Und id kann man das auch vorwerfen, oder? Und GTA ist
genau sowas.
So isses. Nur etwas abgehobener. Nicht so
realistisch wie das In-Die-Fresse-Gehaue in dem Video da. Man kann
sich richtig Moves abgucken.
Wozu abgucken? Es gibt Leute, die bringen einem das sogar _bei_. Nennt
sich Kampfsport.
Wer aber versucht, ein Motorrad mit einem Hechtsprung (siehe
GTA SA) auf der Autobahn zu zocken, kann in 90% aller Fälle danach
seinen Beinen hinterherkriechen.
Ah, wenn also doe Ideen gefährlich sind, sind sie ok. Dazu weiter
unten mehr.
Ab wann ist jemand nicht mehr "minderjährig"?
Das, worauf Du vielleicht hinauswillst, ist mir zu abgehoben. Ich
finde die gültigen Altersgrenzen ganz angemessen.
Oder anders: Willst du diese Diskussion wirklich führen? :-)
Jo, warum denn nicht.
Was nun - ist sie dir zu abgehoben, oder willst du die Diskussion führen?
D.h. Kinder sollen bitte auch keine Nachrichten sehen?
Als würde in den Nachrichten gezeigt, wie man möglichst effizient
Jemandem die Fresse zu Brei schlägt…
Nein, das wird auch nicht in dem Video da gezeigt. Vielleicht ist das
Spiel da sinnvoller, aber "möglichst effizient" ist das, was ich da
gesehen habe, nicht. Das ist das, was man mit drei Sekunden nachdenken
herausbekommt (Tritt zwischen die Beine, schläge ins Gesicht; wer
liegt, wehrt sich nicht). Und nochmal: "Möglichst effizient" bekommt
man das immernoch in (einigen, nicht allen) Kampfsportarten
beigebracht.
Du findest es wahrscheinlich auch vertretbar, wenn man präzise
Anleitungen zur Herstellung von Acetonperoxid ins Netz stellt. Wenn
dann nachher aber ne Schule ein Stockwerk kürzer ist, sind wieder die
sozialen Missverhältnisse Schuld oder sowas.
Klar. Wer das nachbaut ist selber schuld. Die Herstellung ist extrem
gefährlich. Und nach deiner eigenen Aussage von Oben ist es ja dann
ok, oder?
Eine kurze Anleitung gibt es übrigens unter
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/20/20538/1.html - der restliche
Artikel ist auch ganz amüsant. Aber Achtung, ein Bröckers.
Bei der "Biko"-Serie ist es das Gleiche, bei dem Spiel spielt
man einen Stalker, bei jedem verfolgten (weiblichen) Opfer gibt es ein
gutes und ein böses Ende, das böse Ende beinhaltet ein aktives
Mitspielen bei einer Vergewaltigung.
Na, wem's Spaß macht… Für Interessierte:
http://www.hentaineko.com/html_peekv/peek_vgames_biko3.shtml - gibt
auch ein paar (wenig aussagekräftige) Screenshots, aber der Bericht
ist nett zu lesen.
Ich hoffe mal, dass die Jugendlichen in Japan das nicht zu sehr
nachahmen, und sich am Ende gar in Tentakelmonster verwandeln.
Ein Großteil solch grotesker Extreme stammt aus Japan, was ich
sehr bedaure, da ich die japanische Kultur ansonsten sehr positiv
beurteile. Und für mein Leben gern Ramen esse.
Wundert dich das wirklich? Die Japanische Kultur besteht im großem
Maße aus strikten Regeln und Vorschriften. Dass dieses Korsett in den
Situationen, in denen es möglich ist, dann extrem durchbrochen wird,
wundert mich kein Stück.
Was passiert, wenn man diese "Auswüchse" ebenfalls versucht zu
reglementieren, ist auch ganz interessant. Welche Auswirkungen haben
denn solche Verbote? In meiner Jugendzeit waren verbotene Dinge
"toll". Zensiert war ein Markenzeichen. Es ist zensiert, das muss toll
sein. Verbote sind Werbung.
Verbote haben noch ein Problem: Wenn man etwas verbotenes tut, kann
man nicht darüber reden. Und das ist eigentlich das wichtigste für
jemanden, der in solchen Spielen Vorbildcharakter sieht. Er muss reden
können. (Dass die meisten Eltern unfähig sind über sowas zu reden ist
ein anderes Problem :-/)
Und wenn jemand nicht darüber redet, wenn er im Geheimen etwas tut,
was er nicht soll, dann versteckt er sich. Und ganz in Freud'scher
Industrie-Metapher brodelt das und bricht irgendwann raus. Wenn ich
Aggro bin, weil mich jemand echt anpisst, dann hilft es mir viel mehr,
wenn ich offen darüber reden kann, wie ich mich gerade gefreut habe,
dass ich dem Typ im Spiel voll die Fresse poliert habe. Vor Allem,
wenn die andere Person Verständnis hat, und wir uns dann trotzdem
einig sind, dass das im Spiel, eben in einer Nicht-Realität, eine
Möglichkeit ist, aber nicht in der Realität. Wenn ich das mache und
mich freue, aber mit niemandem darüber kommunizieren kann, dann frisst
das in mich hinein. Und wenn ich nicht darüber reden kann, woher kommt
die Stärkung der Trennung zwischen Spiel und Realität?
Und von der anderen Seite gefragt: Würde ein Verbot denn die Gewalt
verhindern? Wohl eher nicht. Fantasie hat jeder, und wie bereits
gesagt, dass es weh tut wenn ich nem Jungen zwischen die Beine trete
oder sonstwem das Gesicht an den Boden haue ist jetzt nicht gerade ein
Geheimnis, das mir ein Spiel beibringen muss. Die Bereitschaft,
überhaupt Gewalt anzuwenden, kommt auch aus einer anderen Ecke. Ich
würde ja zustimmen, dass man in entsprechenden Spielen diese
Gewaltbereitschaft ausleben kann, aber lösen kann man diese
Problematik nicht, indem man die Spiele entfernt. Die
Gewaltbereitschaft sucht sich dann andere Möglichkeiten.
Viel wichtiger wäre bei dieser Diskussion sich zu überlegen, wie man
das Problem gelöst bekommt, und nicht die Symptome zu verbieten. Was
genau ist das Problem? Woher kommt das? Was kann man tun, um diese
Ursachen anzugehen?
In der Pubertät ist es wichtig, dass man sich als Individuum
entwickelt. Dafür ist die Pubertät da. Gewalt ist eine Möglichkeit,
wie man sich als Individuum von anderen abgrenzen kann (und auch für
domestizierte Primaten wie dem Menschem nicht sehr abwegig). Hier
hilft ein soziales Gefüge, das eben nicht auf Gewalt aufbaut.
Wenn du an einer Lösung des Problems interessiert bist, dann überlege
hier doch mal, woher die Probleme kommen, und was man gegen diese
Ursachen tun kann. Das hilft weitaus mehr, als einfach irgendwelche
Spiele zu verteufeln.