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Bundesregierungs-Stipendien

Bundesregierungs-Stipendien 2010-04-22 00:19
garou
Moin!

Wie ich gerade in den Nachrichten vernommen haben, haben die Bundesmonarchen beschlossen, daß "die 10% der leistungsstärksten Studenten ein Stipendium vom 300 Euro im Monat erhalten sollen, unabhängig vom Einkommen der Eltern."

Wow. 300€. Das sind im Semester 1800€, abzüglich etwas über 600€ für Studiengebühren/Semesterbeitrag, bleiben 200€ pro Monat. Davon könnte ich glatt 60% meiner Miete bezahlen.

Von der nackten Zahl abgesehen, wer bestimmt, wer diese 10% sind, und vor allem, wie? 10% der gesamten Uni? Eines jeweiligen Studienganges? Oder des ganzen Bundes? Und wenn Ersteres oder gar Letzteres, wie vergleicht man dann die Leistungsfähigkeit eines Mesoamerikanisten mit der eines BWLers, oder auch die eines Juristen mit der eines Mediziners?

Und was haltet ihr von der Unabhängigkeit vom Einkommen der Eltern? Oder gar vom Vermögen der Eltern?

Flame on!

RE: Bundesregierungs-Stipendien 2010-04-22 08:16
Anonymer User
Sinnloser Scheissdreck. Die reichen werden reicher, mehr passiert nicht. Das ist wie Nadel in einen Haufen Sand zu schmeissen und versuchen die richtigen Körner zu treffen.

Intelligenz und Leistungsfähigkeit spiegeln sich nicht immer nur in den erzielten Noten wieder. Leute, die keinen Backup von der Familie bekommen müssen arbeiten gehen, haben weniger Zeit für die Uni und erzielen naturgemäß schlechtere Noten als gleichintelligente Studenten mit "reichen" Eltern. Es wird also wahrscheinlich ein ganz großer Teil von Studenten subventioniert, die sowieso "alles in den Arsch geschoben bekommen" und dann noch einen kleinen Teil, die es vielleicht zurecht bekommen.

Sein lassen und lieber da ausgeben, wo es dringend benötigt wird.

RE: Bundesregierungs-Stipendien 2010-04-22 09:34
NaZo
Ein weiterer Fall von Umverteilung von unten nach oben.

RE: Bundesregierungs-Stipendien 2010-04-22 10:22
T4Y
Ziemlicher Blödsinn…
Genau wie die 2%-Bafög Erhöhung… Wer heute den Höchsatz von 648 € kriegt, kann auf jeden Fall davon leben. Aber jetzt gibt man den "gesättigten" Fällen noch mehr, nämlich 670 €. Anstatt diese 22 € pro Nase in die Ausweitung des Kreises der Empfangsberechtigten zu investieren (die 3% Lockerung im Einkommen ist zu wenig). Durch eine Auflockerung der Regeln hätte man de facto Bedürftigen helfen können, die aufgrund manch unsinniger Bestimmung kein Bafög kriegen (z.B.: der Freibetrag für das Vermögen ist mittelalterlich und geht seit Jahren nicht auf den Zinsverlauf ein. In DE kann man 6000-10000 EU nicht gewinnbringend anlegen). Für diese Leute wären jedenfalls 22€ + der finanzierte Anteil aus den Stipendien wertvolles Geld.

Diese ganze Stipendien-Idee kommt ja auch nur, weil man ins Ausland guckt (wo es gut funktioniert) und den selben Fehler macht wie bei der Umsetzung des Bachelors: Wir setzen die Lösungen anderer Länder für unsere eigenen Probleme 1:1 ein ohne sie anzupassen. Die nachgeeiferten Stipendiensysteme der Niederlande, England oder USA sind super - funktionieren aber unter komplett anderen Voraussetzungen: Ihre Legitimation besteht insbesondere in z.T. weitaus höheren Studiengebühren.
Dieses Modell passt einfach nicht zu unserer jetzigen Situation in Deutschland.

