zum Anderen von http://www.vatican.va/ – ich bin mir durchaus bewusst, dass es sehr nette Christen gibt, und ich finde Jesus ist auch eher einer der cooleren Religionsfiguren.

Was ich nicht mag, in keiner Glaubensgemeinschaft, sind authoritäre Strukturen. Und da ist die katholische Kirche glaube ich eine der am stärksten fortgeschrittenen, sogar noch wesentlich krasser als viele sogenannte „Sekten“.

Tschuldigung, dann hab ich dich missverstanden - das ist nur die Assoziation wenn jemand von „jugendlichen Konformitäts-Christen“ spricht, das halte ich für keinen glückliche Begriff, klingt immer nach Beleidigung [img]http://www.fb18.de/gfx/7.gif[/img]

Ich teile deine Einsicht zu den autoritären Strukturen
- nicht aber jedoch das Bild das du von der katholischen Kirche hast,
sie wird immer als Paradebeispiel angeführt, aber wie autoritär ist sie noch heute, gemessen zum Beispiel am Einfluss?
Ich sehe eine Kriche die permanent Anhänger verliert und bei Glaubensdebatten klein beigeben muss, sie will Toleranz zeigen, erfährt aber keine…(letzteres natürlich Streitpunkt)
Natürlich ist sie immer noch autoritär (ich bin sicher kein Fan),
aber im Vergleich zu damaligen Verhältnissen…?

Re: Berichte über Satanisten 2006-11-22 21:17
Marrow
Zum christlichen Glauben bzw. Kirche möchte ich mal Jesus Camp einwerfen. Den Trailer fand ich ziemlich erschreckend, als ich ihn gesehen habe.

Zu Glauben allgemein: glaubt doch alle, was ihr wollt. [img]http://www.fb18.de/gfx/28.gif[/img]
Aber wer kann schon sagen, dass der eine Glauben richtiger/besser/toller als ein anderer ist? Es ist immer eine Frage, wie man mit seinem Glauben umgeht (sofern man (bewusst) einen hat).

Frei nach Dogma: "Ich habe eine Idee". Völlige Überzeugung von der absoluten Richtigkeit seines Tuns/Glaubens und alles andere ist falsch finde ich bedenklich. Egal, ob es sich um Glauben, Politik, was auch immer handelt. Man sollte immer bereit sein, andere Dinge zu betrachten und seine eigene Meinung zu hinterfragen.

Aristoteles: "Wer recht erkennen will, muss zuvor in richtiger Weise gezweifelt haben."

EDIT: Trailer bei Google

Re: Berichte über Satanisten 2006-11-22 21:20
Narthalion
Kategorischer Imperativ:

Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.

Wenn ich den erwähnten 11 Regeln anhinge, dann finde ich die toll (und auch ich muss sagen, dass sie in Großteilen attraktiv für mich sind), und dann würde ich die gerne als "allgemeines Gesetz" sehen.
Ist ja nicht so, dass derjenige, der für sich die Regel "wer mich bei mir nervt, wird zerstört" beansprucht, sich dann herausnimmt, bei anderen alle zu nerven. Da sind die Regeln ja symmetrisch: Gastfreundschaft ist trumpf, wenn mir mein Gastgeber nicht passt, kann ich gehen, aber nicht mehr.
Die Regeln sind etwas anders als die "normalen" "altruistischen" (*hust*), aber warum sollte sich Kant nicht drauf anwenden lassen?

Differenzieren von Gothics/Metallern und Satanisten? Das ist recht einfach: Wenn du jemanden siehst, der dir "schwarz" Vorkommt, kannst du ziemlich sicher sein, einen Gruftie oder Metaller vor dir zu haben (die zu unterscheiden darfst du selbst lernen [img]http://www.fb18.de/gfx/7.gif[/img]). Evtl hast du auch einen Satanisten vor dir, aber ich habe in meinen ~8 Jahren in der schwarzen Szene noch bewusst keinen getroffen. Also kannst du als Daumenregel davon ausgehen, dass es keiner ist. *g*

Das Problem ist, dass irgendwie sowohl alles schwarze als auch die "11 Regel Satanisten" in einen Topf mit den "wir sind krass böse und haben rebellieren gegen alles, indem wir Katzen töten" Satanisten in einen Topf geworfen werden. Denn die "11 Regel Satanisten" sind vermutlich durchaus angenehme Zeitgenossen, sie lassen sich nicht ganz so viel gefallen- aber vermutlich legen nur die wenigsten "destroy" jederzeit physisch und instantan aus. Man kann ja auch denjenigen zur Sau machen, wenn er danach Ruhe gibt ist doch fein. Ist ja nicht so, dass die doof wären und dringend ins Gefängnis wollen. Ausgeprägte Individualisten wollen selten ihre Freiheit grundlos aufgeben… Ich interpretiere das "destroy" eh als "alle notwendigen Mittel ergreifen, aber auch nicht mehr, das bringt mir als Individuum wieder Probleme"

Re: Berichte über Satanisten 2006-11-22 22:04
Viciarg
Mmmh, wie kann man getreu Kant handeln und dabei egoistisch sein?

Es einfach sein.

Meiner Meinung nach hat doch Kant gezeigt, dass moralisches Handeln nicht glaubensbedingt ist, sondern sich als natürliche Konsequenz unseres Verstandes entwickelt.

Ich denke nicht, daß Glauben und Verstand einander ausschließen.

Und da finde ich "beißt" es sich enorm mit jeder Form von Satanismus
- oder ist nicht Egoismus Grundsatz jeder "satanischen Richtung" ?

Ich hab noch immer nicht verstanden, worauf Du hinaus willst. Hat Kant irgendeine Aussage zum Thema Egoismus getroffen? Ich finde nicht, daß der Kategorische Imperativ dem Prinzip des Egoismus widerspricht.

Sieht es so aus als wenn ich völlig unwissend kritisiere bzw. "rumnörgle"?[img]http://www.fb18.de/gfx/28.gif[/img]

Ganz ehrlich? Ja.

Erst einmal, ich war nie in der Satanistenszene - ist auch schwer da rein zukommen, wenn man so etwas ablehnt [img]http://www.fb18.de/gfx/15.gif[/img]

Och, finde ich gar nicht. Ich verstehe allerdings nicht ganz, was Du Dir unter einer wie auch immer gearteten „Satanistenszene“ vorstellst, sofern denn eine solche überhaupt existiert.

Wie soll ich die einzelnen Gruppierungen auseinanderhalten? Wenn ich jemand mit einem umgedrehten Kruzifix sehe - was soll ich von der Person halten?
Ist das ein Satanist, ein Gothicfan oder einfach nur ein Metaller…
Ist das Kruzifix ein Zeichen des Hohns gegenüber einem anderen Glauben und damit ein Zeichen von Intoleranz?

Frag nach, das soll am einfachsten sein.

und der gezeigte Link zur "Church of Satan" -> inwieweit spricht diese Page für die Satanisten allgemein?

