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60 Bits/Std.

60 Bits/Std. 2010-07-29 01:51
Dada
Nachdem ja bereits im Grundeinkommens-Thread das jetzige Geldsystem kritisiert wurde, denke ich, es ist ein guter Zeitpunkt, einen konstruktiven Vorschlag zu machen.
Ich glaube nicht, dass diese Idee alles aushebeln wird, aber wer weiß, vielleicht setzt sie sich uniweit durch, schwappt auf andere Hochschulen über und entwickelt sich später zu einem deutschlandweiten oder gar weltweiten System…
;-)

Hypothetische Situation:
A. kann prima Java programmieren, braucht aber gelegentlich nen Babysitter.
B. hat Babysitter-Erfahrung, bräuchte aber dringend Nachhilfe in Mathe.
C. kann Mathe ganz gut, würde aber liebend gerne mal Gitarre spielen erlernen.
D. spielt schon seit Ewigkeiten in ner Band Gitarre, hat nächste Woche ne Einladung zu ner Veganer-Party und wäre begeistert über jemanden, der ihm zeigt, wie er einen veganen Kartoffelsalat zaubern kann.
E. ist Veganer und bräuchte mal ne Auffrischung in Java.

Ich hoffe, das Prinzip ist klar geworden.

Grundgedanke 1: Niemandes Zeit ist mehr wert als die des anderen.
Grundgedanke 2: Es geht auch ohne Geld.
Grundgedanke 3: In der Informatik-Fachschaft sollte es Menschen geben, die in der Lage sind, eine Plattform zu kreieren, auf der man (m/w) alles koordinieren kann.

Ich will mich nicht mit fremden Federn schmücken, die Grundidee ist nicht von mir, sondern wird schon seit Jahren von sogenannten Tauschringen durchgeführt.
Ich war auch mal in so einem Tauschring aktiv (http://www.tauschring-harburg.de), fand aber zum einen das Angebot der anderen Teilnehmer nicht sonderlich ansprechend (ich selbst wurde jedoch gerne zum Renovieren „gebucht“), zum anderen die technische Unterstützung völlig unzureichend.

Deshalb bin ich für eine bessere Variante, zunächst einmal für die Informatik-Fachschaft:

Die Anmeldung erfolgt durch Vorlage (Scan) des Studierendenausweises.

Es gibt ein virtuelles Tauschmittel: Bits
Die „Bezahlung“ oder vielmehr der reguläre Tauschsatz beträgt 60 Bits/Std.
Es besteht auch die Möglichkeit, abweichende Vereinbarungen zu treffen, wenn beispielsweise jemand etwas anbietet, was von mehreren genutzt wird.
Außerdem können auch Waren (z.B. gebrauche CDs etc.) nach Vereinbarung in Bits getauscht werden.

Jeder Teilnehmer „zahlt“ einen monatlichen Beitrag auf das Gemeinschaftskonto, von dem natürlich dann auch diejenigen, die das System verwalten, evtl. Serverkosten auf sich nehmen etc. „bezahlt“ werden.

Jedes Teilnehmer-Konto hat eine festgelegte Untergrenze, beispielsweise 300 oder 600 Bits, so dass bis zu einem gewissen Punkt gewährleistet ist, dass keiner nur nimmt ohne zu geben.
Bei längerer Teilnahme kann das Limit möglicherweise erweitert werden.

Jeder Teilnehmer hat ein Profil, in dem steht, welche Dienstleistungen und Waren er so anbietet und welche er sucht.
Darüber hinaus können Tauschpartner-Bewertungen eingesehen werden (ähnlich wie bei ebay).

Und natürlich gibt es einen Bereich mit der Möglichkeit, aktuelle Angebote/Gesuche aufzugeben, sowie einen  in der die Gemeinschaft über Höhe des Monatsbeitrages, die Höhe des Konto-Limits etc. diskutiert und sich mehrheitlich einigt.