RE: Bundesregierungs-Stipendien 2010-04-22 11:26
NaZo
Ziemlicher Blödsinn…
Das, was Du geschrieben hast, aber irgendwie auch…
Genau wie die 2%-Bafög Erhöhung… Wer heute den Höchsatz von 648 € kriegt, kann auf jeden Fall davon leben.
Naja…. kommt drauf an, wo… Also hier in Hamburg finde ich es schon ziemlich schwer:
648 Euro
- 350 Euro Miete
- 105 Euro Semester-/Studiengebühren
= 198 Euro für alles andere…

Schon ein bisschen wenig, oder?

(Zugegeben: Wer Bafög-berechtigt ist, ist i.d.R. wohl auch stundungsberechtigt, also sind es wohl nicht ganz 105 Euro/Monat.)
Aber jetzt gibt man den "gesättigten" Fällen noch mehr, nämlich 670 €.
Wenn ich die Bafög-Rechnung richtig verstehe (bin kein Experte, hab noch nie welches bekommen…), profitiert doch jeder von einer Erhöhung des Höchstsatzes, da sich dadurch auch der jeweilige reduzierte Satz erhöht, oder etwa nicht?
die 3% Lockerung im Einkommen ist zu wenig
Das mag wohl stimmen…
z.B.: der Freibetrag für das Vermögen ist mittelalterlich und geht seit Jahren nicht auf den Zinsverlauf ein. In DE kann man 6000-10000 EU nicht gewinnbringend anlegen.
Was hat denn das mit den Zinsen zu tun? Dass jemand, der 10.000 Euro auf'm Konto hat, nicht als bedürftig gilt, kann ich gut nachvollziehen. Es geht doch nicht darum, ob er damit Geld verdient, sondern dass er es hat.

Zu den Stipendien: Wie viele Reformen der letzten Jahre folgt auch dies dem Prinzip der Umverteilung durch Enteignung: Nimm es denn Armen bzw. allen (Studiengebühren) und gebe es den Reichen. Denn de facto profitieren nur eh schon bessergestellte davon. (siehe auch: http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,688665,00.html)

Stattdessen hätte man das Bafög gern noch mehr erhöhen können.

Edit: Im Übrigen treffen solche Bemerkungen wie "sinnloser Scheidreck" oder "Blödsinn" nicht den Kern der Sache. Das ganze macht nämlich sehr wohl Sinn, die Frage ist nur für wen. Anstatt das ganze als Unvernunft abzutun und damit zu verharmlosen, sollte man es als das erkennen, was es ist: Klassenkampf von oben, der sich mal wieder durchgesetzt hat. Es geht darum die eigenen Privilegien für sich und seine Kinder zu sichern und auszubauen.
Das klappt nicht immer so einfach (siehe Hamburger Schulreform, wo Lobbyarbeit allein offenbar nichts gebracht hat, und deswegen der für dieses Klientel ungewöhnliche Weg der "Bürgerinitiative" gegangen wird), aber oft genug, wie die meisten Bildungsreformen der letzten Jahre beweisen. Die Bertelsmann-Stiftung z.B. leistet hier ja erfolgreiche Arbeit.

RE: Bundesregierungs-Stipendien 2010-04-22 13:18
rothose86
Das ganze macht nämlich sehr wohl Sinn, die Frage ist nur für wen. Anstatt das ganze als Unvernunft abzutun und damit zu verharmlosen, sollte man es als das erkennen, was es ist: Klassenkampf von oben, der sich mal wieder durchgesetzt hat. Es geht darum die eigenen Privilegien für sich und seine Kinder zu sichern und auszubauen.
Mhh, glaubst du wirklich dass "die da oben" es noetig haben, dass ihre Kinder(dass die mit den besten Noten stets auch reiche Eltern haben, gilt im uebrigen auch noch durch Statistiken oder so zu untermauern) 300 ,- Euro pro Monat bekommen?