Gar nicht. Die CoS ist nur eine satanische Gruppierung von hunderten.

Ist dass das Referenzwerk zu den Satanisten allgemein, denn tut mir leid wenn ich das hier so sage, aber die Seite mit den Photos dieser "kostümierten Leute" die Werbung für "tolle" Bücher,Bibeln, Videos etc. machen eher lächerlich….

„Die Seite mit den Fotos“? Im Buch? Das darfst Du dem Verlag „Second Sight Books“ ankreiden, die Übersetzung ist im übrigen auch extrem grauenhaft. Ich habe eine amerikanische Originalausgabe hier (die mich im übrigen auch nur $7 gekostet hat, statt 30 Euro, oder was die deutsche Übersetzung kostet), darin finden sich keine „kostümierten Leute“ und keine Werbung. In meiner Ausgabe der „Satanic Bible“ hat LaVey übrigens auch geschrieben, daß er solche Selbstdarsteller nicht als Satanisten sieht.

Aber mal jetzt so gefragt, wie sehr hast du dich mit der Satanistenszene beschäftigt?

Ausreichend genug, um gegenüber Dir den Advocatus diaboli zu spielen. [img]http://www.fb18.de/gfx/25.gif[/img]

Im Ernst: Ich habe mich nie als Satanisten bezeichnet, andere hätten das vielleicht getan. Ich hatte über mehrere Jahre hinweg regen Kontakt zu Leuten, die sich als Satanisten bezeichneten, darunter Anhänger der verschiedensten Strömungen und Richtungen, Mitglieder mehr oder weniger ominöser Orden, Logen und Geheimbünde. Aus dieser Erfahrung kann ich Dir sagen: Es werden weder Kinder noch Katzen geschlachtet, keine Leichen geschändet und keine Gräber ausgehoben. Blut wird seltenst getrunken, wenn, dann freiwillig gespendetes, es werden Pentagramme gemalt und dämonische Konzepte beschworen. Viel häufiger wird sexualmagisch gearbeitet und alles in allem ist satanische Arbeit viel mit nachdenken verbunden und eigentlich eher wenig spektakulär.

Natürlich gibt es auch hier schwarze Schafe, aber die begangenen Taten (s. Ruda, Sondershausen, etc.) sind weniger dem Satanismus als der allgemein gestörten Psyche der Täter zuzuschreiben.

Konntest du dir ein objektives Gesamtbild schaffen?

Nein, denn die Form des Satanismus, die jeder Satanist ausübt, ist so hochgradig individuell, daß ich dazu neigen würde, zu behaupten, es sei unmöglich, sich ein objektives Gesamtbild zu schaffen.

Wie sehr hast du dich zum einem mit der katholischen Kirche allgemein (auch hier lässt sich nahezu ausdifferenzieren), zum anderen mit der protestantischen Kirche in Deutschland, in den USA, in etc. und zum anderen mit dem Christentum allgemein auseinander gesetzt?

Ausreichend, um hier mit Dir weiter zu diskutieren. Das Christentum und die unterschiedlichen Glaubenseinrichtungen innerhalb desselben haben mich noch eher beschäftigt als der sog. „Satanismus“ und beschäftigen mich bis heute. Ich suchte und suche bis heute regelmäßig den Kontakt zu Gläubigen, auch anderer Religionen, nicht um mit ihnen über Wahrheit und Unwahrheit ihres Glaubens zu diskutieren, sondern über ihre Art, zu glauben. Dabei stolpert man zwangsläufig über Unterschiede, nicht nur zwischen den Religionen, sondern auch zwischen den individuellen Glauben (Pl.), die sich oftmals frappierend von dem unterscheiden, was man im Religionsunterricht gelehrt bekommt.
Im übrigen betrifft dies nicht nur die sog. „mosaischen“ Religionen (Christentum, Islam, Judentum), sondern auch ältere Religionen. Ich fühle mich vom Kenntnisstand her nicht in jeder Religion zuhaus, denke aber, daß ich in einigen Religionen einen annehmbaren Kenntnisstand habe.

Du siehst das Problem?

Welches?

Ich wette irgendjemand wird wieder sagen wollen, ich habe mir durch die Medien ein falsches Bild des Satanismus einreden lassen, wie sehr aber wurde aber euer Bild von der Kirche durch die Medien beeinflusst?

Wodurch hätte mein Bild der Kirche sonst beeinflusst werden sollen?

Also warum sollte man nochmal Satanist werden?

Das mußt Du selbst wissen. Satanisten missionieren nicht.

Wenn du die kirchliche Institution nicht leiden kann, weil du vielleicht generell Machtpositionen (wie ich) in einer Gesellschaft nicht gutheißen möchtest, warum solltest du dann den Glauben ablehnen?

Dafür gibt es keinen Grund. Ich verstehe nicht, wer dies behauptet hat.

Dieser Schritt wäre nur logisch bzw. sinnvoll wenn du die propagierten Werte nicht akzeptierst.

Nein, es ist ein Unterschied zu treffen zwischen den propagierten Werten der Glaubensgemeinschaft und der Religion. Wenn Du der Meinung bist, daß „Du sollst nicht töten“ doof ist, ist das Christentum nicht die richtige Religion für Dich, bist Du allerdings der Meinung, daß Frauen auch Priester werden dürfen sollten, ist es nur der Katholizismus, der nicht ganz Deiner Einstellung entspricht.

Es gibt da eine Menge Atheisten da draussen, die mehr oder minder durch Vernunft zu ihrer Einstellung gekommen sind - warum sind sie nicht Satanisten?

Weil die Atheisten das Vorhandensein jeglicher göttlicher Macht ablehnen während Satanisten trotz allem eine höhere geistige Instanz akzeptieren, nämlich ein wie auch immer gearteten satanisches Prinzip.

Die Unfähigkeit Andersgläubigen tolerant gegenüber zu sein ist ein gutes Indiz für Dummheit…

Quoted for emphasis

Jemanden der also "angeblich" gegen ein totalitäres System Kirche arbeitet, dabei aber nur sich der Autorität solcher Satanistenvereinigungen unterstellt

Von welchen Satanistenvereinigungen sprichst Du nochmal?

und so den Christen gegenüber durch Friedhofsentweihungen etc. Intoleranz zeigt halte ich weder für bewundernswert noch intelligent…

Und das hat jetzt nochmal genau was mit Satanismus zu tun?

Re: Berichte über Satanisten 2006-11-22 22:08
Anonymer User
Wenn ich mir das lese:
1. Do not give opinions or advice unless you are asked.

2. Do not tell your troubles to others unless you are sure they want to hear them.

Frage ich mich inwieweit nur, wie von euch anscheinend verstandener, Individualismus, welchen ich begrüßen würde, drinne steckt…
Ich sehe dass als "guter Angfang" einer "typischen" Sekte
- ich lese hier die Tendenz heraus das Mitglied zu aus der üblichen Gemeinschaft zu isolieren, es gehört zu zwischenmenschlichen Beziehungen doch auch dazu mal den ersten Schritt zu machen - wie willst du sonst Menschen kennen lernen? Oder wie soll das im großen Rahmen funkionieren?
Außerdem ist es doch erwiesener Maßen wichtig seinen Kummer zu teilen - Punkt zwei ist also alleine vielleicht recht weise aber zusammen mit Punkt zwei ist die Gefahr da, dass man in die Abhängigkeit der "Church of Satan" gerät…


Kategorischer Imperativ:

Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.