Also, liebe Informatik-Fachschaft:
Wollen wir das?
Verbesserungsvorschläge/Bemerkungen/Ergänzungen?
Wer programmiert´s und kümmert sich um die Verwirklichung?

RE: 60 Bits/Std. 2010-07-29 02:18
Wulf
Es gibt ein virtuelles Tauschmittel: Bits

Darf ich einem anderen paar Bits leihen, damit er davon eine Dienstleistung ertauschen kann und er sie mir später inklusive Zinsen zurückgibt? Wie geht dein System mit unnützen Menschen um, also welche, die gar nichts können, nicht einmal den Kartoffelsalat mit Soja-Mayonnaise (Gibt's so'n Zeug?) zubereiten können?

RE: 60 Bits/Std. 2010-07-29 09:47
M00nl8
@Dada

Diese Idee ist in der Tat nicht neu, ich wage mal zu behaupten sie ist so alt wie der Mensch. Doch schon damals gab es das Problem das man sich nicht einigen konnte ob eine Kuh nun zwei oder drei Ziegen wert ist.
Als Konsequenz daraus hat man angefangen universelle Tauschmittel einzuführen, erst Muscheln und Steine später dann Geld. Wohin das geführt hat brauch ich keinem zu erklären.

Deine "Idee" klingt ziemlich äquivalent zum aktuellen System, wie Wulf das bereits verdeutlicht hat.

Ich denke ich habe belegt, dass ich diesen Vorschlag für sinnlos halte.

Trotzdem toll, dass du dir Gedanken machst.

RE: 60 Bits/Std. 2010-07-29 10:11
Slater
günstig daran ist allein das Einsparen der Steuer/ Schwarzarbeit,
was ich aber nicht für so schlimm halte, in meinen Visionen gäbe es eh keine Steuern auf Trivialarbeit/ einfache Gegenstände,
das spart ne Menge Bürokratie/ Schmuggel/ eben auch das Makel der Schwarzarbeit,
nur bei den großen Dingen wie Häusern, Autos, Benzin-Verkauf, Banken, Firmen mit tausenden Mitarbeitern und sowieso großer Personalabteilung kann man dann auch Steuern abgreifen,
besonders bei Luxus wie IPhones

ach und günstig ist noch, dass man den Banken keine Zinsen für das Bereitsstellen von Geld geben muss, wie im Thread vom BGE angedeutet,
jetzt bin ich aber auch ruhig ;)

RE: 60 Bits/Std. 2010-07-29 11:18
Dada
Es gibt ein virtuelles Tauschmittel: Bits

Darf ich einem anderen paar Bits leihen, damit er davon eine Dienstleistung ertauschen kann und er sie mir später inklusive Zinsen zurückgibt?
Niemand darf mehr Bits ausgeben, als sein Limit es gestattet.
Wie er das persönlich gestaltet ist egal.
Im Prinzip müsstest Du dann über Deinen Account die Dienstleistung, die in echt Dein Kreditnehmer in Anspruch nimmt, in Anspruch nehmen.
Für das "Schuldeintreiben" bist Du dann selbst zuständig.
Ich denke allerdings nicht, dass das häufig vorkommen wird.

Wie geht dein System mit unnützen Menschen um, also welche, die gar nichts können, nicht einmal den Kartoffelsalat mit Soja-Mayonnaise (Gibt's so'n Zeug?) zubereiten können?
Das Gemeinschaftskonto steckt das weg.
Außerdem gibt es eben das noch festzusetzende Limit.
Es werden ja auch keine neuen Bits erzeugt, nur die Kontostände variieren.
Der Durchschnitt ist +-0.

Und ja, es gibt sehr leckere vegane "Mayonaisen", sogar Soya-freie.
Soll ich (Veganerin) Dir zeigen, wie es geht?
Ich kann Dir auch zeigen, wie man nen leckeren Seitan aus Aldi-Mehl herstellt.
Und ich bräuchte da mal jemanden, der mir meine Fahrrad-Gangschaltung repariert.
;-)

Ich denke ich habe belegt, dass ich diesen Vorschlag für sinnlos halte.
Ich denke, Du hast sehr gut belegt, dass Du die Idee nicht vollständig gerallt hast.

