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Ende des Managements -- Telepolis

Ende des Managements -- Telepolis 2004-06-10 14:55
Faleiro
http://www.heise.de/tp/deutsch/html/result.xhtml?url=/tp/deutsch/special/eco/16554/1.html

Ja veroeffentlichen die denn alles?

Und haben die kein Lektorat? Allein sprachlich ist da einiges schief.

Re: Ende des Managements -- Telepolis 2004-06-10 19:44
Anonymer User
Er hat seine Gedanken ein wenig konfus zu Papier gebracht, meiner Meinung nach. Ansonsten denke ich ist der Beitrag klar als "Opinion Piece" zu erkennen, und als solches habe ich eigentlich kein Problem mit ihm.

Ist dir denn, außer der Sprache, etwas bestimmtes Negativ aufgestoßen?

Re: Ende des Managements -- Telepolis 2004-06-10 20:25
Faleiro
Ich kann keine durchgezogenen Gedankengaenge erkennen. Der Autor schwankt zwischen Populismus (das Gezeter ueber die hinreichend bekannten Extremfaelle, Zwischenueberschrift "Schluss mit dem Mittelmaß und der Selbstbereicherung!") und unsinnigen Verallgemeinerungen ueber die sogenannten "Manager". (Keine Definition!)

In der Fachliteratur wird Management oftmals mit Leadership gleichgesetzt. Wer sich jedoch die Vielzahl schlechter Resultate von Managern anschaut, weiß, dass diese Gleichsetzung unzulässig ist. Vielmehr müsste die Gleichung lauten: Erfolgreiches Unternehmertum erfordert zwei wesentliche Funktionen Leadership und Management.
Wenn Management kein Leadership ist wegen schlechter Resultate, dann ist Leadership offenbar eine Bezeichnung fuer erfolgreiche (!) Fuehrung. Zwei Saetze spaeter werden Management und Leadership als Funktionen des Unternehmertums genannt, was von den Begriffen her auch mehr Sinn macht, aber sich nicht mit der ersten Verwendung der Woerter vertraegt.
Noch weiter unten im Text stellt der Autor Manager und Unternehmer gegeneinander.

Das ergibt alles keinen rechten Sinn. Da hat der Herr Unternehmensberater wohl mal eben in der Mittagspause etwas veroeffentlichen wollen.

Ich haette den Artikel ja grinsend ueberblaettert, aber ich habe den Link von einem Freund mit dem Hinweis bekommen, das sei ein toller Text mit all den Argumenten, die ihm immer nicht einfallen, wenn er mit mir diskutiert.
Leider kann ich hier wieder keine Argumente, sondern nur eine Ansammlung von Behauptungen entdecken…

Re: Ende des Managements -- Telepolis 2004-06-10 22:03
Anonymer User
In Hinblick auf deine Motivation stimme ich dir voll zu: Der Text ist wirklich kein gutes Beispiel für gelungene Argumentation.

Inhaltlich würde ich allerdings sehen das der Autor vor allem zwei Kernpunkte hat. Erstens den Unterschied zwischen Managern und Unternehmern, und zweitens das sich ein Teil des Managements automatisieren läßt. Wenn man den Text anhand dieser Aussagen beurteilten möchte, kann man, denke ich, zu einem positiveren Urteil kommen. Zum einen ist das von ihm angeführte Beispiel "Supply Chain Management, Customer Relationship Management oder B2B-Handelsplattformen" für die Ergänzung von menschlicher Mangamenttätigkeit duch Software stichhaltig (wenn auch die sozialen Aspekte hiervon gänzlich unterschlagen werden). Und auch die Erläuterung " >>Etwas<< richtig zu tun" als Domäne der Menschen im Gegensatz zu "etwas Richtiges zu tun" taugt als Beleg.

Was den Unterschied zwischen Managern und Unternehmern angeht: Ich würde dessen Existenz als fast evident bezeichnen. Das geht ja zum Teil schon aus den Begriffen hervor; Manager = Verwalter und Unternehmer = Jemand der eine Unternehmung durchführt. Dann ist klar das das Schicksal der Unternehmung auch das Schicksal des Unternehmers ist, während der Manager (im Eigentlichen Sinne) nur einen Dienst für die Unternehmung leistet.

Insofern bleibt für mich als Hauptkritikpunkt das der Autor zuviel unausgegorenes Beiwerk hineingenommen hat.
(Für ihn nicht ohne Grund, die Werbung für sein Unternehmen ist ja nicht gerade subtil)