Wenn ich den erwähnten 11 Regeln anhinge, dann finde ich die toll (und auch ich muss sagen, dass sie in Großteilen attraktiv für mich sind), und dann würde ich die gerne als "allgemeines Gesetz" sehen.
Ist ja nicht so, dass derjenige, der für sich die Regel "wer mich bei mir nervt, wird zerstört" beansprucht, sich dann herausnimmt, bei anderen alle zu nerven. Da sind die Regeln ja symmetrisch: Gastfreundschaft ist trumpf, wenn mir mein Gastgeber nicht passt, kann ich gehen, aber nicht mehr.
Die Regeln sind etwas anders als die "normalen" "altruistischen" (*hust*), aber warum sollte sich Kant nicht drauf anwenden lassen?

Stimmt, da hab ich mal wieder (echt nicht zum ersten Mal [img]http://www.fb18.de/gfx/24.gif[/img] ) - den kategorischen Imperativ ausgeweitet - zu meiner Verteidigung, das hab ich so falsch in der Schule gelernt [img]http://www.fb18.de/gfx/12.gif[/img]…

Sehe ich trotzdem alles als problematisch, gerade das "durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde." (war das wirklich so formuliert, muss ich nochmal nachgucken..) setzt ein Vernunft begabtes Wesen vorraus.
Der Punkt ist doch der, das ich glaube, das Kant davon ausging dass das Individum jegliche Form von Leid (körperlich und seelisch) an sich selbst verhindern möchte - meiner Meinung nach also hängt es immer noch ab wie das Individum die Folgen seiner Taten auf andere abschätzen kann.
When walking in open territory, bother no one. If someone bothers you, ask him to stop. If he does not stop, destroy him.
Das Destroy verbinde ich hier schon mit Gewalt - und du findest das wäre hier gerechtfertigt oder gar mit dem kategorischen Imperativ vereinbar?
Differenzieren von Gothics/Metallern und Satanisten? Das ist recht einfach: Wenn du jemanden siehst, der dir "schwarz" Vorkommt, kannst du ziemlich sicher sein, einen Gruftie oder Metaller vor dir zu haben (die zu unterscheiden darfst du selbst lernen [img]http://www.fb18.de/gfx/7.gif[/img]). Evtl hast du auch einen Satanisten vor dir, aber ich habe in meinen ~8 Jahren in der schwarzen Szene noch bewusst keinen getroffen. Also kannst du als Daumenregel davon ausgehen, dass es keiner ist. *g*
Naja, soviel (schwarz -> Gothics/Metaller) hab ich vorher auch schon gedacht… Tja, und mit Satanisten - würde den ein Satanist vor einem Satanisten zugeben einer zu sein? Nach der Bio, die ich hier habe nämlich nicht…
Das Problem ist, dass irgendwie sowohl alles schwarze als auch die "11 Regel Satanisten" in einen Topf mit den "wir sind krass böse und haben rebellieren gegen alles, indem wir Katzen töten" Satanisten in einen Topf geworfen werden.
Ja, schon klar - sag ich jetzt zum dritten Mal… [img]http://www.fb18.de/gfx/21.gif[/img]


Re: Berichte über Satanisten 2006-11-22 22:16
Viciarg
- ich lese hier die Tendenz heraus das Mitglied zu aus der üblichen Gemeinschaft zu isolieren, es gehört zu zwischenmenschlichen Beziehungen doch auch dazu mal den ersten Schritt zu machen - wie willst du sonst Menschen kennen lernen? Oder wie soll das im großen Rahmen funkionieren?
Außerdem ist es doch erwiesener Maßen wichtig seinen Kummer zu teilen - Punkt zwei ist also alleine vielleicht recht weise aber zusammen mit Punkt zwei ist die Gefahr da, dass man in die Abhängigkeit der "Church of Satan" gerät…

So einen Mumpitz hab ich selten gelesen [img]http://www.fb18.de/gfx/wand.gif[/img]

Wie stellst Du Dir eigentlich vor, wie man Mitglied der CoS wird? Soll ich es Dir sagen? Du stellst einen Aufnahmeantrag und überweist einen Betrag (afaik $1000) auf ihr Konto, dann bekommst Du einen Ausweis und das wars. Keine Pflichtversammlungen, keine Hirnwäsche, keine Folter und keine Isolation.

Den ersten Schritt machen, um Menschen kennenzulernen, kann man auch (und sogar besser), indem man weder dumme Ratschläge gibt, noch seine eigenen Rumheulereien ungefragt auf den Tisch bringt. Mehr sagen diese beiden Regeln auch nicht aus. Menschen, mit denen Du Deinen Kummer teilen kannst, werden Dich schon danach fragen, keine Angst.

<troll>Deine Erfahrungen in zwischenmenschliche Kommunikation sind nicht sonderlich viele, oder?</troll>

When walking in open territory, bother no one. If someone bothers you, ask him to stop. If he does not stop, destroy him.
Das Destroy verbinde ich hier schon mit Gewalt - und du findest das wäre hier gerechtfertigt oder gar mit dem kategorischen Imperativ vereinbar?

[strike] Für mich schon. [/strike] Korrekt: Ja, ich halte dieses Zitat für mit dem kategorischen Imperativ vereinbar. Gewalt muß übrigens nicht immer physisch sein.

würde den ein Satanist vor einem Satanisten zugeben einer zu sein? Nach der Bio, die ich hier habe nämlich nicht…

Was ist das denn für eine Biografie, das tät mich jetzt doch mal interessieren.

Edit: Ausdruck verbessert.

Re: Berichte über Satanisten 2006-11-22 23:12
Anonymer User
ich werd dir erst morgen oder übermorgen antworten - bin jetzt müde und deine posts sind nicht unbedingt kurz (und auch nicht unbedingt fair…)
also bis denne Inkarnat

Re: Berichte über Satanisten 2006-11-22 23:31
Wolf
Menschen kann man gewaltlos zerstören. Es ist noch nicht einmal direkter Kontakt mit ihnen nötig, wenn die Umstände es zulassen. Think out of the box. Man kann Menschen mit Liebe brechen, mit Angst, mit Identitätsverlust.. Und es gibt auch direktere Wege.

Ein Mensch besteht ja nicht nur aus dem Körper, den er hat und seine Gefühlswelt ist verknüpft mit Allem, was er kennt und was ihn umgibt. Das kann man über Ursache-Wirkungs-Ketten benutzen.

Ich werde jetzt nicht konkrete Vorgehensweisen posten, das wäre grenzwertig. Aber jeder von uns hat doch schon mal Menschen am Abgrund gesehen. Wie kommt es dazu? Wann bricht ein Mensch?

