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The Good, the bad and the ugly

The Good, the bad and the ugly 2008-12-01 01:57
Anonymer User
The good, the bad, and the ugly…
Wir und die anderen


„In Hamburg regieren die Grünen zwar mit, das Kohlekraftwerk Moorburg und die Elbvertiefung kommen dennoch, obwohl die Ökopartei gegen beide Projekte ist. Das schwarz-grüne Experiment scheint sich hier eher für die Union zu rechnen.“

Monika Dunkel, „Rock'n'Roll mit Cem“, Financial Times Deutschland (FTD), 14.11.'08, S. 31.



„Wer ‚richtig‘ konsumiert, erwirbt einen Wohlstand ganz anderer Art: ein gutes Gewissen, oder, wie Utopia-Chefin Claudia Langer es ausdrückt, eine ‚emotionale Rendite‘.“

Johanna Romberg und Thomas Ramge, „Kluger Konsum/Was wirklich zählt“, GEO 12/2008, S. 178.

Schneller Wohnen?

Seit zweihundert Tagen ist der schwarz-grüne Senat nun amtlich.

Die CDU ist – mit kosmetischen Korrekturen – geblieben, was sie schon immer war: die Interessenvertretung einer kleinen ökonomischen Minderheit, die der Mehrheit vormacht, daß Gewinnsteigerung für alle gut sei. Diese Organisation ist klassisch national orientiert, vertritt ordnungspolitisch strenge soziale Hierarchien, bringt bisweilen Sterbehelfer wie Roger Kusch hervor und strebt (grundgesetzwidrig) den Einsatz der Bundeswehr im Inneren an.

Ihr Koalitionspartner, die GAL, ist mittlerweile mehrheitlich das geworden, was skrupellose Real-Pragmatiker schon lange aus ihr haben machen wollen: eine Mehrheitsbeschafferin, die auch von den Konservativen anerkannt wird und auf dieses Weise ein schmuckes Feigenblättchen für Häßlichkeiten aller Art.

Häßlich ist beispielsweise der Gegensatz, daß immer noch Studiengebühren an den Hochschulen und Büchergeld an den Schulen erhoben werden und die Tatsache, daß der „Elbphilharmonie“ und der Stützung der HSH Nordbank Millionen und Abermillionen zur Verfügung stehen.

In diesem Rahmen bewegt sich auch die studentische Interessenvertretung.

Wer steht hier wo und wie?
Rechts…
„RCDS“ („Ring Christlich-Demokratischer Studenten“)


Man muß die Bilder der Kandidierenden gesehen haben, um zu gewärtigen, was eine kulturelle Rolle rückwärts ist. Sie hängen an der strengen Mutter CDU, bezeichnen sich selbst als „weltoffen-patriotisch“ (was denn nun?, mit der Bundeswehr?) und „pragmatisch“ (also brav und bieder) und wollen das auch noch als undogmatisch verstanden wissen. In den gegenwärtigen Welt-Turbulenzen sind sie sich nicht zu schade, die Überführung der Uni in eine Stiftungsuniversität zu fordern.

Hier drohen Studiengebühren und geistige Stickluft.

„LHG“ „Liberale Hochschulgruppe“

Klassische Liberale (Bürgerrechte und soziales Gewissen, demokratischer Anstand) würden über diese Servicebeflissenen irritiert den Kopf schütteln. Guido Wsesterwelle könnte ihnen hingegen gnädig zulächeln. Zu den eigenen Leistungen (im AStA) zählen sie unter anderem „Regelmäßige Blutspenden und Typisierungen auf dem Campus“. Der Höhepunkt ihrer Forderungen besteht in „mehr Steckdosen in den Hörsälen“.

Mehr Konformität mit den ökonomischen Verwertungsgeboten ist kaum möglich. Devotion ist nicht schön.

„Liste Ausländischer StudentInnen“ („LAS“)

Hier wird auch sehr konform mit dem Gang und Gäbe Service („Praktikumsbörse“, „Online-Informationsportal mit einem völlig neuen Design“) gemacht oder versprochen. Sie hocken beharrlich im AusländerInnenreferat des AStA, obwohl sie seit einigen Monaten abgewählt sind. Demokratisch ist das nicht.

Gemäßigt Rechts (falscher Eifer, systematisch)

„wiwi-Liste“

Sie wollen so sein und alles so haben, wie es ist: Studiengebühren, Bachelor-/Master, Fakultäten, die Präsidentin, STiNE und die Toiletten – nur alles nicht so hart, besser koordiniert und sauber („Saubere Toiletten – auch nach 12 Uhr“).

Eine adäquate Antwort auf die Finanzkrise dürfte ihnen so schwerfallen wie die studentische Interessenvertretung.

