Was unter (oder über?!?) IP liegt… hmm, na gut. Machen wir den Abstieg in die Hölle der Netzwerker. Erst mal ein kurzer Auszug aus der MS Bibel:
Windows Internet Name Service (WINS)
Ein Softwaredienst, der IP-Adressen dynamisch Computernamen zuordnet (NetBIOS-Namen). So können Benutzer anhand des Namens auf Ressourcen zugreifen, anstatt IP-Adressen zu verwenden, die unübersichtlich und schwer einzuprägen sind. WINS-Server unterstützen Clients, auf denen Windows NT 4.0 und frühere Versionen von Microsoft-Betriebssystemen ausgeführt werden.
Sprich, WINS ist das, was DNS auf IP-Ebene für IP Adressen ist, nur halt für das SMB Protokoll. D.h. das deine heißgeliebte Netzwerkfreigaben und Drucker (z.B. //Meinrechner/Freigabename) über WINS zu IP-Adressen aufgelöst werden, setzt aber vorraus, dass das Netz schon wie oben beschrieben funktioniert (IP-Dienste müssen funktionieren, z.B. Ping). Die meisten Windowsnutzer wissen es nicht, dass sie einen potentiellen Service namens WINS laufen haben. Potentiell deshalb, weil die einzelnen Windowsclients unter sich ausmachen, wer heute mal WINS-Server spielen darf. Dabei hat das sog. OS-Level viel zu sagen, welches je nach Betriebsystem spezifisch ist. Einfache Regel: Der Host mit dem größten OS-Level ist WINS-Server. Fertig. Keine Ahnung, ob man dieses Level in der Windowsregistrierung irgendwo setzen kann, aber Samba (das Linuxpendant zu WINS) bietet die Möglichkeit. Geht der WINS-Server offline, wird der nächsthöhere WINS-Server usw. An dem laufenden WINS-Server registrieren sich die einzelnen Windowsclients mit ihrem WINS-Namen (nicht zu verwechseln mit dem Hostnamen, obwohl der meist identisch gewählt wird) und ihrer IP. Machts du nun ne WINS-Anfrage (etwa //Rechername/Freigabe), so wird der WINS-Server bemüht, um den Namen zu einer IP aufzulösen, und nicht etwa ein lokal laufender DNS. Damit sind wir auch schon beim grundlegenden Unterschied zum DNS angekommen: DNS ist ein relativ statisches System, welches nicht vorsieht, dass einzelne Hosts das Netzwerk "verlassen" oder gar der DNS-Rechner selber abgeschaltet wird. Diese Probleme wurden mit WINS beseitigt. Windows hat leider die unangenehme Eigenart, dass es Hostnamen, die nicht via DNS aufgelöst werden konnten, noch mal per WINS versucht aufzulösen. Deswegen geht z.B. ein "ping MeinRechner", obwohl der Eintrag für den Host gar nicht im DNS ist. Mag zwar nett sein, nur leider hat Ping so gar nichts mit WINS zu tun… deswegen ist es z.B. auch völlig unwichtig, welchen Arbeitsgruppe du einstellst. Die Rechner im eigenen Subnet müßten sich trotzdem untereinander erreichen.
DNS bietet aber seit langem dank DHCP Abhilfe zu o.g. Problemen. DHCP teilt einem Rechner, der keine fest zugeordnete IP hat, eine IP aus einem konfigurierbaren IP-Bereich zu und trägt dafür Sorge, dass diese IP auch nicht mehrfach verwendet wird (wozu das führt, sollte jedem LANGänger bekannt sein :P ). Außer diese IP können bei Bedarf auch weitere Informationen wie z.B. IP des DNS oder der Defaultroute mit übergeben werden. Das bietet WINS meines Wissens nicht. Außerdem hat diese Variante den Vorteil, dass man seinen Rechner einfach in den Switch stöpselt, und schon lossurfen kann, ohne irgendwas noch einzustellen. Wer DHCP und DNS-Server richtig konfiguriert, bekommt es auch hin, dass der DHCP die IP und den (diesmal richtigen) Hostnamen der anfragenden Rechner im DNS einträgt (und natürlich bei Bedarf sprich Ausschalten des Rechners auch wieder entfernt), so dass diese nun mit einer DNS-Anfrage zu erreichen sind, solange diese Anfrage natürlich an den lokalen DNS-Server geht. Weltweit interessient es keinen Arsch, welche interne IP du hast, da du ja auch keinen offiziellen FQDN (full qualified domain name oder so ähnlich) hast. Beispiel? "rzdspc3.informatik.uni-hamburg.de" ist ein FQDN, wobei "rzdspc3" der Hostname und "informatik.uni-hamburg.de" das entsprechende Netzwerksegment ist. Innerhalb dieses Segementes kannst du einzelne Rechner mit Hilfe ihres Hostnamens erreichen (also kann ich von rzdspc3 ein Ping auf "rzdspc2" machen), während du von außerhalb des Netzes den FQDN angeben musst (da geht dann nur ein Ping auf "rzdspc2.informatik.uni-hamburg.de", sonst würd dein Rechner versuchen, im lokalen Netz den "rzdspc2" anzupingen. Und welches Idiot benennt schon so seinen Rechner? [img]
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So, ich kotz grad, weil mir die Finger bluten… also, wenns noch weitere Fragen gibt, bitte schnell. Noch wirkt das Beruhigungsmittel nicht… [img]
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