Man kann dem Arschloch natürlich auch den Kantstein vorstellen.. Naja.

Was die in ihrer Rule _genau_ meinen, ist mir aber auch nicht ganz chlor.

Re: Berichte über Satanisten 2006-11-23 01:12
Anarch
Ich spreche trotzdem die vorsichtige Empfehlung aus, sich damit investigativ zu beschäftigen. Es gibt da sehr interessante Gebiete, auch und erst Recht für angehende Informatiker. Man darf nur nicht vergessen, ab und zu zu lachen, wenn es einfach zu bescheuert wird.

Laughter is the only tenable attitude in a universe which is a joke played upon itself.

Es ist schwierig, etwas über „die Satanisten“ zu sagen – daher hatte ich das oben auch stärker qualifiziert. Wir können aber über spezifische Formen des Satanismus reden.

Da teile ich deine Ansicht, welche spezifischen gibt es denn?

Vermutlich ungefähr so viele, wie es Satanisten gibt. Es gibt einige große Gruppierungen (die CoS ist da wohl die bekannteste), aber selbst innerhalb derer finden sich sehr unterschiedliche Meinungen. Dann gibt es große Gruppierungen, die sich selbst nicht sonderlich satanistisch sehen, aber von Anderen so bezeichnet werden (IOT, etc.).

Tschuldigung, dann hab ich dich missverstanden - das ist nur die Assoziation wenn jemand von „jugendlichen Konformitäts-Christen“ spricht, das halte ich für keinen glückliche Begriff, klingt immer nach Beleidigung

Es war eine, aber eben gegen jene jugendliche Konformitätschristen, nicht gegen Christen allgemein.

Ich sehe eine Kriche die permanent Anhänger verliert und bei Glaubensdebatten klein beigeben muss, sie will Toleranz zeigen, erfährt aber keine…(letzteres natürlich Streitpunkt)
Natürlich ist sie immer noch autoritär (ich bin sicher kein Fan),
aber im Vergleich zu damaligen Verhältnissen…?

Ich halte die katholische Kirche mitverantwortlich dafür, dass so viele Menschen in der dritten Welt sterben, da der strikte Kurs gegen Verhütungsmittel und Kondome dort sehr ernst genommen wird. Das ist nur ein Beispiel. Und nur weil die katholische Kirche keine Hexen mehr verbrennt und auch seit schon knapp 60 Jahren die Judenverfolgung nicht mehr so gut findet, heißt das nicht, dass ich sie jetzt toll finde. Ich freue mich, dass sie sich bessert, aber bis sie auch nur ansatzweise in den Bereich kommt, den ich akzeptabel finde, dauert das bei der beobachteten Geschwindigkeit noch knapp 750 Jahre. Weitere 750 bis ich sie respektieren kann.

Das Destroy verbinde ich hier schon mit Gewalt

Oh, Gewalt würde ich da nicht unbedingt sehen. Sicher eine Möglichkeit, aber eher eine sehr krude, unbefriedigende Lösung.

Würde den ein Satanist vor einem Satanisten zugeben einer zu sein?

Klar. Wäre jemand Satanist, der strikt behauptet, keiner zu sein? Christen sind natürlich immer recht fix dabei, mit dem Begriff Satanismus um sich zu werfen.

Re: Berichte über Satanisten 2006-11-23 04:16
Viciarg
Dann gibt es große Gruppierungen, die sich selbst nicht sonderlich satanistisch sehen, aber von Anderen so bezeichnet werden (IOT, etc.).

Der IOT wird als satanisch bezeichnet? Hab ich irgendwie noch nie von gehört. Der ToS oder die FS passt da meiner Auffassung nach schon eher.

Re: Berichte über Satanisten 2006-11-25 23:38
Anonymer User
Zum christlichen Glauben bzw. Kirche möchte ich mal Jesus Camp einwerfen. Den Trailer fand ich ziemlich erschreckend, als ich ihn gesehen habe.
Natürlich ist das erschreckend - Fanatismus ist immer erschreckend!
(Oder gibt es guten Fanatismus?!)
Zu Glauben allgemein: glaubt doch alle, was ihr wollt. [img]http://www.fb18.de/gfx/28.gif[/img]
Ist ja auch meine Meinung, wird da nur unangenehm, wo der Glaube zur Gewalt aufruft…
Aber wer kann schon sagen, dass der eine Glauben richtiger/besser/toller als ein anderer ist? Es ist immer eine Frage, wie man mit seinem Glauben umgeht (sofern man (bewusst) einen hat)[..].
*zustimm*

Aristoteles: "Wer recht erkennen will, muss zuvor in richtiger Weise gezweifelt haben."
was soll man dazu noch sagen… [img]http://www.fb18.de/gfx/23.gif[/img]

Re: Berichte über Satanisten 2006-11-25 23:51
garou
Zu Glauben allgemein: glaubt doch alle, was ihr wollt. [img]http://www.fb18.de/gfx/28.gif[/img]
Ist ja auch meine Meinung, wird da nur unangenehm, wo der Glaube zur Gewalt aufruft…
Glauben dürfen sie ja, was sie wollen
Überhaupt, wir sind hier ziemlich liberal.
Hier darf jeder glauben, was er will
im Rahmen der freiheitlich-demokratischen Grundordnung, versteht sich.

Apropos, die Kirche Deutschland rechtfertigt den Einsatz von Gewalt gegen Andersgläubige in Fällen eines Angriffs dieser auf die Gebote der heiligen deutschen Kirche in Vers 20:4.

Re: Berichte über Satanisten 2006-11-26 00:03
Anonymer User
- ich lese hier die Tendenz heraus das Mitglied zu aus der üblichen Gemeinschaft zu isolieren, es gehört zu zwischenmenschlichen Beziehungen doch auch dazu mal den ersten Schritt zu machen - wie willst du sonst Menschen kennen lernen? Oder wie soll das im großen Rahmen funkionieren?
Außerdem ist es doch erwiesener Maßen wichtig seinen Kummer zu teilen - Punkt zwei ist also alleine vielleicht recht weise aber zusammen mit Punkt zwei ist die Gefahr da, dass man in die Abhängigkeit der "Church of Satan" gerät…

So einen Mumpitz hab ich selten gelesen [img]http://www.fb18.de/gfx/wand.gif[/img]

Wie stellst Du Dir eigentlich vor, wie man Mitglied der CoS wird? Soll ich es Dir sagen? Du stellst einen Aufnahmeantrag und überweist einen Betrag (afaik $1000) auf ihr Konto, dann bekommst Du einen Ausweis und das wars. Keine Pflichtversammlungen, keine Hirnwäsche, keine Folter und keine Isolation.
Ok, da war ich hier in Sachen Mitgliedschaft nicht informiert - hab nur anhand der Regel versucht zu deuten, gutes Beispiel was schief gehen kann, wenn man außerhalb des Kontextes interpretiert… [img]http://www.fb18.de/gfx/8.gif[/img]
Und wie komms du auf Folter?