RE: Bundesregierungs-Stipendien 2010-04-22 14:17
NaZo
Nö, aber man muss das im Kontext der gesamten Umwälzung des Bildungssystems sehen.
Es ist eine Förderung von Eliten zu Lasten der Masse, eine weitere Stärkung des Wettbewerbs zwischen den Studierenden, und aus so einer Wettbewerbssituation gehen in der Regel diejenigen als Sieger hervor, die mit den besseren Ausgangsbedingungen gestartet sind.

dass die mit den besten Noten stets auch reiche Eltern haben, gilt im uebrigen auch noch durch Statistiken oder so zu untermauern
[img]http://www.spiegel.de/images/image-77409-galleryV9-fwkk.jpg[/img]

RE: Bundesregierungs-Stipendien 2010-04-22 14:39
TieKei
ich könnte ja dann aus finanziellen gründen, respektive um bessere Noten zu bekommen, damit ich zu den 10% gehöre, einfach mal damit aufhören mich in irgendeiner Form zu engagieren.
Dazu zähle ich: Forschung aus Interesse, aber auch Hochschulpolitik und am wichtigsten in die Gesellschaft, damit können Vereine und öffentliche Tätigkeiten gemeint sein, aber auch Freunde und Familie.

RE: Bundesregierungs-Stipendien 2010-04-22 14:59
Anonymer User
Ja, dass man mit BAFöG super leben kann kommt meistens von Leuten, die keines bekommen oder zu Hause wohnen. Oder Glücksfall Wohnheim.

Naja…. kommt drauf an, wo… Also hier in Hamburg finde ich es schon ziemlich schwer:
648 Euro
- 350 Euro Miete
- 105 Euro Semester-/Studiengebühren
= 198 Euro für alles andere…

Das sind noch schöne zahlen. In Hamburg kann man ganz locker Kalt(!)mieten von über 400 Euro zahlen, 450 ist schon realistischer. Studiengebühren kann man stunden, aber nicht jeder will sich in Schulden stürzen, die durch BAföG alleine schon hoch genug ausfallen. Semestergebühren können nicht gestundet werden. Dann kommen noch so lustige Sachen wie Essen, Kleidung, Bücher, Waschen(ja, Münzmaschinen) und die guten alten Nebenkosten.

Wer mit BAFöG Satz alleine in Hamburg leben kann, lebt:
a) Wie eine Ratte oder
b) zu Hause
c) alleine, aber mit dem unheimlichen Glück einer günstigen Unterkunft(wie Wohnheim)

Und dann soll es noch Leute geben, die ab und zu noch etwas in ihrer Freizeit machen wollen.

650Euro
-450Eruo Miete
- (ca)90Euro Nebenkosten
- 60Euro Essen (sehr knapp berechnet)
———
ca 50 Euro für Bücher, Waschen, Kleidung, Freizeit(Handy, Internet…) etc.

Zeigt mir die Person, die so gut leben kann. Und für Essen fliegt bei mir zumindest öfter mal auch deutlich mehr weg.

RE: Bundesregierungs-Stipendien 2010-04-22 15:08
NaZo
Wer mit BAFöG Satz alleine in Hamburg leben kann, lebt:
[…]
b) zu Hause
[…]
Hihi, zu Hause wohnen wohl hoffentlich die meisten. [25] Du meinst wohl bei den Eltern… [24]
Klar waren meine Zahlen noch vorsichtig. Wollte ja auch nicht übertreiben, hab einfach mal die Miete für mein WG-Zimmer veranschlagt.

RE: Bundesregierungs-Stipendien 2010-04-22 15:15
Wulf
Ich rechne auch mal:
+650 Euro
- 322 Euro Miete (warm, ohne Wasser/Strom/Internet) für eigene 1-Zimmer Wohnung in guter Lage
- 18 Euro Semesterbeitrag (exkl. Semesterticket., Fahrrad ist eh schneller + bequemer)
- 0 Euro Studiengebühren (gestundet)
- 35 Euro Telekommunikation
- 50 Euro Wasser+Strom

bleiben im Monat 225 EUR für Essen, Kleidung, Haushaltswaren, Versicherung, Fahrrad, Freizeit, etc.
Ich geb für diesen "Rest" deutlich mehr aus, aber theoretisch müsste es knapp reichen.

