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Schober.de und Datensammler...

Schober.de und Datensammler... 2009-05-16 20:48
Anonymer User
Hey Leute,
hab vor ner weile mal ne Doku über Datensammlung gesehen. Hieß "Wer hat eigentlich meine Daten?" und sollte der Frage auf den Grund gehen! War sehr intressant!
Dabei wurde auch die Firma Schober erwähnt! Diese Firma hat sich noch im Winter damit gebrüstet, jedes Haus Deutschlands abfotografiert und bewertet zu haben! Krank oder?
Was diese Firma damit macht? Sie verkaufts!!
Schaut euch das am besten mal selbst an: www.schober.de
Warum ich das hier schreibe? Naja, es ist sich keiner dessen so richtig bewusst habe ich das Gefühl und ich will einfach nochmal drauf hinweisen, dass Daten ohne Ende gesammelt werden! Erst gestern Abend gingen Mädls durch die schanze und haben Daten gesammelt und dafür Camel feuerzeuge rausgegeben und man kann angeblich ne Reise nach was weiß ich wohin gewinnen. Man musste mit angeben ob man raucher ist! Natürlich werden diese Daten an keine 3. weitergegeben! Soso… Leider unterschrieben auch 3 meiner Kumpels ohne sich Gedanken drüber zu machen und als ich sie drauf hinwies meinten sie "Es hat doch eh jeder meine Daten" und "intressiert mich doch nicht, das die meine daten haben"
Naja, da wurde mir wieder richtig bewusst wie sorglos alle damit umgehen! Hoffe ich kann hier dem ein oder anderen noch die Augen öffnen und vllt tragt ihrs auch ein wenig weiter ;)
Liebe Grüße,
Jens

RE: Schober.de und Datensammler... 2009-05-16 21:01
Anonymer User
Wenn du "Augen öffnen" möchtest, solltest du vielleicht dazu schreiben warum es schlimm ist, wenn jeder deine Daten hat, ansonsten ist der Beitrag relativ nutzlos.

RE: Schober.de und Datensammler... 2009-05-16 21:02
Wulf
Das ganze ist legal. Außerdem bekommt man, wenn man seine Daten nicht freizügig weitergibt, auch keine Werbung. Ich wohn bald 2 Jahre hier und erst 1x Werbeanruf bekommen und noch nie (addressierte) Werbepost.

RE: Schober.de und Datensammler... 2009-05-17 02:12
Anonymer User
Naja, ich dachte man denkt ein wenig drüber nach, wenn ichs nicht direkt dazu schreibe… Wäre ja auch eigentlich angemessen das selbst zu verstehen!

1) Krankenkassen erheben Sätze für Patienten! Krankenkassen nehmen teilweisse patienten auch nicht mehr, die sich für sie nicht rentieren!! Wenn sie jetzt wissen, dass jmd raucht (obiges Beispiel) dann haben sie natürlich weniger Intresse an dem Patienten! Zahlt zwar gleich viel ein wie andere, verursacht aber wahrscheinlich mehr kosten, aufgrund von schäden durchs rauchen!

2) Es gab z.B. einen Fall, wo eine Frau nicht in die USA einreisen durfte, weil sie Bücher über den Islam gelesen hat! Daten kamen von Amazon! Wollt ihr, dass man euch daran hindert euch frei zu bewegen aufgrund der Bücher die ihr gerne lest?
Stellt euch vor ihr intressiert euch für Chemie und Physik, speziell für das frei werden großer Energien und auf einmal steht OHNE JEGLICHEN GRUND die Polizei vor der Tür, weil ihr das WISSEN besitzt etwas gefährliches zu tun!

3) stellt euch vor man speichert kontakte (z.b. bei Emails) ein Kontakt von euch begeht ein Verbrechen und schon werdet ihr mit unter die Lupe genommen…

4) Direkt zu schober:  Haus mit Bewertung? Was wenn dein zukünftiger Arbeitgeber nicht mehr anhand deiner fähigkeiten urteilt, sondern sich diese Bewertung anschaut? Toll, hast den Garten nicht ordentlich gepflegt und an der Fassade des Hauses könnte man auch was tun, zu dem ein alter bunter VW Bus… Was glaubst du wie du dabei weg kommen würdest? Super, wenn du sagst du hast nix davon und bla blubb es käme gut, aber ist sowas nicht beunruhigend?

Naja, es gibt noch mehr Gründe, denkt mal sorgfältig drüber nach, was Auswirkungen von dem Wissen über Personen und deren Umfeld haben könnte!

Möchte hier jetzt sujektiven Widerlegungen in der Art "soll die krankenkasse ruhig wissen, dass ich nicht rauche" oder "ich intressiere mich eh nicht für den islam, sollen die dohc wissen welche Bücher ich bestelle".