Den ersten Schritt machen, um Menschen kennenzulernen, kann man auch (und sogar besser), indem man weder dumme Ratschläge gibt, noch seine eigenen Rumheulereien ungefragt auf den Tisch bringt. Mehr sagen diese beiden Regeln auch nicht aus. Menschen, mit denen Du Deinen Kummer teilen kannst, werden Dich schon danach fragen, keine Angst.
Das ist jetzt deine Erfahrung, ich hab mir schon gedacht, dass hier die Befürworter dieser Regeln von "Rumheulen" oder so sprechen würden;
Ich rede nicht davon, dass man jetzt eine Wildfremdeperson begegnet und ihr sagt:"Mir geht es so schlecht.." - da hast du mich missverstanden, mir gehts darum in einem festen Bekanntenbereich seine Probleme zu besprechen, man könnte die Regel so deuten, dass man jedes Mal von neuem abwägen muss ob es denn Wert sei denn eigenen Kummer den anderen mitzuteilen - meiner Meinung sollten "echte" Freunde nunmal dazu dasein mit ihnen ohne großes Überlegen Sachen zu "teilen" (also auch Kummer)…
<troll>Deine Erfahrungen in zwischenmenschliche Kommunikation sind nicht sonderlich viele, oder?</troll>
Wenn du dich als Idiot darstellen willst, der nur durch Beleidigungen und Gehässigkeit argumentieren kann, dann ist dir das gelungen.
Mal ehrlich aus welchem Grund nimmst du an einer solchen Diskussion teil?
Meine Meinung ist nicht unbedingt so "fest" und stur wie du denkst, ich möchte ja aus dieser Diskussion lernen und gib mir auch Mühe - deine Antworten sehen aber in der Regel aus wie "Nein, du hast einfach Unrecht!". toll [img]http://www.fb18.de/gfx/13.gif[/img]

When walking in open territory, bother no one. If someone bothers you, ask him to stop. If he does not stop, destroy him.
Das Destroy verbinde ich hier schon mit Gewalt - und du findest das wäre hier gerechtfertigt oder gar mit dem kategorischen Imperativ vereinbar?

[strike] Für mich schon. [/strike] Korrekt: Ja, ich halte dieses Zitat für mit dem kategorischen Imperativ vereinbar. Gewalt muß übrigens nicht immer physisch sein.

Du befürwortest also seelische Gewalt - gut, das muss mich wohl nicht überraschen, oder?

würde den ein Satanist vor einem Satanisten zugeben einer zu sein? Nach der Bio, die ich hier habe nämlich nicht…
Da hab ich mich verschrieben! Es muss natürlich heißen ein Satanist vor einem NICHT-Satanisten!
Was ist das denn für eine Biografie, das tät mich jetzt doch mal interessieren.
"Vier Jahre Hölle und zurück" von Lukas

Inkarnat
(Der Post oben ist auch von mir)

Re: Berichte über Satanisten 2006-11-26 00:21
Wolf
Auf Wikipedia zumindest wird das Buch zerrissen.. Keine Ahnung.
Korrekt: Ja, ich halte dieses Zitat für mit dem kategorischen Imperativ vereinbar. Gewalt muß übrigens nicht immer physisch sein.
Du befürwortest also seelische Gewalt - gut, das muss mich wohl nicht überraschen, oder?
Das hat er doch gar nicht behauptet! Der kategorische Imperativ ist doch immer subjektiv. Man _kann_ ihn deswegen mit Allem vermengen, was man selbst gut findet.
„Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“
..[img]http://www.fb18.de/gfx/15.gif[/img]

Re: Berichte über Satanisten 2006-11-26 00:23
Anonymer User
@Viciarg:

Du hast jetzt schon mehrmals gesagt das du Egoismus und sogar Gewalt an sich
(nur seelisch oder auch körperlich?) mit dem kategorischen Imperativ vereinbaren kannst. Nur hast du dass nie näher erläutert!

Weiter oben wurde schon solche Interpretationen des kategorischen Imperativs gegeben:
„Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“

Ich deute den k.I. aber mehr nach diesem Schema:
„Handle so, dass du die Menschheit sowohl in deiner Person, als in der Person eines jeden anderen jederzeit zugleich als Zweck, niemals bloß als Mittel brauchst.“
Und das kann ich nach wie vorher nicht mit Egoismus vereinbaren!
Wenn ich also ein egoistisches Ziel verfolge und dazu andere Menschen ausnutze, verletzte oder missbrauche dann mach ich doch diese anderen Menschen zu einem Mittel!
Desweiteren wie schon oben erwähnt:
Der Punkt ist doch der, das ich glaube, das Kant davon ausging dass das Individum jegliche Form von Leid (körperlich und seelischer) an sich selbst verhindern möchte - meiner Meinung nach also hängt es immer noch ab wie das Individum die Folgen seiner Taten auf andere abschätzen kann.


Vielleicht hast du auch nur eine andere Vorstellung bzw. ein anderes Konzept von Egoismus, oder kannst du mal mehr zum kategorischen Impoerativ erzählen?

Inkarnat

Re: Berichte über Satanisten 2006-11-26 00:34
Anonymer User
Auf Wikipedia zumindest wird das Buch zerrissen.. Keine Ahnung.
Wow, ich kam auch nicht darauf in Wikipedia danach zu suchen [img]http://www.fb18.de/gfx/28.gif[/img]
Korrekt: Ja, ich halte dieses Zitat für mit dem kategorischen Imperativ vereinbar. Gewalt muß übrigens nicht immer physisch sein.
Du befürwortest also seelische Gewalt - gut, das muss mich wohl nicht überraschen, oder?
Das hat er doch gar nicht behauptet!
Warum wollte er mich denn darauf hinweisen dass es auch andere Form von Gewalt gibt? Und das in Anschluss daran dass er die letzte Regel der Church of Satan
mit dem kategorischen Imperativ vereinbar sieht.
Der kategorische Imperativ ist doch immer subjektiv. Man _kann_ ihn deswegen mit Allem vermengen, was man selbst gut findet.
„Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“
..[img]http://www.fb18.de/gfx/15.gif[/img]
Eben das sehe ich nicht so!

Selbst in Wikipedia steht: "[..]Er gebietet, Handlungen zu vollbringen, die nicht Mittel zu einem Zweck, sondern an sich gut sind.[..]"

Re: Berichte über Satanisten 2006-11-26 01:19
Anonymer User
Ach ja…

Meiner Meinung nach hat doch Kant gezeigt, dass moralisches Handeln nicht glaubensbedingt ist, sondern sich als natürliche Konsequenz unseres Verstandes entwickelt.

Ich denke nicht, daß Glauben und Verstand einander ausschließen.
Das habe ich nicht gesagt - ich wollte nur zeigen in welcher Weise Kant
(als Philosoph) die Moral erklärt hat! Das "Meine Meinung" zeigt in einem solchen Satzbau dass ich eine eigene Interpretation vorlege.
Wie sollten auch Glauben und Verstand einander ausschließen, oder wie kommst du auf einen solchen Gedanken?


