Hallo,

ich würd ja gerne Arbeiten und da stellt sich die Frage ob auf Lohnsteuerkarte oder ob ich Gewerbe anmelde.

Die Sache ist ja aber z.b. dass ich als Freelancer für einen größeren Zeitraum nur für ein Unternehmen arbeiten würde. Ab wann gilt das als "Scheinselbstständigkeit"?

Hab ich im 2. Bachelorsemester eine Chance auf Anerkennung als Freiberufler (Nicht dass ich Umsatzsteuerpflichtig wäre, aber man weiß ja nie…)?

Darf ich das auch anmelden wenn ich nicht regelmäßig über 400€/Monat verdiene?

Von euch machen das doch bestimmt manche, wie handhabt ihr das?

mfg
- eth

(edit fal: Topictitel)

Es gibt den http://www.ratgeber-e-lancer.de/
Eine sehr empfehlenswerte Lektüre.

Ich schreib aber trotzdem mal was zu den Punkten aus meinem
Gedächtnis von der Lektüre des obigen:

Scheinselbständigkeit hat grundsätzlich erstmal nichts mit
"nur ein Auftraggeber" zu tun. Das definiert sich viel eher
über die Eigenschaften Deiner Tätigkeit, wie z.B. fest zugewiesener
Arbeitsplatz, Weisungsgebundenheit usw.

Ob Du als Freiberufler anerkannt wirst ist immer Sache Deines
zuständigen Finanzamtes. Dort kommt es einerseits auf die Tätigkeit
an, andererseits auf die Laune bzw. das Ermessen des
zuständigen Finanzbeamten. Am Besten rufst Du mal "Deinen" Finanzbeamten
an und erzählst ihm was Du machst/machen willst, dann kann er Dir
sagen ob das als freiberuflich gilt oder Du doch lieber was an Steuern zurücklegst.

Die Höhe der Bezahlung ist unerheblich.

Und ein Gewerbe mußt Du erst anmelden, wenn Du dauerhaft mit
Gewinnabsicht selbständig tätig bist und nicht freiberuflich bist.
Und selbst wenn: Solange Du nicht mehr als ca. 17000 Euro im Jahr
_Gewinn_ machst, brauchst Du keine Gewerbesteuer zahlen.

Das mal auf die Schnelle, aber lies Dir ruhig mal den Ratgeber
durch, ist echt informativ.

Und selbst wenn: Solange Du nicht mehr als ca. 17000 Euro im Jahr
_Gewinn_ machst, brauchst Du keine Gewerbesteuer zahlen.

Ok, das sieht anders aus: Gewerbesteuerfreibetrag sind 24500 Euro
Gewinn, die 17500 Euro sind die Grenze für Umsatzsteuerbefreiung.

Also am besten selber mal lesen [img]http://www.fb18.de/gfx/6.gif[/img]

das war auch von mir… einloggen vergessen.

Okay, ich komme zu folgendem Ergebnis:

- Gewerbe anmelden als Software-Entwickler (gibts was allgemeineres?)
+ Umsatzsteuerbefreiung aufheben
+ Einfache Umsatz/Ausgaben Rechnung beantragen
+ Monatlich Mwst. abführen

Und dann gibt es meistens 16% Mws. (noch) auf die Rechnungen mit Rechnungsnummer.
Nur Dienstverträge mit vereinbarter Stundenzahl.

Nicht mehr als 7.680,-€ im Jahr einnehmen.
Falls mehr als 350,- im Monat in Betracht kommen mindestens 400 draus machen, damit der Krankenkassenbeitrag bezahlt werden kann…

Ist das so okay?

Was ist, wenn ich nach drei Monaten als Student Krankenversichert war, aber dann doch wieder mit weniger Einkommen in die Famillienbezahlung will? Geht das?

Wie rechnen die Krankenkassen das, wenn ich Umsatzsteuereinnahmen hab (neuer Laptop, oä) (weil ich verdiene dann ja einmalig zu viel…)?

Kann man von einem PC/Laptop, von dem man nur 50% Absetzen kann trotzdem die volle Mwst. abziehen?

mfg
- clemens

Okay, ich komme zu folgendem Ergebnis:
[…]
+ Umsatzsteuerbefreiung aufheben
+ Einfache Umsatz/Ausgaben Rechnung beantragen
+ Monatlich Mwst. abführen
[…]
Nicht mehr als 7.680,-? im Jahr einnehmen.
[…]
Ist das so okay?