RE: Bundesregierungs-Stipendien 2010-04-22 15:23
Anonymer User
Ja, dass es in manchen Fällen reichen kann (das auch nur relativ kanpp) mag sein. Aber das sind bei weitem nicht alle Fälle. Ich meine ihr zwei habt jetzt echt günstige Unterkunften. Vor allem 1-Zimmer Wohnung warm 322 Euro - wie findet man denn soetwas? Ich zahle 520warm für dasselbe. Kenne auch Leute mit deutlich teureren Buden.

Und wie gesagt, würde ich nicht nebenher arbeiten würde ich viel elender als ein Harz4 Empfänger leben. Ich habe auch noch soetwas wie Hobbys und brauche etwas Freizeit.

RE: Bundesregierungs-Stipendien 2010-04-22 17:23
T4Y
Wer mit BAFöG Satz alleine in Hamburg leben kann, lebt:
a) Wie eine Ratte oder
b) zu Hause
c) alleine, aber mit dem unheimlichen Glück einer günstigen Unterkunft(wie Wohnheim)

Das unterschreibe ich sofort. Aber übertrag die Zahlen doch mal auf Berliner Mietpreise. Es stimmt - es kommt definitiv auf den Ort an. Und in Hamburg hat man es schwer. Mit Bafög entfällt auch der Anspruch auf Wohngeld. Dennoch ging es mir nicht um diese rausgepickte Rosine, sondern darum, dass es vielleicht sinnvoller wäre, dass Geld im unteren Bereich auszugeben. Dann auch sinnvollerweise angepasst an die Mietsituation des Ortes.

z.B.: der Freibetrag für das Vermögen ist mittelalterlich und geht seit Jahren nicht auf den Zinsverlauf ein. In DE kann man 6000-10000 EU nicht gewinnbringend anlegen.
Was hat denn das mit den Zinsen zu tun? Dass jemand, der 10.000 Euro auf'm Konto hat, nicht als bedürftig gilt, kann ich gut nachvollziehen. Es geht doch nicht darum, ob er damit Geld verdient, sondern dass er es hat.

Auf den ersten Blick ist es ja auch vernünftig.
Aber 1.) wie lange kann man von 10.000 Euro (bzw. der Differenz zum Freibetrag) leben? Nimm die Rechnung für die monatlichen Kosten und rechne es dir aus. Bei 800 Euro Kosten im Monat (Studiengebühren inkl.) reicht das Geld gerade einmal ein Jahr!
2.) Dass man davon in form von Kapitalerträgen nicht Leben kann (10.000 Euro auf einem Tagesgeldkonto gibt dir momentan Peanuts) siehst du ja ein aber
3.) wenn man dieses Geld ausgibt und nicht anlegt entstehen einem nur Nachteile: Nach dem Studium muss das Darlehen oder der Bildungskredit zurückbezahlt werden, manche wollen sich selbstständig machen und könnten das Geld dafür gut gebrauchen. Oder man geht andere Wege und hat ein niedriges Einkommen, möchte aber nicht ewig mit Schulden leben. Oder es entsteht eine Situation wo jemand pflegebedürftig wird. Es gibt jedenfalls viele Situationen, in denen man nach dem Studium sicher gerne 10.000 Euro auf dem Konto hätte.
Ich sehe daher nicht ein, dass das Bafög-Amt mir verbietet, Leistungen zu beziehen UND Geld anzulegen für die Phase nach dem Studium. Es ist doch meine Entscheidung, eine Existenzsicherung für später zu besitzen, was auf den Zustand jetzt überhaupt keine Auswirkung haben muss. Das sind getrennte Dinge.


Stattdessen hätte man das Bafög gern noch mehr erhöhen können.
Genau meine Aussage. Und statt nur eine Zahl zu erhöhen, wäre es eben noch schöner gewesen, sich nochmal Gedanken um die Strukturen selbst Gedanken zu machen.