Ich hab noch immer nicht verstanden, worauf Du hinaus willst. Hat Kant irgendeine Aussage zum Thema Egoismus getroffen? Ich finde nicht, daß der Kategorische Imperativ dem Prinzip des Egoismus widerspricht.
weiter oben lesen…
Och, finde ich gar nicht. Ich verstehe allerdings nicht ganz, was Du Dir unter einer wie auch immer gearteten „Satanistenszene“ vorstellst, sofern denn eine solche überhaupt existiert.
Naja, weiter unten sprichst du von
[..]Anhänger der verschiedensten Strömungen und Richtungen, Mitglieder mehr oder weniger ominöser Orden, Logen und Geheimbünde[..].
,ich bin der Meinung das ich das Wort nur von einem anderen zitiert habe, aber was stört dich daran? Es gibt halt anscheinend sehr viele verschiedene Strömungen und Gruppierung, die sich wohl stark unterscheiden, aber wie soll ich da einen gemeinsamen Begriff finden - ach ja, sie nennen sich ja alle Satanisten… (Wo ist denn deiner Meinung nach der kleinste gemeinsame Nenner zu finden?)

Blut wird seltenst getrunken, wenn, dann freiwillig gespendetes, es werden Pentagramme gemalt und dämonische Konzepte beschworen. Viel häufiger wird sexualmagisch gearbeitet und alles in allem ist satanische Arbeit viel mit nachdenken verbunden und eigentlich eher wenig spektakulär.
Tja, aus deiner Beschreibung wird man aber auch nicht schlau - klingt schon als wenn einige Klischees zutreffen würden, oder anders gefragt - warum machen die das alles? Wenn sie dämonische Konzepte beschwören, dann weil sie an Dämone glauben und diese verehren?
Natürlich gibt es auch hier schwarze Schafe, aber die begangenen Taten (s. Ruda, Sondershausen, etc.) sind weniger dem Satanismus als der allgemein gestörten Psyche der Täter zuzuschreiben.
Kannst du das wirklich so einfach abtun? Wenn es keinen allgemeinen Satanismus gibt, kannst du doch nicht sagen, dass die Taten dieser einzelnen Täter dem Satanismus widersprechen! Ab wann darf man sich Satanist nennen?!
Oder warum sollten die einen eher Satanisten sein als die anderen?


Du siehst das Problem?
Welches?
Herrlich so ein Zitat völlig aus dem Kontext [img]http://www.fb18.de/gfx/21.gif[/img]
Das Problem bezog sich darauf das wir hier über Religion, Satanismus etc. diskutieren und dabei allgemeine Begriffe benutzen, die mehr eine Notlösung darstellen - man kann in beide Richtungen nahezu unendlich ausdifferenzieren und deswegen finde ich schon stark das hier u.a. so argumentiert wird dass die Satanisten z.b. dies und jenes sind (oder nicht sind) und dann als Beleg eine Satanistenorganisation unter tausenden und mehr genommen wird…

Ich wette irgendjemand wird wieder sagen wollen, ich habe mir durch die Medien ein falsches Bild des Satanismus einreden lassen, wie sehr aber wurde aber euer Bild von der Kirche durch die Medien beeinflusst?

Wodurch hätte mein Bild der Kirche sonst beeinflusst werden sollen?
Das gleiche was du mir auch rätst - durch Gesprächen mit Kirchlichen und Christen, die regelmäßig zur Kirche gehen?
Mit Medien meine ich aber meist die Massenmedien, die oft plakatieren statt sachlich zu informieren…

Nein, es ist ein Unterschied zu treffen zwischen den propagierten Werten der Glaubensgemeinschaft und der Religion. Wenn Du der Meinung bist, daß „Du sollst nicht töten“ doof ist, ist das Christentum nicht die richtige Religion für Dich, bist Du allerdings der Meinung, daß Frauen auch Priester werden dürfen sollten, ist es nur der Katholizismus, der nicht ganz Deiner Einstellung entspricht.
stimmt

Weil die Atheisten das Vorhandensein jeglicher göttlicher Macht ablehnen während Satanisten trotz allem eine höhere geistige Instanz akzeptieren, nämlich ein wie auch immer gearteten satanisches Prinzip.
Kannst du das näher Erläutern?

Die Unfähigkeit Andersgläubigen tolerant gegenüber zu sein ist ein gutes Indiz für Dummheit…

Quoted for emphasis
Warum? Ich hatte den Satanismus wie ich ihn bisher gedeutet habe abgelehnt, weil er für mich so in keiner Weise nachvollzierbar war, ich bin aber nicht den Satanisten gegenüber intolerant. Ich suche sogar das Gespräch, um Missverständnisse zu klären.

Jemanden der also "angeblich" gegen ein totalitäres System Kirche arbeitet, dabei aber nur sich der Autorität solcher Satanistenvereinigungen unterstellt
Von welchen Satanistenvereinigungen sprichst Du nochmal?

Warum spielen nochmal die/einige Satanisten mit den
Symbolen der Kirche (umgedrehtes Kreuz)?
und so den Christen gegenüber durch Friedhofsentweihungen etc. Intoleranz zeigt halte ich weder für bewundernswert noch intelligent…

Und das hat jetzt nochmal genau was mit Satanismus zu tun?
Das sind also nur einige Verrückte, die das machen - wie kannst du behaupten sie wären keine Satanisten, wenn sie behaupten sie wären es (wenn es doch keinen allgemeinen Satanismus gibt)?

Inkarnat

Re: Berichte über Satanisten 2006-11-26 01:57
Wolf
Der kategorische Imperativ ist doch immer subjektiv. Man _kann_ ihn deswegen mit Allem vermengen, was man selbst gut findet.
„Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“
..[img]http://www.fb18.de/gfx/15.gif[/img]
Eben das sehe ich nicht so!

Selbst in Wikipedia steht: "[..]Er gebietet, Handlungen zu vollbringen, die nicht Mittel zu einem Zweck, sondern an sich gut sind.[..]"
Das ist ja das Problem. Für Kant gibt es ein absolut Gutes, aber das reicht in meinem und Viciargs Weltbild nicht aus. Wir definieren einfach selber, was gut ist - und das ist dann an sich gut.

Bei mir ist diese Definition stark angelehnt an das, was meine Oma nett findet, ich hab mir ein paar Freiheiten hinzugedichtet, that's it.

Was bei Viciarg an sich gut ist, weiss ich nicht. Er hat's aber nicht ausgesprochen.

Was bei Dir an sich gut ist, weiss ich auch nicht, aber ich hab das Gefühl, Du bist irgendwo in meiner Nähe.

Trotzdem, wenn Kant sagt "nicht Mittel zu einem Zweck", geht er von einem absolut guten Prinzip aus. Das ist aber eine Glaubensfrage. Satanismus streicht diesen Nebensatz, ich halte das für legitim, wenn das Resultat sich im Rahmen meiner eigenen Regeln befindet. Sonst nicht.

