Verantwortung
2009-10-15 22:28
Dada
Angeregt durch die OE-Vorlesung, die Herr Prof. Dr. Klaus Brunnstein zum Thema „Verantwortung“ gehalten hat, sind mir einige Gedanken gekommen, die ich hier zur Diskussion oder einfach nur zum Selber-über-denken hineinstellen möchte.
Für die, die es nicht wissen:
Die Vorlesung handelte von Risiken, die der Einsatz moderner und modernster Technologien und Software mit sich bringen kann.
Ich möchte zunächst klar stellen, dass auch ich absolut dafür bin, dass für die Sicherheit von Mensch und Umwelt gesorgt wird und finde es auch durchaus erwähnenswert, dass man sich nicht allzu sehr auf Maschinen und Programme verlassen sollte.
Das Flugzeug-Beispiel war ja auch recht anschaulich.
Auch bin ich der Ansicht, dass man gewährleisten sollte, dass keine unbefugte Person gespeicherte Daten verändern oder sich als jemand anderes ausgeben kann.
Aber ich frage mich, wie jedesmal, wenn es um das Thema Datenschutz/Informationelle Selbstbestimmung/Überwachungsstaat geht, was tatsächlich so schlimm daran sein soll, wenn irgendwer weiß, beispielsweise wie viel Geld ich auf dem Konto habe (ich hoffe ja immer noch, dass mir jemand, der meinen Kontostand einsieht, mir aus Mitleid etwas überweist) oder wann, wo, wie lange und sogar über welches Thema ich mit wem telefoniert habe.
Oft wird argumentiert damit, dass das es niemanden etwas angeht und darin stimme ich überein.
Es geht niemanden etwas an. - Es interessiert auch nicht wirklich viele.
Es heißt auch „Meine Informationen gehören mir!“, was ja durchaus korrekt sein kann, je nach Definition des Verbes „gehören“.
Aber meine DNA gehört mir auch, dennoch verteile ich sie ständig in der Gegend, da ich gar nicht anders kann, als Haare und Hautschuppen zu verlieren.
Interessant finde ich die Frage, warum es mich stört, dass es jemand „meine“ Daten einsehen kann.
Oder heißt es nicht vielmehr, dass man angstfrei zu sich selbst und seinen Taten stehen sollte?
Der Mensch ist ein gesellschaftliches Wesen und Anerkennung ist ein Grundbedürfnis.
Wer etwas tut, das nicht von der Gesellschaft anerkannt wird, läuft Gefahr, ausgestoßen oder zumindest ausgelacht zu werden, also die Anerkennung der anderen zu verlieren.
Dadurch entsteht Angst.
Angst ist ein zweckmäßiges Mittel um Menschen zu lenken.
Es wird beispielsweise von Glaubensgemeinschaften, die an einen „gerechten“, sprich strafenden Gott glauben, genutzt: „Gott sieht alles.“
Und auch die „Angst vor dem Terror“ funktioniert prima.
In der Vorlesung wurde nun davor gewarnt, dass ein potentiell zukünftiger Chef die Möglichkeit nutzen könnte, über das Internet mit seinen diversen Plattformen, an Filmchen von Partys zu gelangen, die nicht besonders förderlich für die Bewerbung sein könnten.
Nun, der Chef trägt die Verantwortung für seine Firma.
Wer könnte es ihm verübeln, wenn er so einen Bewerber nicht einstellt?
Jeder erwachsene* Mensch ist verantwortlich für sein eigenes Leben und muss mit Konsequenzen seiner Taten (und Nichttaten) leben!
*Was „erwachsen“ bedeutet, sollte bei Bedarf an anderer Stelle erörtert werden.
Um den möglichen Eindruck, ich wäre ein Moralapostel, gleich im Keim zu ersticken:
Ich selbst war vor Vollendung meines 21. Lebensjahres drei Mal in einer Ausnüchterungszelle und habe bei mehreren Partys Blackouts gehabt.
Mir hätte es bestimmt nicht gefallen, wenn irgendein potentiell zukünftiger Chef davon Filmchen gesehen hätte.
Ich hätte mich zutiefst geschämt, wenn er mir beim Vorstellungsgespräch einen davon gezeigt hätte.
Und ich wäre vermutlich ganz schön sauer gewesen auf den, der meine Aktionen aufgenommen und ins Netz gestellt hat.
Nichtsdestotrotz bin ich für mich und mein Handeln selbst verantwortlich.
Ich kann diese Verantwortung nicht einfach abgeben, weder an den, der mich gefilmt hat, noch an die, die es ermöglicht haben, meine Taten für die Öffentlichkeit sichtbar zu machen.
Und ich bin auch dafür verantwortlich, dass ich aus meinen Fehlern lerne um daran zu wachsen anstatt mich vor ihnen und den Konsequenzen zu fürchten.
Ich bin dafür verantwortlich, dass meine Angst nicht mein Wachstum behindert.
Wer Angst verbreitet, ist selbst nicht frei davon.
Ich bin der Meinung, dass die, die so sehr ihre „Freiheit“ und „Sicherheit“ verteidigen, aus der Angst heraus agieren, also unfrei sind und für einen Schein kämpfen, an den sie glauben können.