„JuraListe“

Ihre vermeintlich „ideologiefreie, pragmatische und [zweifelhaft] engagierte Politik“, die ebenfalls im Einklang mit der Senatspolitik ist, beschränkt sich auf den Willen zur transparenten Verwendung der Studiengebühren, Fußballspielen (bekanntermaßen ruppig) und Grillfeste (laut).

Wenn Papi und Mami wohlhabend und CDU- oder FDP-Wähler sind, sind sie gewiß stolz auf ihre Kinder.

„Die Medizinerliste“

Studiengebühren seien zwar nicht schön, aber erst einmal sei ihre Verwendung zu überwachen.

Die Liste der Weißkittel hat an der gängigen Medizin nichts auszusetzen. (Allein das – realitätsnahe – Wort „Krankenhaus“ könnte sehr viel zu denken geben.)

Die Fixierung auf die medizinische Fakultät (UKE) ist augenfällig.

Die Jungs und Deerns stellen mit den aktuellen AStA.

Wer läßt sich gerne von puren Medizinern regieren?

„hisverjus“

Der unermüdliche Heinz Drews argumentiert auf sozial-konservativer Basis für Wahrheit und Gerechtigkeit.

Die sozialen und demokratischen Schlußfolgerungen aus Faschismus und Krieg (1933-1945) sollen aber das konservative Maß nicht übersteigen, weshalb sich unter anderem auch positiv auf Konrad Adenauer bezogen wird.

Das klebt sehr an der herrschenden Ordnung und wird den Herausforderungen der Zeit nicht gerecht.

Liberal…

„GeiWi Sprach u. Geisteswissenschaften“


Hier schreiben Kümmerer („Uns kümmern eure Probleme!“), die nirgendwo in den Fachbereichen aktiv sind – ganz „pragmatisch“. (Außer in der Mehrheitsbeschaffung für einen lahmen AStA, in dem sie Kulturkurse organisieren. Das kann die Volkshochschule besser.)

Dennoch wollen sie „reflektiertes Denken“ fördern.

Also: Was soll das Ganze?

„Multikulturelle Liste“

Hier finden wir eine liberale Abspaltung von der „Liste Ausländischer StudentInnen“ („LAS“) wegen Machtpolitik und undemokratischen Verhaltens vor.

Den Mitgliedern liegt ein gebührenfreies Studium und die bessere Betreuung ausländischer Studierender „am Herzen“.

Paternalistisch Sozial
„Realos“ („Juso-Hochschulgruppe“
)

Bei diesen Johannes-Kahrs-Jüngern und Olaf-Scholz-Günstlingen durchzieht Depression im melodramatischen Modus das Programm („Du bist nicht allein!“: Schlager von Roy Black von 1965; filmische Tragikomödie von 2007 mit diesem Lied). Sie sind der Gummibaum des amtierenden AStAs. Sie kümmern sich – nach eigener Darstellung – um alles, kriegen aber nichts gebacken. „Missstände und Probleme“ wie Bachelor/Master, STiNE usw. halten nach ihrem Verständnis wesentlich vom Studium ab. An Protesten und oppositionellen Aktivitäten sind sie nicht beteiligt. Immerhin sind sie gegen Studiengebühren und die Uni-Verlagerung.

Obacht: Keinesfalls zu verwechseln mit den authentischen JungsozialistInnen von harte zeiten – junge sozialisten und fachschaftsaktive.

Linksliberal…
„CampusGrün“


Anders als ihre mittlerweile in Schwarz-Grün regierende Mutterpartei ist „CampusGrün“ noch immer gegen Studiengebühren.

Sie wollen den Bachelor studierbarer machen, fordern Solarzellen auf den Dächern und treten für die teilautonomen Referate im AStA ein.

Der Senat und seine Politik werden nicht explizit kritisiert. Hier hat das Liberale seine Grenzen.

„St. Pauli“

Auf jeden Fall gebührt Gunnar ein freundlicher Gruß! (Nicht zuletzt wegen seiner Beharrlichkeit.)

„St. Pauli“ steht für die teilautonomen Referate im AStA und vieles andere, was grüne ASten und der aktuelle AStA sorglos fallengelassen haben: „Basisdemokratie“, „Gleichstellung von Mann und Frau“, „Ökologie“ und Opposition „gegen rechts“.

Bonne Chance.

Irritation
„Liste für Tierbefreiung


Hier werden irrtümlicherweise Menschen und Tiere gleichgesetzt und den Mitmenschen wird empfohlen, neben Fleisch auch auf den Verzehr von Milch und Eiern zu verzichten.

Die Empfehlung, „eine der anderen linken Listen zu wählen“, halten wir für sinnvoll.

Fake (Satire)
„Uni-Liste“


„Auf in eine ideologiefreie Zukunft!“ „Hochschulpolitik macht man nicht mit links!“ „Wir sind dankbare, serviceorientierte, wertkonservative Studierende.“

Auch das sind alles Gründe, eine der linken Listen zu wählen.