Kant klammert ein Stück weit den Konsens aus, da er die Entscheidung für oder gegen eine Maxime an ein starres Weltbild bindet. Wir wissen aber alle, dass wir damit heute nicht mehr zurechtkommen.

Also sollte man den kategorischen Imperativ nur dann heranziehen, wenn man ihn relativiert.

Re: Berichte über Satanisten 2006-11-26 03:55
Viciarg
Och, na denn.

Ok, da war ich hier in Sachen Mitgliedschaft nicht informiert - hab nur anhand der Regel versucht zu deuten, gutes Beispiel was schief gehen kann, wenn man außerhalb des Kontextes interpretiert… [img]http://www.fb18.de/gfx/8.gif[/img]
Und wie komms du auf Folter?

Ich kenn doch die Horrormärchen, die dem gemeinen Satanisten gerne untergeschoben werden.

man könnte die Regel so deuten, dass man jedes Mal von neuem abwägen muss ob es denn Wert sei denn eigenen Kummer den anderen mitzuteilen

Gute Deutung, so sehe ich das auch.

meiner Meinung sollten "echte" Freunde nunmal dazu dasein mit ihnen ohne großes Überlegen Sachen zu "teilen" (also auch Kummer)…

Ich persönlich tue seltenst Dinge, ohne darüber nachzudenken, aber das ist sicherlich eine individuelle Verhaltensweise. Was mich viel mehr interessiert: Ist der Unterschied zwischen dem „jedesmal Abwägen“ und dem „Teilen ohne groß Überlegen zu müssen“ so groß, daß er Dir noch immer ein Grund dafür ist, Satanismus per se abzulehnen?

Wenn du dich als Idiot darstellen willst, der nur durch Beleidigungen und Gehässigkeit argumentieren kann, dann ist dir das gelungen. [Hervorhebung von mir – Viciarg]

[img]http://www.fb18.de/gfx/22.gif[/img] Ich seh nur eine Beleidigung, und die kam von Dir.

Im Ernst: Wenn man sich in gewissen Kreisen bewegt, begegnen einem viele Menschen auf immer dieselbe Art und Weise – mit Vorurteilen. Was ich eben beim Thema der „Eleven Rules of the Earth“ (so heißen diese elf Regeln übrigens wirklich) bei Dir gesehen habe, war nichts anderes. Schön erstmal das entsprechende Satanssektenklischee in den Raum geschmissen und die Regeln damit vermengt, aber mal selber sich erkundigen, die allwissende Müllhalde befragen und so weiter ist nicht drin. Nun, dementsprechend konnte ich nicht anders, als meinen Vorurteilen freien Lauf zu lassen. Das Du entsprechend darauf ansprangst, finde ich sehr schön, danke. [img]http://www.fb18.de/gfx/25.gif[/img]

deine Antworten sehen aber in der Regel aus wie "Nein, du hast einfach Unrecht!".

Danke, das sollen sie auch, hinzu kommt unter Umständen noch eine Richtigstellung. Wie bitte sollte ich denn sonst antworten?

Du befürwortest also seelische Gewalt - gut, das muss mich wohl nicht überraschen, oder?

Ich habe nicht geschrieben, daß ich seelische Gewalt befürworte. Dein Zusatz (nach dem Bindestrich) bringt mich dazu, Dir eine Frage zu stellen: Wieviele Deiner Satanistenklischees wendest Du auf mich an und warum?

"Vier Jahre Hölle und zurück" von Lukas

Holla die Waldfee, da hast Du ja wirklich die Krone der Schöpfung erwischt.

Kurz und knapp: Das Buch ist ein Fake, und zwar ein schlechter. Falls Du es wirklich für bare Münze genommen haben solltest, ist Dein Bild des Satanismus' nicht weiter verwunderlich (und das soll kein Angriff sein, sondern ein reines Statement).

Neben der Wikipedia noch eine Kritik der evanglischen Informationsstelle relinfo.ch: http://www.relinfo.ch/satanismus/lukas.html (Georg Otto Schmid, 1998)

„Handle so, dass du die Menschheit sowohl in deiner Person, als in der Person eines jeden anderen jederzeit zugleich als Zweck, niemals bloß als Mittel brauchst.“
Und das kann ich nach wie vorher nicht mit Egoismus vereinbaren!
Wenn ich also ein egoistisches Ziel verfolge und dazu andere Menschen ausnutze, verletzte oder missbrauche dann mach ich doch diese anderen Menschen zu einem Mittel!

Was möchtest Du jetzt eigentlich von mir wissen? Wie ich es schaffe, den Kantschen Imperativ mit dem Egoismus zu vereinbaren? Auf Grund der von Dir gewählten Formel?

Ich führe das jetzt in Anbetracht der Uhrzeit nicht sofort aus, vielleicht später. Allerdings frage ich mich, wie Du darauf kommst, daß ich Menschen ausnutzen, verletzen oder missbrauchen würde.

Vielleicht hast du auch nur eine andere Vorstellung bzw. ein anderes Konzept von Egoismus

Ethischer Egoismus und Reziproker Altruismus könnten Dir da weiterhelfen.

Wie sollten auch Glauben und Verstand einander ausschließen, oder wie kommst du auf einen solchen Gedanken?

Ich verstehe Deinen Satz als „Moral resultiert nicht aus Glauben, sondern aus Verstand.“ Dies beschreibt schon einen Unterschied zwischen Glauben und Verstand, den ich nicht sehe, mal davon abgesehen, daß ich in dem Punkt Kant und den anderen Aufklärern auch nicht zustimme.

ach ja, sie nennen sich ja alle Satanisten… (Wo ist denn deiner Meinung nach der kleinste gemeinsame Nenner zu finden?)

Gar nicht. Ich mag auch den Begriff „Satanisten“ nicht, immerhin gibt es für die meisten der Strömungen auch Bezeichnungen.

Tja, aus deiner Beschreibung wird man aber auch nicht schlau - klingt schon als wenn einige Klischees zutreffen würden, oder anders gefragt - warum machen die das alles? Wenn sie dämonische Konzepte beschwören, dann weil sie an Dämone glauben und diese verehren?

Ich kenne die Arbeit mit sog. „Dämonen“ nur insoweit, daß diese als Personifizierungen von Teilaspekten der menschlichen Psyche, des Unbewußten oder des freudschen Es' verwandt werden oder einfach nur als Verkörperung archetypischer Prinzipien. Andere arbeiten mit Engeln, griechischen oder heidnischen Gottheiten oder Figuren aus der Fantasyliteratur.

Einen Glauben an die tatsächliche Existenz übersinnlicher Entitäten mag es bei einigen Leuten/Richtungen auch geben, dieser ist aber meiner Auffassung nach in seiner Ausformung ähnlich dem Glauben, den die Anhänger mosaischer Religionen an ihren „einen Gott“ haben.