Für die, die es nicht wissen:
Die Vorlesung handelte von Risiken, die der Einsatz moderner und modernster Technologien und Software mit sich bringen kann.
Ich möchte zunächst klar stellen, dass auch ich absolut dafür bin, dass für die Sicherheit von Mensch und Umwelt gesorgt wird und finde es auch durchaus erwähnenswert, dass man sich nicht allzu sehr auf Maschinen und Programme verlassen sollte.
Das Flugzeug-Beispiel war ja auch recht anschaulich.
Auch bin ich der Ansicht, dass man gewährleisten sollte, dass keine unbefugte Person gespeicherte Daten verändern oder sich als jemand anderes ausgeben kann.
Aber ich frage mich, wie jedesmal, wenn es um das Thema Datenschutz/Informationelle Selbstbestimmung/Überwachungsstaat geht, was tatsächlich so schlimm daran sein soll, wenn irgendwer weiß, beispielsweise wie viel Geld ich auf dem Konto habe (ich hoffe ja immer noch, dass mir jemand, der meinen Kontostand einsieht, mir aus Mitleid etwas überweist) oder wann, wo, wie lange und sogar über welches Thema ich mit wem telefoniert habe.
Oft wird argumentiert damit, dass das es niemanden etwas angeht und darin stimme ich überein.
Es geht niemanden etwas an. - Es interessiert auch nicht wirklich viele.
Es heißt auch „Meine Informationen gehören mir!“, was ja durchaus korrekt sein kann, je nach Definition des Verbes „gehören“.
Aber meine DNA gehört mir auch, dennoch verteile ich sie ständig in der Gegend, da ich gar nicht anders kann, als Haare und Hautschuppen zu verlieren.
Interessant finde ich die Frage, warum es mich stört, dass es jemand „meine“ Daten einsehen kann.
„Tue nichts im Leben, was dir Angst einflößen muss, wenn es deinem Nachbarn bekannt wird.“Heißt das nun, dass man sich bei allem was man tut, panisch fragen soll, was der Nachbar wohl davon hält?
Oder heißt es nicht vielmehr, dass man angstfrei zu sich selbst und seinen Taten stehen sollte?
Der Mensch ist ein gesellschaftliches Wesen und Anerkennung ist ein Grundbedürfnis.
Wer etwas tut, das nicht von der Gesellschaft anerkannt wird, läuft Gefahr, ausgestoßen oder zumindest ausgelacht zu werden, also die Anerkennung der anderen zu verlieren.
Dadurch entsteht Angst.
Angst ist ein zweckmäßiges Mittel um Menschen zu lenken.
Es wird beispielsweise von Glaubensgemeinschaften, die an einen „gerechten“, sprich strafenden Gott glauben, genutzt: „Gott sieht alles.“
Und auch die „Angst vor dem Terror“ funktioniert prima.
In der Vorlesung wurde nun davor gewarnt, dass ein potentiell zukünftiger Chef die Möglichkeit nutzen könnte, über das Internet mit seinen diversen Plattformen, an Filmchen von Partys zu gelangen, die nicht besonders förderlich für die Bewerbung sein könnten.
Nun, der Chef trägt die Verantwortung für seine Firma.
Wer könnte es ihm verübeln, wenn er so einen Bewerber nicht einstellt?
Jeder erwachsene* Mensch ist verantwortlich für sein eigenes Leben und muss mit Konsequenzen seiner Taten (und Nichttaten) leben!
*Was „erwachsen“ bedeutet, sollte bei Bedarf an anderer Stelle erörtert werden.
Um den möglichen Eindruck, ich wäre ein Moralapostel, gleich im Keim zu ersticken:
Ich selbst war vor Vollendung meines 21. Lebensjahres drei Mal in einer Ausnüchterungszelle und habe bei mehreren Partys Blackouts gehabt.
Mir hätte es bestimmt nicht gefallen, wenn irgendein potentiell zukünftiger Chef davon Filmchen gesehen hätte.
Ich hätte mich zutiefst geschämt, wenn er mir beim Vorstellungsgespräch einen davon gezeigt hätte.
Und ich wäre vermutlich ganz schön sauer gewesen auf den, der meine Aktionen aufgenommen und ins Netz gestellt hat.
Nichtsdestotrotz bin ich für mich und mein Handeln selbst verantwortlich.
Ich kann diese Verantwortung nicht einfach abgeben, weder an den, der mich gefilmt hat, noch an die, die es ermöglicht haben, meine Taten für die Öffentlichkeit sichtbar zu machen.
Und ich bin auch dafür verantwortlich, dass ich aus meinen Fehlern lerne um daran zu wachsen anstatt mich vor ihnen und den Konsequenzen zu fürchten.
Ich bin dafür verantwortlich, dass meine Angst nicht mein Wachstum behindert.
Wer Angst verbreitet, ist selbst nicht frei davon.
Ich bin der Meinung, dass die, die so sehr ihre „Freiheit“ und „Sicherheit“ verteidigen, aus der Angst heraus agieren, also unfrei sind und für einen Schein kämpfen, an den sie glauben können.