Liebe Grüße,
Jens

RE: Schober.de und Datensammler... 2009-05-17 09:12
Anonymer User
Viele jugendliche heut zu Tage gehen in diesem zusammenhang sehr sorglos mit ihren Daten im Internet um.
Wer ist nicht bei Facebook/Stayfriends/StudiVZ/etc. ? Wer hat dort keine Informationen über sich sichtbar?

Es gibt miittlerweile Personalchefs, die bei einer Bewerbung erst die oben genannten seiten (bzw. das Internet) durchsucht haben, nach Informationen über den Bewerber, was sich meist nicht positiv für den Bewerber ausgewirkt hat. zB.: Fotos oder Geschichten von Partys, die bei einigen Studenten doch häufiger vorkommen und einen falschen eindruck erwecken.

Viele wissen gar nicht, was man an Informationen von ihnen übers Internet finden kann.

RE: Schober.de und Datensammler... 2009-05-17 12:36
Popcorn
Naja, es gibt noch mehr Gründe, denkt mal sorgfältig drüber nach, was Auswirkungen von dem Wissen über Personen und deren Umfeld haben könnte!
Okay. Ich tu das mal so provokativ wie mir möglich.

1) Krankenkassen erheben Sätze für Patienten! Krankenkassen nehmen teilweisse patienten auch nicht mehr, die sich für sie nicht rentieren!! Wenn sie jetzt wissen, dass jmd raucht (obiges Beispiel) dann haben sie natürlich weniger Intresse an dem Patienten! Zahlt zwar gleich viel ein wie andere, verursacht aber wahrscheinlich mehr kosten, aufgrund von schäden durchs rauchen!
Raucher, Extremsportler und ähnliche Personenkreise kommen nicht mehr in meine private Krankenkasse und treiben die Beiträge hoch? Super!

2) Es gab z.B. einen Fall, wo eine Frau nicht in die USA einreisen durfte, weil sie Bücher über den Islam gelesen hat! Daten kamen von Amazon! Wollt ihr, dass man euch daran hindert euch frei zu bewegen aufgrund der Bücher die ihr gerne lest?
Stellt euch vor ihr intressiert euch für Chemie und Physik, speziell für das frei werden großer Energien und auf einmal steht OHNE JEGLICHEN GRUND die Polizei vor der Tür, weil ihr das WISSEN besitzt etwas gefährliches zu tun!
Der Typ der 100 Bücher über Satanismus und Okulte-Rituale gekauft hat kommt nicht in mein Land? Beruhigende Vorstellung.

3) stellt euch vor man speichert kontakte (z.b. bei Emails) ein Kontakt von euch begeht ein Verbrechen und schon werdet ihr mit unter die Lupe genommen…
Der entscheidende Hintermann, die nie angerufen wurde, sondern nur per Mails kontaktiert wurde, kann jetzt endlich dingfest gemacht werden? Haha *Nelson*

4) Direkt zu schober: Haus mit Bewertung? Was wenn dein zukünftiger Arbeitgeber nicht mehr anhand deiner fähigkeiten urteilt, sondern sich diese Bewertung anschaut? Toll, hast den Garten nicht ordentlich gepflegt und an der Fassade des Hauses könnte man auch was tun, zu dem ein alter bunter VW Bus… Was glaubst du wie du dabei weg kommen würdest? Super, wenn du sagst du hast nix davon und bla blubb es käme gut, aber ist sowas nicht beunruhigend?
Mein Konkurrent, der sich für einen Tag mal in einen Anzug geworfen hat und sich ausnahmsweiße 30 Minuten mal zusammenreißt und sonst nur rumloddert, bekommt dieses Mal nicht wegen seiner guten Schauspielerrei den Job, sondern ich? Das Leben ist schön.

Und nun mal unprovokativ und ernst gemeint: Alle Dinge haben Kehrseiten. Das Beispiel mit dem Islam-Buch zeigt sehr schön, was für grundsätzlicher Schwachsinn damit getrieben hat, die Krankenkassen-Story, wie schnell es für einige gut, für andere schlecht (Egoisten/Soziale) sein kann. Aber zum bei der Story mit der Arbeit finde ich es hingegen richtig. Wenn der Arbeitgeber jemand ordentlichen sucht, wieso soll ich dann nicht dafür belohnt werden, dass ich meinen Garten ordentlich halte und nicht mal eben für das Bewerbungsgespräch 20 Minuten Schauspieler, sondern wirklich, der gesuchte, ordentliche Mensch bin. Ist ja auch nicht so, dass man für den unordentlichen Garten nichts kann und einem das von irgendwo reingedrückt würde.