Edit: Im Übrigen treffen solche Bemerkungen wie "sinnloser Scheidreck" oder "Blödsinn" nicht den Kern der Sache. Das ganze macht nämlich sehr wohl Sinn, die Frage ist nur für wen. Anstatt das ganze als Unvernunft abzutun und damit zu verharmlosen (…)
Wenn ich nur "Blödsinn" (was nicht auf dein Statement bezogen war) ohne weitere Argumentation geschrieben hätte, würd ich den Kommentar verstehen… Erst recht war das kein Versuch, das ganze zu verharmlosen. Mit dem Klassenk[r]ampf hast du letztlich auch Recht. Das bedingt sich mit der erwähnten Unwissenheit dadurch, dass die Bereitschaft viel Energie in dieses Thema zu investieren an sich bereits gering ist.

RE: Bundesregierungs-Stipendien 2010-04-22 19:30
Anonymer User
Auf den ersten Blick ist es ja auch vernünftig.
Aber 1.) wie lange kann man von 10.000 Euro (bzw. der Differenz zum Freibetrag) leben? Nimm die Rechnung für die monatlichen Kosten und rechne es dir aus. Bei 800 Euro Kosten im Monat (Studiengebühren inkl.) reicht das Geld gerade einmal ein Jahr!
2.) Dass man davon in form von Kapitalerträgen nicht Leben kann (10.000 Euro auf einem Tagesgeldkonto gibt dir momentan Peanuts) siehst du ja ein aber
3.) wenn man dieses Geld ausgibt und nicht anlegt entstehen einem nur Nachteile: Nach dem Studium muss das Darlehen oder der Bildungskredit zurückbezahlt werden, manche wollen sich selbstständig machen und könnten das Geld dafür gut gebrauchen. Oder man geht andere Wege und hat ein niedriges Einkommen, möchte aber nicht ewig mit Schulden leben. Oder es entsteht eine Situation wo jemand pflegebedürftig wird. Es gibt jedenfalls viele Situationen, in denen man nach dem Studium sicher gerne 10.000 Euro auf dem Konto hätte.
Ich sehe daher nicht ein, dass das Bafög-Amt mir verbietet, Leistungen zu beziehen UND Geld anzulegen für die Phase nach dem Studium. Es ist doch meine Entscheidung, eine Existenzsicherung für später zu besitzen, was auf den Zustand jetzt überhaupt keine Auswirkung haben muss. Das sind getrennte Dinge.

Ich bitte dich. Dann lebe ein Jahr davon, dann bist du auch BAFöG berechtigt. Du willst die Wahl haben, aber die Mittel sind jetzt bereits knapp und das Geld soll dazu da sein, komplett "Mittellosen" ein Studium überhaupt erst zu ermöglichen. 10k auf dem Konto haben und dennoch die Hand ausstrecken ist mMn einbisschen dreist.

Wie kommst du außerdem zu diesem Geld? Das kommt ja nicht aus dem nichts, du wirst also irgendwo auch entsprechendes Backup haben.

Kannst du dir vorstellen, dass es Leute gibt, die überhaupt nichts haben und von den Eltern nichts erwarten können?

Du machst dir Sorgen darum, dass du nach dem Studium keine Firma aufbauen kannst. Leute, die zurecht BAFöG bekommen machen sich Gedanken darum, nach den Fixkosten hier und jetzt noch etwas zwischen die Zähne zu bekommen. Siehst du den Unterschied?

RE: Bundesregierungs-Stipendien 2010-04-22 21:31
T4Y
Ich bitte dich. Dann lebe ein Jahr davon, dann bist du auch BAFöG berechtigt. Du willst die Wahl haben, aber die Mittel sind jetzt bereits knapp und das Geld soll dazu da sein, komplett "Mittellosen" ein Studium überhaupt erst zu ermöglichen. 10k auf dem Konto haben und dennoch die Hand ausstrecken ist mMn einbisschen dreist.

Wie kommst du außerdem zu diesem Geld? Das kommt ja nicht aus dem nichts, du wirst also irgendwo auch entsprechendes Backup haben.