RE: 60 Bits/Std. 2010-07-29 11:36
NaZo
Wer programmiert´s und kümmert sich um die Verwirklichung?
Klare Antwort: Immer die, die fragt. [24]
Ansonsten: Hübsche Idee.

RE: 60 Bits/Std. 2010-07-29 11:57
Wulf
Soja-Mayonnaise

"Mayonaisen"

War das der Versuch, mich eines Orthographieverbrechens zu überführen?
Klick mich!

RE: 60 Bits/Std. 2010-07-29 14:12
sysmo
Ihr nutzt im übrigen grad das Internet, das über Cisco-Geräte geroutet wird, welche von ausgebeuteten Niedriglöhnern in China produziert wird. Könntet ihr konsequent sein und eure esotherischen Themen auf 'koscheren' Plattformen diskutieren? :)

RE: 60 Bits/Std. 2010-07-29 14:32
Wulf
Lasst uns doch beim Essen bleiben, wen interessieren schon Ausbeutung, China, Internet, etc.?

Was mich immer am Judentum gestört hat: Sie dürfen kein koscheres Rindfleisch in Sahne kochen: http://www.chefkoch.de/rezepte/65491024209861/Rahmgeschnetzeltes-vom-Rind.html.
Aber wie sieht es aus, wenn man die Milchprodukte durch Sojaprodukte ersetzt?

RE: 60 Bits/Std. 2010-07-29 14:32
peace
Ihr nutzt im übrigen grad das Internet, das über Cisco-Geräte geroutet wird, welche von ausgebeuteten Niedriglöhnern in China produziert wird. Könntet ihr konsequent sein und eure esotherischen Themen auf 'koscheren' Plattformen diskutieren? :)
Was hat eine Diskussion über das Geldsystem mit Esoterik zu tun? Was hat das mit den ausgebeuteten chinesischen Arbeitern zu tun und wie zum Teufel kommt hier "koscher" ins Spiel?

Zum Thema hab ich grad nichts zu sagen, aber man darf sich doch wundern…

RE: 60 Bits/Std. 2010-07-29 14:40
sysmo
Tja, da denk mal drüber nach, wie das alles zusammen hängt und was man alles tun müsste, wenn man all die Gedanken und Ideen voll umsetzen will.

RE: 60 Bits/Std. 2010-07-30 11:17
Dada
Wer programmiert´s und kümmert sich um die Verwirklichung?
Klare Antwort: Immer die, die fragt. [24]
Ansonsten: Hübsche Idee.
*lol*
Na dann dauert das noch etwas.
So drei bis dreiundzwanzig Jahre schätzungsweise.

Aber immerhin ein Anfang: Jemand, der die Vision nachvollziehen kann.

Sonst keiner da, der sich vorstellen kann, die 30 Stunden Arbeit, die er jetzt reinsteckt, später in Form von 6 Stunden Klavierunterricht, 10 Stunden Umzugshilfe, 4 Stunden Fußmassage, einer Konzertkarte und 20 Gläsern selbstgemachter Marmelade zurück zu bekommen?
Lasst uns doch beim Essen bleiben, wen interessieren schon Ausbeutung, China, Internet, etc.?
Es steht Dir frei, einen eigenen Essens-Thread zu eröffnen.
:-)
Die "" waren nur da, weil es keine Mayo im herkömmlichen Sinn ist, weil die eben traditionell mit Ei gemacht wird; ob nun mit einem einfachen oder einem doppelten n ist mir ehrlich gesagt ziemlich egal.
Es ist mir auch egal, ob man Soya schreibt oder Soja.

Interessant übrigens, dass es ausnahmsweise mal nicht die Anonymen sind, die hier rumtrollen.