RE: Schober.de und Datensammler... 2009-05-17 12:55
7wingera
Ich persönlich fühle mich in meiner Privatsphäre verletzt, wenn mein Chef, die Krankenkasse oder sonstwer sich das Recht rausnimmt, in meinem Privatleben rumzuschnüffeln. Das kann sowohl ins Positive als auch ins Negative ausschlagen. Entscheidend ist: Es geht sie alle nichts an!

Hat auch in meinen Augen nichts damit zu tun, ob ich etwas zu verbergen habe oder nicht. Ist ne prinzipielle Sache… Datenkapselung und so ;-)

RE: Schober.de und Datensammler... 2009-05-17 14:51
korelstar
Aber zum bei der Story mit der Arbeit finde ich es hingegen richtig. Wenn der Arbeitgeber jemand ordentlichen sucht, wieso soll ich dann nicht dafür belohnt werden, dass ich meinen Garten ordentlich halte und nicht mal eben für das Bewerbungsgespräch 20 Minuten Schauspieler, sondern wirklich, der gesuchte, ordentliche Mensch bin. Ist ja auch nicht so, dass man für den unordentlichen Garten nichts kann und einem das von irgendwo reingedrückt würde.
Es sind aber eben zwei komplett verschiedene Paar Schuhe. Was hat die Fähigkeit oder der Wille einen Garten gut zu Pflegen mit der objektiven Eignung für eine bestimmte Arbeit (natürlich nicht als Gärtner) zu tun? Vielleicht bin ich ja ein Naturfreund, der gerne im Garten der Natur seinen Lauf überlässt und so seltene Insektenarten anlockt. Das kann aber der (potenzielle) Arbeitgeber nicht wissen und folgert aus seinen vorliegenden Informationen, dass ich ein Chaot bin was aber absolut nicht zutrifft.

Das tatsächlich Gefährliche an der Auswertung von persönlichen Daten ist (neben der bereits angesprochenen sozialen Komponente) das Ziehen falscher Schlüsse, insbesondere in Kombination mit Vorurteilen (wer in einem quasi Ghetto-Stadtteil wohnt kann für die Arbeit nicht geeignet sein, egal um welche Arbeit es sich handelt). Der Extremist wird jetzt vielleicht sagen, dass dann doch einfach alle Daten offengelegt werden sollten. Aber das ist erstens nicht realisierbar und zweitens würde das selbst denjenigen zu weit gehen, die Datenschutz nicht so eng sehen.

Dass durch das Bekanntwerden bestimmter Daten schnell Vorurteile gefördert werden, sieht man ja an deinem anderen Kommentar:
Der Typ der 100 Bücher über Satanismus und Okulte-Rituale gekauft hat kommt nicht in mein Land? Beruhigende Vorstellung.
Dass jemand sich für dieses Thema interessiert heißt ja noch lange nicht, dass es sich um eine gefährliche oder unangenehme Person handelt. Vielleicht ist es nur ein Wissenschaftler der Religionen untersucht. Vielleicht hat er die Bücher noch nicht einmal für sich selbst gekauft!

Es ist eben nicht nur das meist sehr subjektive Gefühl, dass gewisse Dinge niemanden etwas angehen, sondern auch ganz objektiv betrachtet, werden häufig falsche Schlüsse aus unvollständigen Informationen gezogen, die dann einen deutlichen Nachteil der Betroffenen darstellen. Genau darum hat übrigens auch das Bundesverfassungsgericht das Recht auf informationelle Selbstbestimmung aus den bestehenden Grundrechten abgeleitet: Es geht um die freie Entfaltung der Persönlichkeit, die in einer Demokratie enorm wichtig ist.

RE: Schober.de und Datensammler... 2009-05-17 15:19
Popcorn
Es sind aber eben zwei komplett verschiedene Paar Schuhe. Was hat die Fähigkeit oder der Wille einen Garten gut zu Pflegen mit der objektiven Eignung für eine bestimmte Arbeit (natürlich nicht als Gärtner) zu tun?
Was haben verfettete Haare mit der objektiven Eignung für eine Arbeit zu tun, außer im Kundenbereich? Trotzdem leitet man davon Dinge für sich ab. Und im Zweifel entscheide ich mich dann halt für den fleißigeren.

Vielleicht bin ich ja ein Naturfreund, der gerne im Garten der Natur seinen Lauf überlässt und so seltene Insektenarten anlockt.
Wenn der Arbeitgeber so was besser findet, als Ordnung, wird er vermutlich die gleiche Überlegung anstellen. Fehlinterpretation ist immer möglich. Und der Garten wird sicherlich auch nicht so schwer wiegen, wie der Masterabschluss. Und wenn doch, sollte sich der Bewerber wohl darüber freuen, diese Stelle nicht zu bekommen.