Heiter.

Links (und liberal)…
„Regenbogen/Alternative Linke


Sie wenden sich gegen den „Pragmatismus“ als Verwaltung des Bestehenden, „politischer Selbstinszenierung“ und Verhinderung von „wirkliche(r) Veränderung“. Klar gegen Studiengebühren gewandt, ist aber unklar, wohin Gesellschaftskritik und die Erhaltung von „Freiräumen“ gehen soll. Daran ist zu arbeiten.

Mit Analyse und so.

„Die Linke.SDS“

Hier kandidiert unsere jüngere Schwester, die ihre Basis hauptsächlich am Departement für Wirtschaft und Politik (DWP, frühere HWP) hat.

„Bildung Für alle“ (ohne Studiengebühren), „offene Hochschulen“, „für eine kritische Wissenschaft“, „Uni bleibt im Grindel“, „Ende der Kommerzialisierung“ sind zutreffende und richtige Forderungen.

Links…
Fachschaftsbündnis


Mit eindeutig gesamtuniversitärem Bezug wird kritisch Position gegen den Verwertungskurs der Handelskammer bezogen. Für Frieden, Bildung für Alle und demokratische Strukturen. Bündnispolitische Kooperation ist ihnen ein hohes Gut.

Gemeinsame Liste zum Akademischen Senat: Bündnis für Aufklärung und Opposition! (BAE!)

harte zeiten – junge sozialisten und fachschaftsaktive

Gegen Rechts hat hier sein Pendant im bewußt positiven Bezug auf 1968; Friedenswissenschaft ist aktiv mit der Bewegung verbunden; Wissenschaftspolitik ist assoziiert mit dem Impetus der Emanzipation; Solidarität speist sich aus der Quelle der Aufklärung.

Gemeinsame Liste zum Akademischen Senat: Bündnis für Aufklärung und Emanzipation! (BAE!)

Liste LINKS

Wir kandidieren aus der prinzipiell praktischen Erwägung, daß die menschlichen Verhältnisse menschlich zu gestalten seien und bilden mit den beiden obigen Listen zur Wahl des Akademischen Senats das Bündnis für Aufklärung und Opposition! (BAE!)

Die Starre, die so lange über den Geschäften lag,

Beginnt zu regen sich, und der nicht weit entfernte Tag,

An dem wir alle freier atmen können,

Den sollten wir uns baldigst – heiter – gönnen.



Wir wünschen eine optimistische Lektüre.

RE: The Good, the bad and the ugly 2008-12-01 07:23
Anonymer User
Der Klassiker.. [15]

RE: The Good, the bad and the ugly 2008-12-01 11:10
Wulf
(BAE!)
Ist das eine andere Schreibweise für (IGITT!)?

RE: The Good, the bad and the ugly 2008-12-01 11:46
Anonymer User
Nee, Hinweis auf den Sponsoren: BAE

RE: The Good, the bad and the ugly 2008-12-01 15:08
Anonymer User
Bündnis für Aufklärung und Emanzipation…

RE: The Good, the bad and the ugly 2008-12-03 20:23
McCancey
ist das Drucken von Müll für die Mensen zu teuer geworden?

RE: The Good, the bad and the ugly 2008-12-04 15:41
Anonymer User
Ach lass mal, was wäre der StuPa-Wahlkampf ohne diesen Flugi-Evergreen.. ;)

RE: The Good, the bad and the ugly 2008-12-04 17:26
Anonymer User
[img]http://www.jusos-hamburg.de/wp-content/uploads/2008/12/flyerhsg2.jpg[/img]

RE: The Good, the bad and the ugly 2008-12-04 17:28
Anonymer User
[img]http://juraliste.de/images/JL%20Flyer%20A4%202008%20vorne%20%28Small%29.jpg[/img]

RE: The Good, the bad and the ugly 2008-12-05 14:49
DeGT
Ich finde

[IMG]http://2.bp.blogspot.com/_IJxk3P9YfPY/STZ38IP5PCI/AAAAAAAAARY/QDVTA7GDbDE/s320/nicht-juso-plakat.jpg[/IMG]

irgendwie cooler als die nachgemachten Dinger von den Jusos [28]

RE: The Good, the bad and the ugly 2008-12-12 15:46
Anonymer User
[img]http://www.rcds-hamburg.de/img/flyerm.jpg[/img]

RE: The Good, the bad and the ugly 2008-12-12 15:55
garou
Projekt Zukunft? Ich dachte, RCDS sei einer der Clubs der ewig Gestrigen?

RE: The Good, the bad and the ugly 2008-12-14 23:01
Anonymer User
Solange Roy Black dabei ist…

RE: The Good, the bad and the ugly 2008-12-23 15:14
Anonymer User
http://derunipanther.blogspot.com/2008/12/unipanther-straencharts.html