Kannst du dir vorstellen, dass es Leute gibt, die überhaupt nichts haben und von den Eltern nichts erwarten können?

Du machst dir Sorgen darum, dass du nach dem Studium keine Firma aufbauen kannst. Leute, die zurecht BAFöG bekommen machen sich Gedanken darum, nach den Fixkosten hier und jetzt noch etwas zwischen die Zähne zu bekommen. Siehst du den Unterschied?

Ich verstehe nicht, warum dieser gehässiger Ton sein muss… Ja ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Leute nicht viel haben und von den Eltern nichts erwarten können. Ich bin selber in dieser Lage. Himmelherrje. Wenn Leute meinen, sich aus 3 Zeilen Text was rauszuinterpretieren…. Ich habe überhaupt nicht gesagt, dass es sich um meine persönliche Geschichte handelt. Würdest du die kennen, würdest du dich entschuldigen. Ist aber auch egal, denn das geht dich weder was an, noch ist es das Thema.

Ob sich jemand heute sorgt, ob er was zwischen die Zähne kriegt oder stattdessen auch schon heute sorgt, dass es in einem Jahr dann soweit ist - das läuft auf genau die selbe Situation aus. Die Situation ist unausweichlich. Dieses Reglement zwingt den Studenten nur dazu, alle Reserven aufzubrauchen und nach dem Studium in eine verschuldete Existenz hinauszugehen.

Deine Behauptung, dass es pauschal dreist ist, wenn man Studienhilfe beantragt, wenn man noch eine Existenzsicherung in petto hat ist daher mE platt und unbegründet. Im übrigen liegt der Freibetrag weit unter 10k. Ist man mit 5000 Euro wieder arm genug? Der Unterschied beider Zahlen liegt bei "6 Monate/1 Semester vom Geld Leben" (bei 800Eu/Monat).

RE: Bundesregierungs-Stipendien 2010-04-22 23:16
Loom
[offtopic]
Dieses Reglement zwingt den Studenten nur dazu, alle Reserven aufzubrauchen und nach dem Studium in eine verschuldete Existenz hinauszugehen.
Du übersiehst das "nach dem Studium". Du kannst die 10.000 auch behalten und statt zu studieren lieber Arbeiten gehen. Oder du machst ein Studium und verbrauchst das ersparte, hast aber einen Uniabschluss. Klar ist beides (Geld und Abschluss) ne feine Sache, aber da muss man wohl mal kompromissbereit sein.
[/offtopic]
Stipendien habe ich noch nie verstanden! Die Besten werden gefördert um die Bestesten zu werden?!? Also Bafög versteh' ich!

RE: Bundesregierungs-Stipendien 2010-04-23 11:42
NaZo
Stipendien habe ich noch nie verstanden!
[5]
Die Besten werden gefördert um die Bestesten zu werden?!?
Siehste, hast es also doch verstanden! [25]

RE: Bundesregierungs-Stipendien 2010-04-23 17:10
Anonymer User
Ich bitte dich. Dann lebe ein Jahr davon, dann bist du auch BAFöG berechtigt. Du willst die Wahl haben, aber die Mittel sind jetzt bereits knapp und das Geld soll dazu da sein, komplett "Mittellosen" ein Studium überhaupt erst zu ermöglichen. 10k auf dem Konto haben und dennoch die Hand ausstrecken ist mMn einbisschen dreist.

Wie kommst du außerdem zu diesem Geld? Das kommt ja nicht aus dem nichts, du wirst also irgendwo auch entsprechendes Backup haben.

Kannst du dir vorstellen, dass es Leute gibt, die überhaupt nichts haben und von den Eltern nichts erwarten können?

Du machst dir Sorgen darum, dass du nach dem Studium keine Firma aufbauen kannst. Leute, die zurecht BAFöG bekommen machen sich Gedanken darum, nach den Fixkosten hier und jetzt noch etwas zwischen die Zähne zu bekommen. Siehst du den Unterschied?