RE: 60 Bits/Std. 2010-07-30 11:44
Slater
30 Stunden Arbeit klingt gut, für ein simples Blog vielleicht,
die Zahl der Menschen in Deutschland, die eine solche komplexe Webseite betreiben dürfte doch bei unter 10.000 von 80 Mio. liegen,
das sind 4 Wochen einrichten und dann über Jahre jeden Tag Stunden Arbeit

gut, übertrieben, vielleicht in der Mitte von dem und 30 Stunden


ist überhaupt eine Grundlage wie ein Standard-Forum wie dieses hier vorhanden oder alles neu zu programmieren?

RE: 60 Bits/Std. 2010-07-30 11:47
T4Y
Interessant übrigens, dass es ausnahmsweise mal nicht die Anonymen sind, die hier rumtrollen.

Sommerloch. [25]
Ich find die Grundidee gut. Aber würds nicht auch ohne festgelegte Regulierung klappen? Man könnte auch eine ganz normale immaterielle Tauschbörse einrichten, ohne ein groß durchdachtes Zahl-System. Der persönliche Einsatz ist dann eine Frage der 2 beteiligten Personen. So funktionieren ja auch Ring-Tausch-Börsen für Studienplätze; die Website vermittelt bloß - für den Erfolg der Vermittlung und den Kontakt sind die Parteien dann selbst verantwortlich.
Nur als Idee. Manchmal klappt ja die simpelste Umsetzung am besten.

RE: 60 Bits/Std. 2010-07-30 13:16
Dada
Der persönliche Einsatz ist dann eine Frage der 2 beteiligten Personen.
Das Problem ist, dass es häufig vorkommt, dass A gerne die Leistung von B in Anspruch nehmen würde, A aber nichts hat, was für B von Nutzen wäre.

RE: 60 Bits/Std. 2010-07-30 13:56
Dada
ist überhaupt eine Grundlage wie ein Standard-Forum wie dieses hier vorhanden oder alles neu zu programmieren?
Habe eben mal google gefragt:
http://www.tauschringe.org/software.htm

RE: 60 Bits/Std. 2010-07-30 14:00
garou
Ein ähnliches und doch anderes Projekt: http://ripple-project.org/

Es gibt ein virtuelles Tauschmittel: Bits

Darf ich einem anderen paar Bits leihen, damit er davon eine Dienstleistung ertauschen kann und er sie mir später inklusive Zinsen zurückgibt?
Du willst also etwas dafür kriegen, daß du etwas hast, nicht dafür, daß du etwas tust oder gibst, und du willst von einer künstlich erschaffenen Knappheit eines rein abstrakten Guts profitieren.

RE: 60 Bits/Std. 2010-07-30 14:12
T4Y
Der persönliche Einsatz ist dann eine Frage der 2 beteiligten Personen.
Das Problem ist, dass es häufig vorkommt, dass A gerne die Leistung von B in Anspruch nehmen würde, A aber nichts hat, was für B von Nutzen wäre.

Ich meinte 2 (bzw. eigentlich 3) Personen fokussiert im Augenblick einer "Transaktion" (= Leistungsabgabe/-nahme).
Das Ringtausch-Prinzip (http://www.medi-learn.de/medizinstudium/foren/showthread.php?t=687) wie du es im 1.Beitrag implizierst ist ja ein sehr gutes und löst eben genau dieses A-B-Problem durch Hinzunahme von C. Wenn in einem Ring jetzt ein Kettenglied ausfällt, dann können aber auch die benachbarten Kettenglieder A und C (die jenigen die von diesem Glied B nehmen und geben wollten) das Kettenglied als "inaktiv" markieren. Dadurch kann man nicht stattfindende Transaktionen von "faulen Nutznießern" schnell markieren, damit der Prozess in der ganzen Kette nicht "umsonst" in Gang gesetzt wird. Ich denke halt, das wäre vllt eine praktikablere und einfachere Lösung um das Funktionieren der Kette zu gewährleisten. Die Lösung mit den Bits ist natürlich insgesamt besser und vollständiger aber ggf. auch aufwendiger [23]

RE: 60 Bits/Std. 2010-07-30 14:17
Slater
Es gibt ein virtuelles Tauschmittel: Bits