Wenn es keinen allgemeinen Satanismus gibt, kannst du doch nicht sagen, dass die Taten dieser einzelnen Täter dem Satanismus widersprechen!

Habe ich auch nicht.

Ab wann darf man sich Satanist nennen?!

Wenn man es will.

Oder warum sollten die einen eher Satanisten sein als die anderen?

Weiß ich nicht. Hat irgendwer davon gesprochen, daß einer mehr Satanist ist als der andere?

Um die Verwirrung aufzulösen: Ich schrieb, die Taten sind weniger dem Satanismus als der gestörten Psyche zuzuschreiben. Zwischen einem Daniel Ruda und einem anderen Mörder besteht für mich kein Unterschied und ich behaupte einfach mal blind heraus, daß es auch prozentual gesehen weitaus mehr Mörder, die wegen ihres Glaubens an einen mosaischen Gott getötet haben gibt, als Mörder, die für Satan (oder eine verwandte Entität) gemordet haben.

Herrlich so ein Zitat völlig aus dem Kontext [img]http://www.fb18.de/gfx/21.gif[/img]

Entschuldigung, ich mag Schachtelquotings nicht, deswegen lösche ich normalerweise immer alles außer dem Satz, auf den ich mich direkt beziehe.

deswegen finde ich schon stark das hier u.a. so argumentiert wird dass die Satanisten z.b. dies und jenes sind (oder nicht sind) und dann als Beleg eine Satanistenorganisation unter tausenden und mehr genommen wird…

Also das CoS-Beispiel kam nicht von mir. Ich nutze aber gern Einzelbeispiele, um vorherrschende Vorurteile zu widerlegen. Man kann nunmal nicht für „alle Satanisten“ sprechen, denn es gibt auch gewalttätige und mordende Satanisten, die Kinder fressen. Klar, gibt es unter „normalen Menschen“ auch.

Das gleiche was du mir auch rätst - durch Gesprächen mit Kirchlichen und Christen, die regelmäßig zur Kirche gehen?

Die meisten der Christen, mit denen ich mich intensivst unterhalten habe, die sich in kirchlichen Vereinigungen engagieren, stehen „der Kirche“ recht kritisch gegenüber. Ums extremer zu fassen: Ich kann mich nicht erinnern, je ein gutes Wort über den Vatikan und die katholische Kirche als globale Organisation gehört zu haben. Das, was die Kirchen (also vorallem die evangelische, zu Protestanten habe ich mehr Kontakte als zu Katholiken) im kleinen tun, ist toll, mit der Jugendarbeit, Kindergärten, den Sorgeeinrichtungen für Obdachlose etc.pp. Aber je weiter man sich von der Basis entfernt, desto negativer wird mein Bild.

Mein Bild von den Christen jeglicher Richtung ist übrigens durchweg gut.

Kannst du das näher Erläutern?

Okay, hier habe ich wieder mal „die Satanisten“ sehr verallgemeinernd gebraucht. Was ich sagen will: Es gibt Satanisten, die an die Existenz übersinnlicher Entitäten (Götter, Geister, Dämonen, whatever) glauben. Dies widerspricht dem Prinzip des Atheismus, der die Existenz dergleichen strikt ablehnt. Was soll ich jetzt näher erläutern?

Warum? Ich hatte den Satanismus wie ich ihn bisher gedeutet habe abgelehnt, weil er für mich so in keiner Weise nachvollzierbar war, ich bin aber nicht den Satanisten gegenüber intolerant. Ich suche sogar das Gespräch, um Missverständnisse zu klären.

Ich fand das Zitat nur gut, habe es nicht auf Dich bezogen.

Warum spielen nochmal die/einige Satanisten mit den
Symbolen der Kirche (umgedrehtes Kreuz)?

Weil sie antichristlich sind. Was hat das nochmal mit sog. „Satanistenvereinigungen “zu tun?

Das sind also nur einige Verrückte, die das machen - wie kannst du behaupten sie wären keine Satanisten, wenn sie behaupten sie wären es (wenn es doch keinen allgemeinen Satanismus gibt)?

Hab ich das behauptet? Ich denke nicht. Gräberschändungen und dergleichen sind aber kein Symptom des Satanismus' und haben damit nichts zu tun. Das heißt noch lange nicht, daß es nicht verwirrte Geister gibt, die behaupten, es gehöre zu ihrer Satanismus-Auffassung, Gräber auszuheben, sondern nur, daß nicht jeder Nekrophile Satanist ist und noch lange nicht jeder Satanist Grabschänder. Ich würde sogar soweit gehen, zu behaupten, daß die Überschneidungen äußerst gering sind.

Re: Berichte über Satanisten 2006-11-26 05:32
Anarch
Warum spielen nochmal die/einige Satanisten mit den Symbolen der Kirche (umgedrehtes Kreuz)?

Oh, unterschiedliche Gründe.

Die Schul-Protest-Satanisten spielen damit, weil es auffällt, weil die Leute sich drüber aufregen, weil sie damit ihren Protest auffällig machen können.

Andere Satanisten – die, auf die ich mich am ehesten beziehe, wenn ich von „Satanisten“ rede – tun dies, weil diese Symbole für die meisten Menschen in der westlichen Kultur sehr bedeutend sind. Es ist verdammt schwer, neue Symbole in der eigenen Psyche derartig aufzuladen. Das kann man sich gut zu Nutze machen. Aus dem gleichen Grund sind es Satanisten, und nicht etwa Chaos-Magicker. Es gibt in der Ecke genug Gruppierungen, die sich nicht ganz so sehr auf einen Kulturkreis einschränken lassen, oder gar die christlichen Symboliken (dazu zähle ich auch das umgedrehte Kreuz, kein Satanismus ohne Gott) vollständig ablehnen – und auch welche, die lieber die eigentlichen christlichen Symboliken verwenden.

Re: Berichte über Satanisten 2006-11-26 16:12
Eddie
Wie soll ich die einzelnen Gruppierungen auseinanderhalten? Wenn ich jemand mit einem umgedrehten Kruzifix sehe - was soll ich von der Person halten?
Ist das ein Satanist, ein Gothicfan oder einfach nur ein Metaller…
…oder der Papst? [img]http://www.fb18.de/gfx/25.gif[/img]

Re: Berichte über Satanisten 2006-11-27 12:05
Anarch
Wie soll ich die einzelnen Gruppierungen auseinanderhalten? Wenn ich jemand mit einem umgedrehten Kruzifix sehe - was soll ich von der Person halten?
Ist das ein Satanist, ein Gothicfan oder einfach nur ein Metaller…

Ich würde es mit mehr als mit Äußerlichkeiten versuchen. Wenn vor dir jemand mit langen Haaren steht, ist das dann mehr ein Hippie, ein Metaller, ein Gothic, oder vielleicht einfach nur ein Bombenleger?

Leute mit Kreuz um den Hals – egal wie rum – frage ich bei Interesse eigentlich, ob der Schmuck da eher Glaubenssache oder Dekoration ist. Liefert für gewöhnlich akzeptable Antworten.