Ich verstehe nicht, warum dieser gehässiger Ton sein muss… Ja ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Leute nicht viel haben und von den Eltern nichts erwarten können. Ich bin selber in dieser Lage. Himmelherrje. Wenn Leute meinen, sich aus 3 Zeilen Text was rauszuinterpretieren…. Ich habe überhaupt nicht gesagt, dass es sich um meine persönliche Geschichte handelt. Würdest du die kennen, würdest du dich entschuldigen. Ist aber auch egal, denn das geht dich weder was an, noch ist es das Thema.

Ob sich jemand heute sorgt, ob er was zwischen die Zähne kriegt oder stattdessen auch schon heute sorgt, dass es in einem Jahr dann soweit ist - das läuft auf genau die selbe Situation aus. Die Situation ist unausweichlich. Dieses Reglement zwingt den Studenten nur dazu, alle Reserven aufzubrauchen und nach dem Studium in eine verschuldete Existenz hinauszugehen.

Deine Behauptung, dass es pauschal dreist ist, wenn man Studienhilfe beantragt, wenn man noch eine Existenzsicherung in petto hat ist daher mE platt und unbegründet. Im übrigen liegt der Freibetrag weit unter 10k. Ist man mit 5000 Euro wieder arm genug? Der Unterschied beider Zahlen liegt bei "6 Monate/1 Semester vom Geld Leben" (bei 800Eu/Monat).


Wo sollte denn deiner Meinung nach die Grenze beim Vermögen liegen? Leute, die einfach so 10k auf dem Konto liegen haben sind nich Mittellos, sie haben entweder Einnahmequellen oder Eltern. Ich finde die Grenze in Ordnung. Habe selbst z.B. im ganzen Leben keine 10k auf einem Haufen gesehen, hätte ich das Geld, würde ich auch nicht im Traum daran denken, Hilfe beim Staat zu beantragen. Immer diese Fordernde Haltung einzunehmen ist mMn nicht richtig. Es ist überhaupt schon nicht "normal", dass es soetwas wie Ausbildungsförderung gibt - da braucht man nur in andere Länder zu gucken. Man sollte froh sein, dass überhaupt irgendwelche Leute unterstützt werden können.

Und wer sagt, dass du vom gesparten Geld alleine leben musst? Die meisten BAFöGler gehen arbeiten. Ganz abgesehen davon, dass nicht alle den Höchstsatz von 650 Euro bekommen. Nimm dir 400 von deinem Ersparnis und mach einen 400 Euro Basisjob, schon kannst du ganze 4 Semester studieren ohne dem Staat auf der Tasche zu liegen. Für das letzte Stückchen nimmst du dir einen Studentenkredit und bist mit ca 5000 Euro Schulden immernoch besser davongekommen als ein BAFöGler.

Mit Studiengebühren und BAföG habe ich z.B. alleine nach dem Bachelor beinahe 14000 Euro Schulden [((650*36)/2)+(375*6)]. Und ich will auf jeden Fall auch einen Master machen, was mich voraussichtlich weitere 9300 Euro kostet. Das sind ca 23000 Euro Schulden, mit denen ich mein Leben beginne.


PS. Mit "du" musst nicht du in Persona gemeint sein.

RE: Bundesregierungs-Stipendien 2010-04-23 17:15
Anonymer User
PPS. Vergiss den Kredit, wenn du keine 10k mehr auf dem Konto hast, kannst du BAföG beantragen und bleibst also mit läppischen 2500 Euro in der Kreide.

RE: Bundesregierungs-Stipendien 2010-04-23 18:00
T4Y
Leute, die einfach so 10k auf dem Konto liegen haben sind nich Mittellos, sie haben entweder Einnahmequellen oder Eltern.
Genau das meine ich mit Pauschalisierung. Einmal Geld, immer Geld ist eine mögliche Situation. Es gibt aber auch andere. Menschen, die z.B. ohne Hilfe der Eltern (oder überhaupt ohne Eltern) unterwegs sind aber durch ein Erbe oder ein frühes Ansparen der Eltern heute kurzzeitig "vermögend" sind. Die Eltern können mittlerweile genauso arbeitslos, in Rente oder ein Pflegefall sein. Das sind mE keine Spezialfälle. Diese Studenten leben mit einer tickenden Uhr im Nacken und befinden sich im Grunde in der selben Situation wie jeder andere Bafög-Berechtigte. Statt 6 Semestern Hilfe, kriegen sie dann eben nur 4 (bzw. wenn das Geld weg ist). Der Unterschied liegt nur darin, dass man den Schuldenberg hätte reduzieren können.