Darf ich einem anderen paar Bits leihen, damit er davon eine Dienstleistung ertauschen kann und er sie mir später inklusive Zinsen zurückgibt?
Du willst also etwas dafür kriegen, daß du etwas hast, nicht dafür, daß du etwas tust oder gibst, und du willst von einer künstlich erschaffenen Knappheit eines rein abstrakten Guts profitieren.
auch wenn das später wieder verschoben werden muss:
verliehen wird kein abstraktes Gut, sondern den Wert dahinter

genauso könnte man 10 Körbe Handelsware rüberreichen, die später zurückgegeben werden,
wenn du es unbedingt exakt so haben willst:
A leiht B 60 Bit-Euro == A kauft davon ein X, leiht B das X, B verkauft das X und hat dann die 60 Bit-Euro

Geld zu leihen ist wie jedes andere normale werthaltige Gut zu leihen und von Natur aus ist alles knapp, sonst wäre es wertlos,
künstlich und abstrakt fallen aus der Wertung

etwas zu verleihen ist das normalste der Welt,
die Frage ist, wenn überhaupt, ob man dafür eine Gegenleistung will,
man kann sich echt wundern dass Autovermieter Geld verlangen..

RE: 60 Bits/Std. 2010-07-30 14:18
Dada
Jedes Teilnehmer-Konto hat eine festgelegte Untergrenze, beispielsweise 300 oder 600 Bits, so dass bis zu einem gewissen Punkt gewährleistet ist, dass keiner nur nimmt ohne zu geben.
Bei längerer Teilnahme kann das Limit möglicherweise erweitert werden.
Oops!
Ich gestehe, dass das fehlende Minus vor der 300 bzw. 600 zur Verwirrung geführt haben könnte.
Sorry!
Es sollte so sein, das jemand, der beispielsweise ganz neu ist, nicht mehr als fünf Zeitstunden, also 300 Bits in Anspruch nehmen kann, ohne dann etwas geleistet zu haben.

RE: 60 Bits/Std. 2010-07-30 14:19
Wulf
Es ist eine gute Sache, dass man in einem bestimmten Zeitraum mal deutlich mehr Dienstleistungen in Anspruch nimmt, als man selbst leistet, dies aber später wieder ausgleicht. Leider reichen dafür die eigenen Bits nicht unbedingt aus, man muss sie sich also von anderen leihen.

Aber warum soll derjenige, der Bits verleiht, dies ohne Zinsen tun? Macht doch nur Mühe, vielleicht kriegt er sie nie zurück, etc. Es geht ja nicht darum, Profit zu machen, sondern sich gegen Verlust abzusichern und auch die Arbeit zu vergüten, die durch die Verleihung von Bits entsteht.

RE: 60 Bits/Std. 2010-07-30 14:26
T4Y
Es geht ja nicht darum, Profit zu machen, sondern sich gegen Verlust abzusichern und auch die Arbeit zu vergüten, die durch die Verleihung von Bits entsteht.

Dann muss aber unfälschbar sichergestellt sein, dass sich nur Studenten und dann auch nie mehr als einmal anmelden können. Sonst kann man mit mehreren Accounts seine Bits mehren.

RE: 60 Bits/Std. 2010-07-30 14:29
Dada
Das Ringtausch-Prinzip (http://www.medi-learn.de/medizinstudium/foren/showthread.php?t=687) wie du es im 1.Beitrag implizierst ist ja ein sehr gutes und löst eben genau dieses A-B-Problem durch Hinzunahme von C.
Das Ding ist aber, dass jemand vielleicht 3 Stunden Mathenachhilfe braucht, ein anderer aber 5, während ein dritter viellecht 9 Stunden etwas ganz anderes bäuchte.
Insofern hakt das Ganze.
Ein Studienplatztausch ist (in der Regel) eine einmalige, nicht in Stunden/Minuten/Bits aufteilbare Sache.