Das tatsächlich Gefährliche an der Auswertung von persönlichen Daten ist (neben der bereits angesprochenen sozialen Komponente) das Ziehen falscher Schlüsse, insbesondere in Kombination mit Vorurteilen (wer in einem quasi Ghetto-Stadtteil wohnt kann für die Arbeit nicht geeignet sein, egal um welche Arbeit es sich handelt).
Die Gefahr solcher Vorurteile wird - da will ich gar nicht streiten - durch solche persönliche Informationen ausgelöst. Aber das Problem sind trotzdem die Vorurteile und nicht die persönlichen Informationen (es sei denn, das Wohnen in einem quasi Ghetto-Stadtteile sollte einen wirklich disqualifizieren). Und da werde ich recht schnell zum Idealisten, statt zum Realisten und sage, dass halt die Vorurteile abgeschaffen werden müssen.

Der Typ der 100 Bücher über Satanismus und Okulte-Rituale gekauft hat kommt nicht in mein Land? Beruhigende Vorstellung.
Dass jemand sich für dieses Thema interessiert heißt ja noch lange nicht, dass es sich um eine gefährliche oder unangenehme Person handelt. Vielleicht ist es nur ein Wissenschaftler der Religionen untersucht. Vielleicht hat er die Bücher noch nicht einmal für sich selbst gekauft!
Ja, da besteht eine sehr große Chance. Deshalb finde ich Dein Beispiel oben ebenfalls total verblödet. Abgesehen davon, dass ein Islam-Buch ja nun auch ansich schon nichts böses ist. :D Das sollte also wirklich nicht zum Einreiseverbot führen. Da ist wieder weniger die Information, denn ihre Verwendung das Problem. Bücher ansich sind da vermutlich in 98% der Fälle eher irreführend. Na ja und die meisten Waffen-, Kinderporno- und Extremistenzubehörhändler, werden die Informationen über ihre Käufer wohl ohnehin nicht zur Verfügung stellen. Damit wird der ganze Punkt schon nutzlos.

Es ist eben nicht nur das meist sehr subjektive Gefühl, dass gewisse Dinge niemanden etwas angehen, sondern auch ganz objektiv betrachtet, werden häufig falsche Schlüsse aus unvollständigen Informationen gezogen, die dann einen deutlichen Nachteil der Betroffenen darstellen.
Also um es noch mal festzuhalten: Ein wohles Gefühl habe ich dabei auch nicht, eben wegen der Menschen ansich, die doch fehlbar sind und häufig auch nicht von den ehrbarsten Motivationen angetrieben werden. Ich will nur den Gedanken der Datensammlerei nicht perse verdammen, weil - zumindest theoretisch - damit auch viele wundervolle Dinge angestellt werden können. Nicht auf dem Weg wie er momentan verfolgt wird. Aber das heißt ja nicht, dass man nicht mehr nach so einem Weg suchen braucht.

RE: Schober.de und Datensammler... 2009-05-17 18:04
korelstar
Was haben verfettete Haare mit der objektiven Eignung für eine Arbeit zu tun, außer im Kundenbereich? Trotzdem leitet man davon Dinge für sich ab.
Es ist aber noch ein Unterschied, ob man sein ganzes Leben auf die Kriterien und Ansprüche seiner Arbeitgeber ausrichten muss oder eben nur den Zeitraum, in dem man sich bewirbt bzw. tatsächlich arbeitet und somit die Leistung erbringt, für die man bezahlt wird.

[…]
Sicherlich lassen sich mit riesigen Datenmengen auch sehr schöne Dinge anstellen (nebenbei bemerkt ist es ja auch genau das, was die Hacker-Bewegung immer fordert: Frei verfügbare Daten für alle). Nur lassen sich Vorurteile und aus unvollständigen Daten folgende falsche Schlüsse (das kann auch ohne Vorurteile passieren) eben nicht einfach so abschalten. Als Betroffener hat man dies sowieso nicht in der Hand. Der einzige funktionierende Weg um die Menschen davor zu beschützen ist derzeit einfach das Einschränken der Verwendung personenbezogener Informationen (so hat es ja auch das Bundesverfassungsgericht gesehen). Sobald es Wege gibt die Datensammlerei zu treiben ohne dass ein Ungleichgewicht zwischen betroffenen Menschen und Datensammlern existiert, könnte möglicherweise auf solche Einschränkungen verzichtet werden. Derzeit ist das aber eine Utopie. Leider.