Mit Studiengebühren und BAföG habe ich z.B. alleine nach dem Bachelor beinahe 14000 Euro Schulden [((650*36)/2)+(375*6)]. Und ich will auf jeden Fall auch einen Master machen, was mich voraussichtlich weitere 9300 Euro kostet. Das sind ca 23000 Euro Schulden, mit denen ich mein Leben beginne.
Dann solltest du eigentlich noch am ehesten verstehen, worauf ich hinauswill….

PS. Mit "du" musst nicht du in Persona gemeint sein.
Sorry - Wenn man mich zitiert und darunter der erste Satz schon "Ich bitte dich" ist, fühl ich mich angesprochen.

edit: ganz vergessen, darauf einzugehen [25]:
Wo sollte denn deiner Meinung nach die Grenze beim Vermögen liegen?
Beim Vermögen sollte es keine pauschale Grenze bei x Euro geben, sondern sie sollte sich primär nach dem aktuellen Vermögen der Eltern und deren Situation richten (und/oder weiteren Parametern wie z.B. EZB Leitzins als Abbild der aktuellen Wirtschaftslage).
Ich finde das wäre fair.

RE: Bundesregierungs-Stipendien 2010-04-24 13:18
Anonymer User
Und wer sagt, dass du vom gesparten Geld alleine leben musst? Die meisten BAFöGler gehen arbeiten. Ganz abgesehen davon, dass nicht alle den Höchstsatz von 650 Euro bekommen. Nimm dir 400 von deinem Ersparnis und mach einen 400 Euro Basisjob, schon kannst du ganze 4 Semester studieren ohne dem Staat auf der Tasche zu liegen. Für das letzte Stückchen nimmst du dir einen Studentenkredit und bist mit ca 5000 Euro Schulden immernoch besser davongekommen als ein BAFöGler.

…!

RE: Bundesregierungs-Stipendien 2010-04-25 21:21
DeGT
Das NatStipG ist nicht einfach nur "300€ für SuperStudenten^tm", sondern mehr. Ein nicht unerheblicher Punkt ist z.B. folgender: Die Stipendien werden zur Hälfte von "der Wirtschaft" finanziert, die andere Hälfte teilen sich Bund und Länder. Da die Stipendien von der Wirtschaft nach Studiengängen vergeben werden können und die Hochschulen diese einwerben müssen, führt dies zu einer erhöhten Einflussnahme auf die Struktur der Hochschulen.

Vom Campusgruen-Bundesverband gibt es schon eine sehr detaillierte Kritik, weswegen ich nicht weiter auf die einzelnen Punkte eingehe, sondern einfach auf diesen Link verweise:http://www.campusgruen.de/aktuelles/3419520.html

RE: Bundesregierungs-Stipendien 2010-04-29 18:20
DeGT
Und es wird noch besser: 32% bezahlen, 100% bestimmen:

http://www.tagesspiegel.de/wissen/die-wirtschaft-zahlt-weniger/1810474.html

RE: Bundesregierungs-Stipendien 2010-07-09 13:21
garou
Es ist beschlossen! SpOn verkündet:
  • Die Elitestipendien werden zur Hälfte vom Bund, zur Hälfte von "Sponsoren" bezahlt.
  • Die Länder zahlen die Verwaltungskosten.
  • Alle zusammen entschieden, wer die Stipendien bekommt.
  • BaFöG-Erhöhung ist (vorerst) vom Tisch. Wer braucht schon die anderen 90%?

RE: Bundesregierungs-Stipendien 2010-07-09 17:19
NaZo
Das ist sooo übel.