RE: 60 Bits/Std. 2010-07-30 14:31
Dada
Dann muss aber unfälschbar sichergestellt sein, dass sich nur Studenten und dann auch nie mehr als einmal anmelden können. Sonst kann man mit mehreren Accounts seine Bits mehren.
Ich erwähnte bereits den Studierendenausweis.
Somit musst Du schon einiges tun, um einen zweiten Account eröffnen zu können.
Wer wechselt schon die Uni für ein paar Stunden Klavierunterricht?

RE: 60 Bits/Std. 2010-07-30 14:32
Slater
Es geht ja nicht darum, Profit zu machen, sondern sich gegen Verlust abzusichern und auch die Arbeit zu vergüten, die durch die Verleihung von Bits entsteht.

Dann muss aber unfälschbar sichergestellt sein, dass sich nur Studenten und dann auch nie mehr als einmal anmelden können. Sonst kann man mit mehreren Accounts seine Bits mehren.
mit Verleihen hat das nur bedingt zu tun, man könnte die verschiedenen Accounts auch einzeln durch direkte Leistungen bis ins Minus fahren ;)
natürlich nicht gerade bei ein und denselben Handelsparter

RE: 60 Bits/Std. 2010-07-30 14:40
T4Y
Das Ringtausch-Prinzip (http://www.medi-learn.de/medizinstudium/foren/showthread.php?t=687) wie du es im 1.Beitrag implizierst ist ja ein sehr gutes und löst eben genau dieses A-B-Problem durch Hinzunahme von C.
Das Ding ist aber, dass jemand vielleicht 3 Stunden Mathenachhilfe braucht, ein anderer aber 5, während ein dritter viellecht 9 Stunden etwas ganz anderes bäuchte.
Insofern hakt das Ganze.
Ein Studienplatztausch ist (in der Regel) eine einmalige, nicht in Stunden/Minuten/Bits aufteilbare Sache.

Klar, daher ist dein Vorschlag ja auch vollständiger [25]. Meiner gründet ja eher auf der Idee, primär nur zu vermitteln und die Absprache der Details den beteiligten Personen selbst zu überlassen. Bevor man sich auf Treffen einlässt muss sowieso für jeden geklärt werden ob es persönlich das beste Angebot (z.B. bezogen auf Stundenzahl) ist. Wenn es keine bessere Alternative gibt kann man in beiden Systemen eh nur ablehnen oder nehmen "was da ist". Das ändert sich ja auch nicht mit einem Bit-System.

Das Ganze bleibt daher immernoch umsetzbar. Inwiefern eine Detail-Regulation von Nöten ist kann auch fast nur ein Praxistest zeigen. Denkbar wäre ja auch, dass die Mehrheit der Teilnehmer sich ein flexibles System wünscht in dem man auch kurzfristig umplanen kann und nicht alles "vertraglich" vereinbart. Da überwiegen dann die Vorteile einer primär vermittelnden Plattform. Nutznießer kann man ja wie gesagt immernoch "markieren" oder in einem Bewertungssystem bewerten.


Ich erwähnte bereits den Studierendenausweis.
Somit musst Du schon einiges tun, um einen zweiten Account eröffnen zu können.
Wer wechselt schon die Uni für ein paar Stunden Klavierunterricht?
Sofern das Original vorliegt [25]. D.h. eine Kopie ist evtl. unzureichend und man bräuchte ggf. eine "persönliche Vorlage" o.ä.
Aber gut, das sind Details in denen man sich nicht verlieren sollte, sorry. Wollte nur auf evtl. zusätzlichen Aufwand hinweisen der dadurch entstehen könnte.

RE: 60 Bits/Std. 2010-07-30 14:56
Wulf
Grundgedanke 1: Niemandes Zeit ist mehr wert als die des anderen.
Aus moralischer Sicht ist dieser Zustand durchaus erstrebenswert. Alle Menschen sind gleich viel Wert, alle Menschen leben im Schnitt gleich lange, also ist auch deren Zeit gleich viel Wert.