Es ist möglich, aber… Du bindest Dich auf 5 Jahre, Umsatzsteuer abzuführen. Das macht nur Sinn, wenn du erwartest, 5 Jahre lang miese zu machen, d.h. wenn Du weniger Einnahmen hast, als Du absetzbare Ausgaben hast (ein paar rein geschäftlich genutzte Laptops beispielsweise). Dann sparst Du bei den Anschaffungen nämlich die MWSt. (Viele Anschaffungen, auch Computer, lassen sich IMHO aber nur nach und nach anrechnen, also über mehrere Jahre verteilt, je nach Anschaffungstyp.)
Ansonsten klingt das für mich nicht besonders sinnvoll - wenn Du sowieso nicht mehr als 7.680 EUR im Jahr einnehmen willst, musst Du ja nicht 16%/19% Deines Gewinns verschenken. [img]http://www.fb18.de/gfx/2.gif[/img]

Richtig ist: Bei 7.680 EUR im Jahr kannst Du Dich auf die Kleinunternehmerregelung berufen, darfst dann keine Umsatzsteuer auf Deinen Rechnungen ausweisen und brauchst sie entsprechend auch nicht abzuführen. Dadurch ersparst Du Dir auch die Umsatzsteuervoranmeldungen, die Du anfänglich jeden Monat machen mußt.

Mit der Absetzen von Ausgaben (was bei Rechnern tatsächlich über mehrere Jahre stattfindet) hat das aber nichts zu tun. Vielmehr kannst Du die bezahlte Umsatzsteuer (USt) bei Betriebsausgaben gegen die eingenommene USt rechnen, weswegen Du hier durchaus die Dinge ohne USt beziehen kannst.

16-19% Gewinn verschenken? Falls Du mit gewerblichen Kunden zu tun hast, so wirst Du mit denen einen Nettopreis aushandeln, USt kommt da erst nachträglich drauf und schmälert Deinen Gewinn nicht. Ich habe noch von keinem Kunden gehört, mit dem man über einen Bruttopreis verhandelt. Das mag anders sein, wenn man mit Privatkunden zu tun hat. (In meinem Fall schraube ich keine Rechner für Endkunden zusammen, sondern berate und unterstütze Firmen bei der Softwareentwicklung)

LEIFer

Richtig ist: Bei 7.680 EUR im Jahr kannst Du Dich auf die Kleinunternehmerregelung berufen,

Richtig. Bei unter 17.500 EUR im letzten und vorraussichtlich unter 50.000 EUR im laufenden Jahr auch noch.

Mit der Absetzen von Ausgaben (was bei Rechnern tatsächlich über mehrere Jahre stattfindet) hat das aber nichts zu tun.

Oh, da hab ich was vermengt. [img]http://www.fb18.de/gfx/3.gif[/img] Also ums Absetzen musst Du Dich nur kümmern, wenn Du sonst Probleme hast, unter irgendeiner Grenze zu bleiben.

Ich habe noch von keinem Kunden gehört, mit dem man über einen Bruttopreis verhandelt. Das mag anders sein, wenn man mit Privatkunden zu tun hat.

Stimmt, es ging ja ums Arbeiten in einem Unternehmen. Ich hab mit Privatkunden zu tun… da hat die Kleinunternehmerregelung schon Vorteile [img]http://www.fb18.de/gfx/22.gif[/img]

Ich hab mit Privatkunden zu tun… da hat die Kleinunternehmerregelung schon Vorteile [img]http://www.fb18.de/gfx/22.gif[/img]

Auf jeden Fall. Ein Kumpel betreibt einen Gebraucht-Spiele-Laden. Da verkauft er natürlich auch fast nur an Privatkunden, die sehen nur den Preis inkl. Steuer. Er ist froh noch als Kleinunternehmer zu gelten, da das sonst seinen Gewinn weiter schmälern würde, welcher sowieso schon so gering ist, dass er nebenher noch anderweitig arbeiten muss. [img]http://www.fb18.de/gfx/26.gif[/img]

LEIFer