Aber mal angenommen, du möchtest eine Dienstleistung (Gangschaltung reparieren) in Anspruch nehmen. Die Dienstleistung wird von zwei Personen angeboten: Von einem talentierten Fahrradmechaniker und von einem Lehrling an seinem ersten Arbeitstag.
Der geübte Mechaniker braucht 10 Minuten und berechnet hierfür 10 Bits.
Der Lehrling braucht 30 Minuten und berechnet entsprechend 30 Bits.
Dieselbe Dienstleistung kostet also verschieden viel. Kann das so richtig sein?
Wenn du hier noch "ja" sagst: Nun bietet ein Marketier die Dienstleistung an, gibt aber nach 3 Stunden harter
Arbeit auf und berechnet 180 Bits für seine Mühe.

Zumindest ich kann diesen Grundgedanken nicht teilen.

RE: 60 Bits/Std. 2010-07-30 15:15
Dada
Grundgedanke 1: Niemandes Zeit ist mehr wert als die des anderen.
Aus moralischer Sicht ist dieser Zustand durchaus erstrebenswert. Alle Menschen sind gleich viel Wert, alle Menschen leben im Schnitt gleich lange, also ist auch deren Zeit gleich viel Wert.

Aber mal angenommen, du möchtest eine Dienstleistung (Gangschaltung reparieren) in Anspruch nehmen. Die Dienstleistung wird von zwei Personen angeboten: Von einem talentierten Fahrradmechaniker und von einem Lehrling an seinem ersten Arbeitstag.
Der geübte Mechaniker braucht 10 Minuten und berechnet hierfür 10 Bits.
Der Lehrling braucht 30 Minuten und berechnet entsprechend 30 Bits.
Dieselbe Dienstleistung kostet also verschieden viel. Kann das so richtig sein?
Wenn du hier noch "ja" sagst: Nun bietet ein Marketier die Dienstleistung an, gibt aber nach 3 Stunden harter
Arbeit auf und berechnet 180 Bits für seine Mühe.

Zumindest ich kann diesen Grundgedanken nicht teilen.
Ich verstehe durchaus, was Du meinst, gehe aber davon aus, dass man eine Dienstleistung entweder anbietet, weil man sie gut kann oder aber in der Vorverhandlung bereits erwähnt, dass man noch Anfänger ist, woraufhin man die "Bezahlung" abweichend vom Standard treffen, evtl. eine Pauschale vereinbaren kann.
Bei Hochstaplern verhindert zumindest die Bewertung, die man vergeben kann, dass weitere Personen darauf reinfallen.

Ein gewisses Restrisiko ist selbstverständlich vorhanden, aber so ist das Leben eben.
Du suchst doch auch nicht so lange, bis Du einen Fahrradwerkstattmeister findest, der Dir das Ding in 5 Minuten repariert.

RE: 60 Bits/Std. 2010-07-30 17:04
NaZo
[offtopic]Sorry, das ist jetzt völlig offtopic, betrifft aber auch die Lesbarkeit dieses Threads: Ich denke nicht, dass, wenn man auf den Beitrag direkt über einem antwortet, es notwendig ist, diesen komplett zu zitieren. Das mit dem Zitieren ist nützlich, wenn man sich auf ältere Beiträge bezieht, oder nur auf eine einzelne Passage aus dem ganzen Beitrag. Aber so ist das einfach nur redundant. Ist aber auch nur meine Meinung…[/offtopic]

RE: 60 Bits/Std. 2010-08-17 00:53
Stefan1971HH
Die Idee ist inhaltlich nahe an meinem Thema im Seminars "Web 2.0 - Design der Wissensgesellschaft", das ich in diesem Semester bei Herrn Prof. Rolf hatte.

Beantworten kann ich die Frage der Umsetzbarkeit auch nicht; es lohnt sich aber,
sich mit Werken des Philosophen Andre Gorz zu diesem Thema zu befassen,
etwa "Wege ins Paradies" oder "Auswege aus dem Kapitalismus".

S. auch hier: http://www.youtube.com/watch?v=hZUXNpbR6g8